Imperativ

Imperativ  (nach Kant); / der; lat. Befehlsform des Zeitwortes

 „Satzungen und Formeln, diese mechanischen Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Mißbrauch seiner Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit.“(1)

Nach der Überwindung der Religion und dem Erkennen der neuen Verdummung durch einige Medien steht hier plötzlich die Frage, inwieweit heutige Regeln, Gesetze usw. vernünftig und richtig sind, oder ob sie zum Hemmschuh der Aufklärung werden.

Viele Satzungen beinhalten Dinge, die überhaupt nicht von den in der Gegenwart dort tätigen Menschen umsetzbar sind; viele andere Dokumente sind zu starr, was verordnet wurde bleibt Gesetz wider jeder neuen Erkenntnis.

Die Gegenargumente, wie z.B.: Demokratie und deren Verwirklichung lebt von Beschlüssen der Mehrheiten; oder ohne Recht und Gesetz gibt es Chaos; sind natürlich bekannt und sicher im Moment auch nötig.

Kant bringt hier mit wenigen Worten die Notwendigkeit zum Ausdruck, all diese Dinge auf ein Minimum zu beschränken, damit der Mensch als selbstständiges Wesen laufen lernt, denken lernt und sich selbst verwirklicht. Damit fühlt er sich wohl und ist schöpferisch tätig. Verbote  und  Gebote sind eigentlich nur dazu da, Unverstand zu begrenzen. Dieser ist heute gewollt von den Mächtigen wie immer schon!

Letztendlich gipfelt alle Freiheit dem Werte nach in einem Ausgangspunkt, dem Denken der Menschen und deren Taten; oder nach Kant in folgendem Zitat:

„Der kategorische Imperativ ist also nur ein einziger und zwar dieser: handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, das sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (2)

„Die Vorstellung eines objectiven  Princips , sofern es für einen Willen nöthigend ist, heißt Gebot (der Vernunft), und die Formel des Gebots heißt Imperativ.“ (3)

 „Endlich giebt  es einen Imperativ, der ohne irgend eine andere durch ein gewisses Verhalten zu erreichende Absicht als Bedingung zum Grunde zu legen, dieses Verhalten unmittelbar gebietet. Dieser Imperativ ist kategorisch.“(4).

„Der praktische Imperativ wird also folgender sein: Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“ (5)

Wie immer stehen sich also Theorie, der Glaube an eine Perfektion und Praxis, das wirkliche Leben, gegenüber wie Pole einer Batterie, sie bedingen einander und gleichen sich letztendlich bei Nichts aus, ganz ohne Befehl / Imperativ. Den benötigen nur die Menschen; nicht Natur noch Tier!

Es gilt die Unmündigkeit wie die Entfremdung von uns selbst zu überwinden. Der wirkliche Imperativ kann nur in Freiheit münden und sich damit selbst auflösen.

Literatur: (1) Immanuel Kant „Der Streit der Fakultäten“ Werke in sechs Bänden; Band 6 S.163; Könemann Verlagsgesellschaft mbH 1995 (2) ebenda Bd.3 S 215 ;Kritik der praktischen Vernunft“; (3) ebenda S. 205; (4) ebenda S. 209;  (5) ebenda S. 226 Andreas Krödel