Gedanken zum Tag, 22.08.2011

Liebe Freunde,
eben habe ich mal so Querbeet die Nachrichten des Tages durchgeschaut.
Lybien; „ Machthaber/ Diktator“ am Ende, Rebellen stürmen Tripolis, Feiern in vielen Städten; Kämpfe gegen die Regierungstruppen;
Angela Merkel, die USA, die Nato uvm. versprechen schnelle Hilfe beim „Wiederaufbau“; für ein „freies Lybien, demokratisch usw.“
Israel, Raketen aus dem Gazastreifen, Bombenflüge der israelischen Streitkräfte, Bodenoffensive wird vorbereitet;
„Die Linke“, zerstritten um Brief von Gesine Lötsch an Fidel Castro, zu seinem Geburtstag;
Der Papst wurde bei seiner Rede in Spanien naß, hat „etwa Petrus nicht das rechte Wetter gewählt?“
Verbot der Demonstration gegen den Papstbesuch in Deutschland, wir Steuerzahler müssen doch „nur die Kosten für die Sicherheit des Kirchenoberhauptes “ tragen, die Reise selbst finanziert die katholische Kirche;
(habe mir mal die Mühe gemacht, die über 3500 Protestunterschriften anzuschauen, ich fand die Unterschriften von 5 Menschen, die ich aus der Freidenkerbewegung kenne, weder irgendwelche Vorstandsmitglieder, Landesverbände des DFV, noch?!?)
Fazit oder klare Erkentnis?:
Die „Zeugen Jehovas“ sagen klipp und klar, dass das Regime den Satans (ich übersetze: der gegenwärtige Imperialismus) kurz vor dem Aus steht, danach wird es eine „Übergangsregierung“ unter Jesus Christus und 144 000 in den Himmel gehobene „Auserwählte“ Menschen geben, um das Paradies auf Erden, welches Gott Jehova ursprünglich vorgesehen hat, zu errichten. Dann gibt es weder Krankheit, irgendwelche Art von Gewalt, Krieg; Hunger oder Not oder Tod.
Es gibt zwei Bedingungen für diese „Freiheit“:
– die Anerkenntnis des Geistes Jehova als einziger wahrer Gott (Schöpfer und Lenkers der Schöpfung)
– die Anerkennung des Lösegeldopfers Jesus, (für die Unterjochung Satans, die Adam und Eva mit der Sünde ermöglicht haben);
Der Bund Gottes mit den Israeliten (Moses und die Steintafeln) gilt als gebrochen, verraten – ist ungültig. Das steht schon in der Bibel; es wird einen neuen Bund geben, den mit den Herzen der Menschen, die Gott Jehova sich anvertrauen.
Lassen wir diesen Ausflug in die Theokratie einfach beiseite; ich behaupte, das die Menschheit allein in der Lage ist, ihre Zukunft zu gestalten, wenn auch der Mensch selbst ein sterbliches Wesen ist; er ist immer ein Teil der gesellschaftlichen Entwicklung; hinterlässt Spuren des Fortschreitens; ja, er ist eigentlich mit all seine Facetten immer fortschrittlich.
Menschen, wie Prof. Dr.Hans – Günter Eschke (leider viel zu früh verstorben), Dr. Dr. Jan Bretschneider; Dr. Rainer Thiel; Dr. Axel Popp; aber natürlich und vor allem, die Täglichen Kämpfer, hier nur stellvertretend Birgit Kühr zu nennen, all die sozialen Bündnisse, die Gesicht zeigen gegen die neuen Nazis, gegen den Ausverkauf der Menschenrechte, gegen den Bürokratismus, gegen Verarmung von Arbeitslosen und Kranken, gegen Schulschließungen; Bildungsnotstand uvm. und immer aufzeigen…FÜR –all diese Menschen mag ich, möchte sie in einem riesigen „Pool“ zusammenfügen, frei von irgendwelchen Satzungen oder Statuten, eben einen in der revolutionären Kraft, die das gegenwärtige System „allmählich“ aber doch konsequent überwindet.
Das habe ich mir zur Lebensaufgabe gestellt, als Schwerbehinderter und Erwerbsunfähiger, ich habe Freunde gefunden, aber auch Rückschläge, Ignoranz, und was besonders weh tut, Unverständnis erfahren.
Wir alle, die Adressaten dieser Nachricht wissen, dass z.B. die Auszüge aus den heutigen Nachrichten, aber auch die geistigen Ausflüge in tiefe Christenheit nicht ausreichen, um zufriedene Menschen zu gestalten, wie es eigentlich nur der Kommunismus kann.
Also weg mit sogenannten Parteien; Religionen oder Vereinen; die Kraft muß her, den Menschen als verwirklichtes Subjekt zu ermöglichen; wider aller Entfremdung; zu sich selbst und seiner Tätigkeit als Teil der wahren Freiheit, Wirklich: sich selbst einzubringen als Bedürfnis und damit seine Lebensbasis weltweit auf ein hohes Niveau zu stellen, das seiner Würde als Mensch entspricht –oder einfach nur ein denkender Mensch zu sein.
Das will ich.
Andreas Krödel

Das freigeistige Wort zum Sonntag, 23.08.2011 für Th. Loch

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, Sonderausgabe – 23.08.2011 gewidmet Th. Loch

„Jedenfalls steht es ganz außer Zweifel, daßA es in jeder Etappe eines Entwicklungsprozesses nur einen einzigen Hauptwiderspruch gibt, der die führende Rolle spielt.
Hieraus folgt: Wenn ein Prozeß mehrere Widersprüche enthält, muß einer von ihnen der Hauptwiderspruch sein, der die führende und entscheidende Rolle spielt, während die übrigen nur eine sekundäre, untergeordnete Stellung einnehmen. Infolgedessen muß man sich beim Studium eines komplizierten Prozesses, der zwei oder noch mehr Widersprüche enthält, die größte Mühe geben, den Hauptwiderspruch herauszufinden. Sobald dieser festgestellt ist, kann man alle Probleme leicht lösen. Das ist die Methode, die uns Marx in seiner Untersuchung der kapitalistischen Gesellschaft vordemonstriert hat. Lenin und Stalin zeigten uns die Anwendung eben dieser Methode, als sie den Imperialismus und die allgemeine Krise des Kapitalismus sowie die Wirtschaft der Sowjetunion untersuchten. Tausende und aber Tausende Gelehrte und Praktiker verstehen diese Methode nicht; das Ergebnis ist, daß sie in einem dichten Nebel umherirren, vergeblich nach dem Hauptkettenglied suchen und daher auch die Methode zur Lösung der Widersprüche nicht finden können.

Die Diktatur des Proletariats oder die Diktatur des Volkes festigen heißt eben die Voraussetzungen vorbereiten für die Liquidierung dieser Diktatur und für den Übergang auf eine höhere Stufe, wo jegliches Staatssystem abgeschafft wird. Die kommunistische Partei gründen und entwickeln heißt eben die Voraussetzungen für das Verschwinden der kommunistischen Partei wie aller politischen Parteien überhaupt vorbereiten. Eine von der kommunistischen Partei geleitete revolutionäre Armee schaffen und einen revolutionären Krieg führen heißt die Voraussetzungen für die endgültige Beseitigung aller Kriege vorbereiten. Das ist eine ganze Reihe von Gegensätzen, die gleichzeitig einander ergänzen.“

Mao Tse-Tung:
„Über den Widerspruch“

Was hier 1926 geschrieben wurde, im Dietz- Verlag 1952 veröffentlicht wurde, übrigens auf Basis einer Übersetzung aus dem russischen; war nur ein Text, den ich bei Rainer Thiel in den Büchern fand. Das Internet hat mir bei der Angabe dieser Daten auch sofort den ganzen Nachlass von Mao zugänglich werden lassen. Vergleiche ich diesen so alten Text mit vielen Erscheinungen der Gegenwart, wende ihn also an, muß ich feststellen, dass dies wirklich die Methode ist, wirklichen Kampf gegen den Imperialismus zu führen.
Der Hauptwiderspruch ist der der Entfremdung der Menschen von ihrer Arbeit durch Ausbeutung. Damit entfremden wir uns von der Natur, damit werden wir von Politik, Bildung, Kultur; auch von der Philosophie oder unserer Gesundheit entfremdet. Das ist heute wie damals Marx pur.
Der Imperialismus versteht es hervorragend, wie schon ein Goebbels; mit Worten wie Volkswirtschaft, Freiheit, soziale Gerechtigkeit oder auch Demokratie den Menschen vorzutäuschen, das wäre erreicht.
Von kriegerischen Gewaltverbrechen über wirtschaftliche Erpressung, ideologische Unterwanderung durch Geheimdienste; blanke Hetze, Verzerrungen bis hin zu Lügen; Versorgung mit Waffen, Ausbildung der Terroristen – die sie dann eben mal Rebellen nennen – und sie zum Schluß, weil sie sich gegen ihre Alleinanspruchspläne stellen, mit Spezialeinheiten ohne etwa im Völkerrecht übliche Gerichtsverfahren mal liquidieren. Alles, was anders, gar besser ist als ihre Wirtschaftspolitik, und als dessen Machtapparat ihrer Politik wird vernichtet mit allen Mitteln. Heute eben Lybien und Ägypten, morgen Syrien und der Iran, ist vielleicht China auch bald dran?
Da werden in diesem Deutschland, einer der stärksten Imperien der Welt, auch mal so die Antifaschisten von der Polizei niedergeknüppelt, verhaftet, Wasserwerfer werden eingesetzt; – – Nur – damit Nazis in Ruhe aufmarschieren können; ist doch der Faschismus nur die höchste Stufe des Imperialismus; warum sich also gegen die Zukunft stellen – ich glaube, mehr Hohn auf 20 Millionen Toter ist kaum aufzubringen. Den Sozialismus haben sie unterbekommen, nicht nur mit deutschen Panzern und dem Wettrüsten nuklearer Waffen sondern auch mit den genannten Methoden der heutigen Kriegsführung. Reste an Eigenständigkeit werden ausgerottet. Da freue ich mich doch, wenn der angeblich gefangene Sohn Gaddafis frei aus einem Auto vor einem Hotel sagen kann: “Wir werden die Ratten vernichten!“
Thomas Loch hat in der Freidenker –ML sehr gute Beiträge geschrieben, die ich zu diesen Themen voll mittrage. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, diese Zeilen Ihm zu widmen. Es steht so viel geschrieben und ist allen durch Medien zugänglich, aber es liest eben keiner und da liegt der Fehler, den das System hervorgebracht hat; die einen haben nie selbstständig lesen und eigenes Denken gelernt und die anderen sind so mit Streß, Überstunden, Mobbing usw. in ihrer Arbeit gefangen, das sie einfach keine Zeit finden können, neben Familie sich auch noch mit diesen Zusammenhängen beschäftigen zu können. Die, die Zeit finden, daran zu arbeiten, Standpunkte darstellen, sie stehen also so gut wie ohne Resonanz da, arbeiten meist ins Leere.
Sie, diese Imperialisten, werden es wohl bald geschafft haben, die Welt so unter sich aufzuteilen; das sie die Aufgabe, die Hitler übernehmen sollte, mit diesen Mitteln erfüllen.
Ich habe z.B. mir mal die Reden angehört, die Ernst Thälmann, Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck usw. bis 1933 ja, im Reichstag halten konnten, die Rede von Clara Zetkin als Ältestenpräsidentin, sie haben gegen den Faschismus gekämpft als Hauptaufgabe (Hauptwiderspruch), eine SPD hat sich davon distanziert und „Die Linke“ geht nun auch diesen Weg in die Richtung (auch der DFV!). Da frage ich mich, ob jemals ein Mensch die „Kritik am Gothaer Programm“ von Marx gelesen und verstanden hat. Dann wäre es weder zu Weltkriegen, Atombomben über Hiroshima, einer „Wende“ oder Vietnam bis Lybien gekommen!;
und noch heute schreit es uns aus den Medien entgegen, das der damals einzige Weg der Vereinigung der Arbeiter in die SED eine von sowjetischer Seite geförderte Zwangsvereinigung gewesen sei; sie war ebenso notwendig wie die Mauer in dieser konkreten historischen Lage.
In diesem Sinne- pennt ruhig weiter!
Andreas Krödel

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 21.08.2011

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 21.08.2011 von Andreas Krödel

„Marx hatte die Arbeitslosen als Reserve-Armee und Arbeitslosigkeit als Erpressungsmittel des Kapitals erkannt. Deshalb hatte ich ja die DDR bewahren wollen, nie sollten meine Kinder um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen. Und nun suchte ich die Linken zu erwärmen, ihr Denken umzulenken: Hinweg vom kapitalistischen Wachstum, das immer wieder Arbeitslose schafft, hin zur marxschen Vision von menschlichem Reichtum und von Reduzierung der Arbeitszeit. Alles zugunsten der Familien, der menschlichen Bildung und der erwerbslos Gewordenen, die aus dem Arbeitsleben ausgeschlossen sind, und das zum Unglück anderer, die zu viel roboten müssen.

Darüber hatte ich 1998 berichtet in „Marx und Moritz“. „

„Weil ich neugierig bin, interessiert mich auch, wie andre Menschen arbeiten. Ich bewundere sie, wenn sie etwas können, was ich nicht kann. Wir können einander viel geben. Da wird der andre Mensch zum größten Reichtum.

So bin ich mehrfach disponiert zu Solidarität und Freundlichkeit. In der Bibel steht „Glaube, Liebe, Hoffnung.“ Ich sage „Neugier, Liebe, Revolution.“

Aus Rainer Thiel : „Neugier, Liebe, Revolution“

Ich hatte in dieser Woche im eigentlichen Sinne des Wortes die Ehre und das Vergnügen, einen langjährigen Freund in Bugk besuchen zu dürfen, den Quer-, weiter-, und kritischen Denker. Rainer Thiel. Was dieser Mensch, obwohl schon fast 81 Jahre alt; an Energie in sich trägt; das ist einfach faszinierend. Wir haben die Tage dazu gebraucht, um zu diskutieren, gemeinsam zu arbeiten, ich habe in der wenigen freien Zeit in seiner schier unendlichen Bibliothek lesen können, Dinge, Zeitzeugen, Geschichte; deren man sich heute nicht mehr erinnern will; für schlafen oder essen blieb da kaum Zeit. Das z.B. Marx selbst wollte, das seine Ansätze weiterentwickelt werden müssen; den geschichtlichen Bedingungen angepasst werden müssen, welche Rolle Mao oder Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht oder Stalin; oder die Mauer in der Geschichte gespielt haben, das alles findet man dort in Originaldokumenten. In jedem Buch dann Zeitungsausschnitte und Bilder, Hervorhebungen, Notizen – so entstand ein Weltbild, vor dem ich mich respektvoll verneige. (Dazu bald eine Sonderausgabe des WzS)
Er hat nicht nur zahlreiche Bücher geschrieben, deren Lektüre uns allen stets zum Vorteil sein kann. Um aufzuzählen, wo er überall tätig ist, würde ich Seiten benötigen. Hervorzuheben sind vielleicht sein Kampf um bessere Bildung und gegen Schulschließungen; die unabhängigen Montagsdemos in Berlin Alexanderplatz, die sozialen Netzwerke; sein Kampf um die Senkung der Arbeitszeit, die Erhaltung der Umwelt; sein mutiges Auftreten gegen die neuen Nazis…. , sein mutiges Auftreten bei Kongressen; die ständige Auseinandersetzung mit aktueller Politik und Philosophie durch aktives Einmischen – hie breche ich mal ab, da diese Aufzählung nie abgeschlossen werden kann.
„Nur zwei Monate waren wir am Beginn einer wirklichen Demokratie – 1989, als die Demonstranten riefen: „Wir sind das Volk“; danach riefen sie dann: „Wir sind ein Volk“ und es war vorbei.“; sagte er. Soviel Denkanschläge habe ich bestimmt noch nicht in so kurzer Zeit zu verarbeiten gehabt; es wird Monate – vielleicht Jahre dauern, bis ich diesem Schatz ans Licht der Öffentlichkeit gebracht habe. Hier ist viel zu tun; auch für mich!
Wir waren uns einig, dass bisher das Volk nur mißbraucht wurde, um Hemmnisse in der Entwicklung zu beseitigen, dann aber immer wieder neu unterworfen wurde durch neue Unterdrückungsapparate. Letztes Beispiel eben 1989 und die Entwicklung der heutigen Partei „Die Linke“ (oder Einfügung von mir: auch des DFV). Normalerweise ist es doch wohl so, dass bei Wahlen Regierungen, Vorstände usw. beauftragt werden, bis zu den nächsten Wahlen die Organisation der Arbeit zu realisieren, den Willen der Wähler umzusetzen, aber auch Strategien, Orientierungen für die Mitglieder in ihrem Sinne zu schaffen, vorzugeben. Davon ist nicht nur ein europäisches Parlament; eine Bundesregierung oder eben auch das, was sich heute „LINKS“ nennt bis hin zu Parteien, Verbänden und Organisationen; abgerückt. Zensur, Nichtbeachtung, Ignoranz – bloß nicht denken; lieber herrschen, Macht zu haben bringt Geld, was dem Mitglied, heute eben Bürger betrifft, ist doch egal _ Hauptsache, ich bin gewählt! Dagegen gilt es, von unten, von der Basis aus, entschlossen vorzugehen.
Rainer stellte mir sein gesamtes Lebenswerk zur Verfügung für „unser Plan“, also dem digitalen Freidenkerarchiv, aber auch sonst zur weiteren Verarbeitung und Verbreitung.
Zum Abschied des Besuches hörten wir Musik von J.S. Bach _ „Blitze schießen von der Erde zum Himmel“ mit erhobener rechter Faust; die Revolution von unten.
Bei der Fahrt zum Bahnhof Storko holte er sein Zeitungspaket aus dem Briefkasten; da war Die Bundeskanzlerin Merkel in Paris mit dem Präsidenten von Frankreich zu sehen. Da stellte ich folgende Frage: „Haben sie nun das Ziel eines Adolf Hitler zumindest für Europa auf diesem Weg erreicht?“ !?!?!?!

Denkt darüber nach!
Andreas Krödel

„Geld gibt es genug. Allein bei der BfA werden jährlich über hundert Milliarden zur Aufrechterhaltung von Barbarei verpulvert. Normalverbraucher aber halten still, weil sie nicht wissen, wie man sich zum Widerstand vernetzen kann, sie haben keine Erfahrung. Und sie halten still, weil sie um ihre Arbeitsplätze bangen, weil sie überstresst sind, weil sie abends erschlafft aufs Sofa sinken, weil sie nicht über den Tellerrand hinausblicken, oder weil sie als Arbeitslose sowieso allen Mut verloren haben. Das ist die von Marx enttarnte Entfremdung des Menschen von seinen menschlichen Potenzen. Was soll das Logo „Sozial und solidarisch“, wenn keine Politik dabei herauskommt? Stattdessen Produktion von Barbarei? Die menschliche Massen-Katastrophe ist schon groß genug.

Arbeit – auf zwanzig Wochenstunden aller reduziert – bleibt Entwicklungsfeld der Menschengattung. Aber jenseits der Produktion „beginnt die menschliche Kraftentfaltung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit …. Die Verkürzung des Arbeitstags ist die Grundbedingung.“ (MEW 25.828) Es kommt – so Marx – darauf an, „die Arbeitszeit für die ganze Gesellschaft auf ein fallendes Minimum zu reduzieren und so die Zeit aller frei für ihre eigne Entwicklung zu machen….“ (MEW 42.604) Habt Ihr Angst, Ihr Sozialisten, die Bürger dann für Demokratie und Demonstrationen, für Bildung und Kultur und demokratischen Sozialismus gewinnen zu müssen, ohne die Ausrede zu haben, die Bürger würden sich ja nicht interessieren?

Aus Rainer Thiel : „Arbeit und Freizeit für alle.
Sichert Wachstum Arbeitsplätze? Nein. Kompensation zwischen Jobbenden und Arbeitslosen! Solidarität!
Fangt endlich an mit Politik!“

P.S.: Ich möchte auf keinen Fall hier in „Personenkult“ verfallen, aber die Lebensleistung von Rainer, vor allem aber seine Ausgrenzung, Nichtveröffentlichung, Ignoranz durch die Machthaber der Zeiten und ihren Medien, spricht Bände (dieselben Gründe, warum auch ich und so viele andere Basisdenker ebenso ausgegrenzt werden durch „einfach nicht lesen, nicht zuhören wollen“ beflügelt uns, weiterzumachen. Rainer sagte: „All die Rausschmisse haben mich eigentlich in meinen Grundfesten bestärkt.“

Das freigeistige Wort zum Sonntag, Sonderausgabe 14.08.2011

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche dann diskutiert werden kann.

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse (an-kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.
Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Das freigeistige Wort zum Sonntag, den 21.08.2011 von Andreas Krödel

„Irgendwo gibt es noch Völker und Herden, doch nicht bei uns, meine Brüder: da gibt es Staaten.
Staat? Was ist das? Wohlan! Jetzt tut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch mein Wort vom Tode der Völker.
Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: »Ich, der Staat, bin das Volk.«“
[Nietzsche: Also sprach Zarathustra, S. 62. 100 Werke der Philosophie, die jeder haben muss, S. 32728 (vgl. Nietzsche-W Bd. 2, S. 313)]

Nun kann man fragen, wieso ich ein Zitat ausgerechnet von Friedrich Nietzsche verwende, ist der Krödel jetzt total durchgeknallt? Was da, und an vielen anderen Stellen von diesem Philosophen geschrieben steht, hat zutreffenden Charakter, es kommt nur darauf an, es im richtigen Sinne zu interpretieren, anzuwenden. Das ist natürlich nicht zu verstehen als bedingungslose Anerkennung aller Theorien dieses Mannes, schließlich haben ihn die Faschisten ebenfalls missbraucht mit der These vom „Übermensch“ und so weiter. Wer aber einmal weiterliest, sich damit mal auseinandersetzt, der wird erkennen, dass die Werke von ihm auch sehr viel analytischen Charakter für diese Gesellschaft bis zur Gegenwart in sich birgt.
Ich habe neulich einen Freidenker zum Thema „Bibel“ schreiben müssen: „Was Du nicht kennst, darfst Du auch nicht einfach verurteilen“. Sicher verfügt die Welt heute frei zugänglich über Milliarden von Büchern, Internetseiten; Texte und Meinungen, Wertungen – das schafft kein Mensch, jemals in seinen paar Lebensjahren zu verarbeiten. Hier erscheint es mir wichtig, da beziehe ich mich mal wieder auf Rainer Thiel: Es kann bei einer Arbeitszeit von 20 h pro Woche so viel geschaffen werden, das alle Menschen ausreichend versorgt sind. Den Rest, was heute nur allgemeine Akkumulation der Kräfte ist, könnte dann durch Bildung, Kultur, Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Gesellschaft (politisches Einmischen) ausgefüllt werden.

Ich erlaube hier mal einen kleinen Beitrag einzufügen, den ich am 14.08.2011 für „Wiki der Brandenburgischen Freidenker/innen“ geschrieben habe:
„Hallo
eigentlich besteht diese Gleichstellung mit dem Überstülpen des Grundgesetzes der BRD schon seit der „Wiedervereinigung“.
in Artikel 3/3 (Ausgabe 1994) steht: „Niemand darf wegen….Herkunft…seines Glaubens, seine religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
in Artikel 4/1 lesen wir: „Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“

Klingt doch erst einmal gut; die Realität ist eine andere; nur weil unsere Herkunft DDR ist, bekommen wir für gleiche Arbeit weniger Geld, Kirchen werden einseitig mit Geld versorgt und wer behindert ist, kann selbst ein Lied davon singen, wie schwer es ist, Unterstützung zu bekommen.

Auch in der Verfassung des Landes Brandenburg Artikel 36 (5) (Ausgabe vom 20.08.1992)steht geschrieben: „Vereinigungen zur gemeinsamen Pflege einer Weltanschauung werden den Religionsgemeinschaften gleichgestellt.“

Alles klar also, warum bekommt aber der DFV z.B. auf seine Mitgliederzahl bezogen nicht eben so viel Steuergelder wie die Kirchen?
Bloß mal so zum Nachdenken!
Andreas“
Warum hat der „Soziale, Freiheitliche, Demokratische Rechtsstaat BRD“ bis heute keine vom Volk beschlossene Verfassung, sondern ein „Grundgesetz“, in dessen Präambel steht:
„Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott…“?
Heute, am 14.08 erschien die kleine Onlinezeitung „Artikel EINS“, die Lektüre ist so interessant, dass ich sie nur weiterempfehlen kann.

Das belegt m.E. deutlich, wie recht Nietzsche mit diesem Zitat hatte.
Denkt darüber nach!
Andreas Krödel