Entfremdung – Mord an uns selbst

Mord an uns selbstEine weitere Arbeit zum großen Thema EntfremdungEntfremdung ist Selbstmord, nur von Menschen begehbar, Entfremdung ist der Wegfall von Ethik und Moral, von Menschenwert und Menschenwürde, die Wurzeln liegen in den ökonomischen Verhältnissen.Entfremdung des Menschen von sich selbst vollzieht sich auf allen Gebieten. 

Wir sind Zeugen unserer eigenen Ermordung, wir schimpfen zwar und bezeichnen alles als unmöglich,aber wir sehen unserer Ermordung tatenlos zu. 

Aus einem Vortrag von Rainer Thiel am 26.10.2002 in Jena : „“Die Masse des Elends, des Drucks, der Knechtschaft, der Ent­artung, der Ausbeutung“ (Marx) besteht weiter, auch wenn der Arbeiter mit dem VW zur Schicht fährt und seinen Urlaub in Spanien verbringt. Wer nie die Zeit hatte, Marx zu lesen, staunt, wie Sozio­logen so vielen Menschen die Angabe entlocken konnten, sie seien  mit ihrem Schicksal zufrieden. Das ist Zufriedenheit im Reich der kapitalistischen Grausamkeiten.  ………

Weiter Marx: „Das Privateigentum hat uns so dumm und einseitig gemacht, dass ein Gegenstand erst der unsrige  ist, wenn wir ihn haben…. An die Stelle aller physischen und geistigen Sinne ist daher die einfache Entfremdung aller dieser Sinne, der Sinn des Habens getreten.“ (FN: MEW 40.540)“

Marx selbst zur Entfremdung: 

„Eine unmittelbare Konsequenz davon, daß der Mensch dem Produkt seiner Arbeit, seiner Lebenstätigkeit, seinem Gattungswesen entfremdet ist, ist die Entfremdung des Menschen von dem Menschen. Wenn der Mensch sich selbst gegenübersteht, so steht ihm der andre Mensch gegenüber. Was von dem Verhältnis des Menschen zu seiner Arbeit, zum Produkt seiner Arbeit und zu sich selbst, das gilt von dem Verhältnis des Menschen zum andren Menschen, wie zu der Arbeit und dem Gegenstand der Arbeit des andren Menschen.

    Überhaupt, der Satz, daß der Mensch seinem Gattungswesen entfremdet ist, heißt, daß ein Mensch dem andern, wie jeder von ihnen dem menschlichen Wesen entfremdet ist.

    Die Entfremdung des Menschen, überhaupt jedes Verhältnis, in dem der Mensch zu sich selbst [steht], ist erst verwirklicht, drückt sich aus in dem Verhältnis, in welchem der Mensch zu d[em] andren Menschen steht.“

[Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, S. 100. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 669 (vgl. MEW Bd. 40, S. 517-518)]

„Die Entfremdung des Selbstbewußtseins gilt nicht als Ausdruck, im Wissen und Denken sich abspiegelnder Ausdruck der wirklichen Entfremdung des menschlichen Wesens. Die wirkliche, als real erscheinende Entfremdung vielmehr ist ihrem innersten verborgnen – und erst durch die Philosophie ans Licht gebrachten – Wesen nach nichts andres als die Erscheinung von der Entfremdung des wirklichen menschlichen Wesens, des Selbstbewußtseins. Die Wissenschaft, welche dies begreift, heißt daher Phänomenologie. Alle Wiederaneignung des entfremdeten gegenständlichen Wesens erscheint daher als eine Einverleibung in das Selbstbewußtsein; der sich seines Wesens bemächtigende Mensch ist nur das der gegenständlichen Wesen sich bemächtigende Selbstbewußtsein. Die Rückkehr des Gegenstandes in das Selbst ist daher die Wiederaneignung des Gegenstandes.“

[Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, S. 214. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 783 (vgl. MEW Bd. 40, S. 575-576)]

   „ Die besitzende Klasse und die Klasse des Proletariats stellen dieselbe menschliche Selbstentfremdung dar. Aber die erste Klasse fühlt sich in dieser Selbstentfremdung wohl und bestätigt, weiß die Entfremdung als ihre eigne Macht und besitzt in ihr den Schein einer menschlichen Existenz; die zweite fühlt sich in der Entfremdung vernichtet, erblickt in ihr ihre Ohnmacht und die Wirklichkeit einer unmenschlichen Existenz. Sie ist, um einen Ausdruck von Hegel zu gebrauchen, in der Verworfenheit die Empörung über diese Verworfenheit, eine Empörung, zu der sie notwendig durch den Widerspruch ihrer menschlichen Natur mit ihrer Lebenssituation, welche die offenherzige, entschiedene, umfassende Verneinung dieser Natur ist, getrieben wird.“

[Marx/Engels: Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik, S. 58. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 892 (vgl. MEW Bd. 2, S. 37)]

    „Es bleibt jedoch nicht bei der Entfremdung und Gleichgültigkeit zwischen dem Arbeiter, dem Träger der lebendigen Arbeit hier, und der ökonomischen, d.h. rationellen und sparsamen Anwendung seiner Arbeitsbedingungen dort. Ihrer widersprechenden, gegensätzlichen Natur nach geht die kapitalistische Produktionsweise dazu fort, die Verschwendung am Leben und der Gesundheit des Arbeiters, die Herabdrückung seiner Existenzbedingungen selbst zur Ökonomie in der Anwendung des konstanten Kapitals zu zählen und damit zu Mitteln zur Erhöhung der Profitrate.“

[Marx: Das Kapital, S. 2725. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 6039 (vgl. MEW Bd. 25, S. 96)]

„Dieser Entfremdung der Produktionsbedingung vom Produzenten entspricht hier aber eine wirkliche Umwälzung in der Produktionsweise selbst. Die vereinzelten Arbeiter werden in großer Werkstatt vereinigt zu geteilter, ineinandergreifender Tätigkeit; das Werkzeug wird zur Maschine. Die Produktionsweise selbst erlaubt nicht mehr diese mit dem kleinen Eigentum verbundne Zersplittrung der Produktionsinstrumente, sowenig wie die Isolierung der Arbeiter selbst. In der kapitalistischen Produktion kann der Wucher nicht mehr die Produktionsbedingungen vom Produzenten scheiden, weil sie bereits geschieden sind.“

[Marx: Das Kapital, S. 3681. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 6995 (vgl. MEW Bd. 25, S. 610)]

  „Wir haben also jetzt den wesentlichen Zusammenhang zwischen dem Privateigentum, der Habsucht, der Trennung von Arbeit, Kapital und Grundeigentum, von Austausch und Konkurrenz, von Wert und Entwertung der Menschen, von Monopol und Konkurrenz etc., von dieser ganzen Entfremdung mit dem Geldsystem zu begreifen.“

[Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, S. 87. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 656 (vgl. MEW Bd. 40, S. 511)].

Aus „Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 16.05.2004 von Andreas Krödel: 

„Recht im Sinne menschlicher Denkweise gibt es in der Natur nicht. Hier herrscht das Gesetz des Überlebenskampfes, Schwaches vergeht, das Anpassungsfähige, Starke überlebt und dies ohne wenn und aber. Was sich der Mensch vorstellt als Recht, z.B. das friedliche Nebeneinander von Milliarden Menschen im Einklang mit der Natur, das ist kein Naturgesetz sondern Produkt menschlichen Denkens.

Nicht nur, das im gegenwärtigem kapitalistischen Staat selbst aber diese Rechte mit Füßen getreten werden, das die ganze Menschheit wie eine Lawine auf ihren Untergang hinabwälzt, es wird von den großen Menschenmassen einfach so hingenommen. Das ist so grotesk, nimmt so brutal die Wurzeln des gedachten Rechtes und die grundlegenden Arten des Sollens, das man anzweifelt, ob der Mensch überhaupt Verstand besitzt oder wie jede Pflanze, jedes Tier sich persönlich in der Natur zu behaupten versucht, gleich mit welchem Unrecht und auf wessen Kosten.

Diese Erkenntnis wiegt schwer, erscheint aber aus meiner gegenwärtigen Sicht die einzige Erklärung, die Lösung für die Fragen der Entfremdung. Jene ist demzufolge die natürliche Reaktion der Menschen auf ihr Dasein selbst, das Sollen nach objektiv wirkendem Naturgesetz. Schwaches vergeht, das Anpassungsfähige, Starke überlebt. Nicht Sehnsucht nach Frieden und Ethik sind das Ziel, sondern das eigene Überleben in höchstem Formen der Medienrummelwerbung ist Mittel zum Überleben der Menschheit an sich.

Auch wenn die Lawine in das Tal gedonnert ist, fällt trotzdem wieder Schnee auf die gleichen Hänge.“

Es ergibt sich also, das die Entfremdung überhaupt keine solche ist, sondern das diese Situation das natürliche Sollen der menschlichen Art ist und das die Geschichte bisher die Geschichte natürlicher Abläufe war und ist und bleibt.Selbstmord ist also ein natürliches Prinzip der menschlichen Natur und der Untergang in der Katastrophe ist natürlich vorbestimmt. Wir müssen uns also lediglich darum bemühen, den Zustand der Menschen so erträglich wie möglich zu gestalten, die Messen sind gelesen, der Selbstmord der Menschheit an sich wird zum Naturschauspiel – oder: Wie lange braucht die Natur, um sich vom Mensch an sich zu erholen?Andreas Krödel 

„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, [a]zum Bilde Gottes schuf er ihn; und [b]schuf sie als Mann und Frau.a) Kap 9,6; b) Mt 19,428 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.[a]“„BIBEL“1. Mose 1.27-29 

„Das Kapital hat einen horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren.“[Marx: Das Kapital, S. 1591. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 4905 (vgl. MEW Bd. 23, S. 0)] 

„18 Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind [a]entfremdet dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, und durch die Verstockung ihres Herzens.“„BIBEL“ „Brief des Paulus an die Epheser“ 4.18  „Entfremdung, Begriff für ein gestörtes Verhältnis des Menschen zu sich selbst, zu anderen Menschen, der Gesellschaft oder der Arbeit. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch wird der Begriff in vielfältiger, mitunter widersprüchlicher Weise gebraucht. Als psychiatrischer Fachbegriff meint Entfremdung beispielsweise die selbst verursachte Blockade oder Spaltung persönlicher Gefühle. In der Philosophie stehen die gesellschaftlichen Ursachen der „ganz normalen Entfremdung“ im Vordergrund, der Entfremdung also, die als mehr oder weniger unausweichliches Schicksal dessen gesehen wird, der den entfremdenden gesellschaftlichen Einflüssen ausgesetzt ist. Nach Augustinus entfremdet sich die Menschheit aufgrund ihrer sündigen Natur von Gott. Der deutsche politische Philosoph Karl Marx charakterisierte mit dem Begriff Entfremdung den Umstand, dass im Kapitalismus die Arbeitnehmer keine Kontrolle über Ziele und Methoden des Arbeitsprozesses haben, weil sie durch das Eigentum von den Produktionsmitteln getrennt sind. Arbeit unter dem Diktat der Kapitalbesitzer (entfremdete Arbeit) führe zu Arbeitshetze, Krankheit und Arbeitslosigkeit; aus der Konkurrenz der Arbeitnehmer resultiere ein feindseliges Verhalten untereinander. Für den österreichischen Arzt und Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud war Entfremdung eine Selbstentfremdung, verursacht durch die Kluft zwischen den bewussten und den unbewussten Teilen der Seele. Der französische Sozialtheoretiker Émile Durkheim bestimmte Entfremdung dagegen als den Verlust gesellschaftlicher und religiöser Tradition. Besondere Bedeutung erlangte der Begriff auch in den verschiedenen Existenzphilosophien. In den sechziger und siebziger Jahren erlebte der marxistische Entfremdungsbegriff eine Renaissance, wurde danach aber für so unterschiedliche Phänomene verwendet wie die steigende Brutalität bei Jugendlichen oder das krasse Nebeneinander von Reichtum und Elend.[1]

Aufgabe Zukunft

Aufgabe Zukunft

Die erste Aufgabe der Gegenwart. 

Wer wirklich Zukunft erleben will, muß Wege aufzeichnen, (Ideen ohne Tabu)!

Wer das Bestehende verändern will, muß Zukunft darstellen.

Menschsein darf nicht in der Kritik des Seins enden. Menschsein beginnt mit den Gedanken über die Zukunft. Positives Denken darf nicht im Ersticken im Selbstmitleid über Alltagsprobleme enden, nicht in Einseitigkeiten oder Engstirnigkeit und schon gar nicht im Psychoterror gegen die Mitmenschen. Dogmata hatten wir genug.

Den Streß, den wir haben, den haben wir selbst gemacht. Den Kapitalismus, den wir haben (MMIK) haben wir selbst erduldet, selbst gewählt in schönster Scheindemokratie. Er ist auch positiv, leider aber nur für das Kapital und nicht für die Menschen und schon gar nicht für die Umwelt! Die „Pol“-itiker sind Marionetten, „Druckablassventile“, die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer.

Was wir brauchen ist der „Friede den Hütten und Krieg den Palästen“.

Der Kapitalismus ist die Diktatur des Geldes und er tritt nicht freiwillig ab, das haben bisher die Wenigsten begriffen.

Wo beginnt die Zukunft?

Die Zukunft beginnt in einer Demokratie, einem „Gesellschaftsvertrag“. Staaten müssen nicht sein. Menschen treten einem Vertrag bei, freiwillig und ordnen sich nicht unter sondern ein. Es gibt nur ein Ziel, das maximale Leben des Einzelnen in der Gemeinschaft von Milliarden im Einklang mit der Natur; dass eben in der Zukunft noch Leben möglich ist.

Zur Betrachtung der Welt kommt bisher der dialektische Materialismus der Realität am nächsten, lasst uns diese Ansätze weiterentwickeln und vor allem anwenden. Wissenschaftliche Betrachtungsweise der Entwicklung des Seins, das Anerkennen der Verknüpfungen und der stetigen Weiterentwicklung sind bei mir Voraussetzung des Verständnisses. Trotzdem bin ich immer offen für Theorien und neue Erkenntnisse, das ist eine Grundvoraussetzung für Freidenkerleben.

Auch in naher Zukunft sind aus jetziger Sicht noch Normen, Gesetze – Justiz als Garant der Gerechtigkeit, notwendig. Verteidigung – von was vor wem scheint mit dem Gesellschaftsvertrag des Menschen an sich als Weltbürger zu entfallen (..Bürger. .kommt von Bürgertum = herrschende Klasse im Kapitalismus? – also lieber Weltmensch!).

Eigentum – DAS Eigentum wird zur Frage. Was benötige ICH, was sind meine Bedürfnisse – kapitalistisches Denken hier zu überwinden scheint Das Hauptproblem philosophischer Aufklärung – weg vom Raffen, Ausnutzen; von Gier und Machtstreben, Ellenbogengesellschaft – hat aber nicht die Natur dieses Prinzip biologisch vorgegeben (schwach stirbt – stark überlebt – `fressen, oder gefressen werden ` ). Tritt der Mensch mit der Überwindung des Kapitalismus endgültig aus der Natur hinaus?

Wie forme ich das Bewußtsein des Menschen und welche Formen des Eigentumes an PM (Produktionsmittel – Marx) ermöglichen, dass der Mensch sein Tun einbringt im Interesse Aller (Natur und Gesellschaft) und nur nimmt nach seinen Bedürfnissen?

Nach der Feststellung, dass der Mensch ein Regelwerk benötigt als Grundvoraussetzung des gleichberechtigten Nebeneinanderbestehens, einen „Gesellschaftsvertrag“ (Rousseau) auf freiwilliger Basis; stellt sich eine weitere Frage: Was ist mit denen, die nicht beitreten, wie verfahre ich mit „Andersdenkenden“? Lasse ich sie den Kapitalismus weitermachen, muß ich mich vor dem „Bösen“ schützen, die machen weiter Krieg und Kapital und perverse Medien; oder ich muß unterdrücken!

These:

Menschsein ist immer Diktatur!

Der Mensch hat die Staatsform, die er verdient – frei nach Brecht – für wen also lohnt sich Kopfzerbrechen?

Es gibt immer „Andersdenkende“ und sie werden immer unterdrückt. Fehler macht, wer ehrlich ist.

Freiheit für alle ist eine absurde Illusion

Lasst den Menschen in diesem dumpfen Auf und Ab des Kapitalismus – es kommt seiner Natur am Nächsten

Ehrlichkeit, das Prinzip des Gebens entsprechend dem Leistungsvermögen und das Nehmen entsprechend den Bedürfnissen sind uns fremd.

Jeder hat seine Machtgier im Kleinen; Geld und Geltungssucht macht uns zum Tyrannen gegen den Schwächern (Mea Culpa)

Wir sind in der Lage, die Fehler und Schwächen aus Geschichte und Gegenwart aufzudecken – aufzuzeigen. Wir sind noch nicht in der Lage, Alternativen zu finden und zu realisieren! Lasst uns arbeiten an dieser Aufgabe der Menschheit an sich!!!

So sicher wie der Tod der Saurier ist der Tod (hier Aussterben) der Menschen, wenn sie so weiter leben wie jetzt. Noch im Millionen Jahren werden noch Reste / Rudimente des Menschseins gefunden werden, von wem, bleibt fraglich.

Also einfach Abfinden mit der Gegenwart, mit diesem dumpfen Kapitalismus (MMIK) oder etwas Neues erdenken – realistisch gesehen bleibt wieder nur der Kampf gegen die Zustände; auch wenn es ein Kampf für die Zukunft ist.

Wer kann denn die Aufgabe Zukunft lösen wenn nicht die Philosophen?

Heute bekämpft man mit viel Geschrei und Getöse die Auswirkungen – spielt Scheingefechte vor – jammert um die Auswirkungen der kapitalistischen Vergangenheit – warnt vor dem Untergang, dem Chaos an sich. Die Ursachen aber, das was als Produktionsweise bezeichnet wird und dort speziell das Privateigentum an Produktionsmitteln; das alles bleibt im Dunkel.

Solche Zusammenhänge sind schon von Marx herausgefunden worden, sie sind also nicht neu. Das Ganze mündet dann in gesamtgesellschaftliches Eigentum und in Demokratie dem wirklichen Worte nach.

Es gibt ganze Zweige von Scheinwissenschaftlern, die zum Beispiel die Notwendigkeit von Religion bis in die Politik zu begründen suchen, wenige Gedanken der Logik und Vernunft beweisen das Gegenteil. Es gibt kaum Philosophen, die sich mit dem Menschsein nach dem Kapitalismus beschäftigen.

These: Das wird auch nicht notwendig sein, denn nach dem Kapitalismus gibt es keine Menschen mehr.

„Der Schmerz der Fesseln, die Schläge der Gegenwart übertreffen alles Vergangene und lassen die Bestialität der Zukunft erahnen!“                G.G.M:

Begriffe wie `Freiheit` oder `Vaterland` sind ausgehöhlt, man kann selbst die steigenden Arbeitslosenzahlen mit dem ` körperlichen Heraustreten der Menschen aus dem Produktionsprozeß` zu begründen suchen und die Korruption von Regierungen mit der ungenügenden Kontrolle des Volkes in der sogenannten `Demokratie` entschuldigen. Dem Begriff des `Kommunismus` hat man auch missbraucht, er ist fast zum Drohwort geworden.

Aber irgendwo in solchen Worten liegt der Keim der Zukunft.

„Es ist so bequem, unmündig zu sein.“ (Kant). Es ist eben einfacher, die nörgelnde Strecke des Selbstmitleides zu beschreiten, `ich tu mir leid; wir tun uns alle leid ` – solche Menschen haben die Bedingungen, die sie verdienen;  als zu sagen, ich denke darüber nach, das will ich verbessern, Lösungen suchen, Zukunft gestalten.

Die Arbeit am Projekt Zukunft auf der Basis der Gegenwart ist schwer. Freiwillig gibt das Kapital nicht auf, es bedarf also der Weltrevolution. Das dies auch friedlich geht, haben wir schon einmal bewiesen. Grundziel ist die Beseitigung der gegenwärtigen Produktionsverhältnisse und Strukturen als Basis der Macht des Kapitals und seines gesellschaftlichen Überbaues, hier dann der politischen Macht und die Staaten an sich, einbegriffen. Es muß eine „Tabula raca“ (weiße Fläche, unbeschriebenes Blatt) geschaffen werden, eine Neuorientierung vor allen und im Besonderen in den Köpfen der Menschen!

Auf einer solchen Basis ist es möglich, eine Welt zu errichten. Diese Welt ohne Grenzen und ohne Unterscheidung von arm und reich, mein oder dein, sie bietet den Menschen gleich welcher `Rasse` die Möglichkeit, sich frei und unabhängig dort anzusiedeln, wo er sich am besten zu verwirklichen denkt.

Es gibt einen Weltvertrag und dem werden die Menschen mit ihrer Geburt unterworfen – soviel Gewalt muß sein!

Der Weltvertrag regelt zukunftsweisend Normen und Werte und wird ständig weiterentwickelt, unbürokratisch den Erfordernissen der gegenwärtigen Entwicklung angepasst. Er stellt den Rahmen dar, den Völker, Sprach- oder Kulturgruppen einhalten müssen; aber auch ausleben sollen. Es gibt nur eine ausübende Gewalt – die Kontrolle und Einhaltung des Weltvertrages und eine vollziehende Gewalt, die als Gericht in menschenwürdiger, aber harten und abschreckenden Art urteilt und bestraft.

Es gibt eine lebendige Demokratie, das ist die gesetz- (Regeln der Vernunft-) gebende Mehrheit der Meinungen.

Dieses System der Vernunft muß ausgebaut werden.

A. Krödel

Entfremdung von uns selbst

Entfremdung von uns selbst

Mail vom 13.01.01 an BFV – Liste 

„ich grüße Euch alle,

da in dieser Woche die Sonntagspredigt später kommt, hat vielleicht der Eine oder Andere Zeit, mal wieder Krödel zu lesen. Zunächst ein paar Gedanken über die letzten Mehls in gewohnt ironischen Ton:

Grundsatz 1: Ich freue mich immer über eine Karin, einen Sören, Reinhard oder Nico – sie bringen neue Denkansätze und Aspekte, auch wenn sie von meiner Denkweise verschieden sind. Ich stelle mir dann die Frage nach der Entfremdung meiner Sicht vom Menschsein neu und das ist gut.

Zu den Antworten von R.John auf Texte von Nico:

– ich finde Nicos Texte nach langem Lesen als provozierend und nicht lachhaft, aber ich habe meine Meinung dagegenzusetzen und ich habe genug geschrieben – aus meiner Sicht. Ich bitte um Entschuldigung, daß mein „..unser aller Sicht…“ nicht klar definiert war, es waren all die Bekannten gemeint, die eine ähnliche Weltsicht haben, wie ich. Ich setze mich auch weiter mit den Texten von Nico auseinander.

– eigenartigerweise geht hier eine philosophische Kleinstreiterei los – ob Marx, Rocker, Gaarder oder Wittgenstein und SAC – ich z.B. schnüffle gerne mal hier und da, lese und teste – beziehe dann aber Standpunkte und nehme, was ich brauchen kann.  Mit solchem Wortklauseleien verschenken wir aber zu viel Energie, wir entfremden uns von der eigentlichen Aufgabe aus unserer Programmatik – es ist m.E. die falsche Richtung der Diskussion.

In einigen Grundgedanken herrscht ja zum Glück noch Einigkeit, wenn auch mit völlig anderen Formulierungen:

– wir betrachten die Philosophen in ihrer Zeit (heutige Erkenntnisse konnten selbst vor wenigen Jahren nicht in die Theorie einfließen, weil die Wissenschaft heute in rasender Geschwindigkeiten neue Zusammenhänge nachweisen kann, weil die Gesellschaft allein im vergangenen Jahrhundert weltweit soviel Neues praktisch versucht hat, Vieles ist gescheitert an der Realität, Einiges ist heute Normalität.); keine Theorie kann vollkommen sein, man soll stets vor einem Urteil das Gesamtwerk betrachten (nichts aus dem Text herausreißen), bitte entfremdet mich nicht vor mir selbst – wir sollen nehmen von dem, was für unsere Ziele verwertbar ist!

– Religion ist immer Diener und Förderer des Reichtums, ob sie zur Beruhigung der Massen als Opium eingesetzt, als Machtfaktor für das Kapital oder als Matrix bezeichnet wird, ist doch gleichgültig. (in diesem Zusammenhang auch ein Gedanke gegen die Marxkritiker – Marx war aus seiner Sicht über Religionen soweit herausgetreten, daß er sie nicht mehr brauchte wie ich, er kannte ihre ideologischen Einflüsse und Schäden für den Ausgebeuteten, den Mißbrauch des Glaubens. Das Judentum ist auch eine Religion. In dem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, schießen Menschen, die sich „Staat der Juden“ nennen, Andersdenkende tot. Auf dem Kreuz von Jesus stand `König der Juden`, Pilatus hat nicht einen Christen, sondern einen Judenkönig gekreuzigt. Warum gerade Juden immerwieder zum Ziel von Ausschreitungen werden, ist Aufgabe der Historiker. Ich habe nur Groll gegen Staatsreligionen und deren „Fundamentalismus“, das ist Aggression und Gewalt; ich achte auch die Religion der Juden als Meinung Andersdenkender und ich verurteile ebenso die Gewalt gegen Juden, wie auch die Gewalt, die durch Juden dem Namen nach geschieht!). Auch die Entfremdung von Religionen birgt Gewaltpotentiale. Marx hat versucht, das so zu verstehen  zu geben – denke ich!

– ob es nun Klassen, Schichten oder von mir auch Kästen oder Säcke gibt, die Bezeichnung ist gleich, der Inhalt entscheidet – und wir haben Menschen, die in Klassen eingeteilt, hineingeboren werden.  Hier steht nicht die Aufgabe des Streites um Bezeichnungen – Ziel muß die klassenlose Gesellschaft sein; das ist Aufgabenfeld (ich erinnere mich an einen Text, wonach Marx in einem Sessel gestorben ist ohne Einfluss äußerer Gewalt – ansonsten Frage an die Pathologen, denn Nichts ist unwichtiger bei der Marxbetrachtung!).

Das alles erinnert an den Streit, was eher dagewesen sei, das Ei oder die Henne!

 

Ein Satz noch zu Axel:

Solches philosophisches Tiefenwissen wie ihr alle vorgebt, habe ich als Hobbyphilosoph nicht, brauche ich auch nicht, denn ich habe ja Euch. Beachtet aber bitte die große Gefahr, daß ihr nicht im Klein-Klein-Wortkrieg erstickt, den Blick für die Realität verliert, für unsere eigentlichen Freidenkeraufgaben nach Krödel:

– Schaffung einer Philosophie für die Zukunft (nach dem Kapitalismus);

-Vorbereitung der Menschen auf eine humanistische Welt, Ändern des Bewußtseins der Massen als Grundvoraussetzung für Freiheit und wahre Demokratie

– Beseitigung der Entfremdung des Menschen in dieser Welt und von sich selbst!

Das ist der große Anspruch der Wissenschaftlichkeit – ich bin so flexibel, aus neuen Erkenntnisssen heraus meine Weltsicht und Theorie ständig zu entwickeln – dazu bedarf es natürlich wissenschaftlich begründete Argumente – das ist ein/mein Standpunkt.

 

zu Nicos Antwort an Axel:

Schon nach ersten Ansätzen hätte Schluß sein müssen. Freidenker und Dogmatiker sind dem Grund nach so verschieden, daß solche Wortklaubereien falsch investierte Gedanken sind. Freidenker stellen immer alles in Zweifel, auch die Theorie – aber Freidenker sind so frei, eine eigene Meinung zu haben.

Freidenker bauen ihre Philosophie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Du schreibst : „Alle Dogmen sind falsche Dogmen.“ und dann geht es über Seiten…..der Satz ist für mich sonnenklar und bedarf wohl heute keiner Interpretation. Euer „Streit“ geht um Worte, die absichtlich falsch, aus dem Zusammenhang gerissen verwendet wurden, nur um eigene Ansätze für Text schaffen zu können. Insofern habe ich schon Probleme mit Deinen Texten, ich verwende nur soviel Energie dafür, wie es mir von Nutzen ist.

 

Für mich gibt es wirklich nur eine Wahrheit, das ist meine aktuelle Weltsicht. Sie beruht auf Säulen (Basiswissen), und persönlichen Erkenntnissssen. Mein Grundvorteil aber ist, daß ich diese Weltsicht immer in eigenen Zweifel stelle, daß ich mit Texten, Worten und Taten versuche, wissenschaftlich aktuell zu sein; mich an der Gegenwart zu reiben – um Zukunft gestalten zu können.

Ich spiele mit dem „Joker“ eben so gerne wie mit dem „Ball auf er Straße“, ich finde es toll – ideologisch bin ich „Rot“, bei der Anzugsordnung „GRÜN“, ich bin Freidenker, Hobbyphilosoph und Sportschütze, wieviel Reflektion bei wieviel nm ist das – dürft ihr gerne berechnen. Jedenfalls habe ich bestimmt mehr blinde Flecke als Ihr alle zusammen. Aber ich habe eine Meinung, ich halte mich nicht raus!

Aber ich LEBE damit!

Wer das nicht glaubt, mag meine Texte lesen, es ist meine Meinung, die eben kein Dogma ist. Sie ist gegen die Entfremdung und für das Leben.

Zum Schluß noch einmal Erich Fromm für alle, die nicht wissen wollen, was Menschen brauchen:

„Der Mensch sieht sich mit dem erschreckenden Konflikt konfrontiert, ein Gefangener der Natur und trotzdem in bezug auf seine Gedanken frei zu sein, Teil der Natur und trotzdem sozusagen eine Laune der Natur zu sein, weder hier noch da zu stehen. Dieses Bewußtsein seiner selbst hat den Menschen zu einem Fremdling in der Welt gemacht, von allen abgesondert, einsam und angsterfüllt.“

(Erich Fromm  „Die Seele des Menschen..“ S. 130)

(Hervorhebung von mir)

Genau dieses Problem bedarf einer/unserer Lösung, damit eben die Entfremdung überwunden werden kann! Dazu bedarf es der Kraft aller, die frei Denken können und Wollen!

Das Ergebnis ist Bestätigung – auch wenn es in …zig Jahren Wirklichkeit ist.

 

 

Denkt darüber nach!

 

Andreas“