Versuch einer Antwort zum WzS vom 26.02.12

Gut, und hallo,
da ich hier namentlich von meinem Freund Wolfgang genannt werde, beweist, dass zumindest er mein WzS gelesen, und mir in den Darlegungen zustimmt.
Aus diesem Grunde fühle ich mich aufgerufen, zu seinem hier vorliegenden WzS in einer Art zu antworten, aus einer Sicht zu schreiben, die anders ist als jegliche bisherige hier zum WzS, auch wenn dies meinerseits schon öfters unterschwellig eingeflochten wurde. Ich möchte damit weder Atheisten, Philosophen oder Praktiker verprellen, Grundvoraussetzung des freien Denkens in Frage stellen noch in jedweder Art Menschen verletzen.
Gestattet mir dennoch mal einen kleinen Ausflug in die Philosophie, zu der Disziplin, zu der ich auch Religionen zähle:
Lasst mich ebenfalls mit Goethe beginnen, vor den Zitaten, welche Wolfgang verwendet er:

„FAUST. Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh‘ ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr‘
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud‘ entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,“
……………………………..
„FAUST. Das also war des Pudels Kern!“…………….

[Goethe: Faust. Eine Tragödie. Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, S. 49913 (vgl. Goethe-HA Bd. 3, S. 46)]“
(Stand hier schon mehrmals geschrieben!)

Es stellt sich nun die Frage, ist aller Menschen Wissen ein Nichts, jegliche Studien und Handlungen umsonst, sinnlos? Sind Milliarden Bücher, heute Foren, Internetseiten bis hin zu.. ach, das aufzuzählen ist unmöglich, ebenso umsonst? Schreiben wir des Schreibens wegen, wenn’s keiner mehr liest?
Dies zu betrachten sei mir gestattet in aller Kürze, denn diese Frage beschäftigt alle Philosophie der Menschen seit ihrem Bestehen als einziges wirkliches Thema und sie scheint dem Versuch nach von Milliarden Denkern in ihren jeweiligem Zeitgeist beantwortet, ja, ist sie auch, aber wer vermag die Wirklichkeit, oder Wahrheit zusammenzufassen, auf den Punkt zu bringen? Wer ist in der Lage, das Elend von dieser Welt zu verbannen, Wirklich im Sinne von Freiheit und Menschenrecht zu wirken – Menschen, Gott, der „MEPHISTOPHELES?“
Wer ist wer?

GOTT und die Menschen:

„27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, [a]zum Bilde Gottes schuf er ihn; und [b]schuf sie als Mann und Frau.
a) Kap 9,6; b) Mt 19,4
28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.[a]
a) Mt 6,25-34
30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so.[a]
a) Ps 145,16“
(1. Mose ab 26…)

„MEPHISTOPHELES“, eben der Teufel oder Satan:
„3 1 Aber die [a]Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?
a) Offb 12,9; 20,2
2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten;[a]
a) Kap 2,16
3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet![a]
a) Kap 2,17
4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben,[a]
a) Joh 8,44
5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
6 Und die Frau [a]sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie [b]nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß.“
(1. Mose 3:1)

Quelle: „Lutherbibel“ letzte Ausgabe 1984, digital auf CD

Gut, nun lasst mich zusammenfassen:
Was hier beschrieben ist, ist eine Seite. Auf der anderen Seite bildeten sich (schon vor der Bibel) Philosophien aus, die dem Menschen zusprachen, , sich selbst durch eigene Kraft (also nicht fremdgeleitet) behaupten zu können (nach Sünde unmöglich), nun hat aber die „göttliche“ Seite unbestimmte Zeiten gesetzt, wir sollen in der gegenwärtigen Herrschaft des „Bösen“ über diese Gegenwart abwarten, bis Gott eingreift, dies ist eine schwere Zeit, das bestreitet niemand.
Können wir gemeinsam dem nicht vorgreifen?

Nun ein kleiner Ausflug in die Biologie und der Informatik:
Der Mensch ist heute in der Lage, riesige Datenmengen zu nutzen, ob aus Büchern, aber auch nur durch das Speichern auf Computern, bis hin zum Stic, Zugangsmöglichkeiten auf Internet usw. usf., aber er wird trotz ständig fortgesetzter Erkenntnisse wohl nicht aus heutiger Sicht fertigbringen, was an Informationen/ Erbgut ausgetauscht/ vereinigt wird bei der Vereinigung einer winzigen Eizelle mit einem Samenfädchen, so, wie eben ein Kind entsteht im Mutterbauch (das Mädchen im Körper meiner Tochter ist immerhin schon 41 cm groß und etwa 1450 gr schwer, es nuckelt ständig am Finger – ist es auch schon konditioniert?); wo beginnt Menschsein?

Ich denke, Menschsein beginnt dort, wo wir in der Lage sind, „Schalter“ zu benutzen; das Ziel der Menschwerdung vor Augen nie verlieren, ausdebattieren, aber sich nicht in Nebensächlichkeiten verlieren, bis in den Urschleim alles nachvollziehen, eben alles beurteilen zu wollen bis ins kleinste Detail, dazu gibt es die Wissenschaften; jedes Detail und seine hundertste Auslegung blockieren den Prozeß, es gibt genug Wissen, aber seine Anwendung fehlt in der Praxis (Marx – Feuerbachthesen), danach hilft nicht Geschwafel, Streit um Auslegung, Zerwürfnisse, die dann selbst manchmal unter die Gürtellinie gehen) Mißdeutungen oder sonst was; wir müssen lernen, gemeinsam Menschen zu werden, das ist mein Fazit aus Jahrtausenden Menschenleben und ihrer Vernichtung durch sich selbst!!!

In diesem Sinne auf allen Frequenzen einen schönen, nachdenklichen Tag und viele herzliche Grüße
Andreas Krödel

„19 Denn obwohl ich frei bin von jedermann, [a]habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, damit ich möglichst viele gewinne.
a) Mt 20,27; Röm 15,2
20 [a]Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne.
a) (20-22) Kap 10,33; Apg 16,3; 21,20-26
21 Denen, die ohne Gesetz sind, [a]bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi –, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne.
a) Gal 2,3
22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, [a]damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette.
a) Röm 11,14
23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.“

„1. Brief des Paulus an die Korinther“ 9:19-23 Quelle wie oben

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 26. 02. 2012 von Kurt Wolfgang Ringel

WzS 08: LEBENSZIEL
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( 26. Februar 2012 )
Kurt Wolfgang Ringel, Celler Heerstraße 34, 38114 Braunschweig, Tel.: 0351-2503744
Mitglied im Deutschen Freidenkerverband
Landesverband Niedersachsen
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Aufklärung und Lebensziel des Menschen

»MEPHISTOPHELES:
Da du, o Herr, dich einmal wieder nahst
Und fragst, wie alles sich bei uns befinde,
Und du mich sonst gewöhnlich gerne sahst,
So siehst du mich auch unter dem Gesinde.
……………………………………………………………

Von Sonn‘ und Welten weiß ich nichts zu sagen;
Ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen.
Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag
Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.
Ein wenig besser würd er leben,
Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
Er nennt’s Vernunft und braucht’s allein,
Nur tierischer als jedes Tier zu sein.
Er scheint mir, mit Verlaub von Euer Gnaden,
Wie eine der langbeinigen Zikaden,
Die immer fliegt und fliegend springt
Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt;
Und läg er nur noch immer in dem Grase!
In jeden Quark begräbt er seine Nase.

DER HERR: Hast du mir weiter nichts zu sagen?
Kommst du nur immer anzuklagen?« [1]
Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Andreas Krödel hat vor einer Woche im freigeistigen Wort unsere Blicke auf die Zustände der Gegenwart gelenkt. Auch scheint es so, als hätte Mephistopheles mit seinen Worten recht. Wie ist das nun mit dem Menschen? Er allein hat doch den Schein des Himmellichtes, hat Verstand. Doch betrachten wir die Geschichte, müssen wir uns fragen, wie und wozu der Mensch diese Möglichkeiten nutzt.
Wir Menschen müssen uns bewusst sein, es gibt keine Vorschriften, weder von Gott oder von sonst wen, die für alle Lebewesen verbindlich sind und die wir einhalten müssen. Einzig die biologischen Bedingungen müssen wir erfüllen, um unseren Organismus am Leben zu erhalten. Ansonsten, besonders im kulturellem Bereich, haben wir Menschen viele Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten. Deshalb muss der Mensch befähigt werden, seine Chance in der Welt zu erkennen und sinnvoll mittels seinem Willen zu gestalten. Voraussetzung dazu ist die Aufklärung. Sie ist »der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.« “ [2] Nur ein Mensch, der selbst denkt, ist auch fähig, über sich selbst und über die Welt nachzudenken. Dazu muss er sich Hilfsmittel bedienen, wie der Philosophie, dem Wissen über Natur und Gesellschaft.
Trotzdem, sein Leben selbst zu gestalten, gelingt nur wenigen. Das hat seine Ursachen in den gesellschaftlichen Verhältnissen, unter denen die Menschen leben bzw. leben müssen. »Der Mensch ist das Produkt eines Systems, das er selbst geschaffen hat und in dem er zum willenlosen Rädchen verkommen ist, unfähig, sich selbst zu bestimmen, abhängig und vor allem getrieben von einem unbändigen Egoismus, der durch Medien und Produktionswerbung weiter bedient wird.« [3]

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Helmut Plessner (1892-1985) entwickelt in seinem Werk „Die Stufen des Organischen und der Mensch“ eine auf die Ergebnisse der Biologie gestützte Anthropologie. Alles Lebendige zeichnet sich durch seine Positionalität aus, d.h., es setzt das in ihm Seiende gegen die außer ihm Bestehende Umwelt ab, auf die es bezogen ist und von der es Rückwirkungen empfängt.
»Anders als das Tier, das an seine Umwelt genau angepasst ist und von einer durchgängigen Instinktsteuerung geleitet wird, ist der Mensch biologisch ein Mängelwesen. Aufgrund seiner Unangepasstheit und Instinktreduktion ist er in seiner Existenz ständig bedroht. Dem entspricht aber andererseits seine Weltoffenheit und damit seiner Lernfähigkeit. So muss der Mensch seine Überlebensfähigkeit erst durch sein Handeln sichern, indem er sich eine künstliche Umwelt, die Kultur, schafft. Aufgrund seiner mangelhaften Instinktausstattung und Weltoffenheit steht der Mensch einer ständigen Überfülle an Eindrücken und damit an Handlungs- und Weltauslegungsmöglichkeiten gegenüber, die er ohne Hilfe nicht bewältigen könnte. Viele menschliche Eigenschaften und Einrichtungen sind daher aus ihrer Entlastungsfunktion zu erklären, indem sie Ordnung und Identität ermöglichen: dazu gehören die gesellschaftlichen Institutionen oder die Innenleistungen wie Sprache, Denken Phantasie.« . [4]
Was wir heute erleben erinnert mich weniger an die Primaten, sondern eher an Primitive. Gewiss, die Technik hat sich entwickelt und der Mensch hat Vorteile davon. Aber statt die Technik sinnvoll und auch sparsam einzusetzen, wird sie oft zum Schaden seiner selbst benutzt. Das gilt besonders für die Rohstoffe und für die benötigte Energie. So ist z. B. das Auto für viele Menschen zur Droge geworden. Sie konsumieren Kilometer. Es ist aber ein Irrtum, anzunehmen, die Technik eröffne unbegrenzte Möglichkeiten. Aber die Natur kann durch die Technik nicht ersetzt werden.
Wir müssen uns fragen, ob der Mensch im Konsum seinen Lebenszweck sieht. Es kommt ihm doch nicht zu sehr auf Qualität, sondern auf Lebensquantität an. Wie beantworten Sie die Frage: Soll ich genießen oder konsumieren? Das Genießen ist doch sehr stark von den inneren Werten abhängig. Wählen wir nur die Dinge aus, die für uns von Vorteil sind?
Wenn der Mensch nur arbeitet, ohne einen Teil seiner Früchte zu genießen, dann müssen wir uns fragen, was hat er dann von seinem Leben. Er ist dann fürwahr traurig dran. Sogar die Tiere haben es besser als Menschen, die nur arbeiten. Tiere legen sich zwar Vorräte an, bauen Behausungen; aber vor allem genießen sie ihr Leben und nutzen es sinnvoll.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

nun fragen wir uns, warum der Mensch so oft Entscheidungen getroffen hat und trifft, die für ihn schädlich sind. Schuld daran sind die gesellschaftlichen Verhältnisse. Ein Teil der Gesellschaft unterdrückt die Menschheit. Und dies aus Habgier und Profitsucht. Der Kapitalismus erfüllt keinesfalls diesen Zweck, dem Menschen hilfreich zu sein. Im Gegenteil, er steht jeder sinnvollen Entwicklung der Menschheit im Wege. Profitgesellschaft und vernünftige Lebensweise sind unvereinbar!
Deshalb der gegenwärtige Hilferuf nach Aufklärung der Menschen. Aufklärung, die vor allem auch heißt, den Menschen zu logischem Denken zu erziehen. Nur so können die Menschen aus ihren miserablen Verhältnissen herausgerissen werden. In diesem Sinne versteht ich die Worte von Andreas Krödel (FG WzS 07 vom 19. Feb 2012).

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

doch, was denken Sie, woher aber soll der Widerstand kommen?
» Daher, daß der Mensch sich, nicht fremdbestimmen lassen will. Im Menschen ist – im Gegensatz zum Tier – der Anspruch auf Totalität verankert. Dies bringt ihn dazu, die Welt begreifen zu wollen, sich in der Welt als ein geschichtliches Subjekt einzufordern. Ein epistemisches Subjekt, sagt man in der Soziologie: kennen und tun, verstehen und handeln. Die Existenz eines Menschen und eines Volkes kann nur als sinnvoll und sinnschaffend verstanden werden, wenn sie sich einschreibt in eine geschichtliche Bewegung..
Dieser Grundanspruch einer sinnvollen Existenz kann verschiedene Formen annehmen: die Form primärer Hungerrevolten, die Form des direkten Kampfes gegen die konkrete Ungerechtigkeit, die Form eines Aufstands gegen die Fremdbestimmung in unseren Überflussgesellschaften. Das ist ein Motor, den keine Macht, kein Fernsehkretinismus abstellen kann, auch wenn die Öffentlichkeit heute völlig zerstört ist.« [5] Denken wir unter diesen Gesichtspunkten an attac, an die Occupy-Bewegung und an alle Initiativen, die eine menschliche Gesellschaft erstreiten wollen. Und die für die weltweite Durchsetzung der Menschenrechte kämpfen.

Damit alle Menschen nach ihrer Fasson glücklich werden können, muss zuerst die Möglichkeit dafür geschaffen werden. Und diese heißt Beseitigung des kapitalistischen Systems und Aufbau einer Gesellschaft ohne jede Unterdrückung der Menschen:
»Der Mensch lebt heute im Zustand der Demütigung und der Verknechtung. Es gilt, sich gegen die Lage der Dinge zur Wehr zu setzen und den Verantwortlichen zu zeigen, dass sie kein Recht haben, die ganze Menschheit als ihr Privateigentum zu behandeln. Die Würde und die Freiheit des Menschen sind unveräußerlich, und jeder Versuch, sie anzutasten, verdient keine andere Antwort als den offenen Widerstand. Wohlgemerkt: es geht nicht nur darum, die sozialökonomischen Missstände der Ausbeutergesellschaft zu beseitigen, sondern darum, die Weichen für die Errichtung einer Gesellschaft zu stellen, in der jedes ihrer Mitglieder die Chance bekommt, ein freies, menschenwürdiges, sinnvolles und schöpferisches Dasein zu führen. « [6]

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

QUELLEN:

[1] Johann Wolfgang von Goethe, BIBLIOTHEK DEUTSCHER KLASSIKER, Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, Erste Auflage 1966, Vierter Band, S. 149

[2] Immanuel Kant ( 1724 – 1804), deutscher Philosoph

[3] Peter H. Arras (*XXXX), deutscher Tierarzt?, Zoologe im Nürnberger Zoo, …ist Fachberater für Tierschutz- und Tierhaltung und ist Geschäftsführer der „AKT – Aktion konsequenter Tierschutz“ */

[4] „dtv-Atlas zur Philosophie“ (Tafeln und Texte), Peter Kunzmann/Franz-Peter Burkard/Franz Wiedmann, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2. Auflage 1991

[5] Wir brauchen den Aufstand – Punkt Schluß; ND-Serie: Was kommt von links?
Heute : Jan Ziegler; In: Neues Deutschland vom 02. Mai 1997

[6] Heleno Sana, „Macht ohne Moral“/ Die Herrschaft des Westens und ihre Grundlagen, Papyrossa Verlag 2003; S.228

Ich wünsche uns allen ein angenehmes Wochenende. Und, ganz im Sinne von Andreas, denkt mal drüber nach.

Mit menschlichen Grüßen

Kurt Wolfgang Ringel