„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 01.04.2012

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 01.04.2012 von Andreas Krödel

„Nachhaltigen Einfluss auf den Geschichtsverlauf erzielten allein die revolutionären Teile der Arbeiterbewegung. Sie ersetzten in den Ländern, in denen sie siegten, den kapitalistischen Staat durch ihren eigenen. Der dient als Organisationsform zur sozialen und kulturellen Umgestaltung der Gesellschaft und zu deren Schutz. Gewiss doch, auch deren Zukunftsziel ist die Gesellschaft ohne Staat. Bis dahin muss dafür die reale Voraussetzung geschaffen werden.
Kein Individuum wird kraft Reichtums, Besitztums oder Stellung, Macht über andere Menschen oder gar eine ganze Gesellschaft auszuüben haben! Diese Revolutionäre nennen solche Gesellschaft Kommunismus.
Triumphgeheul seiner Gegner: Den gibt es doch auch nirgends! Stimmt! Kommunismus bedarf im Vergleich zum Kapitalismus höhere Wirtschaftskraft, größere Arbeitsproduktivität. Die zu erreichen, durchkreuzten bisher Bürgerkriege. Kalte und heiße Kriege, unentwegt inszeniert vom bis heute international mächtigen Imperialismus.
Aber die Auseinandersetzung ist voll im Gange. Und die früheren Siege der Revolutionäre sind mit der bösen Niederlage in Europa vor zwei Jahrzehnten keineswegs ausgelöscht! Sie schufen vielmehr den Wachstumsboden für die unübersehbaren heutigen antiimperialistischen Bewegungen und Staaten.
Hans Stahl“

„Roter Brandenburger“ 17. Jahrgang Nr.4 S.3 „Zivilgesellschaft“
(auf Nachfrage kann ich die gesamte Ausgabe als PDF – Datei gerne zusenden, ich denke, dies ist auch im Sinne der Verfasser)

Ich habe selten in der letzten Zeit so viel Optimismus gelesen, so viel an Kraft, wie in dieser Zeitung, welche mir per Mail zugesandt wurde. Ein sehr interessantes Werk von Landesvorstand der brandenburger DKP.
Ja, Worte wie Kommunismus sind besudelt, schon bei deren Nennung wird der „Verfassungsschutz hellhörig“. Doch eine Geschichtsaufarbeitung dieser Art empfinde ich persönlich als äußerst wichtig. Der heute so verbreitete Slogan: „Wir können eh nichts ändern!“ wird so ad Absurdum geführt.
Antiimperialistische Bewegungen sind weltweit zu erleben, ob bei den Friedensinitiativen, in Verbänden, Protesten gegen die Finanzherrschaft, Menschenrechts- und Umweltschutzaktionen, aber auch in klaren Details wie gegen „Stuttgart 21“, gegen den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche (eine Stätte, wo preußischer Militarismus, deutscher Faschismus, Soldaten und Krieger von der Kirche „gesegnet“ wurden). Gleiche Kräfte haben verhindert, dass die Ruppiner Heide als Bombenabwurfplatz der Bundeswehr genutzt wird.
Dies sind nur wenige Beispiele, die aber deutlich aufzeigen, welche Kraft dort gebündelt ist, sehe ich die Kundgebung zum Tag der Ermordung von Karl und Rosa, den ersten Mai oder die Erfolge bei Gegendemonstrationen gegen Naziaufmärsche, jetzt aktuell anstehend die Ostermärsche, ja, das gibt Mut!
Auch in meinem persönlichen Umfeld sind wir zusammengewachsen, da helfen sich Behinderte gegenseitig, wir trotzen der scheiß Bürokratie Rechte und Forderungen unsererseits ab, welche uns eigentlich zustehen, da wurde ein Mitglied der sozialen Bewegung in Brandenburg sich klar, dass er eben kein Arbeitnehmer ist, sondern Arbeiter/ Proletarier, solche Erkenntnisse zeigen deutlich, dass der „Wachstumsboden“ bereits viele Knospen hervorbringt, auch wenn dies alles vom Staat kriminalisiert, von den Medien verzerrt und verlogen wird; sie sind da!
Dort erlebt man überall wirkliche Solidarität!
Mit solchen Erfolgen kann man sicher Seiten füllen, ich möchte es hierbei mal belassen, denn die Praxis zeigt, das durch die totale Zudröhnung der Menschen durch die Medien, nur durch Tagesstreß, ob bei denen, die noch arbeiten dürfen, bei denen, die in „Ämtern“ oder bei Agenturen, Ärzten anstehen müssen, quasi „kriechen“ müssen für ein paar Pfennige das Maß dann voll ist, sie alle sind nicht mehr in der Lage, dann noch lange Texte zu bewältigen.
Mein Ziel ist nach wie vor, über diesem Boden ein „Gewächshaus“ zu errichten, welches in einer großen Breite all diesen Kräften gemeinsam besseres Wachstum zu ermöglichen, falsche Einflüsse abzuwehren (ein Gewächshaus natürlich nicht im Sinne z.B. holländischer Tomatenzucht auf künstlich, chemischer Vergewaltigung des Bodens!!).
Ich möchte schließen mit einem weiteren Zitat aus gleicher Quelle wie oben, wo eingeladen wird zu einem Film eines Zeitzeugen in Libyen:
„Was können wir tun?
Jugoslawien, Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien?, Iran? Russland? China?
An alle Menschen auf der Welt:
Euer Schweigen heißt ja!!“

Zu dieser Aufzählung müssen wir aber auch Griechenland, Ungarn, Portugal usw. hinzufügen, welche zwar nicht militärisch direkt von Krieg bedroht sind, die aber finanziell, politisch und ideologisch so gegeißelt werden, dass jeglicher Gedanke, etwas für das Volk zu tun, abgewürgt wird.
Wo die Kirchen dabei stehen? Eben auf „T-Online. Nachrichten“ hereingekommen:
„Papst Benedikt XVI. hat die Kubaner zum Aufbau einer „offenen und erneuerten Gesellschaft“ aufgerufen. Die Kubaner sollten „mit den Waffen des Friedens, der Vergebung und des Verständnisses“ zum Aufbau einer „besseren Gesellschaft“ beitragen, die „menschenwürdiger“ sei, sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei einer Messe mit 200.000 Teilnehmern in Santiago de Cuba.“
Ich habe in diesem Zitat fast zehn Unwahrheiten, Lügen, Verfälschungen gefunden und ich füge hinzu, auch die Bibel lehnt solche Dinge ab!
Ich behaupte, das dieser Mißbrauch von Worten und Begriffen auch hier beweist, wie pervers und verlogen dieses imperialistische System vor sich hinfault.

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel

Wer am Weiterlesen interessiert sein sollte, meine Internetseite: www.andreas-kroedel.de.vu oder meine E-.Mail- Adresse: an-kroedel@t-online.de biete ich jederzeit an, um Kommentare, Fragen, Kritiken zu empfangen. Habt aber bitte Verständnis, das ich als Rentner auch viel unterwegs bin, also da doch einmal etwas Geduld – danke.
Letzter Gedanke: Die Weiterverbreitung/ Veröffentlichung meiner Texte ist ausdrücklich erlaubt und gewünscht.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 11.03.2012

Also nach einer Riesenflut von Mails zum Thema „Frauentag“ sehe ich mich veranlasst, meine Glückwünsche, die sehr ernst gemeint waren, etwas zu untersetzen.
Außerdem möchte ich mich bei allen Lesern mal wieder abmelden, ich fahre morgen Mittag für 10 Tage zu meinen Eltern, Frühjahrsputz im Garten steht an!
Andreas Krödel

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 11.03.2012 von Andreas Krödel

„Zetkin war von 1891 bis 1917 Herausgeberin der SPD-Frauenzeitung Die Gleichheit (bzw. deren Vorläuferin Die Arbeiterin), in deren programmatischer Eröffnungsnummer sie sich erneut gegen die reformistische Vorstellung wandte, durch rechtliche Gleichstellung mit den Männern unter Beibehaltung des Kapitalismus einen Fortschritt für die Frauen erreichen zu wollen:
„‚Die Gleichheit‘ […] geht von der Überzeugung aus, dass der letzte Grund der jahrtausendealten niedrigen gesellschaftlichen Stellung des weiblichen Geschlechts nicht in der jeweils‚ von Männern gemachten‘ Gesetzgebung, sondern in den durch wirtschaftliche Zustände bedingten Eigentumsverhältnisse zu suchen ist. Mag man heute unsere gesamte Gesetzgebung dahin abändern, dass das weibliche Geschlecht rechtlich auf gleichen Fuß mit dem männlichen gestellt wird, so bleibt nichtsdestoweniger für die große Masse der Frauen […] die gesellschaftliche Versklavung in härtester Form weiterbestehen: ihre wirtschaftliche Abhängigkeit von ihren Ausbeutern.“

Später revidierte sie diese rigide Haltung und trat nun ebenfalls für das Frauenwahlrecht ein, das bereits seit 1891 zentraler Bestandteil des Parteiprogramms der SPD war.

Quelle: Internet „Wikipedia“ – „Clara Zetkin“

Also, gleich eine Korrektur, es ist der 101 Jahrestag!
In diesem Sinne hat sich viel verändert zum Positiven. Viele Frauen stehen an leitenden Stellen der Wirtschaft, der Politik, aber auch bei den Protestbewegungen aller Art gehören Sie zu den aktiven Mitstreitern.
Nun kommt das große ABER: Oft bekommen sie für gleiche Arbeit weniger Geld als Männer, haben weniger Aufstiegschancen. Zu oft befriedigen sich Parteien, Verbände, Betriebe usw. mit sogenannten „Frauenquoten“, das sehe ich als falschen Kunstgriff des Nichtverstehens dessen, was „Gleichheit vor dem Gesetz“ wirklich beinhaltet.
Und in den Kirchen oder Religionen ist (zu mindestens in nur ein paar Ausnahefällen gleichberechtigt) die Frau untergeordnet, weniger „wert“ als Männer.
„Gebraucht“ wurden sie schon immer, zur Fortpflanzung sowieso, als „Putze“, in der Küche, ja, auch als Lustobjekt – und in diesem Wort steckt der Widerspruch, „Objekt“ und eben nicht „Subjekt“! Das ist aber ein riesiger Unterschied, und viele Männer sehen das noch heute so, wie vor tausenden Jahren.
Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass die Frau in der Gesellschaft besser gestellt wurde, dass aber viele Männer auf dieses Niveau herabgewürdigt wurden, da sehe ich keinen Fortschritt darin!
In den heutigen Slogan ausgedrückt könnte man sagen:
„Gleicher Lohn für alle, ob Facharbeiter, Hilfskraft oder Professor, ob Mann oder Frau!“
„Arbeit für alle, die dazu fähig sind, mit Rainer Thiel: „Arbeit fair teilen, 30 – Stundenwoche für alle reicht!“
„ gesichertes Grundeinkommen“ für alle Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen (Kranke, Behinderte, Alte) nicht am Arbeitsprozess teilnehmen können!“

Schon an diesen Beispielen zeigt sich, wie Gleichbehandlung realisierbar ist, für ALLE.
Damit kann ganz einfach der Grundstein gelegt werden, nicht im falschen Sinne von „Quoten“, sondern im Sinne der Selbstverwirklichung der Menschen an sich ein großes Stück der Entfremdung zu überwinden, ja, so bräuchten wir weder auf die „große Revolution“ oder „das Jüngste Gericht“ zu warten, zu hoffen, wenn es gelingt, dies den Mächtigen abzutrotzen, dann haben wir m.E. einen wirklichen Sieg errungen, ein großes Vermächtnis von Clara Zetkin erfüllt, um damit würdig den Frauentag zu begehen, täglich!

Ich wünsche ein schönes Wochenende!
Andreas Krödel
P.S.: Für alle philosophisch interessierten Menschen vielleicht noch der Hinweis, wie auch ein angeblich „objektives, neutrales Lexikon“ wie „Wikipedia“ einseitig darstellt, Dinge falsch oder verzerrt betont, sieht man am Eingangszitat nur zu deutlich!