Betrachtung zum Zynismus

Betrachtung zum Zynismus

Oktober 2002 „KynikerAngehörige der von dem athenischen Philosophen Antisthenes begründete Schule, der Diogenes von Sinope angehörte. Die Kyniker sahen das Ideal in völliger Bedürfnislosigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber bürgerlicher Moral. Erst später bekam zynisch die Bedeutung von Bitternis und des Nichtglaubens an Ideale. Zyniker[gr.], ursprünglich Anhänger der philosophischen Schule der Kyniker, später allgemein für jeden bissigen Spötter.“Data Becker „Das große Lexikon“ 1998

„Seit einem Jahrhundert liegt die Philosophie im Sterben und kann es nicht, weil ihre Aufgabe nicht erfüllt ist.“

…. „`Vernünftig` sein heißt sich in ein besonderes, kaum je in ein glückliches Verhältnis zum Sinnlichen zu setzen. `Sei vernünftig` heißt, praktisch: trau deinen Impulsen nicht, hör nicht auf deinen Körper, lerne Beherrschung – bei der eigenen Sinnlichkeit beginnend.“

……“ Wenn Unbehagen in der Kultur es ist, was Kritik hervorreizt, wäre keine Zeit so sehr zu Kritik aufgelegt wie die unsere. Doch nie war die Neigung des kritischen Impulses stärker, sich von dumpfen Verstimmungen überwältigen zu lassen. Die Spannung zwischen dem, was `kritisieren` will, und dem, was `zu kritisieren` wäre, ist so überzogen, daß unser Denken hundertmal eher mürrisch als präzise wird. Kein Denkvermögen hält mit dem Problematischen Schritt. Daher die Selbstabdankung der Kritik. In der Wurstigkeit gegen alle Probleme liegt die letzte Vorahnung davon, wie es wäre, ihnen gewachsen zu sein. Weil alles problematisch war, ist auch alles irgendwo egal.“

….“Gewisse Gegner darf man nicht überzeugen wollen; es gibt eine Allgemeinheit von `Wahrheit`, die ein Alibi der Verständnislosigkeit ist; wo die Fähigkeit zur Vernunft nicht in sensibler Selbstbestimmung gründet, wird keine noch so solide kommunikationstheoretische Argumentation sie herbeireden.“

Peter Sloterdijk „Kritik der zynischen Vernunft“

edition suhrkamp 1983

Schon lange beschäftige ich mich bekanntermaßen mit dem Phänomen der Dumpfheit, des Nichtinteresses der Massen am eigentlichem Gestalten der Zukunft. Weltweit hängen noch Milliarden Menschen einem fanatischen Glauben an Götter und Götzen nach, obwohl dies mit den Phasen der Aufklärung und dem wissenschaftlich- technischen Fortschritt als überwunden gelten müßte.

Weltweit wird am kapitalistischen Gesellschaftssystem festgehalten, obwohl es die eigentliche Entfremdung des Menschen an sich darstellt. Durch die Versklavung in der Ausbeutung und dem Dulden diese Zustandes hat sich der Mensch vom Wesen der Natur selbst so weit entfernt, das ein solches Weiterleben unweigerlich zur Selbstzerstörung der Art führen muß. Die kapitalistisch – imperialistische Lebens- und Denkweise beruht auf der Ausbeutung von Mensch und Natur bis in das Stadium des Unterganges des ganzen Planeten. Das ist nicht neu, aber es wird aus der Welt des Denkens und Handelns verbannt. Ganze Industriezweige sind entstanden, um den Menschen Glück und Wohlbefinden einzureden. Dies veranlasste mich schon vor Jahren, dem Begriff des MIK zu erweitern auf MMIK (Medien-Militärisch-Industrieller-Komplex) als Definition der eigentlichen Macht des Kapitals. Dieses Kapital ist nicht eine undefinierbare Macht im Hintergrund, es lebt in allen Menschen, die aus Geld Profit schlagen und dabei alle Normen und Menschenrechte ignorieren, Natur zerstören, im Grunde sich selbst ein Stück näher dem Untergang bringen als Menschheit im satten Scheingewissen, dies nicht mehr zu erleben oder daran selbst nichts ändern zu können. Es machen ja Alle mit und warum soll der Einzelne im Kleinen nicht auch das Recht haben, einmal etwas abzuschneiden vom großen Kuchen, so wie die Großen es im großen Stil ja auch machen. Genau dies ist unter Entfremdung des Menschen von sich selbst zu verstehen, es ist sein Heraustreten aus der Natur in die Stufen der gegenseitigen Ausbeutung unter dem Aspekt der bewussten Zerstörung des eigenen Ursprunges. Damit, und dies noch einmal, schließt der Mensch selbst eine Umkehr aus und bereitet systematisch seinen Untergang als Art vor und fördert ihn mit aller Kraft.

Soweit kann man verstehen, wenn vom Sterben der Philosophie die Rede ist, die aber ihre Aufgabe, den Menschen eine Zukunft ohne Ausbeutung durch sich selbst, also ohne Entfremdung, zu schaffen, nicht erfüllt hat. Es bleibt immer die Frage, wer denn diese Aufgaben erfüllen kann oder im Umkehrschluß, ob die Menschen sie überhaupt noch stellen. Im Klartext bedeutet dies, es wird diese Lebensweise der Gegenwart als die höchste und letzte Form menschlicher Existenz anerkannt, dies ist die Selbstverwirklichung des Menschen, sein höchstes Ziel. Keiner der Milliarden Menschen möchte eine Änderung der Grundsätze; natürlich wollen alle Geld und Sex und nicht arbeiten, Dinge wie Essen und Trinken, Kleidung und Wohnung sind doch hier im christlichem Abendland kein Thema, mit dem es sich zu beschäftigen zu lohnen scheint.

„“Der Mensch sieht sich mit dem erschreckenden Konflikt konfrontiert, ein Gefangener der Natur und trotzdem in bezug auf seine Gedanken frei zu sein, Teil der Natur und trotzdem sozusagen eine Laune der Natur zu sein, weder hier noch da zu stehen. Dieses Bewußtsein seiner selbst hat den Menschen zu einem Fremdling in der Welt gemacht, von allen abgesondert, einsam und angsterfüllt.“

(Erich Fromm „Die Seele des Menschen..“ S. 130)

(Hervorhebung von mir)

Genau dieses Problem bedarf einer/unserer Lösung, damit eben die Entfremdung überwunden werden kann! Dazu bedarf es der Kraft aller, die frei Denken können und Wollen!“aus „Entfremdung von uns selbst“ Mail vom 13.01.2001 an BFV-Liste

Genau an dieser Stelle setzt für mich der Zynismus ein. Alle, auch die Reichen und die mit Macht sind doch Sklaven des Geldes, des Reichtums und damit so elendig wie z.B. ein Schwein in der Massentierhaltung, gefangen und niemals frei. Und sie gaukeln sich ihre Freiheit dem Scheine nach vor und sie begreifen nicht. Sind nun Alle blöde und verwirrt, können oder wollen sie nicht begreifen? Gut, dann lasst die Philosophie endlich sterben, allein die Zyniker ändern die Welt auch nicht mehr.

Ich hülle mich in Schweigen, lebe den Lebensrest aus in einem Zustand der Berauschung, tippe noch ein paar Zeilen zur geistigen Beruhigung meiner Selbst, denn ich selbst kann diesen Zustand der Gleichgültigkeit weder verstehen noch begreifen, es ist doch die blanke Unvernunft, welche hier gelebt wird und Keiner steht dagegen auf!

„Bevor Du mit mir sprichst, mir etwas schreibst – denke nach. Ich bin mir der Endlichkeit meiner Lebenszeit bewusst und diese brauche ich für mich und die Menschen an sich. Ich bin nicht, um Deine Fehler zu korrigieren. Höre, was ich sage, lerne und sage mir nach dem Denken Deine Meinung. Ich denke darüber nach. Unfehlbarkeit ist menschliche Utopie und sie bleibt es auch für immer. Sprich mit mir, denn die Ignoranz als Kind der Gegenwart ist die Zerstörung der Menschlichkeit!“

G.G.M.

Was mein anderes Ich so brutal ausdrückt ist schon eine Form des Zynismus, denn es ist das Erkennen, in der Gegenwart bestehen zu müssen. Wie tief wir als Menschen gesunken sind, ist hinlänglich beschrieben. (G.G.M. „Zyklus eine Freidenkers – Teil 1 „Die große Erschöpfung“:

„FINIS ODER BEGINN Der einzelne Mensch neigt dazu, sich einer großen Erschöpfung preiszugeben. Er vermag nicht immer in Zeiten, wo gewohnte Bahnen umgebrochen werden, die Kraft aufzubringen, Mensch zu bleiben. So sinkt er hinab zu einem Wesen, willenlos ‑ nur noch gebrauchbar. Meist wird er dann Werkzeug von Ideologien, fanatisch und dafür bereit, diese brutal durchzusetzen auf Kosten anderer und des eigenen Seins; auf Kosten aller Werte. Er lebt kein Leben mehr im natürlichen Sinne, alles scheint ihm wertlos. Er ‑ sie, alle sind erschöpft.“Da ist beschrieben, das dort, wo die Philosophie aufhört, der Zynismus beginnt. Menschen hasten zeitlos versklavt im selbstgestalteten Streß vom Scheinhöhepunkt zum Scheinhöhepunkt, getrieben von der Sehnsucht nach Befriedigung; einem Scheinglück erlegen. Sie suchen sich selbst in der praktischen Verwirklichung, haben aber schon lange aufgehört, selbst zu denken. Sie sind dem Grunde nach geistig völlig verarmt und suchen auch nicht mehr nach der Philosophie. Ihre Schlüsse im Leben sind nur noch zynisch. Innerlich verkommen und verroht bedecken sie sich mit Scheinmoral und Scheinwerten, nur um einen verknöcherten Scheinanstand vorzutäuschen.In Wirklichkeit sind sie tief unter menschliches Niveau gesunken, haben die Philosophie wirklich begraben; aber sie heucheln sich eine heile Welt. Haß, Brutalität und Boshaftigkeit prägen das Bild der Gegenwart, bitterer Spott, Ignoranz des Denkens und Selbstsucht sind die markanten, makaberen Eigenschaften dieses Lebensbildes, ob in der Umgebung der Arbeitswelt, wo der Ellenbogen regiert im „Kampf um den Arbeitsplatz“; oder selbst in privaten Beziehungen.Es werden nicht mehr Fakten übermittelt sondern verbale Zerstörer. „Dieses Gerät ist defekt.“ Das war früher ein normaler Satz, der für den Instandhalter bedeutete, Ursachen zu erforschen und Fehler zu beseitigen. Heute ist dies Zynismus, er beinhaltet Zweifel am Gerät, der Art und letztlich aller anderen Menschen, Skepsis gegenüber deren Arbeit und Gedanken. Wir haben eine Misstrauensgesellschaft böser Ironie.Ich unterstelle Allen böse Absichten – allein ich bin scheinbar ein Außenseiter, aber ich denke. Dieser Zwist ist das eigentliche Problem meines Lebens. Ich habe dazu viel geschrieben, aber Keiner liest das, will das veröffentlichen, drucken und verbreiten. Das ist eine Form des Zynismus, die mich tötet. So müßte der logische Schluß lauten und es käme der Punkt des Aufgebens; nicht aber bei mir. Ich arbeite weiter an Lösungsansätzen und nerve die Menschen, die ich erreichen kann mit den Fragen der Philosophie, mit der Aufforderung zum eigenen Denken.

Ich bezeichne folgende Thesen schon als Zynismus, denn da soll es angeblich irgendwo auch kostenlose Grundwerte neben irrsinnigen Thesen der Massenverblödung heute auf dieser Welt geben, wo da die Grenze ist, erklärt sich in den Gedanken zu Menschenrecht und Menschenwert, die absolut missbraucht werden:

„Der Mensch hat das, was er verdient.“„Wir leben in Wertvorstellungen nach Moral und Sitte des christlichen Abendlandes.“„Deutschland ist ein demokratischer Staat, in dem die Freiheit des Einzelnen und seine Absicherung im sozialen Netz gewährleistet sind. Es gibt eine soziale Marktwirtschaft.“„Die USA (als Staat) erfüllen weltweit die Aufgabe, eine freiheitlich – demokratische Ordnung vor den Angriffen des internationalen Terrorismus zu schützen.“„Jeder hat das Recht auf für ihn optimale Bildung (/ Freiheit der Selbstverwirklichung/), staatlichen Rechtsbeistand (/ Freiheit der eigenen Entscheidung und Schutz vor Willkür/) und optimale Gesundheit (/ bestmögliche Vor- und Versorgung auf allen Gebieten zwecks möglichst geringer Krankenstände/) , sowie auf den Schutz vor kriegerischen Taten von Außen.“„Es gibt gleiches Recht für Alle.“„Der Staat schützt die Menschen vor allen Arten der Gewalt.“Diese, hier von mir zynisch zusammengepressten Aussagen von Verfassungen, Gesetzen oder Erklärungen gibt es wirklich, allein die Realität der Praxis beweist ihre Nichtumsetzung in die Tat. Kein Schwein interessiert, das ich schon zehn Jahre lang die gleichen Preise zahle wie ein Wessi, aber nun gerade einmal neunzig Prozent für gleiche Arbeit erhalte, weil ich Ossi bin, welch wirklicher Zynismus. Es gibt in der BRD noch so viele Jahre nach der „Einheit um Bananen und Reisefreiheit – echten Wende“ nach wie vor „Ost“ und „West“ und Stasiknast wird besser entschädigt als Hitlers KZ. Spöttisch und gemein kann man sagen nach dem alten Sprichwort: „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.“ Die Ansätze eines Kommunismus, als Idee und in den praktischen Umsetzungen sind nicht umsonst verbal und mit allen Mittel der Aggression, des psychischen und physischen Terrors bis zur Wurzel ausgerottet und verunglimpft worden, denn die hätten ja eine Alternative darstellen können, zu der es aus der Sicht der heutigen Machthaber niemals kommen darf. Der Kapitalismus ist gegenwärtig, unfehlbar und heilig! Zynismus blank!Wie zynisch sind Wahlen, wenn ich aussuchen darf, ob ich Kapitalismus bekomme oder Kapitalismus. Keine Partei hat, darf haben eine Alternative. Alle schwafeln von Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie; sie sind alle nur die Marionetten des Kapitals und ihre Aufgabe besteht darin, das Volk auf einem denkbar niedrigen Stand des Geldes zu halten und ihm gleichzeitig einzureden, es gehe ihm gut. Wichtigster Punkt dabei ist, jegliche Gedanken an Aufmucken oder Änderung der ökonomischen Grundsätze der Ausbeutergesellschaft zu unterdrücken und dem Kapital beste Bedingungen für das Erheischen von maximalem Profit zu garantieren.Wie zynisch ist der Ausstieg aus der Atomenergie. Das bedeutet, das die letzten Reserven von Kohle und Öl aus der Erde geholt werden. Durch immer tiefere Abraummassen werden immer weniger starke Kohleschichten gefördert, um das Öl wird schon jetzt Krieg geführt, all das im Wissen um die Endlichkeit der Vorräte und deren Umweltbelastungen bei der Verarbeitung, Verwertung. Diese Diskussion ist einseitig wie die um die Philosophie, die stirbt, aber es nicht kann. Wie viele Menschen verträgt unsere Welt, das ist leicht ermittelt, wenn ich deren Energiebedarf ausrechne, genau die Trennlinie zwischen Notwendigkeit und Verschwendung. Wir wähnen uns selbst in der maximalen Befriedigung und genau da sind uns andere Menschen, Tiere oder Umwelt völlig gleichgültig. Ich behaupte, das in einem Menschenleben die bisher bekannten Vorräte an Energie nicht mehr ausreichen, den Scheinstandart der Gegenwart, geschweige dem die dann erhobenen Ansprüche der Menschen, zu erfüllen.Zu Alledem haben wir scheinbar keine Alternativen!Zynisch ist, wenn mit der olympischen Idee, mit Sport Milliarden zu verdienen sind und wenn wir nur noch Sparen beim Einkauf. Zynisch ist, wenn Menschen Produkte kaufen von Betrieben, die vor Jahren Kriegsmaschinen und Gas für die KZ hergestellt haben, die Zwangsarbeiter bis auf das Blut ausgebeutet haben und die dafür nie bestraft wurden.(Begründung: Sie waren Teil der wirklichen Macht, die sich einer Marionette bedienten, die man Hitler nannte, ein Mann, der durch seine Scheinmacht verstandlos Millionen Menschen das Leben, die Heimat, alles Hab und Gut als Befehlsempfänger zerstörte, nur um den Profit der Wirtschaftsbosse zu steigern. All die Konzerne, Banken und Versicherungen hätten auf die Anklagebank der Völker gehört!)Alles schimpft über die Fehler der Vergangenheit, aber nur scheinbare Exoten denken über eine Zukunft ohne Entfremdung, also ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen nach, über eine Existenzmöglichkeit der Menschen innerhalb der Natur. Die gerade Linie Richtung Selbstvernichtung will Keiner sehen.Ein Hauptthema der Menschen sollte der Frieden sein. Es gibt Menschen, die dafür arbeiten, sich einsetzen und auch Schikanen ertragen. Ja, Schikanen, die eine imperialistische Macht, die sich eigentlich „freiheitlich demokratisch“ nennt, den Gegnern von Gewalt oder den Akteuren für Frieden bis zum Gummiknüppel und Wasserwerfer u.v.m. entgegensetzt. Krieg bringt dem Kapital Geld, Profit, also muß er politisch herbeigeredet, als scheinbar aussichtslose Gegenwehr gegen das „Böse“ und selbst die scheinbaren Phasen des Friedens müssen wir endlich als Phasen der Vorbereitung auf neue Kriege verstehen lernen (da gab es einen Satz, der sagt, das Frieden mehr sein muß, als gerade nicht stattfindender offener Krieg), aber die Massen haben Imperialismus gewählt und der rüstet immer zum nächsten Krieg!Die schlimmste Form des Zynismus ist das Handeln wider besseren Wissens, genau die Lebenshaltung der Gegenwart.Es scheint, als verstehe der Mensch sich selbst nicht mehr, aber er ist in Wirklichkeit nur von sich selbst entfremdet und begreift dies nicht. Wieso er das nicht will trotz seines Wissens liegt in seinem Sattsein, seines Scheinbefriedigsteins. Die Masse an sich ist so dumm gehalten wie die Hühner in der Tierfabrik, die unter Zugabe von chemischen Keulen noch Eier legen mit so „wunderbarer gelber Dotter“ oder den Schweinen, die Wachstumshormone bekommen, um schneller schlachtreif zu sein, oder all das Obst und Gemüse, die werden auf Nährböden gezüchtet, da gibt es Dünger, aber in der Umgebung keine Fliege oder Biene, sie sehen keine Sonne, sondern nur künstlich berechnetes Licht. Zur besseren Konservierung wird alles noch radioaktiv bestrahlt, wir brauchen keine Atomkraftwerke, wir strahlen schon nach dem Apfelessen.Wenn diese Schrift veröffentlicht wird, tauchen all die Zweifler auf und verlangen den Beweis der Wahrheit solcher Behauptungen. Ich bin davon überzeugt, das weltweit an biologischen, chemischen und atomaren Waffen, an der Züchtung von „willigen“ Menschen, genmanipulierten Arbeits- und Kriegsmaschinen, und, und fieberhaft gearbeitet wird; ebenso wie an einem Antidenken, einem massenverdummenden Bildungssystem, der Verabreichung von Drogen im weitesten Sinne zur geistigen Stillsetzung. Die Menschheit befindet sich noch immer selbstentfremdet auf dem Weg der Selbstzerstörung und die Masse steht am Straßenrand und klatscht Beifall, aber „sie wissen nicht, was sie tun“.Der Tod der Philosophie ist Produkt menschlicher Trägheit, über sich selbst nachzudenken. Die Folge des eigenen Unterganges nimmt der Kapitalist in Kauf und der Lohnsklave nicht wahr. Die These, das wir alle „in einem Boot“ sitzen, lässt die Masse ruhig kuschen wie brave Hunde, aber sie sind eigentlich Menschen; davon sind sie weit entfremdet. Alle benutzen Drogen im weitesten Sinne.Wenn ich zynisch spreche, dann beweise ich dem Gegenüber seine Dummheit. Ich muß aber immer zynisch sprechen, um zum Denken anzuregen. Normalton gibt es nicht mehr. Im grausamen Zynismus verwirklicht sich die Gegenwart. Der Mensch freut sich, auch grausam sein zu können gegenüber seiner Umgebung, er stichelt und provoziert; ist bissig und ungehalten, fordert, wozu er selbst nicht in der Lage ist und säht so Haß, was ihn zu befriedigen scheint.Da wird Perfektionismus gefordert von Menschen, die beim Streben danach jegliches Vertrauen zerstören. Sie vernichten bei der Scheinsuche nach allseitiger Ausgewogenheit praktische Arbeit und Erfahrung. So werden die Umsetzungen von Ideen weiter und weiter verzögert und die, denen die Aufgabe Nutzen sein sollte, Menschen, die müssen weitere Zeit unter den schlechten Zuständen leben und arbeiten. Zweifler an Allem sind auch böse Zyniker, ja hier trifft die Definition des Tyrannen zu, sie selbst aber preisen sich noch als gerecht und behaupten von sich selbstständiges Denken, nie waren sie weiter davon entfernt. Dies ist die große Gefahr des spekulativen Daseins: Man stellt sich vor, zu denken und zieht Alles in Zweifel, dadurch wird Nichts beschlossen und das wird gut bezahlt. So gesehen ist es nicht einmal zynisch zu sagen, das der gegenwärtige reif blühende Bürokratismus und die Undurchschaubarkeit der Gesetze und Verordnungen Fazit des gegenwärtig glücklichmachenden Zustandes der sogenannten Moderne sind.Jeglicher angeblicher Geldmangel des Staates hat dort seine Wurzeln, die nicht mehr nähren. Macht wird ausgeübt der Macht willen und hat sich als Staat verselbstständigt zum Koloß, zur Bürde und nicht als Diener des Volkes, der er nur kurz dem Worte nach, nie aber bisher praktisch war.Der Zeitraum des Machtausübens in jeglicher Art muß zeitlich begrenzt werden; ist ein Vorstand über zu viele Jahre im Amt, beginnt das Ende des Unternehmens, denn es verfallen die Herrscher immer in das gleiche, oben genannte Problem der scheinbaren Unfehlbarkeit. Sie haben dann die Macht dazu, sich selbst zu heilig zu sprechen, immer auf Kosten der Mitarbeiter.Die Zeit der Macht der Dummheit in all ihren Varianten scheint bisher grenzenlos, allein ich bin scheinbar angetreten, ihre Grenzen aufzuzeigen und Ausweichlösungen zu suchen, die für Mensch und Natur vereinbare Wege erst einmal aufzeigen.Mein Ausspruch „Denkt darüber nach!“ findet selbst in Freidenkerkreisen Naivlinge, die sich dem nicht anschließen, die eine Aufforderung zum Denken als Nötigung bezeichnen im Wahne, selbst bestimmen zu können, worüber sie nachdenken. Es ist der modernen kapitalgesteuerten Medienmaschine gelungen, Gedanken über die Zukunft oder eine Aufforderung zum Denken soweit bereits als unnormal zu stempeln, das ein solcher Spruch Kritik hervorruft. Die Menschen glauben sich so frei, das eine Aufforderung zum Denken als Diktatur angesehen wird. Allein aber die Tatsachen, unter welchen Bedingungen Menschen selbst in der „1. Welt“ leben, Menschen mit dem „Glück, Arbeit zu haben“, beweist an Hand der Praxis das Elend des Menschseins in der Gegenwart. Es ist die Versklavung der Moderne, die das Volk hier bejubelt, denn „es ging uns ja schon schlechter“. Mehr Zynismus ist wohl kaum zu ertragen, aber wir leben mitten in ihm und freuen uns noch über den Fortschritt dem Scheine nach.Überall herrscht der Tonfall des Zynismus, abfällig, böse und spöttisch. Ob zu Hause, bei Freunden, im Verein oder bei der Arbeit spucken wir uns verbal gegenseitig ins Gesicht. Freundlichkeit ist ironischen Floskeln gewichen. Auch ich erwische mich immer wieder, so zu sprechen, so zu handeln. Wenn ich nicht Denken gelernt hätte, würde ich die Philosophie mit zu Grabe tragen. Allein es verlangt mein Verstand, weiterzuschreiben und zu argumentieren, um die Tage der Menschen durch Taten der Vernunft zu verlängern. Das setzt auch Toleranz voraus (vgl. „Lexikon freien Denkens“ A. Lenz Verlag ISBN 3-933037-33-6) und genau die fehlt den Menschen der Gegenwart, so wie ich mich selbst viel zu oft intolerant finde. Reiben wir uns an der Gegenwart um deren Zynismus, die Entfremdung zu überwinden, helfen wir damit der Philosophie, zu überleben und damit auch den Menschen. Erkennen wir dies als Regel der Vernunft, dann haben wir einen ersten Schritt Richtung Menschwerdung getan. Damit gehen wir nicht zurück, damit gehen wir endlich wieder vorwärts zum Menschen in der Natur und weg vom Ausbeuter.Nach der Überwindung der Entfremdung findet sich der Mensch selbst wieder als Teil der Natur, als Lebewesen im Sein und Bewußtsein. Er strebt dann wirkliche Freiheit an und befreit sich vom Joch des Zynismus „und es wird sein, wenn es sein wird!“Genau dieser Zeitpunkt, wann er eintritt und ob er überhaupt eintritt, hängt von all unseren eigenen Taten, von Dir und Uns ab, das muß begriffen werden, darüber müssen wir nachdenken! Wer dies ignorieren möchte, kann das tun, ich spreche ihm aber damit das Recht ab, Kritik üben zu dürfen. Heute scheint die Masse gegen etwas zu sein und hechelt und heuchelt, allein es fehlt der Mut, Meinung zu haben und Taten zu erbringen, Zynismus ist Brauch.Entfremdung des Menschen von sich selbst, Ausbeutung, Zynismus weichen einer Toleranz, eines Humanismus; es fällt die Grundlage von Haß, Gewalt und Krieg zusammen, einfach weg und der Mensch wird zum Menschen, und es wird sein ein Frieden – das kann nicht Alles Utopie sein! Denkt darüber nach!A. Krödel