Autor: Andreas Krödel
Datum: 11.07.2017
Thema: stimmt das wirklich??
Dieser Ausruf des Zweifels ist eine der häufig gestellten Fragen.
Nun gibt es ja unendlich viele Bücher, Meinungen und wissenschaftliche Abhandlungen dazu, auch Spekulationen und Unsinn.
Der Mensch zur Unterhaltung, der Meinungsaustausch miteinander und untereinander, das rückt (leider) immer mehr ins Abseits. Gesprochen wird Belangloses aus „Rücksicht“ auf Gäste und selbst im engsten Familienkreis nur Notwendiges.
„Hallo, wie geht’s?“ „Danke gut/ – bis beschissen“, Austausch beendet. Ewige Krankengeschichten möchte ich auch nicht hören, Probleme anderer anhören, das ist schon etwas anderes. Doch Zuhören, ein Gespräch führen, das verlernen die Menschen immer mehr.
Es gibt auch noch Menschen ohne Computer, die können einen Text/ Brief schreiben und ein Buch lesen, aber nicht „wxy. Xxx. hhh“ sehen.
Diese Vereinsamung ist die Folge des nun schon viele Jahre langen Einflusses von Medien auf die Menschheit als solche.
Sagte man früher: „Das steht aber so in der Zeitung!“, fertig, Schluss.
Dann kamen Radio und Fernsehen, „Gewitter kommen……“, Heu einfahren, blieben die Gewitter aus, ärgerten sich diejenigen, die nun das noch feuchte Heu wieder aus der Scheune holen mussten und, die, die Nachrichten verpasst hatten, freuten sich: „Glück gehabt, unser Heu ist trocken!“.
Heute kann man nirgends mehr klare Nachrichten finden, Mensch muss sie herausfiltern aus der Infoflut, Stück für Stück, aber ob dann eine Erkenntnis richtig ist, bleibt weitgehend offen. Worte wie „möglich“, „offenbar“, „voraussichtlich“, „vermutlich“ usw.,stehen vor jeder Nachricht oder stecken im Inhalt. Die Medien legen sich nicht mehr fest, wenn man Quellen hinterfragen will, geht das nicht „in Berufung auf“, „nach Medienberichten“, „nach Information aus informierten Kreisen“, usw., alles nicht prüfbar.
Stellt Euch doch nur einmal einen alten Menschen vor, welcher Fernsehen schaut (30 Sender, digital in….Qualität): „Jetzt dürfen wir dies nicht essen, das nicht trinken, jenes nicht kaufen, Keime, Krankheitserreger, Viren, Bakterien usw.; heute wurde gesendet, was gestern als schädlich eingestuft war in der „Ärztesendung“, das sollen wir essen, das hilft gegen….; Insekten aus…und die Zecken, Wespen, Mücken, alles gefährlich, am besten wir verlassen das Haus nicht mehr, aber dort lauern Milben und auch Erreger und in den Stoffen der Blusen und Hemden wird auch etwas vermutet, was der Haut schädigt, usw., der Strom, das Telefon, alles strahlt „Felder“ ab, Funkwecker sind gefährlich, usw.“
Also, am besten ist, morgen zum „xxx Markt“, dort bekommen wir neuen Fußbodenbelag, neue Möbel, neue Betten, neue Wäsche, Wandanstrich und neue Elektrogeräte. Garantiert umweltfreundlich und ohne jegliche Gefahr für die Gesundheit. Alles Essen und alle Getränke schmeißen wir weg, wir kaufen nur noch bei xxx, dort haben wir die Garantie….(wie oben)“usw.“. „Da müssen wir zwar an das letzte Sparbuch und vielleicht gibt uns Onkel xxx auch noch etwas dazu, schau mal auf die günstigen Rabatte – das schaffen wir!“
Die Medien haben das Ziel erreicht.
Das ist ebenso bei den Politshows, „toll, da hat er/sie doch endlich mal der/ dem es so richtig gegeben, das war interessant“; selbst bei Satiresendungen: „endlich mal die Wahrheit und das auch noch zum Lachen, bestens“usw. .
Und den Rest gibt eben die Unterhaltungsindustrie, Eine Supershow nach der anderen und für die anderen der Krimi oder der Thriller oder Sport.
Früher gab es einmal Kultur.
Stellt Euch doch einmal einen jüngeren Mensch vor. Hat Computer und Handy, Smartphone und Tablet, Apps und alles Mögliche, ist stets auf dem neusten Stand, sein Auto wird von System xxx immer richtig navigiert, usw.. Die kleine Bedingung, Mensch kann sich kaum mehr unterhalten, da kommt eine Nachricht, da ein Hinweis, dort ein paar Bilder, also los, antworten, abspeichern usw.. Die Augen auf das Gerät, die Finger gleiten schnell, Mutter schaut schon böse, aber ich muss doch….,usw.
Das Gewissen sagt: „war eine Stunde zu Besuch bei Mutter, davon etwa 60 Minuten am Handy, Mutter versteht das eh nicht, Pflicht abgehakt.“
Stellt Euch vor, es gibt Menschen, die wollen all das nicht. Sie leben ohne all dem Ganzen, wohnen vielleicht in einem globalen Dorf. Dort wird gesät, gepflanzt, gepflegt und gegossen und geerntet. Dort laufen Kinder barfuß durch das Gras (bitte Gras nicht verwechseln mit dem heutigen Rasen! (dazu meine Arbeit „Betonrasen“)), naschen an Sträuchern oder von Bäumen, im Stall ein paar Hasen, jeder hält sich Hühner, am Haus vielleicht Schafe, eine Kuh ((frisst Gras von der Wiese) oder Schweine.
Welche Junge klettert heute noch auf einen Baum, um sich einen Apfel zu angeln, an die besten Kirschen zu kommen?
Wer erntet, verarbeitet, verwertet das heute noch, wer schlachtet heute noch selbst?
Das sind ein paar Geschäftsleute, die erkannt haben, das ist gefragt und betreiben dies kommerziell.
Die Gedanken der gegenseitigen Hilfe, des Miteinanders, der Solidarität, und damit auch ein Austausch untereinander gehen den Menschen verloren, Mensch liest und lebt per PC steht, wo ist was billig ist, also hin – und für Selbstanbau – keine Zeit.
Schrebergärten werden aufgelöst mangels Interesse, die Obstbäume gefällt, gutes Bauland für einen neuen Stahl-Glasbau für Banken, Versicherungen oder den neuen „Supermarkt“.
Die Medien haben das Ziel erreicht, als Sprachrohr der „Politik“, besser als verlängerter Arm des Kapitals. Treu können sie melden: Auftrag erfüllt!
Stimmt das wirklich??
Denkt darüber nach!
Andreas Krödel
an-kroedel@t-online.de
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