z.B. Russenhass

Autor: Andreas Krödel
Datum: 16.10.2016

Thema: „z.B. Russenhass“

Völkerhass, Menschenhass – Charakter der Epoche?

Hört man unsere Politiker, unsere Medien bezüglich Russland, könnte man sich ohne viel Phantasie schnell in der Zeit des Hitler zurückversetzt fühlen. Alle russischen Politiker sind demnach korrupt und voller Größenwahn, die Wirtschaft voller krimineller Elemente, alles Sportler gedopt und die Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Das Militär bedroht die Menschheit mit Krieg.
Ist dem wirklich so?
Es war einmal eine Sowjetunion, ein sozialistischer Staat und nach dem Sieg über den deutschen Faschismus, welcher die UdSSR überfallen hat, gab es ein sozialistisches Staatengebilde, „RGW“, „Warschauer Pakt“, vom Westen „Ostblock“ genannt. Da dort eigentlich der Kapitalismus/ Imperialismus beseitigt wurde, sicher ein mächtiger Dorn im Auge für die im „Westen“.
Also ging die Hetze auch nach dem 2. Weltkrieg stabil weiter.
1989/ 1990 und in Folge zerbrach der „real existierende Sozialismus“ völlig, ein ganzer Machtblock fiel in sich zusammen. Die Sowjettruppen wurden abgezogen, die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen wurden auf imperialistische Denkweisen und Handlungsformen umgestellt, die Sowjetunion aufgelöst. Das ist Geschichte und soll hier auch nicht Inhalt der Betrachtung sein.

Heute steht also Russland als großer, imperialistischer Staat da, ein Konkurrent für alle wirtschaftlichen, aber auch militärischen Dinge, Staaten und Mächte, wie jeder andere auch. Die „Wende“ hat die absolute, weltweite Macht des Kapitalismus wieder hergestellt. Von wenigen scheinbaren Ausnahmen mal abgesehen.
Damit könnte man ja denken, die Hetze gegenüber Russland kann aufgegeben werden, es könnte Ruhe einkehren und die marktwirtschaftlichen Erfolge weisem jeden seinen Platz zu in der Welt – Wertegemeinschaft rein ökonomisch.
Einen neuen Feind hat die „NATO“ ja inzwischen auch gefunden, den weltweiten Terror und die islamische Bedrohung. Das ermöglicht nicht nur Krieg, einen Boom der Rüstungsbetriebe, welche in Deutschland mit Genehmigung der Bundesregierung Waffen an alle „Fronten“ liefert; sondern auch absolute Überwachung, Bundeswehreinsätze im Inneren, immer mehr Gewalt, der Ruf nach dem „starken Staat“, Ausnahmegesetze werden durchgewinkt, die Menschen sollen sich Vorräte an Wasser und Lebensmitteln anlegen. Es wird alles getan, ob Friedensbewegung, Proteste, Demonstrationen gegen diese Zustände zu kriminalisieren, zu verschweigen, irgendwie in den Schmutz zu treten, jedes Dagegen auftreten wird in irgendwelche „Ecken“ des Extremismus gestellt und fertig. Selbst die völlig friedliche Mahnwache in Angermünde (16.09.2016) wurde von Menschen als „angstmachend“, „zu laut“, störend empfunden, obwohl alles ordnungsgemäß angemeldet, genehmigt war und die Polizei keinen Grund sah, eingreifen zu müssen.
So können in aller Ruhe an der mehrheitlichen Meinung des Volkes vorbei Armut, Repressalien ausgeweitet werden, „CETA“ oder „TTIP“ genehmigt, Preise steigen, und gesetzliche Versicherungen/ „Kassen“ ihre Leistungen weiter einschränken.
Nur – was hat dies eigentlich mit Russland zu tun? Die betreiben die gleiche Politik, aber was hier in dieser „BRD“ passiert, rechtens ist, darf dort eben nicht sein, verstößt gegen Menschenrechte. Also wird sanktioniert, beschimpft, unterstellt und Probleme herbeigeredet. Wer immer mit dem Finger auf andere zeigt, in der Hoffnung, damit seine eigenen Unfähigkeiten und Fehler zu verdecken, der kommt bei mir nicht an!
Meine gut gemeinte Empfehlung daher: Man darf den „russischen Bären“ nicht weiter überreizen, bedrohen – er kann auch zuschlagen und damit sind wir wieder beim Ausgangspunkt angelangt.
Übrigens: Ohne die Russen hätte eines der wenigen noch friedlichen weltweiten Projekte der Zusammenarbeit, die „internationale Raumstation (ISS)“ ihre Arbeit längst aufgeben müssen. (Hinweis – ISS hat mit IS nichts zu tun!!).

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel