„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den01.08.2010

Da ich am Wochenende unterwegs bin, das WzS schon zum Donnerstag – bis Montag

Andreas Krödel

Hinweis zu „Das freigeistige Wort zum Sonntag“: Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche  dann diskutiert werden kann.

 

Die Redaktion liegt bei Andreas Krödel. Das bedeutet, das an seine Adresse  (kroedel@t-online.de) jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und diese dann zeitlich eingeordnet und dann in der Freidenker-ML jeweils am Sonnabend oder Sonntag veröffentlicht werden. Ich hoffe auf aktive Vielfalt. Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich.

Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

 

Das freigeistige Wort zum Sonntag, zum 01.08.2010 von Andreas Krödel 

 
 
 
 
 

Ihr Verhältnis zwischen Staat, Denken und Macht äußert die christliche Kirche in der “BIBEL” – “Römer 13”:“Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.” Dazu G.G.M :“ Da es nun aber keine Gott gibt, sondern Gott nur das gedachte Unvermögen der Menschen ist, die wahre Realität wissenschaftlich zu erfassen – so wird hier die Machtgier der Kirche als Institution voll sichtbar. Jesus war ein bescheidener und barmherziger Mensch, der vielleicht eine Ideologie begründete, der gerecht sein wollte, die Kirche ist später entstanden und will noch heute `Macht` und Millionen Menschen und Milliarden Tiere wurden und werden  “DEM GOTT” geopfert. Solcher Glaube ist ein großer Einschnitt in die Denkfreiheit, denn er verlangt auch die geistige Unterordnung.“ 

„Der Deutsche Freidenker-Verband wendet sich entschieden gegen solche religiösen und nicht-religiösen Mythen, die zur Legitimation oder Verklärung von Entscheidungen oder Verhältnissen dienen, die den Menschen entmündigen und unterdrücken sowie die Kriegsbereitschaft begünstigen. Er unterzieht bevormundende Ideologien, die Selbständigkeit, Eigenverantwortlichkeit und aktives Handeln der Menschen einschränken wollen, einer umfassenden Kritik.“
aus der „Berliner Erklärung“ des DFV 1994 Heute gleich drei Zitate zu einem Thema, welches etwas in den Hintergrund dieser Liste getreten ist. Spätestens seit Feuerbach dürfte es denkenden Menschen klar sein, das Götter und übernatürliche Mächte nur in der Einbildung des Menschen existieren. Aber noch immer strömen sie in die Gebetshäuser, glauben. können sie ja von mir aus auch, aber in ihren Privatbereich. Schon immer haben fortschrittlich denkende Menschen die Trennung von Staat und Kirche eingefordert. Leider sind wir weit davon entfernt.Auch deutsche Regierungen beginnen eine neue Wahlperiode noch immer mit einem Gottesdienst und den Arbeitslosen wird, ob sie glauben oder nicht, die Kirchensteuer von ihrem Wenigen noch abgezogen. Der Staat gibt den Kirchen von den Steuern kräftig ab, obwohl die Kassen leer sind. Hier genügt es auch für einen potentiell eher schwachen Verband wie dem DFV einfach nicht, regelmäßig ein Verbandsorgan herauszugeben, hier ist eine Bündlung aller atheistischen Kräfte von Nöten. Das war auch die Grundidee des DFW! 

Andreas Krödel 

P.S.; Das WzS sucht dringend Autoren. Hier einmal zwei Zitate, die berühmt geworden sind; einfach mal so als Anregung zu einem eigenen Textbeitrag, Vieles dazu wurde ja hier in der Liste schon diskutiert , Eure Beiträge sind uns wichtig: 

„Der Mensch ist der Menschen Gott.“    „ Unser Verhältnis zur Religion ist daher kein nur verneinendes, sondern ein kritisches; wir scheiden nur das Wahre vom Falschen – obgleich allerdings die von der Falschheit ausgeschiedne Wahrheit immer eine neue, von der alten wesentlich unterschiedne Wahrheit ist. Die Religion ist das erste Selbstbewußtsein des Menschen. Heilig sind die Religionen, eben weil sie die Überlieferungen des ersten Bewußtseins sind. Aber was der Religion das Erste ist, Gott, das ist, wie bewiesen, an sich, der Wahrheit nach das Zweite, denn er ist nur das sich gegenständliche Wesen des Menschen, und was ihr das Zweite ist, der Mensch, das muß daher als das Erste gesetzt und ausgesprochen werden. Die Liebe zum Menschen darf keine abgeleitete sein; sie muß zur ursprünglichen werden. Dann allein wird die Liebe eine wahre, heilige, zuverlässige Macht. Ist das Wesen des Menschen das höchste Wesen des Menschen, so muß auch praktisch das höchste und erste Gesetz die Liebe des Menschen zum Menschen sein. Homo homini Deus est – dies ist der oberste praktische Grundsatz –, dies der Wendepunkt der Weltgeschichte.“[Feuerbach: Das Wesen des Christentums. Philosophie von Platon bis Nietzsche, S. 46846(vgl. Feuerbach-Wesen Bd. 2, S. 409)http://www.digitale-bibliothek.de/band2.htm ]  

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel  des Verstandes, sondern der Erschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe den Muth dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung……..Es ist so bequem, unmündig zu sein.“                                                     Kant Werke  Band 6 S.162 Könemann-Verlag Andreas Krödel