Energiewende

Gedanken zur Energiewende
Überall ist zu lesen, dass Elektroenergie immer teurer wird.
Schon seit ich denken kann, wird zum Stromsparen aufgerufen.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Es wird mehr Strom verbraucht und auch der Einsatz energiesparender Verbraucher, an denen geforscht und gearbeitet wurde und wird, kann diesen Trend nur bedingt abfedern.

Nun gehen die Menschen auf die Straße, protestieren.
Nehmen wir einige Beispiele:
Da gibt es die Verstromung der Braunkohle. Das bedeutet ständig neue Tagebaue, Dörfer müssen weichen, Menschen werden umgesiedelt, tiefe Eingriffe in die Natur sind notwendig. Bevor die Restlöcher wieder zu Landschaften werden, vergehen Jahrzehnte.
Beim Verbrennen entstehen giftige Gase, die aufwendig absorbiert werden müssen, oder eben wie CO2 in die Luft geblasen werden.
Nun gibt es zwar Gedanken, das Gas unterirdisch zu verpressen. Aber die Folgen sind nicht bekannt, das Verfahren ist nicht sicher und birgt Risiken.
Also, auch in Anbetracht der Tatsache, dass der Rohstoff Braunkohle nur noch begrenzte Zeit verfügbar ist, dann gibt es ihn schlicht und ergreifend nicht mehr, Auslaufmodell und immer aufwendiger, fakto steigt der Strompreis.

Das haben kluge Leute schon lange erkannt und man suchte nach Alternativen.
Da kam die Idee mit Atomkraftwerken. Scheinbar billig, keine Abgase, das klang erst einmal gut. Aber spätestens nach Tschernobyl wurde klar, das sich der Mensch überschätzt hat.
Alle überhaupt denkbaren Risiken bei solch einem Prozeß auszuschließen, ob technisch oder durch z.B. Naturereignisse wie in Japan, erscheint unmöglich.
Außerdem entsteht radioaktiver, strahlender Abfall, wohin damit? Eigentlich ist die Frage ungeklärt.
Also schluß mit billig, einzelne Länder schalten die Atomkraftwerke ganz ab, man diskutiert über Ausstieg, fakto steigt der Strompreis.

Die Forschung ging inzwischen weiter. Erneuerbare Energie war das Schlagwort, Biogasanlagen, Solar oder Windkraft eroberten den Markt. Doch diese Energiearten sind dezentral, benötigen andere Verteilernetze, flexiblere Kompensationsmöglichkeiten, wenn z.B. im Norden guter Wind weht, kann viel Energie erzeugt werden, im Süden ist kaum Luftbewegung, da ist Bedarf, also muß der Strom von Nord nach Süd geleitet werden.
Solar wurde gefördert vom Staat, und obwohl der Staat 45 % des Energiepreises in Form von Steuern und Abgaben erhält, wird die Förderung drastisch reduziert.
Fakto steigt der Strompreis.

Gut, man kann dies noch fortsetzen.
Aber bei den Politikern scheint die Zeit stillzustehen. Es geht fleißig durch alle Ebenen, wie eine Energiewende aussehen könnte, Debatten werden geführt, wochenlang, jahrelang, muß aber erst im wahrsten Sinne des Wortes das „Licht“ ausgehen, bis endlich wirksame Taten folgen?

Auf die Dauer den Strompreis zu erhöhen kann nicht der richtige Weg sein. Werden auch „Großverbraucher“ entlastet, das bedeutet aber, dass wir als Bürger noch einmal drauflegen müssen, aber wer kann sich dies bald noch leisten?

Andreas Krödel