Unrechtsstaaten II

„Denkt darüber nach!“
Autor: Andreas Krödel
Datum: 26.10.2014

„Unrechtsstaaten II“

Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern, aber wir könnten daraus lernen.
Ist der Mensch nur noch Mittel zu dem Zweck, sich als Objekt zu verdinglichen oder wie weit ist die Entfremdung des Menschen bereits vorangeschritten, ist sie nicht bereits Markenzeichen der Gegenwart an sich?
Ob bestehende oder vergangene Staatsformen, alle haben den Mensch „genutzt“.
Ein Beispiel aus dem Sport, was eigentlich mit „sportlich“ nichts mehr zu tun hat, aber verdeutlicht, wie sehr der Sport verkommen ist zum Geschäft um die Sensation der „Höchstleistungen“:
„Der früher als „stärkster Mann der Welt“ bekannte Ex-DDR-Gewichtheber Gerd Bonk ist tot. Er starb am Montag nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren in seinem Heimatort Greiz. Das teilte die Doping-Opfer-Hilfe (DOH) mit.
Doch das gelang dem gebürtigen Limbacher nicht nur durch seine Kraft, sondern vor allem durch Doping. Bonk war eines von mehr als 200 offiziell anerkannten Dopingopfern der DDR. Als der 150-Kilo-Mann 1984 die Leistungen nicht mehr brachte, wurde er aussortiert und erhielt in seinem damaligen Sportclub Karl-Marx-Stadt laut DOH keine medizinische Betreuung mehr.
Kurz nach seinem Karriereende wurde Bonk zum Invaliden. Wegen kaputter Nieren sowie schwerer Organschäden saß er im Rollstuhl. Mit den Worten „Verheizt von der DDR, vergessen vom vereinten Deutschland“ hatte Frührentner Bonk sein Leben einmal beschrieben.“
Quelle: Herrmann, Boris: Und Bonk wird wohl sterben, in SZ 15.6.2013
Wieviel solch menschlichen „Müll“ mag es in Deutschland geben, die 6 Millionen „Arme“ sind nur eine Zahl, die Realität ist weitaus höher. Solange Mensch leistet, egal unter welchen Bedingungen des Dopings wird er gefeiert, gelobt, ausgezeichnet. Ist seine Kraft/ Gesundheit so weit ausgelaugt, das er eben „nicht mehr kann“, lässt man ihn als unnötige Last einfach fallen.
Bedenkt man, dass diese Massen aus Armut und Ausgegrenztheit eigentlich einen müsste zu einer „Einheit in Vielheit wider das System“, könnte aus diesem Pool eine Kraft werden, welche das Staatssystem der Gegenwart nicht nur erschüttert, sondern auch den Grundstein legt für neue Menschenexistenz.
Da es aber leider nicht so ist, bleit das dem Kapital unterworfene Staatsgebilde bestehen und kann das Werk der Massenverelendung weiter und weiter betreiben! Der Widerstand ist so wenig kraftvoll wie ein ausgelaugter Sportler, er ist zwar noch da, aber seine Aktionen sind so unscheinbar gering, das sich die Politiker noch einmal ihre „Diäten“ erhöhen können, Auszeichnung für „gute Leistungen“ und „Verdienste“ für „ ….Volk und Vaterland“ (au weh, wo bin ich denn mit meiner Wortwahl nun gelandet?!?), wir haben doch „Volkswirtschaft“ und „demokratische Wahlen“, Reisefreiheit und Bananen!

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel

an-kroedel@t-online.de