„Mail vom 18.09.2007 an DFV- Mailingliste

Liebe Freidenker, lieber Jens Wernicke, lieber Hartmut Barth-Engelbart,ich bin schon am Sonnabend aus dem Urlaub zurückgekehrt und fand 402 Mails in meinem Briefkasten. Auch wenn da einiges an Müll dabei war, was der Filter nicht entdeckte, hatte ich ganz schön zu lesen. Ich danke für die vielen Hintergrundinformationen und die dazu angewandte Lyrik. So kann man die neusten Nachrichten verstehen und ihre Flut systematisch nutzen. 

Gestattet mir bitte einige Gedanken dazu äußern zu dürfen:1, ein Rabbiner wird Deutschland auf offener Straße niedergestochen und mit „Judensau“ beschimpftfurchtbar, abzulehnen, ein Fall nicht nur für den Staatsanwalt sondern auch für den Psychologen, krankhaft vielleicht oder was auch immer für radikale, faschistische Hintergründe dazu geführt haben, hier handelt es sich nicht um einen „Fall“ wie jede andere Kriminalität, sondern um einen religiösen Tatbestand. Mein Freund Klaus meinte dazu, die Juden möchten doch inzwischen gelernt haben, das sie sich in aller Welt unbeliebt gemacht haben in ihrer ganzen Geschichte, sie haben von den Völkern der Welt einen eigenen Staat bekommen, sollen sie doch dort hingehen und ihre Riten austragen, ihre „Trachten“ tragen. Sie bauen in Deutschland ihre Synagogen neben den Kirchen und ein paar Meter weiter steht eine Moschee und vielleicht noch ein Tempel der „Zeugen Jehova“, und alle rufen und läuten zum Gebet. Versuche das mal in der Türkei oder in einem „Sonnenstaat“, da bist du schon tot, ehe du die BIBEL ausgepackt hast. Der einzige Punkt, wo sie sich alle einig sind ist ihr Haß auf die „Ungläubigen“, vielleicht kann man uns in extra Reservate einsperren oder gleich in ein KZ, wir stellen ja nur etwa 35% der Bevölkerung. Am nächsten Tag zerfleischen sie sich dann gegenseitig – Deus vult! 

 

2; der Kriegsminister der BRD will entführte Flugzeuge abschießen lassen, wenn sie zu einem Terrorakt wie 09/01 mißbraucht werden sollenGrundsatz, es gibt ein ungeschriebenes Gesetz für Soldaten, sie werden auf einen Staat, eine Verfassung, eine Organisation vereidigt, wenn auch nicht immer freiwillig. Damit hört ihr eigenes Denken auf zu existieren, sie haben Befehle auszuführen und ihr ganzes Wissen und Können dieser einen Aufgabe unterzuordnen. Nur wenige Ausnahmezustände können davon abweichen in extremen Situationen. Das solche militärischen Dinge in der Politik diskutiert werden ist dieser verfluchten, schwammigen Scheindemokratie zu verdanken. Das sich jetzt schon Soldaten gemeldet haben, sie würden den Befehl des Ministers nicht ausführen, gehört vor das oberste Kriegsgericht und schwer bestraft. Es ist schon schwer genug, dass in der Politik und teilweise in der Wirtschaft  solche Schlammschlachten geführt werden können, beim Militär ist das der sofortige Verlust der Aktion.Außerdem, ein solches Szenario in Deutschland entscheidet sich innerhalb von Sekunden, wir haben nicht solche Entfernungen und damit Zeiten von 20 min wie in den USA. Es kann also nicht abgewartet werden, bis der Feldgottesdienst beendet ist oder Herr Minister ausgeschlafen haben, in Höhen um die 10km und bei höchsten Geschwindigkeiten hat der Pilot des Abfangjägers nach Meldung über das Abweichen eines Flugzeuges von der normalen Luftstraße, das Ansprechen, die Aufforderung zur sofortigen Kursänderung – durch Wackeln der Flügel im Sichtfeld des anderen Piloten und den Abschuß bei Nichtreaktion wenige Minuten Zeit. Dabei muß er auch noch abwägen, wohin diese Maschine fällt, rast die Trümmermasse z.B. in große Städte und explodiert da, haben die Terroristen wieder einen Punkt, denn denen ist egal, ob Berlin, Rostock oder eine Stadt im Ruhrgebiet getroffen wird, Hauptsache großes Aufsehen erregen, viele Tote und Angst und Schrecken zu verbreiten.Dieses ungeschriebene Gesetz der Soldaten gab es schon immer, bei der DDR war es der Befehl des Vorsitzenden des Staatsrates, nicht der Verteidigungsminister und selbst ein solcher Befehl wie der Schießbefehl an der Grenze, die Angst eines Menschen, dort zu stehen und eventuell innerhalb von Sekunden auch über sein eigenes Leben zu entscheiden ist eine derartige Belastung, das sie von den Soldaten oft nicht bewältigt wurde. Ich habe es ja schon einmal geschrieben, der Befehl lautete: Ansprechen – z.B. Halt stehen bleiben oder ich schieße!Schüsse in die Luft und dann gezielte Schüsse in die Beine. Wer schon einmal eine Kalaschnikow in der Hand hatte, kann einschätzen, wie gefährlich dieser Vorgang war, Nacht, schlechte Sicht, Angst, Aufregung, die Befürchtung, selbst angegriffen zu werden, an ruhiges Zielen und präzise Schußabgabe bei gleichmäßigem Atmen ist da nicht zu denken. Das ist keine Legitimation, Schusswaffen gegen Menschen einzusetzen, das hatte auch keine Wehrmacht im zweiten Weltkrieg und niemand hat den Soldaten angeklagt, der auf sowjetische, polnische, französische Soldaten geschossen hat, keiner hat die Piloten angeklagt, die die Atombomben auf Japan abwarfen, keiner hat die Bombardierung von Dresden der angloamerikanischen Luftwaffe angeklagt; obwohl Beides für eine Beendigung des Krieg völlig unnötig war.Es gibt den Paragraphen der Notwehr nicht nur für Zivilisten, sondern auch für SoldatenDas waren genug Thesen auch zur Provokation, manchmal denke ich, mein Kopf platzt und alles ist vorbei, nach ein paar Stunden Pause geht es eben weiter. 

3, der Innenminister der BRD befürchtet einen nuklearen Schlag in Europa durch  ??? „den internationalen Terrorismus“????, indem man ganz einfach aus Wasserstoffperoxyd ein paar Wasserstoffbomben bastelt und die auf Deutschland verteilt. Wir sollen uns aber die letzten paar Tage nicht aufregen, weiter „Wetten das“, die Fußballbundesliga und die Werbung gucken und unsere Regierung Gesetze beschließen lassen, die Freiheit, ja sogar das Grundgesetz mit seinem bekannten Artikel 1 und weitere Passagen aushebeln. Damit haben die Terroristen ihre Ziele erreicht, die Gewaltpotentiale werden auf beiden Seiten immer mehr erhöht, Europa bekommt vom großen Freund USA eine Raketenabwehranlage installiert für ein paar Milliarden Euro, die Rüstungsindustrie verdient weltweit, indem sie wie gewöhnlich Waffen, Munition und Logistik an beide Seiten verkauft, auch wenn die Seite der Gegner für die „freiheitlichen, demokratischen Staaten“ gar nicht so recht erkennbar und begreifbar ist. Al-Kaida, Taliban (hoffentlich habe ich die Namen richtig geschrieben!) was ist das?? Volksstämme, alles Verbrecher, Männer wie Frauen und Kinder alles Terroristen – Untergrundkämpfer oder Partisanen im Kampf gegen das weltweite Herrschen des „american way of live“? Was passiert, wenn man sie in Ruhe lässt, ihre Religion ausüben, paar Tonnen Drogen produzieren – was wollen deutsche Soldaten in Afghanistan? Damit lenken sie den Haß auf Deutschland an sich, wir werden Zielscheiben des Terrorismus und genau hier schließt sich der Kreis – wir müssen uns verteidigen. Der Plan geht auf, jetzt nach Ende des kalten Krieges ist ein neuer  Feind gefunden, damit lassen sich alle Maßnahmen begründen, Rechte zu beschneiden, Rüstung befürworten und so einem ominösen Gegner kann ich alles unterschieben, was ich will, damit begründe ich auch offenen Krieg mit nuklearen Erstschlägen – prima, die Minister der BRD haben ihre Hausaufgaben der Konzerne, Banken, Versicherungen gut gemacht, für Kinderbetreuung, Bildung und Gesundheitswesen aber fehlt das Geld, Energie wird immer teurer und das Wasser auch – toll, es wird Zeit, sich auf La Gomera oder einem anderen Ort außerhalb der Schlachtfelder um die reichen Industrienationen und der Ölfelder einen sicheren Bunker zu bauen, um nach dem Inferno wenigstens die menschliche Rasse weiter leben zu lassen. 

Gut, nun aber Schluß, so lange Mails sind bei den Lesern unbeliebt, ich habe hoffentlich genug Stoff geliefert und Wissenslücken offenbart. Die Kraft ist alle! 

Mit freidenkerischem GrußAndreas Krödel 

P.S. Die CD mit „Zyklus eines Freidenkers“ ist heute wie versprochen an Gunnar und Jens abgeschickt worden. 

 

 

 

 

 

 

 

Krankenbericht

Der Medienjournalist:

„Zehn Tage in der Hölle“(Wozu Krankenkassen noch Geld ausgeben und warum die Beiträge ständig erhöht werden müssen)

Der Anwalt meint:

„Fahrlässige Herbeiführung eines lebensbedrohlichen Zustandes und unterlassene Hilfeleistung bei einem anvertrauten Patient!“
Ort: Krankenhaus EH (Psychiatrische Station 2)
Zeit: vom 25.06. bis 04.07.2007 

Der folgende Text wurde von meiner Frau und meinen Töchtern erarbeitet und an die Krankenkasse und die Klinikleitung geschickt. Ich selbst erlebte diese Tage wie in Trance, in einem unheimlichen Rausch, meine Erinnerungen sind ein zehn Tage langes, schwarzes Loch in meinem Leben.Ich habe ein Exemplar der Krankenhauszeitung „Lichtblick“ geschickt. Der Text wird an alle Mailadressen meinerseits gesendet, er wird Bestandteil meiner Homepage: http://www.andreas-kroedel.de.vu  Andreas Krödel

Noch immer schwer krank und nicht in der Lage, selbst zu schreiben! 

„Erlebnisbericht von einem Aufenthalt im ‚Städtischen Krankenhaus Eisenhüttenstadt’

„Station: Psychiatrie 2; zuständiger Therapeut: Herr Marschall

Vom 25.05.07 bis 04.07.07

Meine Einweisung erfolgte durch das ‚Naemi-Wilke-Stift’ Guben nach einem Zusammenbruch (starkes Zittern, Laufen nicht mehr möglich).

Nach der ersten Diagnose in der Notaufnahme wurde ich der Gruppe der Alkoholkranken zugeordnet, da die Symptome darauf hinwiesen.

Jeder Einwand von mir und meiner Frau dagegen wurden abgewiesen.

Trotz mehrfacher Hinweise meinerseits wurde kein Kontakt mit meiner behandelnden Neurologin, die mir erst eine Woche vorher neue Medikamente verordnet hat, welche möglicherweise diesen Zustand mit hervorgerufen haben, aufgenommen.

Eine Woche lang wurde ich daraufhin nur gegen Entzugserscheinungen in Abhängigkeit von meinem Blutdruck mit Medikamenten behandelt.

Mein Allgemeinzustand änderte sich jedoch nicht! Im Gegenteil:

Am Wochenende verlor ich das Gleichgewicht und fand mich neben dem Bett wieder. Ich konnte mich aber nicht bemerkbar mache, da es keine Klingel am Bett bzw. Nachttisch gab. Somit hat diesen Vorfall niemand bemerkt. Ich konnte nun nur noch im Sitzen ohne Schwindelgefühl den Tag hinter mich bringen. Da es aber Wochenende war, erkundigte sich kein Arzt  bei mir nach meinem verschlechterten Zustand und die angeordneten Maßnahmen wurden ohne Änderungen fortgesetzt.

Am 03.07.07 fand ein von mir gewünschtes Gespräch zwischen Arzt, meiner Frau und mir statt. In diesem wurde u. a. eindeutig auf die fehlende Klingel und mangelhafte Kontrolle durch die Schwestern hingewiesen.

Am 04.07.07 ereignete sich dann folgendes:

– 8.40 Uhr       Meldung von Kopfschmerzen und Schwindelgefühl an Schwester im Dienstzimmer; Ärzte sind in Besprechung und es ist keine Akte da

– 8.50 Uhr       Schwester kommt ins Zimmer und erkundigt sich nach meinem Befinden, welches jedoch nicht besser geworden ist.

– 10.00 Uhr     Immer noch keine Reaktion seitens des Personals.

                        Beim Versuch, eine Selters aus dem Nachttisch zu nehmen, fiel ich aus dem Bett.

                        Klingel nicht in Reichweite und Rufen wird nicht erhört.

                        Auf allen Vieren zur Tür gekrochen und mit großer Mühe die Klingel betätigt.

– 11.00 Uhr     Schwester kommt und bringt mich in den Aufenthaltsraum.

– 11.15 Uhr     Ärzteberatung beendet.

                        Herr Marschall wurde über meinen Zustand informiert.

                        Seine Antwort lautete: „Ich hab jetzt keine Zeit!“, und er verließ die Station!

Nach diesem Vorkommnis ging ich auf eigenen Wunsch nach Hause.

Ergänzend zu diesen negativen Erfahrungen möchte ich noch weitere Unzulänglichkeiten benennen:

– Es wurde nur Symptombehandlung, keine Ursachenforschung durchgeführt.

– Sehr mangelhafte Essenversorgung: Es wurde am 03.07.07 verschimmeltes Brot aus der Küche geliefert. Früh und Abend gab es nur je eine Scheibe Wurst und Käse.

– Anfallende Reparaturarbeiten wurden von den Patienten selbst ausgeführt, da der Handwerker erst nach einer Woche kam.

– Unzureichende Sauberkeit im Zimmer.

Ich hatte bereits 2003 und 2006 Krankenhausaufenthalte auf dieser Station und musste schon damals teilweise ähnliche Erfahrungen machen.  

Gedicht vom „armen“ AK

Merkst du nicht,
daß Keiner dich will,
daß du überall nur störst
daß Niemand deine Texte liest!

Merkst du nicht,
daß du Alle nur nervst,
daß dich Keiner begreift,
daß Niemand dich versteht!

Ich will nicht Papst sein, noch weltlicher Diktator,
ich weiß, daß keiner mich will,
ich bin Mensch und Philosoph
ich will zum menschlichen Philosophen werden
im täglichen Tun und Sein
und in meiner Theorie –
dem materialistischen – dialektischen Humanismus
praktisch vorleben und theoretisch ausbauen.
So bin und so bleibe ich unbequem!