„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 16.11.2008

Das „freigeistige Wort zum Sonntag“ ist ein Beitrag des „Brandenburgischen Freidenkerverbandes“.  Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche man dann diskutieren kann.

Die Redaktion liegt z.Z. auf Bitte des Vorstandes in meiner Hand, das. bedeutet, das an meine Adresse jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und ich diese dann zeitlich einordne. Ich hoffe auf aktive Vielfalt! Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich. Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

A. Krödel

„Das freigeistige Wort zum Sonntag“ , den 16.11.2008, von Andreas Krödel  

„Das Kostbarste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur einmal gegeben, und leben soll er so, dass nicht sinnlos vertane Jahre ihn schmerzen, dass nicht die Scham um eine schäbige und kleinliche Vergangenheit ihn brennt und dass er im Sterben sagen kann: Mein ganzes Leben und all meine Kräfte habe ich hingegeben für das Schönste der Welt – den Kampf um die Befreiung der Menschheit.“Pawel Kortschagin ( der Held im Roman von Nikolai Ostrowski „ Wie der Stahl gehärtet wurde „ ) :  Heute das WzS schon am Freitag, wir bekommen das Wochenende Besuch. Herzlichen Dank für die Mails und Anrufe bei der Suche nach diesem Zitat.Das ist doch von der Substanz her ein wunderbares Zitat, auch wenn es aus Russland ist, ist Lenin deshalb uninteressant? Was können wir lernen, (lernen, lernen, nochmals lernen, sagte Lenin); was begreifen wir; „die Befreiung der Menschheit“ – ist das nicht auch unser Traum, unsere Utopie? „Leben“, das was wir nur begrenzt zur Verfügung haben, denn es gibt weder eine zweite Existenz, noch ein Leben danach im Himmel oder ein Königreich Jesu auf Erden, wo wir wieder auferstehen. Tot ist Tod und Tod ist tot. Wir zerfallen wieder zu Humus, zu Erde und das ist eben so. Den Nachmenschen bleibt das Werk, die Erinnerungen, die schnell verblassen, vielleicht ein paar Fotos oder Videos.Ostrowski hat recht, „Es wird ihm nur einmal gegeben“; was machen wir daraus, wie packen wir es an?Freigeister haben das schon lange begriffen und trotzen dem doch mit Satzungen, Statuten und Erklärungen wie Andere auch, igeln sich ein und sind doch nicht frei. Das Leben, heute gelebt, kann herrlich sein – ob er schon morgen kommt, der Tod? Das Zitat fordert uns auf, aktiv zu leben, unsere Kraft zur Überwindung der Entfremdung einzusetzen, voran zu denken und aktiv zu handeln gegen den imperialistischen Moloch, gegen das Regime des Kapitals.Kraft dabei gibt auch eine aktive Diskussion „in hoher Streitkultur“, wie es in den Dokumenten der Freidenker eigentlich verankert ist. Schönes Wochenende wünschtAndreas Krödel