Bauchgefühle 5 „menschliches“

Autor: Andreas Krödel
Datum: 21.03.2016

Thema: Bauchgefühle
Teil 5
menschliches

Menschen könne Dinge, Prozesse, Situationen wahrnehmen, sie können beispielsweise sehen, hören, schmecken, riechen und ihren Körper fühlen, Schmerzen z.B. und vieles mehr.
Das alles erzeugt Reaktionen im Gehirn, über welche nur der Mensch verfügt.
Ich finde etwas „rein gefühlsmäßig“ als gut oder schlecht, „dies stößt mich ab“; „jenes erfreut mich“; „daran glaube ich“ oder auch “so etwas hasse ich“. Dabei geht das reine Gefühl zu oft in extremen Denken z.B. des Jubels oder der Aussichtslosigkeit über, das spüre ich täglich, wenn ich versuche, mich zu informieren. Objektiv bewerten kann der Mensch nicht, alle seine Eindrücke widerspiegelt er subjektiv.
Wieder mal absolut nichts Neues. Warum versuchen aber dann Menschen, IHRE Meinung als einzige Wahrheit, IHR Handeln als einziges Gutes zu verkaufen. „Ich denke..“Du musst…“; Du brauchst..“; alles sicher meist gutgemeint, aber immer aus dem Blickwinkel der menschlichen Sichtweise des Betrachters heraus.
All zu oft aufdringlich, erniedrigend, depressiv wirkend auf einen selbst, eigene Meinung vorzutragen ist dann „unpassend“ bis „unhöflich“, eben nicht kulturfähig, entweder anpassen, einfügen, da darf man auch mal weghören, aber bloß nicht tiefgründig/ überlegt äußeren, gefragt ist Allerlei, aber weder Aufklärung noch Wissen „Du musst doch..“.
Ob ich das aber überhaupt kann, steht nicht zur Debatte.
Die Ursachen sind vielfältig, zuerst ist da Wut, Frust und Ohnmacht gegenüber dem kapitalistischen System, jede „Alternative“ zieht die Menschen magisch an, „wir sind da zwar auch nicht so recht deren Meinung, gewählt haben wir sie trotzdem, um den „Blockparteien“ einen Denkzettel zu verpassen.“; das dies gut und bewusst Machwerk des Systems selbst ist, begreifen nur wenige Menschen, es ist gezieltes Druck ablassen, Blendwerk.
Viele Menschen haben durch die massenweise erfolgte „Überfütterung“ mit Nachrichten das Lesen verlernt. Heute müssen tausende Nachrichten in Sekundenschnelle erfasst, begriffen und bewertet werden, bleibt gar keine Zeit, sich mit den Überlegungen des Verfassers zu beschäftigen, einfach „gut oder schlecht“, Ende. Dieses „Kastendenken“ lässt scheinbar keine andere Herangehensweise zu, aber eben nur scheinbar.
Viele Menschen sind einfach nur „müde“, sie wollen von all dem einfach nichts mehr wissen, suchen sich selbst ein „Hobby“ und schließen die Türen hinter sich zu, lassen möglich NICHTS an sich heran, haben damit NICHTS zu tun, sie isolieren sich.
All diese vielen Menschen; – und es kommen noch viele dazu, welche sich mit Gewalt, Randale, Zerstörung und Extremismus „Luft verschaffen“ – sehen sich m.E. vom „Du musst…“ überfordert, ein breites Aufgabenfeld für Psychologen in der Gegenwart; nicht etwa, weil all die Menschen selbst krank sind – keineswegs – der absterbende Imperialismus ist mehr als krank und damit werden immer mehr Menschen einfach nicht fertig.
Nur, so wie bisher kommen wir kein Stück voran, was die Beseitigung des Imperialismus an sich bewirkt. Nun lese ich schon gedanklich wieder die Antworten, von „Gewinsel“ bis zu „Halts Maul, hast ja selbst keine Alternative“ usw.; meine Alternative ist eben der Satz: „Einheit in Vielheit wider das System – auf kleinsten gemeinsamen Nenner!“, als nächstes kommt der irre Gedanken, ich wolle mit Gewalttätern, Extremisten „Zusammenarbeiten“, alle sollen sich irgendwie irgendjemand unterordnen, das sind Menschen, welche etwas hineindeuten wollen, aus dem Zusammenhang gerissen, die jede Frage oder Kritik als Angriff auf sich selbst verstehen, aber die wollen eben nicht lesen, denken, lernen, suchen, sie haben sich abgefunden mit dem Sein im Untergang – schreiben aber in ihren Texten unaufhörlich und selbstherrlich das Gleiche wie ich. Das kann ich so behaupten, weil ich zumindest versuche, o.g. Eigenschaften umzusetzen in die Praxis.

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel