„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 19.08.2007

Das „freigeistige Wort zum Sonntag“ ist ein Beitrag des „Brandenburgischen Freidenkerverbandes“.  Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche man dann diskutieren kann.

Die Redaktion liegt z.Z. auf Bitte des Vorstandes in meiner Hand, das. bedeutet, das an meine Adresse jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und ich diese dann zeitlich einordne. Ich hoffe auf aktive Vielfalt! Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich. Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. 

A. Krödel

„Das freigeistige Wort zum Sonntag“ , den 19.08.2007 von Andreas Krödel

 

 

 

 

„Der Staat bezieht nach der Ordnung des Grundgesetzes seine Legitimation allein daraus, dass er den Menschen konkret dient. Die Menschenwürde ist – so das Bundesverfassungsgericht – oberster Grundwert und Wurzel aller Grundrechte. Als einzige Verfassungsnorm gilt die Menschenwürde absolut, kann also durch keine andere Norm – auch nicht durch ein Grundrecht – beschränkt werden“ 

Wikipedia 

 

Was wäre das für ein schöner, lebenswerter Staat! Leider aber ist der gesamtgesellschaftliche Ursprung dieses Staates aus dem faschistischen Hitlerreich hervorgegangen und die gleiche Bourgeoisie hat das Kapital in den Händen und somit die Macht. Der daraus hervorgekommene Staat ist die Marionette dieser ökonomischen Macht. Da läuft nichts Menschliches ab, billig und arbeitswillig, mit wenig Aufwand ruhiggestellt und scheinbar zufrieden muß das Volk sein, und das möglichst mit geringsten Aufwand.Nun hat sich dieser Staat verselbstständigt zu einem steuernschluckenden Moloch, durch einen Riesenbürokratie mit sich selbst beschäftigt, hier können Reiche immer reicher werden, aber die Armen werden immer ärmer.Auch wenn man uns in guter, alter DDR – Manie immer wieder erzählt, das es aufwärts gehe; ich frage, wie Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Menschen, die „unter der Brücke“ schlafen müssen, Bettler, mit Menschenwürde vereinbar sind, obwohl diese doch so grundsätzlich garantiert ist?Wie kann es da passieren, das im Gesundheitswesen eine „Zweiklassenmedizin“ entsteht, die Einen müssen immer mehr dazuzahlen bei ohnehin steigenden Versicherungsbeiträgen, immer mehr Leistungen sind nicht versichert, müssen also selbst bezahlt werden; Krankenhäuser, Ärzte, Schwestern arbeiten unter unmöglichen Bedingungen mit immer weniger Geld; die Anderen erhöhen sich ihre „Diäten“ immer wieder kräftig selbst und haben damit Zugang zu neuester Technik, besten Ärzten?!?Ähnlich menschenunwürdig ist das Bildungssystem, auch hier gilt, wer Geld hat, kann studieren, hat Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen,  eine richtige Antwort z.B. in Bayern muß in Brandenburg noch lange nicht richtig sein. Lehrer verzweifeln, weil sie oft nicht wissen, was sie lehren sollen; bei immer größer werdenden Klassen, immer weniger Geld steht zur Verfügung und ein Ausbildungsplatz für den Idealarbeitsplatz, also der persönlichen Begabung entsprechend, ist ein leerer Traum.Es gibt viele historisch sicherlich interessante Dokumente, die den Menschen Menschenwürde zusagen und garantieren; allein es gab bisher kein Staatswesen, wo dies Realität geworden ist – und, um den Gedanken zu vervollständigen, ist dies im Grunde nur in einer ausgereiften, weltweit durchgesetzten, kommunistischen, Gesellschaft möglich, da ist ein Staat an sich überflüssig und verschwunden. 

Andreas Krödel