Spielshow

Autor: Andreas Krödel
Datum: 02.12.2016

Thema: Eine Spielshow
Satire
Ich habe es geschafft, im Fernsehen zu bester Sendezeit sitze ich mit Aussicht auf viel Geld dem Moderator gegenüber. Nur ein paar richtige Antworten und das Geld ist mir sicher.
Moderator: „Sie sind nun hier angekommen, Andreas Krödel, Erwerbsunfähigkeitsrentner, schwerbehindert. Ihr Vorstellungssatz ist „Ich weiß, das ich nichts weiß“ von Sokrates, wie passt das alles zusammen?“
Ich: „Nun, ich verstehe die Frage nicht ganz. Bin ein Mensch, dem man halt die Behinderung nicht ansieht, das Problem liegt im Kopf. Das mit Sokrates und dem Satz entspringt meinem eigenartigen Hobby, der Philosophie. Für viele Menschen ein Buch mit sieben Siegeln, es soll aber Menschen geben, welche alles wissen, immer alles richtig machen im Leben, sich nie irren, perfekt sind – und das glauben die wirklich. Dazu gehöre ich nun wirklich nicht.“
Moderator: „Sie kennen die Spielregeln, ich stelle Fragen und sie haben mehrere Antworten darauf, nur eine ist richtig, wählen sie diese aus, geht ihr Gewinn nach oben. Antworten sie falsch, ist alles weg.“
Ich: „Ja die Regeln sind mir bekannt.“
Moderator: „Was ist ihr Ziel?“
Ich: „Nun, ich wollte das einmal selbst erleben, eigentlich brauche ich 500,-€ für einen neuen Computer, um zu lesen und zu schreiben. Habe ich dies erspielt, gehe ich nach Hause, mehr brauche ich nicht. Geht das hier schief, gehe ich auch nach Hause und habe eine Erfahrung mehr. Kein Problem, Arme wie ich müssen lernen, zu warten.“
Moderator: „Aber sie können doch viel mehr gewinnen.“
Ich: „Vielleicht, aber spekulieren der Show halber ist eh nicht mein Ding, entweder es klappt oder nicht, viele andere Kandidaten wollen auch drankommen, fangen wir also an. Zeit scheint knapp und Geld wertvoll, so etwas verstehe ich doch nicht.“
Der Moderator ist irgendwie durcheinander gekommen, tut mir leid. Gewonnen habe ich übrigens nichts.
Ende der Satire.
Rubrik: „Es hätte ja sein können?!?“ oder einfach Dummen-fang und Gaukelei vom „großen Glück“? Für mich ist die Frage längst beantwortet, ich finde es gut, gar keinen „Fernseher“ zu besitzen und von der Lotterie bekomme ich auch keine Angebote mehr. Ein Glücksfall!
Für mich ist das alles wie jede „Werbung“: Papierverschwendung und Missbrauch von Energie zur Datenübertragung, dafür gibt es sinnvollere Alternativen. Aber offenbar brauchen das die Menschen von heute, bin ich nun auch noch „Unmensch“?

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel

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