dfWzS 28.07.2013 „Fall Mollath

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, daß ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über die dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, daß an seine Adresse
(an-kroedel@t-online.de)
jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“, Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Aktive Vielfalt ist erwünscht. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 28.07. 2013 von Andreas Krödel

„Das Landgericht Regensburg hat die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Gustl Mullah abgelehnt. Mollath wird seit 2006 gegen seinen Willen in der Psychiatrie festgehalten – um seine Unterbringung ging es allerdings nicht.
Die von ihm und der Staatsanwaltschaft gestellten Wiederaufnahmeanträge seien unzulässig, teilte das Gericht mit. Wegen der engen Grenzen für die Wiederaufnahme eines Falles sei es nicht genug, wenn im Verfahren Fehler gemacht wurden oder „ein Urteil Sorgfaltsmängel erkennen lässt“.

„Die zuständige Vollstreckungskammer in Bayreuth soll nun feststellen, ob die Unterbringung immer noch nötig ist oder ob Mollath freigelassen werden kann.
Mollath war 2006 in die Psychiatrie eingewiesen worden, weil er seine Frau geschlagen und die Reifen Dutzender Autos zerstochen haben soll. Mollath glaubt, dass der ganze Fall ein Komplott gegen ihn ist, weil er die Schwarzgeldgeschäfte seiner Frau für eine Bank in Millionenhöhe aufgedeckt hat.“

Quelle: http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/justiz/id_64646500/gustl-mollath-muss-in-psychiatrie-bleiben-gericht-lehnt-antrag-ab.html

nun, wer inzwischen also 7 Jahre in der geschlossenen Psychiatrie steckt, der ist kein Mensch mehr, mir haben einige Monate gereicht, um gebrochen zu werden.
Damit will ich niemand verteidigen, der eine Frau schlägt oder Autoreifen zersticht, nur da steht: „haben soll“!
Wer aber in irgendeiner Form den herrschenden Banken nachweist, nachweisen kann, das sie Geld veruntreuen, „waschen“ verschieben ja, der kann schon gegen jegliches Menschenrecht mal „weggesperrt“ werden, wo kämen wir denn hin, wenn in diesem „freiheitlichen, demokratischen, sozialen Rechtsstaat“ Wahrheiten gesagt werden, also bitte ob nun Mollath oder ich, den man mit „Erwerbsunfähigkeitsrente“ wegen „Burn out“ abspeist, alles gleiches „Vollzugsschema“, das trifft hier inzwischen auf Millionen zu.
Die diversen „Börsenmanipulationen“ gehen in Billionen, Steuern zahlen ist dort Fremdwort, Verbrechen legitim und die Waffen in „Krisengebiete“ liefern hängen da auch noch mit drin!
Tut mir leid, auch wenn es alle Geheimdienste dieser Welt mitlesen, ich finde das beschissen! Ja, Menschen unserer Art, da fällt schon mal tagelang das Telefon aus, wird der Computer lahmgelegt, oder im Extremfall verschwinden sie, so plötzlich, „Ermittlungen wurden eingestellt“, letzter Nachruf von „offiziellen Stellen“!
Was haben wir nur verbrochen? Mensch sein zu wollen?
Denkt darüber nach!
Andreas Krödel

Des Windes Saat

„Wer Wind säht, wird Sturm ernten!“
Sprichwort, abgeleitet aus:
„7 Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten. [a]Ihre Saat soll nicht aufgehen; was dennoch aufwächst, bringt kein Mehl; und wenn es etwas bringen würde, sollen Fremde es verschlingen.“
Quelle: Bibel (Lutherübersetzung) Hosea 8:7
„Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffen nicht ersetzen, die materielle Gewalt muß gestürzt werden durch materielle Gewalt, allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift. Die Theorie ist fähig, die Massen zu ergreifen, sobald sie ad hominem |am Menschen| demonstriert, und sie demonstriert ad hominem, sobald sie radikal wird. Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen“
Quelle: Karl Marx
„Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung“ S.385
Geschrieben Ende 1843 – Januar 1844
Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/ Friedrich Engels – Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 1. Berlin/DDR. 1976. S. 378-391.

Ich habe mir mal über einige Beiträge in Listen und Foren der letzten Zeit Gedanken gemacht.
Zusammenfassend kann man fragen:
Die Felder der Ungerechtigkeit sind voll mit des Windes Saat, aber wann wird man Sturm ernten?
Bisher gab es eine Vielheit von Ideen, nur haben sie die Massen nicht erreicht.
Es ist bis jetzt wie mit einer großen, giftigen Pflanze, die alles überwuchert. Man reißt einzelne Blätter ab, gar ganze Triebe sind denkbar, nur, das stört die Pflanze nicht, sie wuchert weiter, bringt ständig neue Triebe und Wucherungen.
Man beschreibt, kritisiert, bekämpft immer nur Erscheinungen des Übels, aber die Wurzel bleibt unangetastet.
So besteht das System der Entfremdung weiter und weiter, bringt immer neue Bosheiten hervor. Die Früchte der Arbeit fressen andere und die Ausgesonderten nennt man Schmarotzer der Gesellschaft, Unterschicht. Davor muss man die „Menschheit“ schützen!
Sicher hat die große Mehrheit der Menschen dies begriffen, man ist sich dessen bewußt. Nur weiter kommt man eben nicht, auch nicht mit Protesten und Demonstrationen.
Gesucht wird eine Einheit in Vielheit wider des Systems an sich!

Denkt darüber nach!

Andreas Krödel