„Das freigeistige Wort zum Sonntag“ den 21.10.2012

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 21.10.2012 von Andreas Krödel

„Freiheit ist wesentlich Freiheit zur Selbstverwirklichung, nur Selbstverwirklichung ist eigentlich Freiheit.“
C.F.von Weizsäcker

Ja, da hat der Herr im Grunde genommen schon sehr recht, aber die reale Verwirklichung, die Umsetzung dieses Satzes liegt weit entfernt vom gegenwärtigen Sein der Menschen.
Regierungen gaukeln uns vor, dass sie „sparen müssen“, aber dies geht zu Lasten der Millionen Bürger und immer zu Profit für das eine Prozent der Reichen.
Betrachten wir nur einmal den Faktor Energie. Heute sind wir alle von Energie zwangsweise abhängig, ob im Haushalt oder selbst beim Aufpumpen der Räder für den „Rolli“, ob bei Kommunikation untereinander, im Verkehr, überall wird Energie benötigt, vom Kühlschrank bis zur Waschmaschine, nun aber genau da hört die „Selbstverwirklichung“ doch schon auf, wer kann, kann zahlen für immer teurere Energie, wer nichts hat, muß im Dunkeln hocken, kann nicht waschen, nichts zum Essen bereiten, ist dies „Freiheit“?
Energie ist billig und sehr effizient erzeugbar, z.B. aus den Flüssen als Wasserkraft, aus Wind, Solartechniken, sie ist dem Stande der Technik gemäß auch schon lange speicherbar, für finstere Monate, lange Windstille, niedrigen Wasserpegeln, also einen Minus an Gewinnungsmöglichkeiten, dem gegenüber steht aber ein Maximum bei günstigen Bedingungen.
Da gibt es seit Jahrzehnten z.B. Pumpspeicherwerke, da gibt, da z.B. die Technologie zum Abscheiden von Wasserstoff aus H2O, dessen Speicherung voll erschlossen ist, das man selbst die Ausscheidungen unserer Nutztiere in Energie verwandeln kann, das auch andere Gasformen zum Einsatz kommen können, das alles ist Realität.
Dem zufolge braucht es weder „Netzausbau“ noch „Energiewende“, das sehe ich als Betrug der Politiker, welche den heutigen „Energieriesen“ immer wieder den Maximalprofit zuschanzen, gleich welche Folgen für die Umwelt entstehen, ob CO2 oder radioaktiver Müll.
Energie örtlich, im ungünstigsten Fall speisen die vorhandenen Netze Überschuss zu Bedarfen, das reicht für einen Energiebedarf für alle, nur eben damit sind Maximalprofite für die „Riesen“ nicht mehr drin, deshalb haut man uns, wie überall so die Taschen voll, „Selbstverwirklichung“ Herr Weizäcker steht hier immer kontra des Profites, den Interessen des Kapitals.
Deshalb leben wir weit jenseits seiner Aussage.
Noch ein Faktor muß berücksichtigt werden: Der Staat kassiert durch Steuern und Umlagen etwa 50% des Energiepreises. Wofür, so frage ich, er als Staat produziert doch nicht die Energie, er verteilt sie auch nicht, wieso also verlangt er die Hälfte für etwas, womit er nichts zu tun hat?
Dies trifft auch zu, wenn von „Betreuungsgeld“, Reformen „wider der Altersarmut“ oder sonstigen Dingen die Rede ist, die Politiker diskutieren um der Diskussion willen, nicht aber für das Wohl der Menschen, ich jedenfalls kann all dies Getöse, sinnlos und falsch, nicht mehr ertragen.
„Die Energiepreise steigen“, tönt es auch aus allen Medien, vom eigentlichen Betrug an uns Menschen habe ich so gut wie nichts finden können!
Oder haben wir Selbstverwirklichung auf dem „Arbeitsmarkt“, als Arbeitslose, Behinderte, Kranke? Ich jedenfalls bin nicht in der Lage, sie auch nur ansatzweise erkennen zu können, gut, bin ja auch mit 50% Schwerbehinderung kein „normaler Mensch“!

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel