Das freigeistige Wort zum Sonntag, 23.08.2011 für Th. Loch

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, Sonderausgabe – 23.08.2011 gewidmet Th. Loch

„Jedenfalls steht es ganz außer Zweifel, daßA es in jeder Etappe eines Entwicklungsprozesses nur einen einzigen Hauptwiderspruch gibt, der die führende Rolle spielt.
Hieraus folgt: Wenn ein Prozeß mehrere Widersprüche enthält, muß einer von ihnen der Hauptwiderspruch sein, der die führende und entscheidende Rolle spielt, während die übrigen nur eine sekundäre, untergeordnete Stellung einnehmen. Infolgedessen muß man sich beim Studium eines komplizierten Prozesses, der zwei oder noch mehr Widersprüche enthält, die größte Mühe geben, den Hauptwiderspruch herauszufinden. Sobald dieser festgestellt ist, kann man alle Probleme leicht lösen. Das ist die Methode, die uns Marx in seiner Untersuchung der kapitalistischen Gesellschaft vordemonstriert hat. Lenin und Stalin zeigten uns die Anwendung eben dieser Methode, als sie den Imperialismus und die allgemeine Krise des Kapitalismus sowie die Wirtschaft der Sowjetunion untersuchten. Tausende und aber Tausende Gelehrte und Praktiker verstehen diese Methode nicht; das Ergebnis ist, daß sie in einem dichten Nebel umherirren, vergeblich nach dem Hauptkettenglied suchen und daher auch die Methode zur Lösung der Widersprüche nicht finden können.

Die Diktatur des Proletariats oder die Diktatur des Volkes festigen heißt eben die Voraussetzungen vorbereiten für die Liquidierung dieser Diktatur und für den Übergang auf eine höhere Stufe, wo jegliches Staatssystem abgeschafft wird. Die kommunistische Partei gründen und entwickeln heißt eben die Voraussetzungen für das Verschwinden der kommunistischen Partei wie aller politischen Parteien überhaupt vorbereiten. Eine von der kommunistischen Partei geleitete revolutionäre Armee schaffen und einen revolutionären Krieg führen heißt die Voraussetzungen für die endgültige Beseitigung aller Kriege vorbereiten. Das ist eine ganze Reihe von Gegensätzen, die gleichzeitig einander ergänzen.“

Mao Tse-Tung:
„Über den Widerspruch“

Was hier 1926 geschrieben wurde, im Dietz- Verlag 1952 veröffentlicht wurde, übrigens auf Basis einer Übersetzung aus dem russischen; war nur ein Text, den ich bei Rainer Thiel in den Büchern fand. Das Internet hat mir bei der Angabe dieser Daten auch sofort den ganzen Nachlass von Mao zugänglich werden lassen. Vergleiche ich diesen so alten Text mit vielen Erscheinungen der Gegenwart, wende ihn also an, muß ich feststellen, dass dies wirklich die Methode ist, wirklichen Kampf gegen den Imperialismus zu führen.
Der Hauptwiderspruch ist der der Entfremdung der Menschen von ihrer Arbeit durch Ausbeutung. Damit entfremden wir uns von der Natur, damit werden wir von Politik, Bildung, Kultur; auch von der Philosophie oder unserer Gesundheit entfremdet. Das ist heute wie damals Marx pur.
Der Imperialismus versteht es hervorragend, wie schon ein Goebbels; mit Worten wie Volkswirtschaft, Freiheit, soziale Gerechtigkeit oder auch Demokratie den Menschen vorzutäuschen, das wäre erreicht.
Von kriegerischen Gewaltverbrechen über wirtschaftliche Erpressung, ideologische Unterwanderung durch Geheimdienste; blanke Hetze, Verzerrungen bis hin zu Lügen; Versorgung mit Waffen, Ausbildung der Terroristen – die sie dann eben mal Rebellen nennen – und sie zum Schluß, weil sie sich gegen ihre Alleinanspruchspläne stellen, mit Spezialeinheiten ohne etwa im Völkerrecht übliche Gerichtsverfahren mal liquidieren. Alles, was anders, gar besser ist als ihre Wirtschaftspolitik, und als dessen Machtapparat ihrer Politik wird vernichtet mit allen Mitteln. Heute eben Lybien und Ägypten, morgen Syrien und der Iran, ist vielleicht China auch bald dran?
Da werden in diesem Deutschland, einer der stärksten Imperien der Welt, auch mal so die Antifaschisten von der Polizei niedergeknüppelt, verhaftet, Wasserwerfer werden eingesetzt; – – Nur – damit Nazis in Ruhe aufmarschieren können; ist doch der Faschismus nur die höchste Stufe des Imperialismus; warum sich also gegen die Zukunft stellen – ich glaube, mehr Hohn auf 20 Millionen Toter ist kaum aufzubringen. Den Sozialismus haben sie unterbekommen, nicht nur mit deutschen Panzern und dem Wettrüsten nuklearer Waffen sondern auch mit den genannten Methoden der heutigen Kriegsführung. Reste an Eigenständigkeit werden ausgerottet. Da freue ich mich doch, wenn der angeblich gefangene Sohn Gaddafis frei aus einem Auto vor einem Hotel sagen kann: “Wir werden die Ratten vernichten!“
Thomas Loch hat in der Freidenker –ML sehr gute Beiträge geschrieben, die ich zu diesen Themen voll mittrage. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, diese Zeilen Ihm zu widmen. Es steht so viel geschrieben und ist allen durch Medien zugänglich, aber es liest eben keiner und da liegt der Fehler, den das System hervorgebracht hat; die einen haben nie selbstständig lesen und eigenes Denken gelernt und die anderen sind so mit Streß, Überstunden, Mobbing usw. in ihrer Arbeit gefangen, das sie einfach keine Zeit finden können, neben Familie sich auch noch mit diesen Zusammenhängen beschäftigen zu können. Die, die Zeit finden, daran zu arbeiten, Standpunkte darstellen, sie stehen also so gut wie ohne Resonanz da, arbeiten meist ins Leere.
Sie, diese Imperialisten, werden es wohl bald geschafft haben, die Welt so unter sich aufzuteilen; das sie die Aufgabe, die Hitler übernehmen sollte, mit diesen Mitteln erfüllen.
Ich habe z.B. mir mal die Reden angehört, die Ernst Thälmann, Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck usw. bis 1933 ja, im Reichstag halten konnten, die Rede von Clara Zetkin als Ältestenpräsidentin, sie haben gegen den Faschismus gekämpft als Hauptaufgabe (Hauptwiderspruch), eine SPD hat sich davon distanziert und „Die Linke“ geht nun auch diesen Weg in die Richtung (auch der DFV!). Da frage ich mich, ob jemals ein Mensch die „Kritik am Gothaer Programm“ von Marx gelesen und verstanden hat. Dann wäre es weder zu Weltkriegen, Atombomben über Hiroshima, einer „Wende“ oder Vietnam bis Lybien gekommen!;
und noch heute schreit es uns aus den Medien entgegen, das der damals einzige Weg der Vereinigung der Arbeiter in die SED eine von sowjetischer Seite geförderte Zwangsvereinigung gewesen sei; sie war ebenso notwendig wie die Mauer in dieser konkreten historischen Lage.
In diesem Sinne- pennt ruhig weiter!
Andreas Krödel

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 21.08.2011

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

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Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 21.08.2011 von Andreas Krödel

„Marx hatte die Arbeitslosen als Reserve-Armee und Arbeitslosigkeit als Erpressungsmittel des Kapitals erkannt. Deshalb hatte ich ja die DDR bewahren wollen, nie sollten meine Kinder um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen. Und nun suchte ich die Linken zu erwärmen, ihr Denken umzulenken: Hinweg vom kapitalistischen Wachstum, das immer wieder Arbeitslose schafft, hin zur marxschen Vision von menschlichem Reichtum und von Reduzierung der Arbeitszeit. Alles zugunsten der Familien, der menschlichen Bildung und der erwerbslos Gewordenen, die aus dem Arbeitsleben ausgeschlossen sind, und das zum Unglück anderer, die zu viel roboten müssen.

Darüber hatte ich 1998 berichtet in „Marx und Moritz“. „

„Weil ich neugierig bin, interessiert mich auch, wie andre Menschen arbeiten. Ich bewundere sie, wenn sie etwas können, was ich nicht kann. Wir können einander viel geben. Da wird der andre Mensch zum größten Reichtum.

So bin ich mehrfach disponiert zu Solidarität und Freundlichkeit. In der Bibel steht „Glaube, Liebe, Hoffnung.“ Ich sage „Neugier, Liebe, Revolution.“

Aus Rainer Thiel : „Neugier, Liebe, Revolution“

Ich hatte in dieser Woche im eigentlichen Sinne des Wortes die Ehre und das Vergnügen, einen langjährigen Freund in Bugk besuchen zu dürfen, den Quer-, weiter-, und kritischen Denker. Rainer Thiel. Was dieser Mensch, obwohl schon fast 81 Jahre alt; an Energie in sich trägt; das ist einfach faszinierend. Wir haben die Tage dazu gebraucht, um zu diskutieren, gemeinsam zu arbeiten, ich habe in der wenigen freien Zeit in seiner schier unendlichen Bibliothek lesen können, Dinge, Zeitzeugen, Geschichte; deren man sich heute nicht mehr erinnern will; für schlafen oder essen blieb da kaum Zeit. Das z.B. Marx selbst wollte, das seine Ansätze weiterentwickelt werden müssen; den geschichtlichen Bedingungen angepasst werden müssen, welche Rolle Mao oder Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht oder Stalin; oder die Mauer in der Geschichte gespielt haben, das alles findet man dort in Originaldokumenten. In jedem Buch dann Zeitungsausschnitte und Bilder, Hervorhebungen, Notizen – so entstand ein Weltbild, vor dem ich mich respektvoll verneige. (Dazu bald eine Sonderausgabe des WzS)
Er hat nicht nur zahlreiche Bücher geschrieben, deren Lektüre uns allen stets zum Vorteil sein kann. Um aufzuzählen, wo er überall tätig ist, würde ich Seiten benötigen. Hervorzuheben sind vielleicht sein Kampf um bessere Bildung und gegen Schulschließungen; die unabhängigen Montagsdemos in Berlin Alexanderplatz, die sozialen Netzwerke; sein Kampf um die Senkung der Arbeitszeit, die Erhaltung der Umwelt; sein mutiges Auftreten gegen die neuen Nazis…. , sein mutiges Auftreten bei Kongressen; die ständige Auseinandersetzung mit aktueller Politik und Philosophie durch aktives Einmischen – hie breche ich mal ab, da diese Aufzählung nie abgeschlossen werden kann.
„Nur zwei Monate waren wir am Beginn einer wirklichen Demokratie – 1989, als die Demonstranten riefen: „Wir sind das Volk“; danach riefen sie dann: „Wir sind ein Volk“ und es war vorbei.“; sagte er. Soviel Denkanschläge habe ich bestimmt noch nicht in so kurzer Zeit zu verarbeiten gehabt; es wird Monate – vielleicht Jahre dauern, bis ich diesem Schatz ans Licht der Öffentlichkeit gebracht habe. Hier ist viel zu tun; auch für mich!
Wir waren uns einig, dass bisher das Volk nur mißbraucht wurde, um Hemmnisse in der Entwicklung zu beseitigen, dann aber immer wieder neu unterworfen wurde durch neue Unterdrückungsapparate. Letztes Beispiel eben 1989 und die Entwicklung der heutigen Partei „Die Linke“ (oder Einfügung von mir: auch des DFV). Normalerweise ist es doch wohl so, dass bei Wahlen Regierungen, Vorstände usw. beauftragt werden, bis zu den nächsten Wahlen die Organisation der Arbeit zu realisieren, den Willen der Wähler umzusetzen, aber auch Strategien, Orientierungen für die Mitglieder in ihrem Sinne zu schaffen, vorzugeben. Davon ist nicht nur ein europäisches Parlament; eine Bundesregierung oder eben auch das, was sich heute „LINKS“ nennt bis hin zu Parteien, Verbänden und Organisationen; abgerückt. Zensur, Nichtbeachtung, Ignoranz – bloß nicht denken; lieber herrschen, Macht zu haben bringt Geld, was dem Mitglied, heute eben Bürger betrifft, ist doch egal _ Hauptsache, ich bin gewählt! Dagegen gilt es, von unten, von der Basis aus, entschlossen vorzugehen.
Rainer stellte mir sein gesamtes Lebenswerk zur Verfügung für „unser Plan“, also dem digitalen Freidenkerarchiv, aber auch sonst zur weiteren Verarbeitung und Verbreitung.
Zum Abschied des Besuches hörten wir Musik von J.S. Bach _ „Blitze schießen von der Erde zum Himmel“ mit erhobener rechter Faust; die Revolution von unten.
Bei der Fahrt zum Bahnhof Storko holte er sein Zeitungspaket aus dem Briefkasten; da war Die Bundeskanzlerin Merkel in Paris mit dem Präsidenten von Frankreich zu sehen. Da stellte ich folgende Frage: „Haben sie nun das Ziel eines Adolf Hitler zumindest für Europa auf diesem Weg erreicht?“ !?!?!?!

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel

„Geld gibt es genug. Allein bei der BfA werden jährlich über hundert Milliarden zur Aufrechterhaltung von Barbarei verpulvert. Normalverbraucher aber halten still, weil sie nicht wissen, wie man sich zum Widerstand vernetzen kann, sie haben keine Erfahrung. Und sie halten still, weil sie um ihre Arbeitsplätze bangen, weil sie überstresst sind, weil sie abends erschlafft aufs Sofa sinken, weil sie nicht über den Tellerrand hinausblicken, oder weil sie als Arbeitslose sowieso allen Mut verloren haben. Das ist die von Marx enttarnte Entfremdung des Menschen von seinen menschlichen Potenzen. Was soll das Logo „Sozial und solidarisch“, wenn keine Politik dabei herauskommt? Stattdessen Produktion von Barbarei? Die menschliche Massen-Katastrophe ist schon groß genug.

Arbeit – auf zwanzig Wochenstunden aller reduziert – bleibt Entwicklungsfeld der Menschengattung. Aber jenseits der Produktion „beginnt die menschliche Kraftentfaltung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit …. Die Verkürzung des Arbeitstags ist die Grundbedingung.“ (MEW 25.828) Es kommt – so Marx – darauf an, „die Arbeitszeit für die ganze Gesellschaft auf ein fallendes Minimum zu reduzieren und so die Zeit aller frei für ihre eigne Entwicklung zu machen….“ (MEW 42.604) Habt Ihr Angst, Ihr Sozialisten, die Bürger dann für Demokratie und Demonstrationen, für Bildung und Kultur und demokratischen Sozialismus gewinnen zu müssen, ohne die Ausrede zu haben, die Bürger würden sich ja nicht interessieren?

Aus Rainer Thiel : „Arbeit und Freizeit für alle.
Sichert Wachstum Arbeitsplätze? Nein. Kompensation zwischen Jobbenden und Arbeitslosen! Solidarität!
Fangt endlich an mit Politik!“

P.S.: Ich möchte auf keinen Fall hier in „Personenkult“ verfallen, aber die Lebensleistung von Rainer, vor allem aber seine Ausgrenzung, Nichtveröffentlichung, Ignoranz durch die Machthaber der Zeiten und ihren Medien, spricht Bände (dieselben Gründe, warum auch ich und so viele andere Basisdenker ebenso ausgegrenzt werden durch „einfach nicht lesen, nicht zuhören wollen“ beflügelt uns, weiterzumachen. Rainer sagte: „All die Rausschmisse haben mich eigentlich in meinen Grundfesten bestärkt.“

Das freigeistige Wort zum Sonntag, Sonderausgabe 14.08.2011

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Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
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Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 21.08.2011 von Andreas Krödel

„Irgendwo gibt es noch Völker und Herden, doch nicht bei uns, meine Brüder: da gibt es Staaten.
Staat? Was ist das? Wohlan! Jetzt tut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch mein Wort vom Tode der Völker.
Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: »Ich, der Staat, bin das Volk.«“
[Nietzsche: Also sprach Zarathustra, S. 62. 100 Werke der Philosophie, die jeder haben muss, S. 32728 (vgl. Nietzsche-W Bd. 2, S. 313)]

Nun kann man fragen, wieso ich ein Zitat ausgerechnet von Friedrich Nietzsche verwende, ist der Krödel jetzt total durchgeknallt? Was da, und an vielen anderen Stellen von diesem Philosophen geschrieben steht, hat zutreffenden Charakter, es kommt nur darauf an, es im richtigen Sinne zu interpretieren, anzuwenden. Das ist natürlich nicht zu verstehen als bedingungslose Anerkennung aller Theorien dieses Mannes, schließlich haben ihn die Faschisten ebenfalls missbraucht mit der These vom „Übermensch“ und so weiter. Wer aber einmal weiterliest, sich damit mal auseinandersetzt, der wird erkennen, dass die Werke von ihm auch sehr viel analytischen Charakter für diese Gesellschaft bis zur Gegenwart in sich birgt.
Ich habe neulich einen Freidenker zum Thema „Bibel“ schreiben müssen: „Was Du nicht kennst, darfst Du auch nicht einfach verurteilen“. Sicher verfügt die Welt heute frei zugänglich über Milliarden von Büchern, Internetseiten; Texte und Meinungen, Wertungen – das schafft kein Mensch, jemals in seinen paar Lebensjahren zu verarbeiten. Hier erscheint es mir wichtig, da beziehe ich mich mal wieder auf Rainer Thiel: Es kann bei einer Arbeitszeit von 20 h pro Woche so viel geschaffen werden, das alle Menschen ausreichend versorgt sind. Den Rest, was heute nur allgemeine Akkumulation der Kräfte ist, könnte dann durch Bildung, Kultur, Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Gesellschaft (politisches Einmischen) ausgefüllt werden.

Ich erlaube hier mal einen kleinen Beitrag einzufügen, den ich am 14.08.2011 für „Wiki der Brandenburgischen Freidenker/innen“ geschrieben habe:
„Hallo
eigentlich besteht diese Gleichstellung mit dem Überstülpen des Grundgesetzes der BRD schon seit der „Wiedervereinigung“.
in Artikel 3/3 (Ausgabe 1994) steht: „Niemand darf wegen….Herkunft…seines Glaubens, seine religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
in Artikel 4/1 lesen wir: „Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“

Klingt doch erst einmal gut; die Realität ist eine andere; nur weil unsere Herkunft DDR ist, bekommen wir für gleiche Arbeit weniger Geld, Kirchen werden einseitig mit Geld versorgt und wer behindert ist, kann selbst ein Lied davon singen, wie schwer es ist, Unterstützung zu bekommen.

Auch in der Verfassung des Landes Brandenburg Artikel 36 (5) (Ausgabe vom 20.08.1992)steht geschrieben: „Vereinigungen zur gemeinsamen Pflege einer Weltanschauung werden den Religionsgemeinschaften gleichgestellt.“

Alles klar also, warum bekommt aber der DFV z.B. auf seine Mitgliederzahl bezogen nicht eben so viel Steuergelder wie die Kirchen?
Bloß mal so zum Nachdenken!
Andreas“
Warum hat der „Soziale, Freiheitliche, Demokratische Rechtsstaat BRD“ bis heute keine vom Volk beschlossene Verfassung, sondern ein „Grundgesetz“, in dessen Präambel steht:
„Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott…“?
Heute, am 14.08 erschien die kleine Onlinezeitung „Artikel EINS“, die Lektüre ist so interessant, dass ich sie nur weiterempfehlen kann.

Das belegt m.E. deutlich, wie recht Nietzsche mit diesem Zitat hatte.
Denkt darüber nach!
Andreas Krödel

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 31.07.2011

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
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Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 31.07.2011 von Andreas Krödel

Auszüge von Karl Liebknecht:

„Der Hauptfeind steht im eigenen Land !
Flugblatt Mai 1915
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Was seit zehn Monaten, seit dem Angriff Österreichs auf Serbien, täglich zu erwarten war, ist eingetreten: Der Krieg mit Italien ist da.
Die Volksmassen der kriegführenden Länder haben begonnen, sich aus den amtlichen Lügennetzen zu befreien. Die Einsicht in die Ursachen und Zwecke des Weltkrieges, in die unmittelbare Verantwortlichkeit für seinen Ausbruch hat sich auch im deutschen Volk verbreitet. Der Irrwahn heiliger Kriegsziele ist mehr und mehr gewichen, die Kriegsbegeisterung geschwunden, der Wille zum schleunigen Frieden mächtig emporgewachsen, allenthalben – auch in der Armee!
Eine schwere Sorge für die deutschen und österreichischen Imperialisten, die sich vergeblich nach Rettung umsahen. Sie scheint ihnen jetzt gekommen. Italiens Eingreifen in den Krieg soll ihnen die willkommene Gelegenheit bieten, neuen Taumel des Völkerhasses zu entfachen, den Friedenswillen zu ersticken, die Spur ihrer eigenen Schuld zu verwischen. Sie spekulieren auf die Vergeßlichkeit des deutschen Volkes, auf seine nur allzuoft erprobte Langmut.
Würde der saubere Plan glücken, das Ergebnis zehnmonatiger blutiger Erfahrung wäre zunichte, das internationale Proletariat stünde wiederum entwaffnet da, völlig ausgeschaltet als selbständiger politischer Faktor.
Der Plan muß zuschanden werden – sofern der dem internationalen Sozialismus treu gebliebene Teil des deutschen Proletariats seiner geschichtlichen Sendung in dieser ungeheuren Zeit eingedenk und würdig bleibt. ..
Die Feinde des Volkes rechnen mit der Vergeßlichkeit der Massen – wir setzen dieser Spekulation entgegen die Losung:
Alles lernen, nichts vergessen!
Nichts vergessen !
——Nicht vergessen gilt’s, wie mit dem deutschen Volke gerade in der italienischen Frage gespielt worden ist, gespielt von den sehr ehrenwerten deutschen Patrioten.
….! Sorgt, daß er das Vorbild der Internationale werde!
Wäre er es seit jenen Augusttagen gewesen, es stünde besser in der Welt. Es stünde besser um das internationale Proletariat.
Aber kein Zuspät kennt entschlossener Kampfeswille!
Abgewirtschaftet hat die unsinnige Parole des »Durchhaltens«, die nur immer tiefer in den Malstrom der Völkerzerfleischung führt. Internationaler proletarischer Klassenkampf gegen internationale imperialistische Völkerzerfleischung heißt das sozialistische Gebot der Stunde.
Der Hauptfeind jedes Volkes steht in seinem eigenen Land!
Der Hauptfeind des deutschen Volkes steht in Deutschland: der deutsche Imperialismus, die deutsche Kriegspartei, die deutsche Geheimdiplomatie. Diesen Feind im eigenen Lande gilt’s für das deutsche Volk zu bekämpfen, zu bekämpfen im politischen Kampf, zusammenwirkend mit dem Proletariat der anderen Länder, dessen Kampf gegen seine heimischen
Der Hauptfeind steht im eigenen Land!
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Pfad: »../kl/«
Verknüpfte Dateien: »../format.css«Trotz alledem!
Rote Fahne, 15. Januar 1919.
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Generalsturm auf Spartakus!…
——Und ganz Deutschland ist durch sie in Schande gestürzt. Bruderverräter regieren das deutsche Volk, Brudermörder. »Schreibtafel her, ich muß es schreiben.«
Oh, ihre Herrlichkeit kann nicht lange währen; eine Galgenfrist, und sie werden gerichtet sein.
Feuerbrände schleudern ihre Thesen in Millionen Herzen, Feuerbrände der Empörung……
Denn Spartakus ¬ das heißt: Feuer und Geist, das heißt: Seele und Herz, das heißt Wille und Tat der Revolution des Proletariats. Und Spartakus ¬ das heißt alle Not und Glückssehnsucht, alle Kampfentschlossenheit des klassenbewußten Proletariats. Denn Spartakus, das heißt Sozialismus und Weltrevolution.
Noch ist der Golgathaweg der deutschen Arbeiterklasse nicht beendet ¬ aber der Tag der Erlösung naht. Der Tag des Gerichts für die Ebert-Scheidemann-Noske und für die kapitalistischen Machthaber, die sich noch heute hinter ihnen verstecken. Himmelhoch schlagen die Wogen der Ereignisse ¬ wir sind es gewohnt, vom Gipfel in die Tiefe geschleudert zu werden. Aber unser Schiff zieht seinen geraden Kurs fest und stolz dahin bis zum Ziel.
Und ob wir dann noch leben werden, wenn es erreicht wird ¬ leben wird unser Programm; es wird die Welt der erlösten Menschheit beherrschen. Trotz alledem!
Unter dem Dröhnen des herangrollenden wirtschaftlichen Zusammenbruchs werden die noch schlafenden Scharen der Proletarier erwachen wie von den Posaunen des Jüngsten Gerichts, und die Leichen der hingemordeten Kämpfer werden auferstehen und Rechenschaft heischen von den Fluchbeladenen. Heute noch das unterirdische Grollen des Vulkans ¬ morgen wird er ausbrechen und sie alle in glühender Asche und Lavaströmen begraben.

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Verknüpfte Dateien: »../format.css«“
Ja, der Gedanke stammt von K.W. Ringel; der August ist wieder voll (siehe auch Kalender von Ulf Rassmann) an historischen Daten. Am 13.08.1871 wurde Karl Liebknecht geboren, 1926 Fidel Castro, am 13. August 1961 begann der „Mauerbau“ in Berlin, ein „antifaschistischer Schutzwall“ – ein neuer Krieg begann, sich in neuen Formen zu entwickeln, der „kalte Krieg“ zwischen den Systemen. „Trotz alledem!“, dieser Satz von Karl eroberte die Welt. Was wir heute wollen, steht bereits in seine Zitaten (übrigens 1915!!!). „Der Hauptfeind steht im eigenen Land“, das ist eben der absterbende Imperialismus Was haben wir erreicht, sind wir Thälmann treu geblieben?
Die wirklichen Feinde, Karl Liebknecht nennt ihre Namen, auch die, die für die imperialistische Reaktion morden, Unterdrücken, Gewalt ausüben, Kriege führen, die Umwelt zerstören, dieser Feind steht fast überall auf dieser Welt nach wie vor an der Macht, ob Amerika oder Europa, ob in Chile oder Deutschland. Sie geben sich scheinbar“ demokratisch, sozial, gerecht, solidarisch, freiheitlich und friedlich“ und ihre Medien verkaufen das auch so; müssen von der Realität ablenken.
Sie haben Rosa und Karl, Ernst und viel Millionen mit ihnen ermordet, sich versucht, der Wahrheit zu entziehen, aber eben deshalb sind wir heute hier und müssen ihren Kampf fortsetzen!
Das soll alle fortschrittlichen Menschen einen zu der Macht, die das Inferno endlich beiseite fegen kann.
Das schreibe ich alles seit Jahrzehnten immer wieder, habe Zuspruch erhalten, viel Ignoranz erfahren und mußte schmerzliche, bis zu persönlichen Angriffen in verbaler Form, Kritiken hinnehmen. In einigen Monaten werde ich meinen winzigen Beitrag zur Geschichte der Freidenker in digitaler Form dem DFV übergeben für ein Archiv, dessen sich möglichst viele Menschen bedienen können. Ich kam 1989 zur Freidenkerbewegung der DDR und habe mich niemals mehr einer Parteidisziplin unterwerfen wollen. Spreche ich heute mit Freidenkern, haben viele einfach „keine Zeit“, etwas zu lesen oder zu schreiben; andere sind krank, müde, haben sich abgefunden mit ihrem Dasein; manchen reicht eine monatliche Runde, eine Wanderung, ein gemeinsamer Abend – sie haben ihre Weltanschauung und wollen damit in Ruhe gelassen werden. Wieder andere rennen offene Türen ein oder verzetteln sich in Theorien, die meisten kämpfen aber nur auf ihrem kleinen Schlachtfeld; mit all der zur Verfügung stehenden Kraft und lobenswerter Initiative. Das ist gut zu sehen; reicht es aber wirklich aus?
Sie haben auch den Vorsitzenden der Freidenker, Max Sievers, ermordet. Ist dies alles nicht Grund genug, weiter zu kämpfen?
Da gibt es kein mitleidsvolles Klagen, da müssen alle angebotenen Strohalme ergriffen werden und zur Macht verflochten werden. Daran mitzuwirken trotz meiner gesundheitlichen Problem ist mir Aufgabe, gibt mir Mut, Kraft, durchzuhalten, wachzurütteln und mich eben anzubieten, für die Aufarbeitung der Geschichte, der Gegenwart und für eine menschliche Zukunft in unser allem Interesse, Mensch zu sein ohne Entfremdung. Ich bin eben der Meinung, dies den Philosophen; Kämpfern und ermordeten Genossen schuldig zu sein!
Sollte ich hiermit in diesem Umfeld falsch sein, bitte sagt es mir bitte deutlich.

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel
PS.: zwei Zitate, die mein Verständnis für die Freidenker geprägt haben:
„Ein Mensch (G.G.M.), den nur ich kenne schrieb:
„Freidenker – Menschen mit wissenschaftlicher Weltsicht, die in hoher Streitkultur alle Themen diskutieren ohne Tabu oder parteipolitischer Einschränkungen; Menschen, die für Humanismus aktiv handeln und aktiv dafür wirken, Entfremdung des Menschen durch den Menschen und seine Entfremdung von der Natur Schritt für Schritt zu überwinden.“ (nach Prof.Dr.H-G.Eschke)

„Es ist schwer, Menschen nach Parteistatuten zu orientieren, viel schwerer aber ist, Freigeister organisieren zu wollen.“
Krödel“
Das „Krödelsche Paradoxum“ zu Zeiten des BFV mit Achim Fröde

Dieser Beitrag und viel andere Arbeiten sind auch nachzulesen unter: www.andreas-kroedel.de.vu

VDF; wie alles mal begann

Von: „Andreas Krödel“
An: ; „DFV“ ; „Dr.Dr. J. Bretschneider“ ; ; ; ; Betreff: wie alles mal begann
Datum: Donnerstag, 30. Juni 2011 18:04

Hallo Freunde,
vielleicht wieder einmal zu des Administrators Ärger eine Nachricht aus 1989/90, eingescannte älteste Dokumente, die ich aufbewahrt habe, ich habe aus dieser Zeit einen ganzen Ordner voller Material, von Berichten, erster Satzung bis hin zur Erstausgabe des “Freidenker”, wen dies interessiert, ich kann das digitalisieren und Euch jederzeit senden.
Interessant ist die grundsätzliche Haltung zum Sozialismus, zur DDR!
Lest doch mal selbst, was wir damals wollten und wo wir heute stehen,
liebe GrüßeAndreas Krödel

Standpunkt 13.05.2011

Von: „Andreas Krödel“
An: ; „DFV“ ; „Dr.Dr. J. Bretschneider“ ; ; ; ; Betreff: Re: [Freidenker-ML] An Andreas Rückantawort an alle
Datum: Freitag, 13. Mai 2011 16:05

Hallo Mark,
hallo Mitleser, lieber Rainer, lieber Axel

um nicht drei Mal alles Gleiche zu schreiben:

danke für den Literaturhinweis, aber 1977 ist mir zu lange vorbei. Da bleibe ich lieber bei meinen eigenen Arbeiten, die ich hier und im “Lexikon des freien Denkens” veröffentlicht habe, wir müssen doch nicht immer wieder Bücher und Texte schreiben, die vom Inhalt her schon viel zu oft geschrieben/ beschrieben sind. Wir müssen gemeinsam lesen, was richtig oder falsch ist, auswerten und nicht immer wieder neue Texte hinstellen als das “Non plus Ultra”.
„Wir müssen endlich aufhören Bücher zu schreiben über das, was wer und wann in der Vergangenheit wie gemeint und definiert haben könnte; wir müssen aus der Vergangenheit lernen um in der Gegenwart an der Philosophie für die Zukunft zu arbeiten.“
G.G.M”

Hier mein Text ohne Anspruch auf “absolute Wahrheit” oder dem Versuch des“Auf Diktierens”, sondern als freundliche Einladung zur Diskussion:

“Entfremdung, die – [philosophischer Begriff, welcher in der Gegenwart als Sammelbezeichnung für den gesamtgesellschaftlichen Verfall benutzt wird].

Unter E. versteht man alle Formen des Nichtübereinstimmens der Lebensbilder mit dem Idealzustand menschlicher Freiheit. E. entstand nicht mit dem Menschen, sondern erst mit der Arbeitsteilung und der Möglichkeit, sich durch Besitz und Reichtum andere menschliche Arbeit anzueignen, ohne dafür selbst ein gleiches Quantum an Arbeit aufbringen zu müssen. Neid und Hass sind erste Anzeichen der E., Religionen, also das Suchen von Erklärungen außerhalb der Wissenschaften, hier durch Götter, sind Formen ideologischer E.; das Grundproblem liegt aber in der Ausbeutung des Menschen durch Menschen, der ökonomischen E.. Wir haben uns aus dem Stadium der Freiheit in die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen begeben. Jeder Mensch möchte nach seinem Charakter ein kleiner Ausbeuter sein, Recht für sich aushebeln, Macht ausüben gegenüber den Schwächeren. Diese Brutalität ist ein Gegensatz zu meinem Menschenbild; sie stellt auch den grundlegenden Wesenszug der E. dar, eine Gesellschaft, wo sich die Entmenschlichung mit Zunahme der Geldumfänge potenziert.

Durch ein Mediensystem methodisch von der Realität abgelenkt und durch Scheinfülle überfordert ist der Mensch der Gegenwart in Massen zum Meinungsnehmer herabdirigiert worden, sodaß die Menschen all die Formen der E. dulden!

Darauf bauen sich die E.- potentiale in allen Bereichen auf, ob in Kultur oder Ethik, bei Menschenrechten oder Menschenwürde oder in der Bildung. Als Beispiel eines entfremdeten Daseins sei das gegenwärtige Gesundheitswesen genannt, wo Ärzte nicht nach ihrem hippokratischen Eid handeln dürfen, Patienten nach maximalen Möglichkeiten des eigenen Wissens und dem neuesten Stande der Wissenschaften zu behandeln, wirklich zu heilen; sondern ihre Diagnose und Behandlung von finanziellen Faktoren abhängig gemacht wird..

Erich Fromm sieht in der E. den Hauptkonflikt der Menschen an sich, wenn er schreibt:

„Der Mensch sieht sich mit dem erschreckenden Konflikt konfrontiert, ein Gefangener der Natur und trotzdem in Bezug auf seine Gedanken frei zu sein, Teil der Natur und trotzdem sozusagen eine Laune der Natur zu sein, weder hier noch da zu stehen. Dieses Bewusstsein seiner selbst hat den Menschen zu einem Fremdling in der Welt gemacht, von allen abgesondert, einsam und angsterfüllt.“1(Hervorhebung von mir). Im Menschen, aber nicht in der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung liegt die Wurzel zur Überwindung der E.

So zieht zwar auch Helene Sana einen sehr ernüchternden Schluss aus seinen Analysen des gegenwärtigen spätkapitalistischen Imperialismus in unserer so Hohn voll selbsternannten „ersten Welt“: „Nach dem triumphalen Siegesmarsch der Moderne zeigt sich nun ein suizidgefährdetes Ganzes.“. …..und an die vielen Menschen ohne eigenen Standpunkt, die, die sich eben alles gefallen lassen und solche Auswüchse, zwar vor sich hin schimpfend, erst ermöglichen: „Dem Guten und dem Bösen gegenüber gleichgültig zu sein bedeutet für mich die traurigste Form der Selbstentfremdung und des Verloren seins.“…. und beschließt aber sein Buch mit der wohl einzig möglichen Alternative, dem Weg, der letztendlich diesen Gesellschaftsform der E. ein Ende bereiten muß, um Menschsein, Humanismus innerhalb unserer Natur und damit auch den eigentlichen Frieden an sich zu erreichen: „ Auch wenn es nicht in unserer Macht steht, den Entfremdungsprozeß total zu überwinden, bleibt es sinnvoll, dafür zu kämpfen, ihn soweit wie möglich zu minimieren.“2

=>Freiheit, =>Realität, =>Konflikt, =>Humanismus

ANDREAS KRÖDEL

Literatur: 1 Erich Fromm „Die Seele des Menschen..“ dtv ; 2 Heleno Sana „Die Zivilisation frisst ihre Kinder“ Rasch und Röhring

„Freidenker – Menschen mit wissenschaftlicher Weltsicht, die in hoher

Streitkultur alle Themen diskutieren ohne Tabu oder parteipolitischen

Einschränkungen; Menschen, die für Humanismus aktiv handeln und aktiv dafür

wirken, Entfremdung des Menschen durch den Menschen und seine Entfremdung

von der Natur Schritt für Schritt zu überwinden.“

Definition von G.G.M.

„Nach dem triumphalen Siegesmarsch der Moderne zeigt sich nun ein suizidgefährdetes Ganzes.“

Heleno Sana „Die Zivilisation frisst ihre Kinder“

„Eine unmittelbare Konsequenz davon, daß der Mensch dem Produkt seiner Arbeit, seiner Lebenstätigkeit, seinem Gattungswesen entfremdet ist, ist die Entfremdung des Menschen von dem Menschen. Wenn der Mensch sich selbst gegenübersteht, so steht ihm der andre Mensch gegenüber. Was von dem Verhältnis des Menschen zu seiner Arbeit, zum Produkt seiner Arbeit und zu sich selbst, das gilt von dem Verhältnis des Menschen zum andren Menschen, wie zu der Arbeit und dem Gegenstand der Arbeit des andren Menschen.

Überhaupt, der Satz, daß der Mensch seinem Gattungswesen entfremdet ist, heißt, daß ein Mensch dem andern, wie jeder von ihnen dem menschlichen Wesen entfremdet ist.

Die Entfremdung des Menschen, überhaupt jedes Verhältnis, in dem der Mensch zu sich selbst [steht], ist erst verwirklicht, drückt sich aus in dem Verhältnis, in welchem der Mensch zu d[em] andren Menschen steht.“

[Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, S. 100. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 669 (vgl. MEW Bd. 40, S. 517-518en

„Freies Denken ist Betätigung der eigenen Vernunft in humanistischer Denkweise wirklicher Individuen.“

Prof.Dr. H.-G. Eschke

„ Zwischen der kapitalistischen und der kommunistischen Gesellschaft liegt die Periode der revolutionären Umwandlung der einen in die andre. Der entspricht auch eine politische Übergangsperiode, deren Staat nichts andres sein kann als die revolutionäre Diktatur des Proletariats.“

[Marx: Kritik des Gothaer Programms. Marx/Engels: Ausgewählte Werke, S. 13196

(vgl. MEW Bd. 19, S. 28)

http://www.digitale-bibliothek.de/band11.htm ] “

Diese wenigen Belegstellen beweisen m.E. ihre Richtigkeit selbst, da bin ich mir mir Rainer, Axel und vielen anderen der Strategie nach einig, die Taktik muss täglich neu erarbeitet werden als Klassenkampf, sicher gibt es da unterschiedliche Auffassungen, Varianten des Herangehens. Sie müssen auf dem kleinsten Nenner zusammengefasst werden zunächst wider dem imperialistischen System der Gegenwart und dann für eine meschliche Existenz in Freiheit und Frieden- Aufklärung der Massen heist das “Zauberwort”, welches uns gemeinsam beflügeln muß!

„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“

[Marx: Thesen über Feuerbach. Marx/Engels: Ausgewählte Werke, S. 834

(vgl. MEW Bd. 3, S. 535)

http://www.digitale-bibliothek.de/band11.htm ] “

und noch eines:

„ Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffen nicht ersetzen, die materielle Gewalt muß gestürzt werden durch materielle Gewalt, allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift.“

[Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. Marx/Engels: Ausgewählte Werke, S. 556

(vgl. MEW Bd. 1, S. 385)

http://www.digitale-bibliothek.de/band11.htm ]”

und noch eines:

„ Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“

[Kant: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?. Philosophie von Platon bis Nietzsche, S. 24932

(vgl. Kant-W Bd. 11, S. 53)

http://www.digitale-bibliothek.de/band2.htm ] “

So, nun habt ihr die Wahrheit meiner Weltensicht wieder einmal auf dem Teller, lasst uns gemeinsam essen!

herzliche Grüße

Andreas Krödel

.

From: Mark Bär
Sent: Friday, May 13, 2011 9:53 AM
To: Freidenker-ML
Subject: Re: [Freidenker-ML] An Andreas

Hallo Andreas,

evtl. ist dieses Buch eine Bereicherung für Dich. Neu wirst Du es nicht mehr bekommen, aber beim ZVAB wirst Du bestimmt fündig werden: Klaus Ottomeyer, Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen. Soziales Verhalten im Kapitalismus, Rohwolt 1977.

Aus dem Klapptext:

„Klaus Ottomeyer hat seine vielgelesene Studie zur Sozialpsychologie und Entfremdung im Kapitalismus für die Neuauflage aktualisiert. „Der Gang der kapitalistischen Wirtschaft ist im Hinblick auf die Aktienkurse schwer vorauszusagen, seine Einwirkung auf die menschliche Seele ist präzise zu berechnen“ (Max Horkheimer). Die heute in den Medien und von Politikern so viel beschworene Krise von Identität hat ihre Wurzeln im „systematischen Chaos“, in den widersprüchlichen Anforderungen, die aus der Arbeitswelt, der Marktwelt und der Welt des privaten Konsums resultieren. Das Gefühl der Zerrissenheit wird in der Epoche des Neoliberalismus und der Globalisierung noch gesteigert. In dieser Situation boomen trügerische Heils- und Heilungsversprechungen. Ottomeyer gibt einige Hinweise darauf, wie trotzdem Psychotherapie und allgemeiner noch: sinnvolle Lebenspraxis möglich ist.“

Ich habe es vor Jahren gelesen und fand es interessant und meine, dass es eine gelungende Interpretation der Marx’schen Enfremdungs-und Verdinglichungstheorie darstellt, sozusagen Alltagstauglich für die eigene Lebenswirklichkeit und Praxis im real existierenden Kapitalismus .

Gruss

Mark

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Toolbar eingebaut! http://produkte.web.de/go/toolbar

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Was ist mein Leben?

Hallo Rainer, hallo Monika, hallo an alle Mitleser,

hier ein Angebot:
es kann sein, das ich einige Etappen dieser Diskussion verpasst habe, ich habe mir einen neuen Rechner zugelegt, das kann schon beim hin- und herimportieren mal was abhandengekommen sein.
Ich erinnere mich an eine Nachricht in dieser Rubrik von Rainer zu den “Zeugen Jehovas” – komme gerade aus Polen (Zigaretten holen – preiswert) – da standen sie wieder mit “!Wachturm” und “Erwachet” – wie üblich kamen wir ins Gespräch:
erstens fragte ich sie natürlich ohne Angabe von Orten oder Namen, wie eine solche Auftrittsbegegnung des “Herren im Nadelstreifenanzug” gegenüber den beiden Frauen und Rainer tragbar sei, sie konnten es nicht fassen.
Dann kamen wir auf meine Frage hin zum Thema: “Warum gibt es so viele verschiedene Religionen und Auslegungen der Bibel?” –Er antwortete sinngemäß: “!Die richtige Religion erkennst Du daran, wie sie sich zu Gottes inspirierter Schrift, der Bibel verhalten, wie sie sie studieren, erforschen und begreifen – die meisten Menschen sagen `Gott sei Dank` behaupten gottesfürchtig zu sein, ihn zu lieben und zu achten. Die CDU nennt sich christlich, beginnt ihre Legislaturperiode mit einem Gottesdienst, und schicken dann deutsche Soldaten in den Krieg nach Afghanistan. Das sind doch keine Christen, das sind Maulschwätzer”
Ich schreibe das deshalb hier so ausführlich, weil es Parallelen gibt – die Masse ist satt, hat Banane und Auto, vollgemüllt und zu gedröhnt von Medien. da wollen doch alle Menschen eine bessere Welt, die Menschen im real existierenden Imperialismus, die Menschen der “Dritten Welt”, hunderte Parteien und Organisationen – Verbände, Initiativen, Bewegungen ( von ganz rechts, bis links,bis kommunistisch, sozialistisch usw.usf. und immer weiter….)

– wenn wir die alle auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen wollen, arbeiten wir uns selbst kaputt jeder

(auch die Zeugen wollen ein “Paradies auf Erden” – eine Welt in Frieden, Gerechtigkeit, wo alle sich Entfalten können als freie Persönlichkeiten, sich einbringen. Die Zeugen Jehovas bringen sich ein für ihren Glauben, ca. 70 Stunden pro Monat sind sie unterwegs von Tür zu Tür (ehrenamtlich – ohne Geld dafür zu bekommen, nur “weil Gott es so will”) – sie sagen (der Mensch ist verflucht wegen der Sünde und halten sich in weltlichen Fragen “neutral”, sie gehen z.B. nicht wählen – – sofort kam natürlich mein Einwand, da dient ihr doch den Nazis, da wurdet ihr verboten und verfolgt, saßt im KZ mit Christen, Kommunisten, Andersdenkenden in einer Baracke. Tja, das ist alles die Tat Satans und Jehova wird uns schon befreien, deshalb verbreiten wir Gottes Lehre.)

will eine andere Welt für alle Menschen und jeder der wider dem Imperialismus handelt, ist erst einmal mein Klassenfreund – ob da ein Gott notwendig ist als “ Lenker – Steuermann” oder ob wir Menschen es auch allein schaffen? Erst einmal muß das Alte überwunden werden – und dann müssen wir das “Projekt” fertig haben für die Zukunft und handlungsfähig sein, einig!
Rainer nannte mich neulich “Kommunismusanbeter”, die Evangelen bezeichnen mich als “Schriftgelehrten” – gut – das alles bin ich gerne, wenn es um ein VORWÄRTS für die Menschheit geht.
Ich habe einen großen Fundus Material, viele Bücher, CD`s und das Internet,und will mit meiner eigeschränkten Gesundheit alle Aktivisten einfach unterstützen-
fragt nach, nennt ein Stichwort, stellt Eure Fragen, ich werde nachforschen, mit Zitaten belegen – selbstverständlich meinen eigenen Standpunkt äußern – um Euch auf dem Weg zur eigenen Erkenntnis ( wie es ein Sekretär bei seinem Chef tut) helfen, sich nicht mit unnützen Tun zu verzetteln.

Ich bin weder Gott, noch habe ich “Weisheit mit Löffeln gefressen”, bin ein gebeutelter Mensch – will aber, das die Menschheit Stück für Stück weiterkommt, dafür schreibe, diskutiere ich, lebe ich noch.

Warte immer auf Eure Anfragen auch im Sinne von Rainer aus der Mail vom 19.04.2011:
“Wer raubte den Arbeitern das aufkeimende Selbstbewusstsein? Auch diese Frage wird von Dir gestellt. Wer aber sonst stellt diese Frage?”

Soweit für jetzt – alle meine Kräfte werde ich in die Zukunft stecken, ich hoffe, wir können das gemeinsam vorbereiten, gestalten, umsetzen.
Danke und denkt darüber nach!
Andreas Krödel

From: Rainer Thiel
Sent: Tuesday, April 19, 2011 11:46 PM
Subject: Re: [Freidenker-ML] wen es interessiert

Lieber Andreas,

immer, wenn ich Deine Texte las, dachte ich an das Gedicht von Bert Brecht „Fragen eines lesenden Arbeiters“. Als ich jetzt Deinen Lebenslauf las, dachte ich auch wieder an Brecht. Sein Gedicht beginnt mit den Worten:

„Wer baute das siebentorige Theben? In den Büchern stehen die Namen von Königen. Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt? ……“

u

Heute würde Brecht fortsetzen:

Wer raubte den Arbeitern das aufkeimende Selbstbewusstsein? Auch diese Frage wird von Dir gestellt. Wer aber sonst stellt diese Frage?

Mit solidarischen Grüßen Rainer

——————————————————————————–

Von: freidenker-ml-bounces@listi.jpberlin.de [mailto:freidenker-ml-bounces@listi.jpberlin.de] Im Auftrag von Monika Krotter-Hartmann
Gesendet: Montag, 18. April 2011 19:50
An: Freidenker-ML
Betreff: Re: [Freidenker-ML] wen es interessiert

Lieber Andreas,
zu
ich habe Deinen Lebenslauf aufmerksam und mit Interesse gelesen.
Gut, dass Rainer Thiel Dich danach gefragt hat.
Alles Gute wünsche ich Dir.

Monika

Am 17.04.2011 09:28, schrieb Andreas Krödel:

Guten Morgen,

Rainer Thiel fragte mich neulich nach meinem Leben. Gut, sage ich, also hier einmal ein kurzer Lebenslauf:

geboren am 20.04.1957, werde also am Mittwoch 54 Jahre alt, Augenoperation mit einem Jahr (schiefgegangen – Nerven eingeklemmt), von Kindheit an Brille und Zahnspange, immer gehänselt, immer der Kleinste, auch in der Schule. Habe die zehnte Klasse mit „2“ abgeschlossen. Schon damals habe ich nicht Romane gelesen, sondern lieber bei Marx.

1973 begann ich meine Lehre als Elektromonteur im VEB Zwickauer Kammgarnspinnereien, die ich dann 1975 mit „3“ abschloß. 3-Schichsystem und viele Überstunden (mit 18 Jahren war mein erster Gang zum Parteisekretät, um Kandidat der SED zu werden)

, bis zum Einzug in die NVA (ich hatte mich schon in der 8. Klasse freiwillig für drei Jahre entschieden).

1979, nach der Armeezeit war ich wieder in der Kammgarn, dann suchte man einen hauptamtlichen FDJ – Sekretär, ich sagte Ja und wurde auch gewählt,1980 besuchte ich für ein Jahr die Bezirksparteischule in Mittweida. Schon damals habe ich geschrieben, die Briefe gingen an das ZK der SED und sie schickten ihre Vertreter, um mich zurechtzuweisen.

1982.

Da war Heirat angesagt, meine Tochter Jana war da – Umzug nach Guben. Hier arbeitete ich als „Sekretär Arbeiterjugend“ in der FDJ -Kreisleitung. 1984 – burn out, Zusammenbruch, ich konnte das System nicht verstehen, wo ich allein für den Sozialismus eintrat und die anderen Genossen nicht mitzogen gegen die Irrtümer dieser Zeit. Meine zweite Tochter Rita ist geboren. Schon zu dieser Zeit war ich in nervenärztlicher Behandlung, da stand „Managerkrankheit“ auf dem Schein.

Ich begann meine Arbeit im VEB Thüringer Teppichfabriken wieder als Elektriker. Aktiv war ich immer noch, ehrenamtlicher Parteisekretär, freiwillige Feuerwehr, GST (GO Sportschießen,das Sportschießen habe ich auch nach der „Wende“ weitergeführt, im „Gubener Schützenverein Germania 1890“ war ich Gründungsmitglied, ab 1996 Referent für Aus- und Weiterbildung, ab 1998 bis 2007 erster Vorsitzender, aber auch das mußte ich aus gesundheitlichen Gründen aufgeben) und vieles mehr. 1986/87 habe ich meinen Industriemeister Elektrotechnik gemacht und mit „Gut“ bestanden.

1989 – für mich ein Jahr der Katastrophen. Alles schwamm weg, was wir gelernt hatten, war plötzlich alles falsch. Aus der Teppichfabrik sollte ein „Kaufland“ – Supermarkt werden. Ich begann, mit viel Glück, im damaligen Kreiskrankenhaus als Elektriker zu arbeiten (01.11 1989), dann kam mein Austritt aus der PDS, meine Absage an Parteien an sich und ich wurde Mitglied im VDF (Verband deutscher Freidenker in der DDR). 1992 wurde das Kreiskrankenhaus übernommen vom Naemi-Wilke Stift (selbstständige evangelisch- lutterische Kirche) und wir als Handwerker wurden mit übernommen. Dann ging alles recht schnell, ich wurde leitender Handwerker, habe den technischen Leiter vertreten in seiner Abwesenheit, habe Bereitschaftsdienst mitgemacht.

Das ging recht gut trotz der unterschiedlichen Weltanschauungen, ich begann die Bibel zu „erforschen“ um zu verstehen, wieso sich heute noch Menschen mit hohem Intelligenzgrad daran festhalten, glauben können.

2004 – Überforderung, Totalzusammenbruch – lange Krankschreibungen – 2007 – 50% schwerbeschädigt, Teilerwerbsunfähigkeitsrente – immer öfters krank, schreibunfähig, kraftlos – ein Krüppel, der aber nicht schweigt! Ich setze mich mit den Linken (die nicht antworten wie die Freidenker aus Potsdam) auseinander, aber auch mit meiner Mitarbeiterin, die streng katholich ist und den Mitarbeitern der evangelischen Richtung, meinen Bekannten von den Zeugen Jehovas, die mit mir die Bibel studieren.

Was bleibt noch, zum 01.01.2011 haben wir, meine Frau und ich, uns voneinander getrennt, ich wohne jetzt in einer ausgebauten Bodenkammer, mein 5.und 6. Halswirbel ist altersmäßig abgenutzt, sodaß ich selbst beim Schreiben Schmerzen habe, Sehen ist nur kurzfristig möglich, dann verschwimmt alles wegen Überforderung, stark depressiv – alles Scheiße!

Nun bitte aber kein Mitleid, Krödel lebt und teilt sich seine verbliebene Kraft schon ein – lest doch bloß endlich, was ich schreibe, es können immer die letzten Worte sein – nach Rainer Thiel – bevor der Tod uns scheide.

Ich bin kein Gott, ich habe nicht DIE Wahrheit für alles parat, aber ich will mitwirken an den Prozessen wider dem Imperialismus – für eine friedvolle Welt (die Zeugen Jehovas wollen auch die „gegenwärtige Macht des Satans“ gestürzt sehen, um „das Paradies auf Erden“ zu errichten – allerdings nur für die Gottestreuen, alles andere wird gerichtet, vernichtet).

Noch einmal und immer wieder: Der Kommunismus ist für alle Menschen da!

Soweit für heute von mir aus Guben

Andreas Krödel

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Bitte beachten: Keine der hier veröffentlichten Beiträge sind als offizielle Stellungnahme des Deutschen Freidenker-Verbandes zu werten. Für den Beitag ist die jeweilige Autorin bzw. der jeweilige Autor verantwortlich.

„ein Lebenslauf – wen es interessiert“

Guten Morgen,
Rainer Thiel fragte mich neulich nach meinem Leben. Gut, sage ich, also hier einmal ein kurzer Lebenslauf:
geboren am 20.04.1957, werde also am Mittwoch 54 Jahre alt, Augenoperation mit einem Jahr (schiefgegangen – Nerven eingeklemmt), von Kindheit an Brille und Zahnspange, immer gehänselt, immer der Kleinste, auch in der Schule. Habe die zehnte Klasse mit „2“ abgeschlossen. Schon damals habe ich nicht Romane gelesen, sondern lieber bei Marx.
1973 begann ich meine Lehre als Elektromonteur im VEB Zwickauer Kammgarnspinnereien, die ich dann 1975 mit „3“ abschloß. 3-Schichsystem und viele Überstunden (mit 18 Jahren war mein erster Gang zum Parteisekretät, um Kandidat der SED zu werden)
, bis zum Einzug in die NVA (ich hatte mich schon in der 8. Klasse freiwillig für drei Jahre entschieden).
1979, nach der Armeezeit war ich wieder in der Kammgarn, dann suchte man einen hauptamtlichen FDJ – Sekretär, ich sagte Ja und wurde auch gewählt,1980 besuchte ich für ein Jahr die Bezirksparteischule in Mittweida. Schon damals habe ich geschrieben, die Briefe gingen an das ZK der SED und sie schickten ihre Vertreter, um mich zurechtzuweisen.
1982.
Da war Heirat angesagt, Umzug nach Guben. Hier arbeitete ich als „Sekretär Arbeiterjugend“ in der FDJ -Kreisleitung. 1984 – burn out, Zusammenbruch, ich konnte das System nicht verstehen, wo ich allein für den Sozialismus eintrat und die anderen Genossen nicht mitzogen gegen die Irrtümer dieser Zeit. Schon zu dieser Zeit war ich in nervenärztlicher Behandlung, da stand „Managerkrankheit“ auf dem Schein.
Ich begann meine Arbeit im VEB Thüringer Teppichfabriken wieder als Elektriker. Aktiv war ich immer noch, ehrenamtlicher Parteisekretär, freiwillige Feuerwehr, GST (GO Sportschießen,das Sportschießen habe ich auch nach der „Wende“ weitergeführt, im „Gubener Schützenverein Germania 1890“ war ich Gründungsmitglied, ab 1996 Referent für Aus- und Weiterbildung, ab 1998 bis 2007 erster Vorsitzender, aber auch das mußte ich aus gesundheitlichen Gründen aufgeben) und vieles mehr. 1986/87 habe ich meinen Industriemeister Elektrotechnik gemacht und mit „Gut“ bestanden.
1989 – für mich ein Jahr der Katastrophen. Alles schwamm weg, was wir gelernt hatten, war plötzlich alles falsch. Aus der Teppichfabrik sollte ein „Kaufland“ – Supermarkt werden. Ich begann, mit viel Glück, im damaligen Kreiskrankenhaus als Elektriker zu arbeiten (01.11 1989), dann kam mein Austritt aus der PDS, meine Absage an Parteien an sich und ich wurde Mitglied im VDF (Verband deutscher Freidenker in der DDR). 1992 wurde das Kreiskrankenhaus übernommen vom Naemi-Wilke Stift (selbstständige evangelisch- lutterische Kirche) und wir als Handwerker wurden mit übernommen. Dann ging alles recht schnell, ich wurde leitender Handwerker, habe den technischen Leiter vertreten in seiner Abwesenheit, habe Bereitschaftsdienst mitgemacht.
Das ging recht gut trotz der unterschiedlichen Weltanschauungen, ich begann die Bibel zu „erforschen“ um zu verstehen, wieso sich heute noch Menschen mit hohem Intelligenzgrad daran festhalten, glauben können.
2004 – Überforderung, Totalzusammenbruch – lange Krankschreibungen – 2007 – 50% schwerbeschädigt, Teilerwerbsunfähigkeitsrente – immer öfters krank, schreibunfähig, kraftlos – ein Krüppel, der aber nicht schweigt! Ich setze mich mit den Linken (die nicht antworten wie die Freidenker aus Potsdam) auseinander, aber auch mit meiner Mitarbeiterin, die streng katholich ist und den Mitarbeitern der evangelischen Richtung, meinen Bekannten von den Zeugen Jehovas, die mit mir die Bibel studieren.
Was bleibt noch, zum 01.01.2011 haben wir, meine Frau und ich, uns voneinander getrennt, ich wohne jetzt in einer ausgebauten Bodenkammer, mein 5.und 6. Halswirbel ist altersmäßig abgenutzt, sodaß ich selbst beim Schreiben Schmerzen habe, Sehen ist nur kurzfristig möglich, dann verschwimmt alles wegen Überforderung, stark depressiv – alles Scheiße!

Nun bitte aber kein Mitleid, Krödel lebt und teilt sich seine verbliebene Kraft schon ein – lest doch bloß endlich, was ich schreibe, es können immer die letzten Worte sein – nach Rainer Thiel – bevor der Tod uns scheide.
Ich bin kein Gott, ich habe nicht DIE Wahrheit für alles parat, aber ich will mitwirken an den Prozessen wider dem Imperialismus – für eine friedvolle Welt (die Zeugen Jehovas wollen auch die „gegenwärtige Macht des Satans“ gestürzt sehen, um „das Paradies auf Erden“ zu errichten – allerdings nur für die Gottestreuen, alles andere wird gerichtet, vernichtet).
Noch einmal und immer wieder: Der Kommunismus ist für alle Menschen da!

Soweit für heute von mir aus Guben
Andreas Kröde

„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 20.02.2011

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Ich drängle mich heute schon mal vor, mein Gesundheitszustand lässt eben gerade zu, das ich etwas arbeiten und verfassen kann, ich hoffe, es kommt bei allen gut an und der Inhalt erregt konstruktive Debatten, es geht um Probleme, die die Existenz der Menschheit an sich betreffen, also interessant für jeden, der mitdenkt in dieser Zeit für eine bessere Zukunft.
Auf die Vielfalt und Vielzahl Eurer Meinungen freue ich mich schon jetzt!
Andreas Krödel
P.S.: Bitte beachtet meine neue Kontaktadresse

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 20.02.2011 von Andreas Krödel

„Unsere Partei hat die freie Entwicklung der Persönlichkeit als Bedingung für die freie Entwicklung aller nicht nur verkündet. Sie hat Millionen Bürger im Kampf um die politische Macht und bei deren Verteidigung befähigt, den Sozialismus auch als Herausforderung an sich selbst zu verstehen und sich dieser Verpflichtung bewußt zu stellen. Das rechnen wir zu den historischen Verdiensten unserer Partei und das ist zweifellos eine der wesentlichen Voraussetzungen für die stabile politische Entwicklung in der DDR in Vergangenheit und Gegenwart.“
Zeitschrift „Probleme des Friedens und des Sozialismus“ Oktober 1989
Beitrag: „Demokratie und Recht in der DDR“ Egon Krenz S.1302

Das ist doch alles vorbei, Geschichte; könnte man denken, aber es ist nicht so.
War die DDR nun der Staat des Friedens, eine humanistische Demokratie, in dem die grundlegenden Menschenrechte verwirklicht waren? Es wurde nie bestritten, das es sich um eine Diktatur handelt, die Diktatur des Proletariats, eine Herrschaftsform der Mehrheit des Volkes über die Minderheit, eine Übergangsform zur klassenlosen Gesellschaft, zum Kommunismus. Es gab auch Wahlen und Parteien (SED; CDU, LDPD, NDPD, DBD) in der Nationalen Front, hervorgegangen aus den Lehren der Uneinigkeit der Arbeiterbewegung, welche u.a. den Faschismus an die Macht kommen ließ und Weltkriege ermöglichte. Es gab ein einheitliches Bildungssystem in unumstrittener hoher Qualität, keine Arbeitslosigkeit, jeder bekam eine (wenn auch nicht unbedingt seine) Lehrstelle und gab ein kostenloses Gesundheitswesen, Polikliniken, den Arzt des Vertrauens in der Nähe; gestützte Preisbindungen z.B. für Mieten und Lebensmittel und der Beitrag für Sozialversicherung lag für alle gleich bei 60,00 DDR- Mark. Kultur und Sport wurden für alle, das ganze Leben begleitend, gefördert und hatten Weltniveau. Die Kinder fanden in Krippe, Kindergarten und Hort schon von früh an Zugang zum gesellschaftlichen Miteinander, wurden betreut und versorgt, so dass die Eltern (beide!) beruhigt ihrer Arbeit nachgehen konnten.
Immer war eine freie Entwicklung gehemmt durch die Existenz des Imperialismus, des Klassenfeindes, Hochrüstung, Wirtschaftswettlauf und Boykott, Stacheldraht und Minen, die Mauer als eiserner Vorhang an den Grenzen, Stasi und Reisebeschränkungen waren Notmaßnahmen, welche dringend benötigte Mittel in Größenordnungen gebunden haben, die eigentlich z.B. im Wohnungsbau, in der Industrie, eben für das weitere Voranschreiten Richtung Freiheit dringender gebraucht worden wären. Es herrschte kalter Krieg.
Heute sind viele Menschen schnell fertig mit diesem Teil der Geschichte; Unrechtsstaat, SED – Regime ohne freie Wahlen, keine Meinungs-– und Reisefreiheit, Wohnungsmangel, marode Misswirtschaft und keine Bananen. Stasi- und Spitzelstaat voller korrupter Parteibonzen, die sich mit Devisen und Westwaren des Volkes bedienten, in den Genuß von Privilegien kamen, Amtsmissbrauch betrieben, schöngefälschte Statistiken und einseitig berichtende, politisch mißbrauchte Medien, keine Pressefreiheit.
Das war die DDR, der real existierende Sozialismus? Noch heute ist mit einer objektiven Aufarbeitung der Geschichte nicht einmal begonnen worden.
Ständig steigende Beiträge der Pflichtversicherungen, Zuzahlungen im Gesundheitswesen, Zweiklassengesellschaft, verwirrende Bildungsmodelle, Arbeitslosigkeit (noch immer schön nach Ost und West geteilt) wird verfälscht durch schönklingende Namen wie ABM, Ein-€-Jobs oder Bürgerarbeit sowie durch Umschulungen und Weiterbildungsmaßnahmen – bloß raus aus der Statistik, der Steuerzahler wird es schon begleichen; Skandal- und rummelmedien, welche uns mit Müllinformationen zuschütten und mit Werbung überhäufen (zur Ablenkung von der Wirklichkeit zudröhnen), Wirtschaftsbosse und Politiker, die Unsummen an Geldern einstreichen und für ihre Schauspielarbeit ständig steigende Diäten, Gehälter und Renten erheischen. Der Arbeiter Ost erhält immer noch weniger Lohn für gleiche Arbeit wie der Arbeiter im Westen und die Betriebskosten (alle Fixkosten) steigen ständig. Die Armen und Kranken werden ausgegrenzt und mit Geldern unter dem Existenzminimum abgespeist, vom gesellschaftlichen Leben abgeschnitten. Diejenigen, die Arbeit haben werden ausgesaugt, dauerhafter Streß, Ellenbogenkampf im Streben nach oben, nach mehr Geld auf Kosten der Mitarbeiter, Überstunden, Mobbing.
. Für Sport, Kultur oder Sozialarbeit ist kein Geld da, die Kommunen – der gesamte Staatsmechanismus – ist hoch verschuldet, überall klaffen Finanzlücken. Reisefreiheit ist vom Geld beschränkt, aber es gibt Bananen. Wählen kann ich aus jeder Menge Parteien, Bündnissen oder anderen Organisationen immer das Gleiche, Marionettenregierungen der Herrschaft des Kapitals als einzigen wahren Machthaber.
Das ist die BRD, der real existierende Imperialismus?

Der Sozialismus ist gescheitert, weil er sich nicht überall, weltweit gleichzeitig durchgesetzt hat, weil die Aufklärung der Massen unzureichend war, die Theorie entsprach nicht dem gesellschaftlichen Sein; er ist am Egoismus des Einzelwesens kaputtgegangen anstatt durch die freie Entwicklung der Persönlichkeit gesellschaftliche Menschen, selbst bewußt denkende und mitgestaltende, am gesamtgesellschaftlichen Vorwärts interessierte Bürger zu Taten Richtung Kommunismus zu motivieren.
Der Imperialismus hat seine Aufgabe in der Geschichte erfüllt, er ist zum existenzbedrohenden Moloch herangewachsen oder besser verkümmert, welcher kein Verbrechen scheut für mehr Reichtum und Macht – ob Menschenrechte oder die Umwelt – es gibt nichts, wovor er Achtung hat, wenn mehr Profit und Kapital in Aussicht sind. Er wird die Welt und die Menschheit ins Chaos stürzen, wenn er nicht bald beseitigt wird.
Was wollen wir aber danach?

Andersdenkende wurden und werden schon immer überall unterdrückt!

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel

„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 26.09.2010

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche  dann diskutiert werden kann.

 

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse  (kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.

Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

 

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 26.09.2010 von Andreas Krödel 

 
 
 
 
 

„Freidenker – Menschen mit wissenschaftlicher Weltsicht, die in hoher Streitkultur alle Themen diskutieren ohne Tabu oder parteipolitischen Einschränkungen; Menschen, die für Humanismus aktiv handeln und aktiv dafür wirken, Entfremdung des Menschen durch den Menschen und seine Entfremdung von der Natur Schritt für Schritt zu überwinden.“ Definition von G.G.M.

Das Leben ist hart und wir alle halten still, lassen uns eine neue „Gesundheitsreform“ aufdrücken, wo wir mal wieder mehr bezahlen, die Armen werden für Wirtschaftskrise (Fehlspekulationen, Banken- und Versicherungsbetrug) bestraft und Keiner denkt an Revolution. Geht es uns in dieser imperialistischen Unfreiheit – der blanken Diktatur des Geldes, wo die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer werden, wirklich noch zu gut, um aufzustehen, diesen absterbenden Imperialismus zu beseitigen?Dieser Staat muß sparen, bei der Sicherheit, bei Bildung, im Gesundheitswesen, bei Kultur – aber eben immer auf Kosten der „Arbeitnehmer“ und Arbeitslosen – sprich: des Volkes! Eigentlich ist jeder doof, der das akzeptiert, es ist wider der Menschenkultur, ich dachte, wir unterscheiden uns von der Tierwelt durch die Eigenschaft, denken zu können, wir benehmen uns aber so primitiv, als stünden wir noch weit unter der Intelligenz eines Einzellers.Es ist Herbst in Deutschland und in dieser Welt, es stirbt ab, was der Sommer hervorgebracht!Was aber kommt dann – denkt darüber nach!?!

Andreas Krödel