Zweifel am Christentum
April 2001
Da war eine Konfirmation. Die Kirche ist kalt, die Bänke hart, Kissen alle.
Die Kinder/Jugendlichen haben 2 Jahre speziellen Unterricht mit Teilnahmeheft und Prüfung hinter sich.
Einzug der Jugendlichen, Kultur (hier Kirchenlied), eine Rede (hier Predigt), wieder Kultur (hier Orgelmusik), Gebet, Glaubensbekenntnis/ Weihe (hier Taufe oder Firmung), Überreichen der Geschenke (hier BIBEL), Dank der Jugendlichen, Gesang, Auszug der Gemeinde.
Zum Empfang des Segens müssen die Kinder auf der Erde knien, sie müssen sich für den Einen Gott bekennen, sie sind nie allein, sie haben den Weg des Gottes zu gehen in Demut – sie müssen, sie müssen und sind verpflichtet nicht nur dem Gott in der Dreieinigkeit, nein auch dieser Kirche. Aber sie brauchen sich auch keine Gedanken zu machen, Gott lenkt sie schon in die richtige Bahn.
Blinder, abhängiger Glaubenszwang wie vor tausenden Jahren. Wie stolz war ich um die Freiheit, die ich habe. Wenn ich mich an Äußerungen aus eben diesen Kirchen zur Jugendweihe erinnere als Zwangsbekenntnis zum Sozialismus/ es war und ist harmlos gegenüber dieser Unterwerfung unter Einen Glauben!
Dann kommt noch die Uneinigkeit hinzu. Bei den Einen ist der Palmsonntag (Jesus reitet auf einem Esel in Jerusalem ein und wird vom Volk mit Palmzweigen begrüßt) in der Fastenzeit und es soll nicht gefeiert werden; bei den Anderen ist eben diese Begrüßung eine Feier wert.
Da steht geschrieben, daß Jesus am Sabbat gekreuzigt wurde, also am Sonntag, denn der Sonntag ist der 7. Tag der Schöpfung und da ruhte Gott, das ist der Feiertag. Am ersten Tag der Woche, eigentlich also am Montag; kommt seine Mutter Maria zum Grab und es ist leer; er ist auferstanden? Im Evangelium des Johannes sind Soldaten und Offiziere Zeuge einer Art Himmelfahrt; die aber ist nun erst wieder im Mai. Nichts also mit Auferstehung am dritten Tag.
Er ist Jesus von Nazareth, aber in Bethlehem geboren, mehr als tausend Kilometer Unterschied.
Gut, lassen wir das. Ich bin froh, das die Uneinigkeit verschiedener Strömungen das Einzige ist, was wir mit den Kirchen gemeinsam haben. Ich bin traurig, daß gerade in diesen Kirchen die „Regime“ von SED und Sozialismus mit gestürzt wurden als Zwangsdiktaturen mangelnder Freiheiten, denn ich erlebte nun viel mehr Zwang und keinerlei Freiheiten im Schoß dieser Kirchen.
„Wer aber ein Wort sagt wider dem Heiligen Geist, findet keine Vergebung, weder in dieser noch in der zukünftigen Welt.“ (Mt.12.32). „“Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.“ (MK 16.16).
Ich habe Religionen überwunden, jede hat den Einzigen Gott, jede hat das Einzige Heil; alle haben Zwang, Unterwerfung und verdammen Andersdenkende, alle schränken die Freiheit des Denkens ein und alle sind verbunden mit der Macht von Staaten und Du sollst Dumm sein, Unterwürfig, denn wo Macht ist, ist Sie von Gott (Röm.13). Eine Katholikin sagte mir, es ist bereits Sünde, nicht an einem sonntäglichen Gottesdienst teilzunehmen. Wie die Geschichte beweist, bleibt es nicht immer bei Drohungen, es geht bis zur körperlichen Gewalt, bis zur Tötung.
Wo solch Zwang ist muß Unrecht sein – Freiwilligkeit setzt Denkfreiheit voraus!
Denkt darüber nach
G.G.M.