„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 30.11.2008

Das „freigeistige Wort zum Sonntag“ ist ein Beitrag des „Brandenburgischen Freidenkerverbandes“.  Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche man dann diskutieren kann.

Die Redaktion liegt z.Z. auf Bitte des Vorstandes in meiner Hand, das. bedeutet, das an meine Adresse jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und ich diese dann zeitlich einordne. Ich hoffe auf aktive Vielfalt! Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich. Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

A. Krödel

Das freigeistige Wort zum Sonntag“ , den 30.11.2008, von Andreas Krödel „Nun aber besteht eines der wesentlichsten Prinzipien des Kommunismus, wodurch er sich von jedem reaktionären Sozialismus unterscheidet, in der auf die Natur des Menschen begründeten empirischen Ansicht, daß die Unterschiede des Kopfes und der intellektuellen Fähigkeiten überhaupt keine Unterschiede des Magens und der physischen Bedürfnisse bedingen; daß mithin der falsche, auf unsre bestehenden Verhältnisse begründete Satz: »Jedem nach seinen Fähigkeiten«, sofern er sich auf den Genuß im engeren Sinne bezieht, umgewandelt werden muß in den Satz: Jedem nach Bedürfnis; daß, mit andern Worten, die Verschiedenheit in der Tätigkeit, in den Arbeiten, keine Ungleichheit, kein Vorrecht des Besitzes und Genusses begründet.“[Marx/Engels: Die deutsche Ideologie. Marx/Engels: Ausgewählte Werke, S. 2275(vgl. MEW Bd. 3, S. 528)http://www.digitale-bibliothek.de/band11.htm ]  Was haben sie falsch gemacht, die Kommunisten, zu denen auch Ich mich zähle? Marx, Engels oder Karl und Rosa, schließlich der heute totgeschwiegene Lenin – was wollen sie? Lenin begann mit dem Dekret über den Frieden, die Enteignung des Privatbesitzes von Produktionsmittel und dessen Überführung in Volkseigentum, Elektrifizierung des Landes, Ausbau der Infrastruktur, Bildung und Gesundheitswesen, Kultur, politische und ideologische Erziehung der Jugend zu Kommunisten, dem selbstständigen Denken und der freien Entwicklung der Persönlichkeit, Freiheit der Nationalitäten. Alles richtig, würde ich sagen und dann begann der Krieg, nicht nur der, den man mit Waffen austrägt, sondern auch der Ideologische, der auf dem Wirtschaftsgebiet, das Schüren von Haß erleben wir noch heute in den Unruhen ehemaliger Sowjetrepubliken. Der Gedanke von Marx, dass die proletarische Revolution weltweit erfolgen soll, erfüllte sich nicht. Außer in der UdSSR gab es rundherum nur Kapitalismus, der sich immer mehr zum Imperialismus mauserte.     „ Zwischen der kapitalistischen und der kommunistischen Gesellschaft liegt die Periode der revolutionären Umwandlung der einen in die andre. Der entspricht auch eine politische Übergangsperiode, deren Staat nichts andres sein kann als die revolutionäre Diktatur des Proletariats.“[Marx: Kritik des Gothaer Programms. Marx/Engels: Ausgewählte Werke, S. 13196(vgl. MEW Bd. 19, S. 28)http://www.digitale-bibliothek.de/band11.htm ]  

Dieses Zitat war erst neulich Gegenstand des WzS, aber die Erkenntnis daraus, das es bis zum weltweiten Übergang zum Kommunismus noch ein Diktatur der Mehrheit über eine Minderheit, einen Staat und verschiedene Klassen oder Parteien geben muß, sei damit noch einmal unterstrichen. Selbst in der vielgescholtenen DDR gab es neben der mächtigen SED noch eine CDU, eine LDPD, sogar eine NDPD und eine Bauernpartei, vereinigt in der Nationalen Front. „Goldene Fessel gleichen stählernen an Zwang“, schrieb G.G.M und er hat recht.„Freies Denken ist Betätigung der eigenen Vernunft in humanistischer Denkweise wirklicher Individuen.“Prof.Dr. H.-G. Eschke Der von mir hoch verehrte Professor Dr. Hans Günter Eschke, leider seinen langen Krankheiten erlegen, bringt hier auf den Punkt, wo wir uns einbringen dürfen, wollen und müssen. Ohne die Weltuntergangsstimmung lobzupreisen, es ist höchste Zeit, revolutionär zu handeln, sonst überlassen wir den Lebenslauf den Imperialisten und damit dem chaotischen Untergang von Mensch und Natur. 

Andreas Krödel 

P.S.: Studieren lohnt sich, habe ich festgestellt. Unter http://www.andreas-kroedel.de.vu habe ich nicht nur viele Werke meinerseits aufgelistet, ich habe jetzt auch den Teil 1 vom „Zyklus eines Freidenkers“ von G.G.M eingestellt, den ich allerdings vom Format und Schriftbild noch aufwendig bearbeiten muß. Für alle Neugierigen ist aber leserlich dargestellt, wer G.G.M ist und was wir gemeinsam so „verzapft“ haben – viel Spaß beim Lesen – ein Kommentar ist stets willkommen.Wer die gesamte unveröffentlichte CD  von Teil 1-6 haben will, schreibe mir, entweder hier per E-Mail oder unterAndreas KrödelAlte Poststraße 3503172 Guben;Schickt mir Eure Adresse und ich schicke kostenlos die CD zu. Andreas Krödel 

„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 16.11.2008

Das „freigeistige Wort zum Sonntag“ ist ein Beitrag des „Brandenburgischen Freidenkerverbandes“.  Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche man dann diskutieren kann.

Die Redaktion liegt z.Z. auf Bitte des Vorstandes in meiner Hand, das. bedeutet, das an meine Adresse jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und ich diese dann zeitlich einordne. Ich hoffe auf aktive Vielfalt! Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich. Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

A. Krödel

„Das freigeistige Wort zum Sonntag“ , den 16.11.2008, von Andreas Krödel  

„Das Kostbarste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur einmal gegeben, und leben soll er so, dass nicht sinnlos vertane Jahre ihn schmerzen, dass nicht die Scham um eine schäbige und kleinliche Vergangenheit ihn brennt und dass er im Sterben sagen kann: Mein ganzes Leben und all meine Kräfte habe ich hingegeben für das Schönste der Welt – den Kampf um die Befreiung der Menschheit.“Pawel Kortschagin ( der Held im Roman von Nikolai Ostrowski „ Wie der Stahl gehärtet wurde „ ) :  Heute das WzS schon am Freitag, wir bekommen das Wochenende Besuch. Herzlichen Dank für die Mails und Anrufe bei der Suche nach diesem Zitat.Das ist doch von der Substanz her ein wunderbares Zitat, auch wenn es aus Russland ist, ist Lenin deshalb uninteressant? Was können wir lernen, (lernen, lernen, nochmals lernen, sagte Lenin); was begreifen wir; „die Befreiung der Menschheit“ – ist das nicht auch unser Traum, unsere Utopie? „Leben“, das was wir nur begrenzt zur Verfügung haben, denn es gibt weder eine zweite Existenz, noch ein Leben danach im Himmel oder ein Königreich Jesu auf Erden, wo wir wieder auferstehen. Tot ist Tod und Tod ist tot. Wir zerfallen wieder zu Humus, zu Erde und das ist eben so. Den Nachmenschen bleibt das Werk, die Erinnerungen, die schnell verblassen, vielleicht ein paar Fotos oder Videos.Ostrowski hat recht, „Es wird ihm nur einmal gegeben“; was machen wir daraus, wie packen wir es an?Freigeister haben das schon lange begriffen und trotzen dem doch mit Satzungen, Statuten und Erklärungen wie Andere auch, igeln sich ein und sind doch nicht frei. Das Leben, heute gelebt, kann herrlich sein – ob er schon morgen kommt, der Tod? Das Zitat fordert uns auf, aktiv zu leben, unsere Kraft zur Überwindung der Entfremdung einzusetzen, voran zu denken und aktiv zu handeln gegen den imperialistischen Moloch, gegen das Regime des Kapitals.Kraft dabei gibt auch eine aktive Diskussion „in hoher Streitkultur“, wie es in den Dokumenten der Freidenker eigentlich verankert ist. Schönes Wochenende wünschtAndreas Krödel

G.G.M „Zyklus Teil 1

ZYKLUS  eines Freidenkers

 

 

A. Krödel und Anonymus G.G.M.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorwort zur ersten Ausgabe

Ende 2000

Dies ist mein Werk. Es endet mit meinem Tod.

Die ersten Gedichte entstanden etwa 1973.

Es ist die erste Auflage mit zum Teil überarbeitenden Texten.

Habe ich am Anfang (etwa 1989/90) mit „Christianopolis“ noch versucht, lange Texte zu schaffen und viel an Inhalt zu erfassen, Gedichte einzufügen und meine Lebensverfassung darzustellen; bereits mit „Die große Erschöpfung“ erkannte ich die Philosophieunlust der Menschen. Auch wegen der besseren Möglichkeit, kürzere Texte zu veröffentlichen, reihte ich also Text an Text zum Gesamtwerk. Viele Doppelungen, Wiederholungen  oder in meinem Deutsch „Dreimaldreimal-thesen“ wurden mir dadurch aufgepfropft zum Zwang.

Das setzt sich leider auch im „Wegweiser“ fort, den ich Mitte 2000 nach einem Verbandstag begann, wo der Gedanke, nicht zu kritisieren, was ist; sondern daran zu arbeiten, wie es besser sein kann; nicht negativ, sondern positiv gestaltende Philosophie zu schaffen von L.B. wieder in den Vordergrund geschoben wurde. Philosophie als –Wegweiser- der Zukunft, mit allen Illusionen, Utopien und Fehlern des Gestalters als Mensch zu erfüllen mit den Vorstellungen des Menschseins der Zukunft, dem Feld der Unendlichkeit als Bauer zu dienen sei mein Anspruch an das Ichsein.

Mein Anonymus G.G.M. ist nicht fassbar. Alterschätzungen haben ergeben, dass er wohl rund neuntausend Jahre in seinem urkundlich bewiesenem zweitausendstem Leben alt sein könnte; andere Spekulationen sind bekannt. Er hat einen Vorteil – man kann ihn weder verbieten, einsperren oder töten. Er sagt immer direkt, was er im Moment fühlt, denkt und philosophiert.

Verschiedene Erkenntnisprozesse oder Weiterentwicklungen, neue Meinungen und Werte sind während der Schreibarbeiten entstanden; bitte also erst zu Ende lesen und nichts aus den geschichtlichen Zusammenhängen reißen!

 

 

Ich bin und bleibe Freidenker.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis:

 

 

Erster Teil

Christianopolis des 20. Jahrhunderts

Vorwort

         Psalm des Kommunismus

         Verfassung des Staates Christianopolis

         Die Geschichte

         Die Geschichte von Christianopolis in Deutschland

         Die Geschichte des Christian Rosenkreutz

         Fiktiver Lebenslauf des Christoph Rosenkreutz

         Fiktiver Lebenslauf der Christiane Rosenkreutz

         Fiktiver Lebenslauf eines „Revolutionärs“

         Der freie Mensch

         „War“

         Die Zukunft

         Der Weg des Menschen

         Ein Nachsatz

 

Zweiter Teil

Die große Erschöpfung

         Finish oder Beginn

         Der Weg der Erde

         Die Wurzeln der Erschöpfung

         Deutschland – ein Drama

         Eine analytische Arbeit

         Brief an Klaus

         Toleranz

         Die Wenigen und die Vielen

         Bin ich alleiniger Rufer?

         „Nach“-Denkschrift

         Eine Geschichtsarbeit

         Wieder ein Abgesang

         Jugendweiherede

         Traktat zu einer deutschen Verfassung

         Schrift zu Ehren…..

1.    Brief des Jahres 1998

Die Unruhe im Menschen

Betrachtung zum Humanismus

Abriß eines Freidenkerlebens

         Der Krieg beginnt

Das Letzte

Der Mensch ist Teil der Natur

Unwort zum Sonntag   08.99                  („Der Mensch ist gut“ Meng Tse)

Die Kehrseite

Bewusstsein 2000

Unwort zum Sonntag   10.99                  (“linkes Potential Kirche“)

Unwort zum Sonntag   11.99                  („Du sollst nicht lügen“)

Unwort zum Sonntag   12.00                  („wenn Wahlen..)

Betrachtung zum Weltethos

Schwarzschrift 2000

Unwort zum Sonntag   01.00                  (Recht –Hegel)

Unwort zum Sonntag   2/01.00   (Kapital/Verbrechen Dunning/Marx)

Vom Geist der Gesetze

Demokratie 00

Unwort zum Sonntag 2/03.00        (Keine Anzeige)

Unwort zum Sonntag   04.00                  (Zwei Extreme)

Unwort zum Sonntag   2/04.00      („Was menschlich ist, )

Unwort zum Sonntag   3/04.00      ( „Vom Eise…“ Goethe)

Zitatesbreit

Unwort zum Sonntag   08.00                  (Hunde)

 

Dritter Teil

Wegweiser in die Zukunft

            Sprüche, Thesen, Behauptungen

         Aufgabe Zukunft

         Abart

         Vernunft oder IQ

         Warum fällt der Mensch aus der Rolle der Organismen

         Zu Krieg und Gewalt

         Wurzeln

         Unwort zum Sonntag 10.00           (M/L- Philosophie)

         Unwort zum Sonntag 2/10.00        (Selbstmord – Jonas)

         Marx und die Zeit

         Unwort zum Sonntag 11.00           (Die Preise steigen)

         Unwort zum Sonntag 2/11.00        (Rätsel)

         Unwort zum Sonntag 12.00           (Bald nun ist…)

         Betrachtung zum Joker

         Unwort zum Sonntag 2/12/00        (Jahreswechsel –Fromm)

1.    Brief für das Jahr 2001

Gedicht vom armen AK

Antwort und Auflösung

Nachwort zum 1. Teil

 

Seit ich einen Computer habe, achte ich die Schrift, den Druck und das Papier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GENERAL GUSTAV MICK

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Christianopolis des 20. Jahrhunderts

 

 

 

 

 

 

(Der utopische Versuch, die Geschichte eines nie bestandenen Staates weiterzuschreiben)

 

 

Für Che

 

 

 

 

 

 

 

 

VORWORT

Kaum ein anderes Produkt der Geschichte hat menschliche Gemüter so erregt, wie die Vielheiten der Staatsformen. Kaum ein wahrer Denker legte seine Vorstellungen vom Staat, vom „Idealstaat“ nicht wenigstens am Rande seiner Werke dar.

Inspiriert von den Erlebnissen und Ereignissen im Europa dieser Zeit und voller literarischer Eindrücke der „Josephus-Trilogie“ von Lion Feuchtwanger trete ich den Versuch an, die Universalgeschichte des Kommunismus zu schreiben; um ausgehend davon theoretische Perspektiven und Möglichkeiten dieser Idee zu projektieren.

Die Grunderkenntnis, der  „Psalm des Kommunismus“‚, liegt darin, daß der Egoismus des Einzelnen, der im Menschen vorhandene „Wille zur Macht“ (Nietzsche) den Wert des Gemeinwohles unterlief und jeder mehr nahm, als er bereit war, zu geben.  Diese Verschiebung der Realität wurde bevorteilt durch eine falsche Bewußtseinseinschätzung der Masse durch die Führung; sowie deren Amtsmißbrauch und durch Bürokratie. So erstickten alle bisherigen Sozialismusmodelle vom Grunde her.

Eine zweite Grunderkenntnis liegt darin, daß stets alle Umbrüche vom Volk getragen werden, von ihm erkämpft werden, aber nur einige wenige dann die Macht erhalten und sie in ihrem ureigennützlichen Interesse gegen das Volk benutzen.  Es erscheint zwar die Wahl in einer Parteienvielfalt demokratischer als die pure Bestätigung einer „revolutionären Vorhut“, aber goldene Fesseln gleichen stählernen an Zwang.

Das Lebensniveau eines Volkes orientiert sich in seiner Wertung in erster Linie an Gepflogenheiten, Traditionen und gegebenen Möglichkeiten.  Erst der Vergleich mit anderen Völkern lässt Bewertungen zu, welche die Übernahme scheinbarer Vorteile preisen und deren Einführung fordern. Damit entsteht eine Zwangsaufpfropfung, etwas unnatürliches entsteht, da keiner die Kehrseite dieser Scheinvorteile wahrhaben will.

Keine Partei hat mit den Wirren ihres Namens strotzend das Volk je wirklich vertreten. Wozu also Parteien überhaupt?

Daraus resultiert, daß Christianopolis ein Bekenntnis zu den Werten der Freidenkerbewegung werden muß.

Nur hier entstehen menschliche Werte wieder, welche eigentlich Grundzüge menschlicher Existenz darstellen sollten. Ob Achtung der Mitmenschen, Vaterlandsliebe, Freiheit, Wohlfühlen, oder Selbstachtung, alles soll emotionale Anerkennung und Resonanz erfahren, was ohne Glaube an Übernatürliches bestehen kann.  Sich Aussprechenkönnen, die Gewißheit, daß zugehört wird; allein schon solche Dinge erleichtern viele Probleme und die gemeinsame Suche nach Auswegen überwältigt geistigen Frust und Lebensangst.  Dabei gilt es, nicht neue Grenzen aufzubauen. Jeder Mensch glaubt; an einen Gott, eine Idee, an Menschen, Ideale, oder an sich selbst; aber jeder benötigt die Freiheit seines Denkens zu seiner Selbstverwirklichung.

Da dürfen einfach keine Hemmschwellen bestehen.

In diesem Sinne sind auch die mahnenden Worte von J.G. Fichte zu verstehen, als er in seinen „Schriften zur französischen Revolution“ ausführte: „…ihr erlaubt uns zu denken, da ihr es nicht hindern könnt; aber ihr verbietet uns, unser Gedachtes mitzuteilen; ihr nehmt also nicht unser unveräußerliches Recht, frei zu denken, ihr nehmt bloß das, unser frei Gedachtes mitzuteilen, in Anspruch.“

Dies soll im Christianapolis der Zukunft nie geschehen können. Es wird der erste Staat mit Anspruch auf Wahrheit, Gleichheit und Freiheit für alle Menschen.

 

General Gustav Mick



 

 

Psalm des Kommunismus


Eine gute Idee ging vorerst an der Praxis kaputt;

am Egoismus des Einzelwesens,

 an mangelnder Achtung gemeinschaftlichem Eigentumes,

an der Bequemlichkeit der Masse

 und am Amtsmißbrauch ihrer Führer;

 die taten aber eigentlich nicht mehr,

als all die anderen auch taten:

Sie sicherten sich ihren Teil des „Sozialismus“,

in eben ihren größeren Proportionen.

Schweigt, denn ihr alle seid schuldig!

„Denk ich an Deutschland…“ in der Nacht,

 so denk ich an tiefe Finsternis;

„Denk ich an Deutschland…“ am Tag

 so denk ich an helles Licht.

Den Weg des Buches „Kohelet“,

den der gesunden Mitte, den bringt der Deutsche nicht.

 Mentalität.

Zuoft in all den Jahrhunderten,

 war für deutsches Volk schlecht, was vorher als Bestes gepriesen, drum ist deutsche Geschichte mehr Wirrnis denn Linie

 und vielleicht liegt in dieser polarisierenden Gründlichkeit die Wurzel der wahren Freiheit;

 ohne Gewalt und Unterdrücker überhaupt:

Der Kommunismus;

vielleicht ewige praktische Utopie,

aber die eigentliche theoretische Version der Zukunft;

Traum und Hoffnung der Milliarden

 

 

 

 

 

 

 


 

Die  Verfassung des Staates „CHRISTIANOPOLIS“

 

 

(eine Zukunftsversion)

 

Präambel

Jeder Mensch wird als frei anerkannt.

 

Er tritt nach eigenem Willen der Gemeinschaft der Staatsbürger von Christianopolis bei und anerkennt somit die Gesetze und Regeln dieses Staates.

Gleichsam steht ihm das Recht des Austrittes frei.

 

Artikel I

1.Alle Menschen, die diesem Staat beitreten, sind vor Recht und Gesetz gleich.

2.  Jeder junge Mensch hat mit Erreichen des 18.  Lebensjahres die Freiheit, dem Staate beizutreten, oder ihn zu verlassen. Bis zu diesem Zeitpunkt treffen diese Entscheidung die Erziehungsberechtigten.

Artikel II

1.Jeder Mensch besitzt die volle Freiheit seines Denkens.  Es gilt die Freiheit des Glaubens.  Religionsgemeinschaften und Weltanschauungsvereinigungen sind gleichberechtigt.

 2. Kein Mensch darf wegen Meinungsäußerungen oder der Ausübung seines Glaubens Benachteiligungen oder Vorzüge erfahren.

Artikel III

Das Volk wählt ein Parlament.

1.Die Wahlen finden alle vier Jahre statt.  Sie finden ebenfalls statt, wenn in einem Volksbegehren mehr als 1/3 der Wahlberechtigten dies dokumentieren.

2.Jeder Wahlkreis (100000 Einwohner) wählt zwei Abgeordnete aus einer unbegrenzten Anzahl von Kandidaten.

3.Die mit einfacher Mehrheit gewählten Abgeordneten erklären die Freiheit ihres Gewissens und akzeptieren als einzige Verpflichtung den Willen ihrer Wähler.

4. Die Bildung von Fraktionen der Parteien und Organisationen ist wegen der damit verbundenen Unterwerfung unter Parteidisziplin und anderweitige Zwänge unzulässig.

Artikel IV

1.Das Parlament wählt aus den Abgeordneten mit notwendiger 2/3 Mehrheit die Regierung und an deren Spitze einen Präsidenten.

2.Regierung und Präsident sind der Kontrolle durch und der Rechenschaftslegung vor dem Parlament verpflichtet und abberufbar

3. Das Parlament legt die Staatsflagge, die Staatssymbole und die Nationalhymne mit 3/4 Mehrheit fest.

Artikel V

1. Parteien, Organisationen, Vereinigungen oder Gemeinschaften erhalten uneingeschränkte Betätigungserlaubnis; insofern ihre Statuten oder Satzungen nicht zu Gewalt aufrufen oder solche verherrlichen.

2. Der Staat kann einzelne dieser Organisationen nach erbrachtem Beweis der Allgemeinnützlichkeit fördern und unterstützen.

Artikel VI

1.Im Recht gilt das System des Schuldbeweises durch den Ankläger.  Es gibt keine Beweispflicht für eigene Unschuld.

2. Gesetze sehen nicht nur Bestrafungen bei deren Übertretung vor, sondern auch Belohnung bei konsequenter Einhaltung.

3. Jeder hat das Recht, auch bei nur angenommener oder vermuteter Bedrohung seiner Gesundheit, seines Lebens oder seines Eigentums, Hilfe und Schutz vom Staat zu erhalten.

4. Jeder hat die Pflicht, bei der Vereitelung oder Aufklärung von Straftaten mitzuwirken.

Artikel VII:

1.Jede Unterscheidung bei der Bewertung der Taten von Frauen oder Männern, von Jüngeren oder Älteren, wird bestraft.

2. Jeder hat das Recht, über seinen Körper selbst zu entscheiden. Ärzte sind nur zur direkten Rettung des Lebens ohne Einverständnis des Patienten befugt.

Artikel VIII

1. Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit durch individuelle Ausübung von Tätigkeiten zur Existenzsicherung.

2.Jeder hat freien Zugang zu Berufsbildung, Weiterbildung oder Studien, unabhängig von seinem Einkommen.

 

Artikel IX

1.Jeder Staatsbürger hat das Recht auf eine gesicherte Existenz (Wohnung, Kleidung, Nahrung); insofern er durch von ihm nicht verschuldete Umstände (Krankheit, Invalidität u.ä.) dies nicht selbst aufbringen kann.

Artikel X

1.Der Staat Christianopolis anerkennt die Prinzipien der gewaltfreien Existenz einer Vielzahl von Staaten auf der Welt.

2. Der Staat bemüht sich um freundschaftliche Beziehungen und Toleranz zu allen anderen Staaten, und mischt sich in deren innere Angelegenheiten nicht ein.

3.  Auch international verpflichtet sich Christianopolis zu Gewaltlosigkeit. Kein anderer Staat wird als Erstes angegriffen.

 

 

Schlußbestimmung

 

Diese Verfassung tritt nach einer Volksbefragung in Kraft und kann nur durch eine solche geändert oder aufgehoben werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Geschichte

 

Hierbei beschränke ich mich darauf, direkt erlebte Dinge im Lichte meiner „erlernten Denkrelationen“ darzustellen. Die Überspitzung des Einzelbeispieles zur Verdeutlichung des Gesamtzusammenhanges sei mir als Schriftsteller erlaubt und als „ehrenamtlichen Philosophen“ verziehen.

 

Das Christianopolis des Johann V. Andreae

 

in Anlehnung an: S. Wolgast „Philosophie in Deutschland“ S.261 ff (Akademie-Verlag Berlin; 1988)

Wo beginnt die Beschreibung eines Staatswesens?

Erste Thesen und Sätze von Andreae beinhalten das Bildungswesen.  Er fordert Erziehung und Unterricht für alle, den Unterricht „in der Muttersprache“. Dabei kommt es ihm darauf an, mehr auf das Leben vorzubereiten, und nichts in die Lernenden „hineinzustopfen“, um es wieder „ausgurgeln“ zu lassen.  Er stellt drei Forderungen an die Lehrmethode:

„1. der Jugend soll nichts von dem, was sie lernen soll, „exotika lingua“ (in fremdländischer Sprache und Begriffen) beigebracht werden; 2. es soll: nichts gelehrt  werden, was über die Fassungskraft der Schüler hinausgeht und dem betreffenden Alter unangemessen ist; 3. die Unterrichtsgegenstände sollten nicht so häufig, jedenfalls nicht stundenweise gewechselt, sondern intensiv betrieben werden.“

Im weiteren Lebenslauf des Andreae entsteht ein Bildnis des Utopisten, und die Inhalte werten diese philosophische Richtung auf, nachdem sie in den letzten Jahren der „Partei-Ära“ stets abwertend behandelt wurde, vor allem mit den Gedanken, „uns nicht von Wunschvorstellungen leiten zu lassen“.

Viele „Träume“ der gegenwärtigen Situation sprechen in den ihnen eigenen Abstraktionen die Tatsache aus, daß eine solche Unterdrückung über Jahre hinweg angestaut nicht nur positive Elemente bei ihrem plötzlichem freien Lauf hervorbringt.

S.Wolgast läßt diesen Abschnitt zu einem Plädoyer für die Freiheit des Denkens werden. Er charakterisiert so scharf .daß einige Zitate erlaubt seien:

„Auf die Krise antwortet die Kritik. Auch die Utopie ist Kritik, und zwar grundsätzliche Kritik“…“…der Utopist ebenso Kind seiner Zeit wie ihr vorauseilender Kundschafter“….“entwirft einen Neubau der Gesellschaft.“

Die Utopie intendiert (strebt an) die Entfaltung der menschlichen Würde durch die Anstrengung des Menschen selbst.  Sie ist zugleich Produkt und Instrument eines anderen Bildes vom Menschen und eng verbunden mit der Emanzipation des menschlichen Denkens.“ Die Forderungen von Andreae für öffentliche Schulen; für die Jugend als „das wertvollste Gut eines Staates“; für Bildung und Achtung der Frauen; für hohe Achtung der Alten und für die Unterstützung von „Fremden“ und Armen umschließen diesen humanistischen Staat Christianopolis.

Hierzu sei ein letztes Zitat gestattet: „Fortschritt heist für Andreae Streben nach Selbstverwirklichung des Menschen.

Theoretisches Wissen bedeutet Macht zur praktischen Veränderung“

Soweit einige Akzente zur Wahl und zur utopischen Darstellung des geschichtlichen Hintergrundes, wobei die Entleihung des Namens „Christian Rosenkreutz“ als „sozialistische Persönlichkeit“ spezielles Bindeglied zu den aktuellen Ereignissen zum Ausgang des 20. Jahrhunderts ermöglichen soll.

 

 

 

Die Geschichte von Christianopolis in Deutschland

 Viele Völker der Erde haben einen eigenen Staat und empfinden den Staat, in welchem sie leben, als Vaterland.

Viele Staaten haben eine lange Geschichte, Traditionen, die ihnen „heilig“ sind, die persönliche Emotionen ansprechen und Zugehörigkeitsgefühl erzeugen.  Für einige Völker ist die geschichtliche Entwicklung mit einem stetigen Aufstieg der Masse verbunden; mit langsamer, aber vorhandener Erhöhung des Lebensniveaus.

Was aber ist mit Deutschland?

Deutschland entstand und zerfiel, gebeutelt von Schlachten und Kriegen, vom Teutoburger Wald bis zum Bauernkrieg; dann mit „Blut und Eisen zusammengeschmiedet“; zeugte zwei Weltkriege.

Dieses Deutschland kam immer wieder hoch, lernte schnell laufen und ebensoschnell wieder Andere zu zertreten. Im Grunde genommen war Deutschland immer eine Last für Europa, ein Staat mit ständig umstrittenen Grenzen und fragwürdigen Positionen, schnell wandlungsfähig.

Am Anfang war das Chaos. Deutschland hatte die schrecklichste aller Ideen geboren, hatte den zweiten Weltkrieg innerhalb eines Jahrhunderts begonnen und verloren.  Wieder drohte eine Zerreißprobe und sie wurde Dank der Einigkeit der Sieger und Dank der Uneinigkeit der Deutschen, Realität.

So entstand Christianopolis unter dem Fluch und unter Druck; so  gesehen schon inmitten der Geburtswehen gestorben nach dem Urteil der Ärzte; aber trotzdem lebend geboren.

Mühsam versuchte Christianopolis, auf eigenen Beinen zu stehen, laufen zu lernen.  Dazu mauerte man sich zunächst aus purem Überlebensschutz ein, zog Grenzen um den Staat, den einige Zeitungen in „Gänsefüßchen“ schrieben.

Sportliche Erfolge, politische Friedensbemühungen, kleine wirtschaftliche Aufschwünge ließen ein Ansteigen der Achtung zu. Ein festes System sozialer Sicherheiten wurde aufgebaut, das Volk wurde satt. Jeder, der arbeiten wollte, konnte dies tun, war somit in der Lage, in relativ vernünftigem Umfeld sein Leben zu gestalten.

Diese guten, humanistischen Ansätze wurden jedoch immer mehr verschoben.  Politische Entscheidungen drückten Fachentscheidungen einfach weg. Die Mauer, einst zum Schutz errichtet, wurde zum eisernen Vorhang, der Welten politisch teilen mußte.

Die einst „revolutionäre Vorhut“ zementierte ihren Machtanspruch bis in die Verfassung hinein fest, anstatt ihren Führungsanspruch täglich neu zu erarbeiten.  Es entwickelte sich eine „denkende Opposition“. Die inzwischen berühmten „Andersdenkenden“ gingen gezwungenermaßen aus dem Land oder hinter Gitter, als Vaterlandsverräter beschimpft und verurteilt.

Das Volk segnete Verfassung und Regierung regelmäßig beim „Zettelfalten“ ab. Ob da einige Prozent dazugemogelt, dazubetrogen wurden, um die „senilen Greise“ mit mehr „ja“ zu erfreuen, als beim letzten Mal; Fakt ist, daß die große Mehrheit zur Wahl schritt, schreiten mußte, und absegnete.

Desgleichen bei Demonstrationen und großen Manifestationen. Die zusammen-beordnete Masse jubelte von irgendeinem Herzenswinkel heraus, denn dieser Sozialismus brachte auch Vorteile, für den einen mehr, den anderen weniger.  Vieles hing vom eigenen Verhalten ab.

Dann aber kam eine Zeit, wo der Arbeiter sprach: „Es ging uns schon einmal besser.“ Sparen war angesagt; Devisen fehlten allerorts und keiner kam auf die Idee, daß diese harten Gelder vom „Staat des Friedens“ in Waffengeschäften verschwanden, das es welche gab, die „Wasser predigten und selbst Wein soffen.“

Mit den Betrieben verfiel Arbeitsmoral und Wertgefühl, das Gehalt war ja sicher, wozu also anstrengen?

Trotzdem hatten die Statistiker die Aufgabe, positive Entwicklung zu errechnen, zu melden. Dieser Widerspruch zwischen den täglichen Zeitungsmeldungen und den vorgefundenen Arbeitsbedingungen in einer zunehmenden Anzahl der Betriebe; gewürzt mit dem Gezänk des „lieben Onkels aus dem Westen“ brachte dann einen Umsturz in Bewegung.  Jeder war sich klar, daß es so nicht weiter gehen konnte, und so zerschlug man mit friedlichen Mittel zunächst die Ärgernisse.  Es fielen Machtmonopol einer Partei, „flächendeckende Bespitzelung“ des eigenen Volkes durch einen allmächtigen Geheimdienst, alles notwendige Opfer auf dem Weg zu einer Demokratie, die Lehre daraus besagt, daß Alleinherrschaft zwangsläufig zu Amtsmißbrauch führt.

Es fiel aber nicht der Bürokratismus, er wurde nur umgeschichtet, gewendet.  Es fielen aber Massensportarten, bisher breit und kostenlos organisiert, es fallen viele gute Dinge dem neuen Kommerzdenken zum Opfer.  Die Last tragen in diesem Beispiel die jungen Sportler, die Kleinsten.

Vielleicht fallen auch die kostenlose Bildung; der kostenlose Arztbesuch, Krankenhausaufenthalt; Gewerkschaftsferien; Rentnerheime; Krippen und Hort; und was sonst noch alles.  Die Last tragen die Schwächsten.

Es fiel „SERO“, die Last trägt die Umwelt?

Es fiel so vieles, aber die Preise steigen!

Was wird aus ‚den Vorstellungen der „Revolution vom Herbst“?  Wieder einmal hat das Volk seine Schuldigkeit getan. Es durfte sich neue Machthaber wählen, darf sie jetzt bejubeln; aber diese werden das Volk ebenso belügen, betrügen und für Machtzwecke mißbrauchen.

Was hier und jetzt geschieht; ein Vorausblick sei gestattet; kann man mit früheren Annektionen vergleichen. Konzerne wollen nicht den Betrieben von Christianopolis helfen, sie suchen nur neue Absatzmärkte und billige Arbeitskräfte!

Die Bürger hier werden „Menschen zweiter Klasse“.

Dort, wo einst die „friedliche Revolution“ begann, hetzt man die Fahnenträger von Christianopolis.  Neuer Haß und neue Intoleranz sind Realität.

Es wurde den ehrlichen Kämpfern für Demokratie und Humanismus schnell die Macht entrissen.  Die Wende zum Besseren, also der Grundgedanke dieser Revolution, wurde nicht erfüllt.  Wohin aber hat sich dieser Staat gewendet?

Wir finden also in der Auflösung noch immer nicht das wahre Christianopolis, die Verwirklichung der Utopie.

Betrachten wir die Menschen und ihr Verhalten in diesem gewesenen Staat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Geschichte des Christian Rosenkreutz

 

Geboren wurde er am 20.04.57, unter dem Stern des falschen „Führers“.  Er kam blau zur Welt, die Nabelschnur um den Hals. Im kleinen Dorf wuchs er auf, immer klein, dürr, oft verspottet.   Brille, Zahnspange und wenig Kraft, so waren die ersten Eindrücke von ihm.

.Die Leute im Dorf waren einfache Menschen, oft von verschiedenen kirchlichen Einflüssen geprägt. Hier war die Welt noch in Ordnung. Die Sommer heiß und schwül, Gewitter prägten vor allem die Zeit der Heuernte. Zur Zeit der Apfelernte gab es die Herbststürme und im Winter lag hoher Schnee. Die Gegend war bergig und bot mit ihren ausgedehnten Fluren und Wäldern viel Raum für den Unternehmungsgeist der Jungen. Christian wurde Schüler in der Dorfschule. Ein recht locker gehandhabter Lehrplan ließ Freiheiten der persönlichen Entwicklung und Kreativität im Unterricht zu. Nach einer „schweren“ Stunde waren die Pausen etwas länger. Auch die Einbeziehung der Natur, verbunden mit Waldspaziergängen zur praktischen Untermauerung des Gelernten, nahm breiten Raum ein .Zu den besten Schülern gehörte der Junge nie, obwohl er die geistigen Fähigkeiten dazu hatte. Etwas Faulheit, aber auch Gleichgültigkeit und Zerstreutheit prägten seine Lernhaltung generell. Jeden Mittwoch nach der Schule war Religionsunterricht. Irgendwo glaubt er in seinem Inneren an Gott.  In schwierigen Situationen, die er oft durchlebte, sprach er lautlos mit ihm. Bald jedoch suchte er nach praktischeren, anfaßbaren Erklärungen und stieß dann auch Dank seines Vaters zu Marx und Lenin; und damit auf das Problem seines Lebens Die Menschenmassen nach dem Wertungsmaß des Dorfes teilten sich in gut und böse. Diese Wertigkeiten wurden von den Frauen beim Einkauf im „Dorfkonsum“ vergeben und den Kindern weitervermittelt. Nur wenige Ereignisse sind ihm im Netz der Erinnerungen erhalten geblieben. So gab es einen Krankenhausaufenthalt wegen Scharlach und die Asphaltierung der Dorfstraße. Irgendwann schrieben seine Mitschüler einen Brief an den „Rias“ mit Musikwünschen. Alle unterschrieben, ihm fragten sie nicht einmal.  Als es nach der Sendung Ärger gab, stand Christian zwischen dem Lob der Erwachsenen, der Lehrer und der Mißachtung durch die Mitschüler.

Ein weiteres Problem für ihn entstand geschuldet der Tatsache, daß seine Eltern lange Zeit nicht über ein Fernsehgerät verfügten; aber auch nach dem Erwerb war es für die Kinder Tabu. Er konnte also nicht mitreden über Stars und Filme; galt als naiv und schwächlich, bei den Erwachsenen als offen und ehrlich. Dieser Zwist war das prägende Element seiner Jugend.

Einen weiteren Erinnerungspunkt stellt das Jahr 1968 dar.

Ohne Kenntnis zu haben von politischen Hintergründen sahen die Jungen die Militärkolonnen und Hubschrauber, die sich Richtung Grenze bewegten.  Als sie dann die erschöpften Soldaten wieder begrüßten, war allen scheinbar völlig klar, daß ein Krieg verhindert, das Böse besiegt wurde.  Andere Theorien hörte er erst Jahre später.

Während der Berufssuche stellt Christian den Antrag, als „Soldat auf Zeit“ drei Jahre zu dienen. Ein Schritt, welcher wiederum Achtung und Mißachtung einbrachte; ihn aber endgültig auf die Seite der „Guten“, zum „positiven Kern der Klasse“ gehörend, abstempelte.

Er schloß mit guten Leistungen die 10. Klasse ab und begann eine Lehre als Elektromonteur. Sein Ausbildungsbetrieb wurde eine Kammgarnspinnerei. Auch dieser Abschnitt war durchzogen von Höhen und mehr Tiefen.

Platonische Liebe wurde neben der genannten Lernhaltung und seinen politischen Zwiespältigkeiten ein weiteres Lebensmerkmal.

In dieser Zeit erst, also um 1974 entdeckte er den Wert der Musik, der Kunst überhaupt für seine Gefühlswelt. Seine besondere Liebe schenkte er den „Beatles“, aber stets hörte er die gesamte Palette und ließ sich von Rock ebenso begeistern wie von Schlager, Volksmusik oder Klassik, da besonders von Beethoven. Stets waren Lieder, Songs, Stücke, welche er besonders gern hörte, verbunden mit Erinnerungen, Ereignissen oder Menschen.  Einige Jahre später formulierte er sein Kunstverständnis, seine Gefühle dazu, in einem Gedicht:

 

 

„Die Zeit, in der du die Kunst genießt,

ist keine verlorene Zeit!

Die Zeit,. in der du die Kunst studierst

ist eine nützliche Zeit!

Die Zeit, in der du die Kunst achtest,

das soll die Zeit deines Lebens sein“.

 

 

 

Diesem Grundsatz blieb er treu.

Christian war viel allein, beschäftigt mit sich selbst. Auf der einen Seite zog es ihn hinaus, getrieben von einer Sehnsucht, irgendwo mehr zu finden, als war; auf der anderen Seite igelte er sich ein, in seiner ausgebauten Bodenkammer.  Er hatte einige wenige Freunde. In diesem ständigen Zweifelszustand besuchte er Disco und Konzerte, immer mit übermäßiger Erwartungshaltung, welche jedesmal gleich Seifenblasen zerplatzte. Auf dem Nachhauseweg träumte er von Erfolgen, von Anerkennung und großen Taten. Arbeitsmäßig machten ihm seine Schwächen, aber auch etwas handwerkliches Ungeschick das Leben schwer. Außerdem lernten einige Kollegen sehr schnell, seine Gutmütigkeit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft auszunutzen. Trotzdem fühlte er sich zugehörig und wuchs in die Gruppe hinein.

Als Christian 18 Jahre alt war, ging er zum Parteisekretär und stellte den Antrag auf Parteiaufnahme. Das war selbst für diese Frau mit ihren jahrelangen Erfahrungen nicht so leicht faßbar. Schließlich kam Christian aus einem „Handwerkerbereich“, und diese galten als besonders kritisch. Die Aufnahme der „Kandidaten“ erfolgte gewöhnlich so, daß mit ausgewählten Personen Gespräche geführt wurden, bis deren Bereitschaft vorlag. Erst wenn alles klar und sicher war, segnete die Mitgliederversammlung rein formell den Antrag ab.

Trotz aller Differenzen trug diese Frau nachhaltig zur Formung des Charakters von Christian bei. Während der „Kandidatenschulung“ hörte er Worte, die ihm bis dahin völlig fremd waren, Zusammenhänge, die er nie so gesehen hatte; Dinge, womit er sich nie beschäftigt hatte, das alles aber begann ihn zu interessieren, es gefiel ihm. Weit weniger gefiel seine Meinung den Arbeitskollegen. Christian arbeitete jetzt, nach einem befriedigten Lehrabschluß im Schichtsystem. Nachts, auf sich allein gestellt, hoffte er stets, alle Fehler zu finden. Er kam glimpflich über die Runden. Um den Arbeiten direkt in der Produktion zu entgehen, erklärte er sich nach einigem Streit bereit, den innerbetrieblichen Garntransport in Vertretung zu übernehmen. Das bereitete ihm zunehmend Spaß. Jeder Werktätige war nach geltenden Arbeitsrecht verpflichtet, vier Wochen pro Jahr ohne eigenes Einverständnis dort zu arbeiten, wo ihn der Betrieb brauchte.

So verging die Zeit, schnell von Hoch auf Tief wechselnd. Gut und Böse, einfach Freund oder Feind, das alles reichte schon lange nicht mehr.

Es gab eine Reise in das Nachbarland. Neben Sonne, Spaß und der typischen platonischen Liebe war ihm ein Erlebnis besonders einprägsam. Vor vielen Jahren gehörte die Stadt zum gleichen „Reich“ wie Christianopolis und er fand auch noch die Kaserne, in welcher sein Großvater gedient hatte.

Wenig später zog er selbst in eine Kaserne. Diese Umstellung fiel ihm besonders schwer. Das hohe Maß an abgeforderter sportlicher Leistung, die gesamte militärisch exakte Tagesplanung ohne Zeit zum Träumen, vor allem aber die Monotonie des Marschierens reizten seinen Unwillen.

Nachdem feststand,. daß er zum Nachrichtenmechaniker ausgebildet werden sollte, kroch er mit noch weniger Begeisterung über die Sturmbahn.

Eine schwere Lungenentzündung brachte etwas Pause. Im objekteigenem Lazarett zog er sich noch eine Medikamentenvergiftung zu. In bedrohlichem Zustand, mit hohem Fieber und roten Flecken am ganzen Körper wurde er in ein Zentrallazarett eingeliefert.

Dieser Umstand ersparte ihm den ernsten „Härtetest“., ein etwa 25-km-Marsch mit allerlei Einlagen, eine Strecke unter der „Truppenschutzmaske“, am Ende noch eine Überquerung der Sturmbahn als Kollektivleistung (die Kräftigen schleppten die Schwachen) und strenger analytischer Auswertung.

Beim zweiten Test mußte er aber mitmarschieren und sackte unterwegs völlig zusammen.

Nach der Ernennung zum Unteroffizier folgte für ihn ein weiterer Schock. Trotz des Versprechens, daß „Längerdienende“ in der Nähe ihres Heimatortes stationiert werden sollten, wurde er zu einer 8 Bahnstunden entfernten Einheit versetzt.

Dort angekommen hausten sie in einer baufälligen Baracke, sechs Mann in einer Bude und die ganze Nacht grölten die „EK“-s, die „Entlassungskandidaten“. Hier lernte Christian aber bald, sich von militärischen Spielchen zu drücken. Er büffelte Fachwissen, spezialisierte sich auf Wechselsprechanlagen, lernte Leitungen ausmessen, legte Prüfungen ab und stieg in das „DHS“ (Diensthabende System; 24 Stunden Dienst, 24 Stunden frei) ein.

Dadurch sicherte er sich jeweils Privilegien. Er konnte in einem Lagerraum uneingeschränkt basteln, probieren; Anlagen reparieren. Im Dienstzimmer seines Vorgesetzen mußte er nicht nur Dienstpläne aufstellen, damit konnte er auch über eine Schreibmaschine verfügen. Frühsport oder Marschieren fiel fast völlig für ihn weg, denn meist hatte er gerade zu diesem Zeitpunkt eine „Störung“ zu beseitigen.

Er fühlte sich gebraucht, erlebte einen Höhepunkt. In dieser Zeit schrieb er seine ersten Gedichte, sandte sie einem Schriftsteller, sie gefielen dem nicht. So schrieb er für sich allein; zur Beruhigung, Schmerzbewältigung, als Ablaßventile. Sein erstes Gedicht, wie viele andere auch, entstand während einer platonischen Liebe.

 

 

 

 

 

„Raumschiff Phantasia

Es fliegt mit mir in weiteste Fernen

hinein in das All der Unendlichkeit.

Wir streifen vorbei an entferntesten Sternen

hinein in dunkle Einsamkeit.

 

Mein Raumschiff Phantasia – es gleitet mit mir

durch eine Ewigkeit von Raum und Zeit.

Dort, zwischen all den Sternen

da seh´ ich ein Bild von dir!

Jetzt habe ich es erkannt!

Mein Raumschiff – es fliegt auf dich zu!

Dich habe ich zum Ziel meines Strebens ernannt,

die Strecke wird kurz, – die Zeit vergeht in Nu!

 

Hier gibt es kein Zögern oder Zagen,

mein Ziel ist klar – zur Erde geht`s zurück!

Für deine Liebe alles zu wagen,

wissend, es wird unser Glück!“

(1973)

 

Seine politischen Ansichten waren zu dieser Zeit, waren eigentlich immer sehr kritisch. So las er lieber den „IKS -Haken“ (J.Heller), als das Zentralorgan, dessen Bezug für Genossen Pflicht war. Er benutzte auch seine Spezialkenntnisse, um sich bei Parteiversammlungen zu entschuldigen.

Was er von alledem hielt, bringt er wiederum in einem Gedicht zum Ausdruck::

 

‚Versammlung

Große Worte und ein langes Referat,

die Diskussion ist schon zu Ende, bevor sie erst begonnen hat.

Man spricht von Marx und von Lenin,

zitiert auch aus dem „Manifest“,

hört am Anfang ein Gedicht oder lauscht von der Platte Arbeitergesang!

Beschlüsse werden gefaßt, einstimmig – jedesmal,

damit man schnell nach Hause kann?“

 

Zweimal nahm Christian an Manövern teil. Er wurde auserwählt, das galt als besondere Ehre für die Besten, fernab im Steppengebiet beim aktiven Raketenschießen dabeizusein. Er war dazu befähigt, nach tagelanger Bahnfahrt in Viehwaggons, ständigem Wassermangel und Temperaturen bis 54°C, eine zuverlässige Arbeit leisten zu können. Für ihn selbst zählte dies zu den größten Erfolgen seines Lebens. Während dieses Manövers, bei welchem plötzlich alle Dienstgrade zwecks Erfüllung der Aufgabe zusammenrückten, Hürden fielen; erlebten sie nicht nur Kamele und Pferde auf freier Wildbahn; sahen den Raketenabschuß am Tag und in der Nacht als imposantes Spiel; sie beobachteten auf der Rückfahrt auch noch eine totale Mondfinsternis.

Während des zweiten Großmanövers, es begann mit hohem Schnee, damit auch für

einige Fahrzeuge der „schweren Technik“ mit Steckenbleiben, und endete nach viel Matsch mit Sonnenschein, ahnte Christian nicht, daß er Jahre später in diesen Wäldern Pilze suchen würde.

Zu dieser Zeit hatte er seine erste echte Liebe.  Sie brachte ihm nicht nur eine Verstärkung des Fremdgefühles in diesem Standort; sie brachte auch ernstliche Auseinandersetzungen in seinem Elternhaus.  Die kurze Zeit des Urlaubes reichte nicht aus, um die gewohnte häusliche Atmosphäre mit Inhalt zu füllen und gleichzeitig eine Liebe aufzubauen.  Diese Zeit war für ihn überschattet von Zweifel, Streit und Zwistigkeiten, manchmal hätte er am liebsten alles aufgegeben. Kurz nach der Beendigung der Armeezeit zerbrach diese Liebe. Christian arbeitete nun wieder in der Kammgarnspinnerei. Langsam beginnt er sich für die Arbeit im Jugendverband zu interessieren.

Zuerst wurde er als Kassierer in der Gruppe des Instandhaltungsbereiches tätig. Später suchte man einen Standbetreuer für eine extra für den Jugendverband organisierte technische Messe. Er sagte zu, fand Gefallen und Spaß.

Zum 30.Jahrestag von Christianopolis wurde er zum Fackelzug delegiert. Es war ein großer, traditioneller Vorbeimarsch an der Staatsführung, ein Bekenntnis zum Staat und Christian war begeistert. Politik war für ihn anfaßbar, erlebbar geworden, und er tastete sich neugierig vorwärts.

Der Jugendverband unterhielt auch ein eigenes Reisebüro, und als man dort Reiseleiter suchte, sagte er wieder „ja“.  So lernte er einen schönen Teil des „Ostens“ kennen.

Einige Wochen später fragte man ihn, ob er hauptamtlich die Geschicke der „Grundorganisation“ des Jugendverbandes im Betrieb lenken und leiten wolle. Bei 540 Mitgliedern war das keine leichte Aufgabe. Er zögerte, verlangte zuerst eine Qualifikation dafür. Als man ihm dies für das Folgejahr zusicherte, war er quasi über Nacht zum Sekretär der GO geworden.

Aus Unkenntnis viele Fehler stiftend, stets unter der führenden Hand des Parteisekretärs, noch immer die gleiche Frau, die damals seine Parteiaufnahme vollzogen hatte, schwamm er tapfer im Jugendleben. Bei den Jugendlichen war er relativ beliebt, auch wegen seinen kurzen und praktischen Referaten und seiner Bereitschaft, alles aufzugreifen und zu fördern, was Abwechslung und etwas Aufgelockertes in die Monotonie von Studienjahr und Versammlung, in das gesamte Jugendleben überhaupt, bringen konnte. Das brachte ihm nicht immer Pluspunkte bei den übergeordneten Leitungen.

Er lernte erneut eine Frau kennen. Sie war Studentin im Ausland. Mit ihr schien alles anders, sie blieben zusammen, auch wenn am Anfang wieder nur Kurzbesuche möglich waren.

So trat er sein einjähriges Direktstudium an einer „Bezirksparteischule“ an. Marx, Engels, Lenin, Parteitagsreferate, alles wurde konspektiert, gegliedert. Gesetzmäßigkeiten wurden aus der Analyse abgeleitet und mit der Geschichte bewiesen. Eiserne Disziplin war angesagt. Die Lehre erschien klar und einfach, für jedes Problem gab es Antwort und Ausweg, man lernt Argumente. Abweichungen, Fehler, waren immer im „subjektiven Faktor“ enthalten.

Da diese Theorie bereis damals nicht mit dem tagtäglichen Allgemeinbild des Lebens übereinstimmte, wurde dieser Widerspruch der „Parteidisziplin“ unterworfen und damit undiskutabel.  Im kleinen Kreis agitierte man trotzdem und suchte Lösungen, nahm sich für die persönliche Arbeit viel vor. Trotzdem waren alle immer wieder von Neuem gespannt, wenn führende Männer des Landes mit einem Referat angekündigt wurden.

Diese Zeit prägte Christians bisherigen, mehr instinktiven Ansatz zum Kommunisten voll aus. Von nun an griff er immer wieder zu den Büchern der Philosophie, lebte aktiv politisch.

Das Ziel des Lehrganges wurde also voll erfüllt. Kurze Zeit später heiratete er, nachdem sich der Gesundheitszustand seiner bereits im siebenten Schwangerschaftsmonat zur Welt gekommenen Tochter stabilisierte. Er war nun 26 Jahre alt. Die Hochzeit bedeutete für ihn auch einen Umzug, 280 Bahnkilometer weg von zu Hause; Ende einer Lebensetappe.

 

Im neuen Lebensfeld angekommen fragte man ihn wieder, ob er für den Jugendverband weiterarbeiten wolle, als Sekretär der Kreisleitung für Arbeiterjugend.  Er kannte weder den Kreis, noch die Strukturen, aber die Aufgabe reizte ihn und er sagte zu. Mit Frau und Kind in einem Zimmer, nebenbei eine Altbauwohnung ausbauend, die neue Arbeit, Dienstreisen; all das zehrte an den Kräften. Er war auf einem Höhepunkt, geachtet und gut, suchte Wege ohne harte Auseinandersetzungen, um die neuesten Steigerungsraten zu erbringen. Oft war er einfach zu gutmütig, was immer wieder Neider und Gegner auf den Plan brachte. Seine Identifikation mit dem Verband an sich trieben ihn dazu, die Schlampereien der anderen Kreisleitungsmitglieder auf seinen Tisch zu ziehen, es eben einfach selbst besser zu machen. Das wurde natürlich wieder schnell ausgenutzt.

Fast zwei Jahre hielt er aus, dann brach er zusammen. Dem Hoch folgte wieder ein Tief. „Managerkrankheit“, sagten die Ärzte. Damit kam das Aus für die Arbeit und für vieles mehr.

Er hatte unterschrieben, dort zu arbeiten, wo die Partei ihn braucht. Gebraucht wurde ein Betriebselektriker und ein ehrenamtlicher Parteisekretär in einer Teppichfabrik, Produktionsstätte 7.

Hier waren insgesamt 70 Beschäftigte tätig, davon 11 Genossen und etwa 14 Personen mit Vorstrafen, Fehlschichten und Alkoholproblemen.

Von Anfang an durchschaute er das System, welches in diesem Betrieb herrschte und versuchte es zu bekämpfen. Alle Entscheidungen fällte eine „Dynastie“ (dies war seine Bezeichnung für eine Gruppierung von Abhängigkeiten), Menschen, die oft weit mehr als zwanzig Jahre im Betrieb tätig waren. Sie regierten nach dem Prinzip: „Es war schon immer so.“

Die junge, unerfahrene Chefin und die Gewerkschaft hatten sie fest im Griff. Ärgernis war die „Handwerkerbrigade“ und der Parteisekretär. Es begann ein jahrelanger, nervenaufreibender Streit; sinnlos vor allem dann, wenn man die unbedeutende Rolle dieses zerfallenen und technisch total verschlissenen Betriebes betrachtete. Aber für die Chefin war es einfacher, alle Entscheidungen vorgekaut zu bekommen, als selbst zu denken. So abgeschirmt von jeglicher echten Neuerung rottete der Betrieb weiter vor sich hin. Die Partei im Kreis zeigte wenig Interesse, denn dieser Betrieb rechnete ökonomisch nicht im Kreis ab; die politischen Berichte von Christian kamen pünktlich, der Inhalt war unwichtig; das Hauptwerk weit entfernt.

Hier begann Christian zu zweifeln, nicht an der Theorie, sondern immer mehr an den Menschen, die eigentlich von ihrer Funktion her ganz anders hätten reagieren müssen. Sie alle aber begründeten, entschuldigten die Probleme, anstatt sie zu bekämpfen. Er wütete, raste mitunter, schrieb Eingaben, Hilferufe bis zum „Zentralkomitee“; die Partei schob ihn immer mehr ab. Er verteidigte viele der „Problembürger“ aus seinem inneren Gerechtigkeitsgefühl heraus, die Dynastie fand dies unschicklich, für sie waren die Urteile negativ und fertig. Er schlug Neuerungen vor, Änderungen im technisch – technologischen Regime, aber das hätte der Dynastie Arbeit gekostet, kein zusätzliches Geld gebracht und womöglich die Frage aufgeworfen, warum nicht sie die jahrelangen Mißstände beseitigt hatten. Also wurde abgelehnt, in Klein – klein – Diskussion zerredet und auf ein „Später“ verschoben. Dafür ahndeten sie seine Fehler im täglichen Leben wie Verbrechen. Dabei waren aber sie die eigentlichen Verbrecher, denn Leute wie sie waren es, die dem Sozialismus die wirtschaftliche Basis zerstörten.

Christian, mit all seinen Kenntnissen sah den Untergang, mahnte, predige und wurde verlacht. Zu fest waren Dogmen zementiert, zu bequem viele Leiter, aufzustehen, als man hätte das Ruder noch herumreisen können. Reaktionsunfähig und Loblieder singend steuerten sie ins Chaos.

Seine Gedichte dieser Zeit sind schwierig, verzweifelt, aber auch böse. Zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen:

„………….

Ich sitze hier und könnte fluchen,

ja, unchristlich fluchen über all mein Unvermögen.

Ist da wirklich der Staat,

in dem erst eine Eingabe löst des Arbeiters Problem?

der in Wirtschaft Dynamik und Kontinuität nur in der Statistik schafft?

in dem man Genossen ins Abseits drängt,

die auftreten gegen den alten Leitungsstil,

die kämpfen gegen Bürokratie,

und reden und denken wie Arbeiter

und die zerreißen den Mantel des Schweigens?

Scheinbar ja.

Man schickt mich an eine Front ohne Gegner,

lässt in diesem Scheinkampf ohne Aussicht auf Ergebnisse

geplant sinnlos die Nerven ruinieren.

Dies eine haben sie geschafft:

Ich bin zeitweilig ausgebootet und sie hoffen auf Kapitulation!

 

Aber das ist nicht das letzte Wort, nicht die letzte Tat,

ich erscheine wieder, stehend und wo keiner es glaubt,

die Brutalität nimmt immer mehr zu und auch die Show,

alle menschlichen Schwächen werden überdeckt, überspielt, man trägt Maske.

Heute liege ich hier, der Kampf beginnt erneut,

härter, und mein Rückzug wäre euer Sieg, aber nicht mit mir.

Ich werde Mäntel zerreißen und ändern, was nicht im Sinne unserer Revolution!

Ich bleibe.“

 

(Februar 1986)

 

Deutlich wird hier neben dem Haß noch der feste Wille, den Kampf um Gerechtigkeit fortzusetzen, obwohl seine Gegner, und damit die Zerstörer von Demokratie und Humanismus, zunehmend an Stärke gewinnen, und sei es durch die Passivität der „Machthaber“ im Land.

Bereits hier ist der Sozialismus unterhöhlt.

 

 

„Kannst du folgen?

 

(letzter Aufschrei vor dem Ende von über 5 Jahren Streit Anfang 1989)

Kannst du folgen?

Ich glaube, du willst es nicht!

Ist es denn mein Fehler,

wenn du meine Gedanken nicht verstehen willst,

dich von den Alten und den Kriechern einlullen läßt,

ob nicht Wollen, nicht Können – es ist dein Tun!

Mich zwingst du, dich zu hören, ich muß dich studieren, soll dich begreifen,

aber jedes meiner Worte ist für dich Provokation!

Ich sage:

Du und deine Worte sind Stagnation, Nachgequatsche des Alten,

von senilen Greisen!

Revolution von heute ist Ökonomie der Zeit;

PK-Entwicklung durch PV progressiv beeinflusst,

dafür bist du verantwortlich in deiner „PS“-

Politik massenverständlich, pädagogisch klug angewandt

– was hast du davon je verstanden?

Du zählst die Löcher im Dach, wenn es regnet,

du listest die F-Schichten auf, es werden immer mehr, die Fluktuation steigt,

Mauern drohen zu stürzen, Maschinen stehen defekt,

das ist es, was unter deiner Leitung geschah,

und die Leute sind müde geworden!“

 

 

( zur Erklärung: PK = Produktivkräfte; PV = Produktionsverhältnisse; PS = Produktionsstätte; F-Schichten unbegründetes Fernbleiben von der Arbeit, keine Lust).

 

Inzwischen wurde seine zweite Tochter geboren und er nahm ein Meisterstudium auf.

Unmittelbar nach dessen Abschluß kam, was hätte schon Jahre zuvor kommen müssen.  Nach großem Streit verließ Christian den Betrieb endgültig.

Zurück blieb Haß und Unverständnis auf allen Seiten.  Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in einer Getränkeabfüllerei nahm er dann die Arbeit als Elektromeister im Krankenhaus auf.

Unmittelbar in dieser Zeit begann das Volk, sich zu wehren, aufzustehen. Man wollte einen besseren Sozialismus.

Je mehr aber von den verbrecherischen Taten vieler Genossen an das Tageslicht kam, um so mehr wurden Partei und Regierung, der ganze Sozialismus unglaubhaft. Es fiel die „Mauer“, es fielen die Grenzen und das Volk verfiel dem „Wiedervereinigungstrauma“.

Zu Christians persönlicher Wirrnis kam die Wirrnis des Landes. Schrieb er noch Mitte 1989 voller Überzeugung von der Notwendigkeit der Führung durch eine Partei, mußte er wenig später erkennen, daß dies eines der Hauptfehler der Lehre war. Als Ergebnis dessen verließ er nach einem langwierigen Erkenntnisprozeß im Juni 1990 die Partei, nun den Standpunkt der Sinnlosigkeit von Parteien in einer Regierung überhaupt, vertretend. Dazu, anstelle eines Epiloges zu diesem Kapitel, nun einige Gedichte, die den Wandel der Zeit, aber auch Christians Meinung zum Gesamtgeschehen des Jahres 1990 reflektieren.

 

 

„Der Schock

09.12.89

 

 

Was tun?

Die Frage ist, was habt ihr getan? (bürokratisch/administrativ)

Wie tief sind wir gesunken,

die wir uns Enkel von Luxemburg nennen,

nach Erziehung zum Sozialismus?

Ich habe doch nicht 15 Jahre meines Lebens vergeudet,

um jetzt Feind des Volkes zu sein!!

Verkaufen wir jetzt für den Mob und gegen den Willen des Volkes

– das Land?

Nicht Stalin, das waren unsere eigenen Genossen!

Verkauft Waffen, wer Frieden predigt?

Hat Devisen, wer Bananenmangel für Kinder begründet?

Hat Jagdreviere, wer Aalverzicht erklärt?

Schock – Schock – Schock!

 

Wir hatten schlechtes Gewissen,

wenn wir den Kaffee, einmal im Jahr für die Genossen als Limo quittieren ließen,

vom Zwang heraus – wir waren die Ehrenamtlichen!!

Der Name, die Frage – fraglos,

das Programm, die Krise.

Was sind wir, wer sind wir, was wurde aus uns gemacht?

Wer will heute was?

Wo haben wir mit Füßen hingetreten?

Ich bin Kommunist, ich hatte Angst;

jetzt sind die Angstmacher am Ende, aber die Angst bleibt.

Die Lösung der Menschheitsfragen bleibt offen

und nicht nur Form und Namen!!

Kommando, Macht macht tot, unfähig der Handlung,

die Hymne, die Ode: “Alle Menschen werden Brüder”,

wir sind raus, wir wollten das nicht, wir wußten es nicht;

das ist kein Kommunismus!

 

Entschuldigen vor dem Volk, für „Sudeleden“, Überarbeiten, nein, neu!

Wir haben diskutiert, geglaubt und wurden geschockt,

die Partei ist zerdiskutiert, ein Haufen demokratieunfähiger Menschen,

unsere Welt ist zerborsten,

gedankenleer lähmend nach der Schweigepflicht,

aber das Volk braucht gerade jetzt eine führende Kraft!!

 

Was tun – nach dem Schock??“

 

 

„Ein Abgesang

 

 

Auferstanden aus Ruinen

tragen wir dich jetzt zu Grab.  Wollten dir zum Guten dienen

Deutschland unserm Vaterland.

Wer abweicht von der marxschen Theorie,

daß die proletarische Revolution weltweit erfolgen muß,

bezahlt das national mit zwei Schritten zurück,

um international wieder einen Schritt voranzukommen.

 

Wer Lenins Gedanken der Partei neuen Typus

durch alte Parteistruktur mit neuer Theorie ersetzt,

verkennt die Überflüssigkeit von Parteien an sich.

Die revolutionäre Vorhut ist das Parlament

und jeder vertritt zu jedem Thema seine Meinung;

da beginnt die Freiheit des Denkens.

 

Wer seine Theorie zum Dogma macht,

die Rolle des Psyche der Menschen verkennt,

Politik über Fachentscheidung setzt,

der produziert „Karrieregenossen“ Positivismus, Bürokratie.

Ständig muß vom Volk alles in Frage gestellt werden,

muß man zwischen der Meinung des einzelnen Egoisten

und der Mehrheit eines ganzen Volkes klar unterscheiden.

Man nehme die Gelder für die Rüstung,

die Gelder für den Wahlkampf,

die Gelder für die Parteien

und erhält soziale Sicherheit für alle Bürger auf lange Zeit!

 

Das die Sonne schön wie nie,

Über Deutschland scheint!“

 

Erstmals wurde im Juni 1990 ein Gedicht von ihm veröffentlicht. Das war im Bulletin „Der Brandenburgische Freidenker“ 2/90 S.11.

 

„GOLD – SEITEN – SAMMLER

(geschrieben mit Heine-Gedanken)

Sie wollen alles, alles was glänzt,

harte Währung, schnelle Autos und beste Technik,

Video, Farbfernsehen, Porno und Pop,

Computer, saubere Industrie und magere Schweine.

 

Sie wollen niedrige Mieten und Tarife,

Arbeit, Kinderkrippe, den Hort mit warmen Essen;

wollen hohe Löhne und niedrige Steuern,

den kostenlosen Arzt, den ehrlichen Politiker.

 

Sie wollen, sie wollen,

„Ostdeutschland“, sie wollen deinen Untergang!

Sie schreien heraus den „dreifachen Fluch“ und nichts,

was war, ist mehr gut.

 

Sie wollen, sie wollen,

wenig geben, doch dafür alles haben in Gold,

viel Westmark, ja, die möglichst bald,

doch sie haben sich selbst „geäfft und gefoppt und genarrt“,

 

Sie wollen, sie wollen,

viele wissen selbst nicht, was,

hassen alles Bestehende zu Gunsten perfekter Illusion,

und weben mit Freude das eigene Leichentuch!

 

Die Totenglocken läuten,

sie tanzen in wildem Trance dazu,

schreiben in Deutschlands „Wintermärchen“ alles hinein,

was sie wollen, was sie wollen.

 

Ich friere,

denn sie wissen nicht, ‚was sie tun,

verschenken das Land, statt es selbst zu bebauen.

„Alt-Deutschland“, mir graut’s vor dir!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Schrift über die Freiheit des Denkens

06.09.90

 

 

Freiheit ist nicht die Erlaubnis, alles zu tun;

Freiheit des Denkens aber ist die Verpflichtung, Über alles nachzudenken.

Die Betrachtungsweisen sind so vielfältig wie der Mensch selbst.

Zuoft aber äußern Menschen nicht ihr eigenes Gedachtes,

sondern das, was andere hören wollen,

 aus Zorn, Haß, Liebe oder Angst.

Oh Mensch, oh Elend; oh Leben!?!

Jeder hat Vorstellungen vom glücklichen Leben

von Freude, Erfüllung, Menschsein;

und streicht ab, Tag für Tag

ein kleines Stück von sich selbst.

Nicht-Können; Nicht-Dürfen; Nicht-Wagen,

die Zeit aber verrinnt.

Was bleibt, sind Träume, ist Sehnsucht;

nur die Gedanken sind frei!

Wozu, wem nutzt das, was bringt solche Freiheit,

wenn die Enge der Umwelt das Tun bindet?

Ich bin und ich bleibe Ich;

und es mahnen mich die Lebenden und die Toten zu bleiben,

was ich bin, wie ich bin,

denn ich bin Mensch!

Ist der Mensch Egoist?

Kann man „den Menschen“ überhaupt beurteilen?

Was ist erblich, biologisch?

Jeder Mensch lernt immer!

Was macht der Mensch aus sich selbst?

Das Einzige, was jeder Mensch selbst hat, das ist die Freiheit seines Denkens!

Und daraus soll er sein „Ich“ aufbauen, inmitten der Milliarden.

 

 

P.S.:   Denkt ruhig mal öfter über euch selbst nach!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fiktiver Lebenslauf des Christoph Rosenkreutz

 

Christoph wurde im richtigen Moment geboren. Seine Mutter war Direktorin einer Schule, eine vorbildliche Genossin und Fachberaterin für den Russischunterricht. Der Vater war hauptamtlicher Parteisekretär im Großbetrieb.

 Er war zwei Jahre älter als Christian und wurde immer als Vorbild dargestellt.

Der Junge war seit seiner Kindheit sportlich und intelligent. Wie selbstverständlich wurde sein Vater ins Elternaktiv gewählt. Er selbst wurde stellvertretender Gruppenratsvorsitzender.

Diese Wahl wurde einstimmig von allen Pionieren getroffen. Obwohl es den Eltern freistand, ob ihr Kind Pionier werden soll, wurden es in dieser Klasse alle Schüler.

Ebenso einstimmig erfolgte später die Wahl zum Sekretär der Jugendorganisation in der Klasse. Auch er erklärte sich unmittelbar nach der Jugendweihe bereit, einen längeren „Ehrendienst“ zu leisten; und zwar als Offizier. Damit waren die Weichen gestellt, um nach einigen weiteren Initiativen seines Vaters eine Spezialausbildung zu absolvieren. Ihm selbst gefiel diese Stellung als besonders „guter“ Schüler, es gab Auszeichnungen und er lernte, diese politischen Vorteile zu nutzen.

Somit trat er nach Abschluß der 10.Klasse eine Elektroausbildung mit Abitur an. Hier lernten ausgesuchte junge Männer nicht nur Kenntnisse des Elektrofaches und des Handwerkes; sie erhielten intensive politische Schulung und Argumentationsschulung. Viel Sport und das Erlernen der Grundzüge militärischer Disziplin vervollständigten diesen Speziallehrplan.

Danach kam ein „Praxisjahr“. In einem mittelgroßen Betrieb mußte er als Schichtarbeiter seine technischen Fähigkeiten unter Beweis stellen, und sich gleichzeitig als ehrenamtliches Mitglied der Parteileitung politisch bekennen. Er war unmittelbar nach dem Erreichen des 18.Lebensjahres Kandidat der Partei geworden, für ihn selbstverständlich.

Es folgte die Einberufung zur Armee. Die folgenden Jahre waren angefüllt mit härtester Ausbildung in einem Spezialobjekt.

Bis zu diesem Zeitpunkt ahnte keiner in der Verwandtschaft, daß Christoph zum Offizier des Geheimdienstes ausgebildet wurde. Er absolvierte also körperliche und politische Ausbildung, Härtetest, Sturmbahn, Feldlager; aber auch Selbstverteidigung, Lebenserhaltung, medizinische Hilfeleistungen und die Erforschung von Stimmungsanalysen.

Dazu kam Philosophie und aktuelle Politik. Einen weiteren Schwerpunkt bildete der technische Komplex. Waffen verschiedenster Art galt es, wirkungsvoll zum Einsatz zu bringen, um angenommene Gegner zu liquidieren. Ebenso mußten Nachrichtenanlagen und verschiedene Fahrzeuge beherrscht werden. Am Ende der Ausbildung spielte man den Ablauf von Revolution und Konterrevolution durch. Dazu kamen Fremdsprachenkenntnisse, Diplomatie, das Verwandeln in einen anderen Menschen und der Umgang mit Fotoausrüstung und Tontechnik.

Die Männer, die dieses Objekt verließen, hatten eine tadellose Kaderakte und waren überall einsetzbar.

Sie waren getrimmt darauf, jeden Auftrag auszuführen. Die Parteibeschlüsse mußten untersetzt werden mit dem Stimmungsbild der Masse, und jede gegenteilige Meinung galt es zu erfassen, zu analysieren und gegebenenfalls als „staatsfeindlich“ eingestuft, zu beseitigen. Dabei wußten sie sich in einem riesigen Apparat, dessen Macht auch in der Struktur des Geheimen lag.

Dabei betätigten sie sich Anfangs mit der Klein-Klein-Arbeit. Im unbedingten Glaube an die absolute Richtigkeit ihres Tun`s spielten sie mit Menschen. Auf den Platz, wo man sie hinstellte und mit den befohlenen Methoden erfüllten sie und ihre Unterstellten nach bestem persönlichen Vermögen die Aufgabe. „Staatsfeinde, Verräter des Sozialismus“ mußten also kaltgestellt werden, im „Interesse der gesamten sozialistischen Revolution“.

Dabei kam als Mittel auch psychische und physische Gewalt in Betracht.

Menschen, durch sie oder ihre „Kontaktpersonen‘ in eine Ebene eingestuft, in welcher

sie als Ausgangspunkt von Unruhe galten, bekamen dies ständig zu spüren.

Ständig waren diese Offiziere „gefechtsbereit.“ So verfügten sie auch zu Hause über MPi und Pistole; Telefon und Funkgerät; über Tonspeicher und Schreibcomputer und eine Spezialuniform.  Diese gesamte Ausrüstung versetzte sie in die Lage, zu jeder Zeit selbstständig handelnd in Konflikte einzugreifen, oder im Notfall zu verschwinden.

Christoph hatte sich mit eben dieser Ausrüstung in einem kleinen Einfamilienhaus eingerichtet und bekam seine ersten Aufgabenstellungen.

Da hatte sich in einem Betrieb eine Gruppe im Bereich der Instandhaltung herauskristallisiert, die Stimmung gegen den Staat mit Kirchenparolen vermischten und dies tagtäglich breiter angelegt, publizierten.  Da diese Leute aber auch mit Material und Privataufträgen während der Arbeitszeit recht großzügig umgingen, war es nicht schwer, durch eine „Tiefenprüfung“ Beweise zu bekommen, die betriebliche und gerichtliche Schritte rechtfertigten, ohne dabei die politischen Probleme in den Vordergrund rücken zu müssen.  Die Gruppe zerfiel. Ein „Leiter“, der viele Dinge gedeckt hatte, beging Selbstmord.

Schwieriger wurde es, wenn „Leitende Kader“ wegen moralischer oder alkoholischer Probleme umgesetzt werden mußten. Auch „West­kontakte“ von Familienangehörigen solcher Leute brachten Probleme, dies alles waren Christophs Aufgaben. Mancher trieb es dann soweit, daß nur eine Gewaltlösung das Endresultat sein konnte.

Für viele Menschen besteht eine psychische Sperre vor dem Einsatz von Gewalt, vor allem vor dem gezielten Einsatz der Schußwaffe.

Das Töten, ob Tier oder Mensch bedeutet etwas Abschreckendes. Ist diese Sperre einmal überwunden, wird das Töten „Einzelner im Gesellschaftsinteresse“ moralisch noch gerechtfertigt, so kann der Mensch damit leben und er kann töten.

So war es auch bei einem besonderen Einsatz.  Eine Gruppe „jugendlicher Krimineller“ war zu überwachen. Neben den Polizeikräften war auch Christoph im Einsatz. Die Jugendlichen zogen in trunkenem Zustand nach einer Disco zu einem „Ehrenmal“, beschmierten es mit Hakenkreuzen, rissen die Fahnen von Christianopolis in Fetzen.  Die Polizeiwagen rückten mit Blaulicht an. Ein Stein flog. Ein Polizist stürzte blutend.  Da zog Christoph die Pistole. Der Junge, der den Stein geworfen hatte, wollte wegrennen. Christoph rief ihn an, er solle stehen bleiben; gab einen Warnschuß in die Luft ab und dann den gezielten Schuß in die Beine. Schlechte Sicht, die Aufregung, die Gründe waren vielfältig, der Junge tot.

Am nächsten Tag stand in der Zeitung: „…randalierende Jugendliche schmierten Nazisymbole. Die Polizei stellte die Ordnung wieder her.“

In den Dienstprotokollen stand: „Polizist verletzt … ein Toter und vierzehn Festnahmen.“

Man schwieg besser zu einem solchen Fall.

Welcher Staat aber versucht nicht mit allen Mitteln zu verhindern, dass man seine „Ehrenmale“ und seine Fahne besudelt?

Christoph erhielt einen Sonderurlaub.

Er zog sich in einen Bunker zurück, die überall im Lande als Zufluchtsorte in besonderen Fällen installiert waren.

Es gab große Bunker, zu jeder Zeit als Gefechtsstand aktivierbar, und es gab die „Einmannbunker“. Alle hatten sie eigene Versorgungseinheiten (Klimaanlage, Strom, Wasser). Hier konnten alle notwendigen Informationen empfangen werden. Der „Urlaub“ in einem solchen Bunker beinhaltete keine Zeitbegrenzung. War der Offizier nach seiner Meinung mit dem ihn belastenden Problem fertiggeworden, hatte er es moralisch verarbeitet, kehrte er zum Dienst zurück.

Je instabiler der Sozialismus in Christianopolis wurde, um so härter wurde die Arbeit dieser Männer. Die Bunker waren weit häufiger besetzt.

Da wurde gereizt auf einen Mann eingeschlagen, weil er beim Verhör nicht einmal zugab, was die Polizei schon lange bewiesen hatte. Da mußte eine junge Frau nackt mit gespreizten Beinen auf einem Tisch liegend eine „Untersuchung“ über sich ergehen lassen; der Aspekt der Demütigung zur Erreichung eines „positiven Ermittlungsergebnisses“ wurde immer mehr Arbeitsstil.

Überrascht war auch Christoph von der Geschwindigkeit des Umbruches. Waren gestern noch Dinge gesetzeswidrig, so durfte heute nicht einmal mehr deswegen ermittelt werden. Selbst in der Kleinstadt waren Tausende zu Demonstrationen aufgebrochen.

Nur noch radikale Extreme durften öffentlich bekämpft werden. So kam Christoph wieder am Ehrenmal zum Einsatz.  Wie damals randalierten Menschen. Die Polizei sah zu. Christoph verlor die Nerven, wollte dazwischengehen, zog die Pistole. In diesem Moment gab ein Polizist den Warnschuß in die Luft und unmittelbar danach den gezielten Schuß in die Beine ab.

Schlechte Sicht, die Aufregung, die Gründe waren vielfältig, Christoph tot.

In der Zeitung stand:“…randalierende Jugendliche am Ehrenmal“ und im Polizeiprotokoll:“…durch einen Unfall…“.

Vielleicht war der Tod von Christoph für ihn Erlösung.  Viele andere Menschen aber, die „dem Sozialismus treu dienten“, die sich wirklich sicher waren, mit ihrem Tun und ihren Taten für eine „glückliche Zukunft für alle Menschen“ zu. wirken; erlebten einen moralischen Kollaps!

Nie hatten sie sich private Vorteile aus ihren gesellschaftlichen Stellungen gezogen, immer waren sie gegen Dogmen in der Theorie aufgetreten, auch gegen Bürokratie und für mehr Flexibilität.

Wichtig war ihnen, im Interesse der Menschen zu handeln. Sie rechneten die Vorzüge des Sozialismus gegen die Schwächen des Kapitalismus auf und festigten so ihren Glauben an die Zukunftsidee des Kommunismus. Es galt die „Diktatur der Mehrheit über die Minderheit“, diese Minderheit wurde als Nörgler und Quertreiber verurteilt; denn die „Frage, wer – wen, war beantwortet“, hieß es. Sogesehen kam der Zerfall für viele unfaßbar, aber noch weniger faßbar waren für sie Amtsmißbrauch, Menschenrechtsverletzungen, dieses absolute Wirtschaftschaos, Umweltkatastrophen, Betrug und das politische Dilemma.  Alles war existent, beweisbar und von Menschen gemacht, denen sie vertraut hatten!

Von den ca.17 Millionen Einwohnern Christianopolis verließ mehr als eine Million das Land, aus etwa zwei Millionen einstiger Herrscher wurden neue Unterdrückte; die Masse demonstrierte für das, was fehlte.

Die „Idee des Sozialismus“ wurde als Worthülse ausgehöhlt und weggeworfen. Die Zahl der Schuldigen reduzierte sich schnell auf die „Klassiker“ und einige Politbüromitglieder. Das aber, was bisher diese Verbrecher taten, das wird zur neuen politischen Linie in Christianopolis. Jeder nimmt, wo er nur kann. Diese Bereicherung geht wieder wie selbstverständlich zu Lasten der einfachen Menschen.

Nun stand das völlige Verschenken des Landes im „Sinne des Volkes“ auf der Tagesordnung.

Erneut drängt sich die grausame Lehre der Philosophie dieser Zeit auf, die Fehler in der Frage des Parteimonopols, Bürokratismus und Starrheit in der Wirtschaft, zu geringe materielle Stimuli für fortschrittliche Leistungen und vieles mehr. Der Masse fehlte die eigentliche Motivation, tätig frei zu handeln.

Christian erfuhr erst Monate später vom Tod seines Verwandten.  Es ging ihm sehr nahe, denn auch sein Leben hätte so verlaufen können. Er aber hatte immer geschrieben, um sich zu beruhigen. Die ganze Wut, der ganze Alltagsfrust verlor niedergeschrieben seine Macht auf ihn, seine Kraft.

In seinen Vorstellungen, vor allem in dieser Theorie des „Tötens Einzelner im Gesellschaftsinteresse“, hätte auch er geschossen.  Die geistige Abreaktion hatte ihn weggeführt von tätiger Gewalt, aber auch immer mehr von Parteien.

Ihn nervte der Niedergang dieses Staates, hatte er hier doch Höhen und Tiefen erlebt, hatte er sich nicht unfrei gefühlt.

Er öffnete seine Gedankenwelt allem, womit er sich identifizieren konnte. So gefiel ihm besonders die Aussage eines Pfarrers, der damals im noch revolutionären Teil des Umbruches großes Ansehen erringen konnte. Da war der Gedanke, daß das Volk von der „Fremdbestimmung durch die Ideologie“ zur „Fremdbestimmung durch das Geld“ gebracht wurde; und das die Grenzen und Mauern, die einst die Weitsicht verbargen, zwar gefallen sind, aber nun neue, geistige Mauern entstehen.

Es gibt, um die Gedanken des Pfarrers weiterzuverfolgen, in dieser Zeit besonders gefährliche Menschen, die sogenannten „Wendehälse“; Menschen, die „nicht ehrlich mit sich ins Gericht gehen“, solche, die ihre Meinung für Geld verkaufen, die immer den anderen die Schuld geben, die nur Vorwürfe machen und selbst schnell wieder zu Macht und Geld kommen.

Solche Menschen haßt Christian.

Ein weiterer Gedankenzug gefiel ihm, als der Pfarrer sagte, das es erstrebenswert sei, wenn bei der Vereinigung zweier Staaten mehr herauskäme als die mathematische Summierung der Einwohnerzahlen, wenn etwas Neues entstände.

Was geschieht aber nun mit Menschen wie Christoph, die sich zwar selbst für unschuldig halten, die aber die Schuld mittragen.

Einige tauchten unter, andere wurden verhaftet.

Es wird aber in diesem Land noch sehr lange Menschen geben, deren inneres Verhältnis zu einem Staatswesen gestört sein wird. Viele haben diesen Glaubensverlust zwar nach Außen bewältigt, aber mit Herz und Verstand wird keiner einer Parteipolitik oder einer Regierung jemals wieder so vertrauen. Schuld, Bekenntnis und Sühne, jeder muß mit sich selbst klarwerden, muß sich die Achtung vor sich selbst wiedergewinnen!  Nur so ist er in der Lage, seine Taten zu vertreten.

Die Richter der Geschichte sind unerbittlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fiktiver Lebenslauf der Christiane Rosenkreutz

 

Auch sie war mit Christian weitläufig verwandt, aber im Gegensatz zu Christoph galt dieser Familienzweig als negativ. Man pflegte keinerlei Kontakt.

Christianes Vater war ein sogenannter „Problembürger“. Ihm lag mehr am Alkohol und weniger an Arbeit. Eine Vielzahl von Fehlschichten und häufige Auseinandersetzungen mit der „Konfliktkommission“ oder der Polizei wegen kleiner Diebstähle oder Betrügereien prägten seine Kaderakte. Der Betrieb durfte ihn aber nicht entlassen, da er bei der „Abteilung Inneres des Rates der Stadt“ als „kriminell gefährdeter Bürger“ registriert war; auch so ein Humanismus des Sozialismus.

Die Mutter des Mädchens arbeitete im Vier‑Schicht‑System als Textilfacharbeiter. Auch sie neigte leicht zu überhöhten Alkoholgenuß und zu fremden Männern.

Beide Eltern kümmerten sich wenig um das Kind. Nach Auseinandersetzungen in der Schule und einem Zigarettendiebstahl in der Kaufhalle schaltete sich die Jugendhilfe ein.

Nach einiger Zeit wurde die Einweisung in ein Heim verfügt. Ihr erstes Erlebnis war die Erniedrigung. Kaum angekommen mußte sich Christiane nackt ausziehen. Man untersuchte sie gründlich, vor allem auf dem Stuhl des Frauenarztes lag sie besonders lange.

Dann mußte sie sich bei den anderen Mädchen Geltung, ihren Platz verschaffen. Dabei ging es nicht immer friedlich zu. Des Öfteren stand eines der Mädchen vor dem Erziehungsrat, um Disziplinverstöße zu verantworten. Zusatzarbeiten waren eine Strafe, aber oft ging es auch in die Arrestzelle, nackt natürlich, nur mit einer Decke, um „Zeit zu finden, über die Tat nachzudenken“.

Mitunter versuchten Mädchen auch, auszureißen. Irgendwann kamen sie jedoch wieder, die Polizei brachte sie. Dann mußten sie in die Quarantäne, nackt natürlich und die Untersuchungen nahmen kein Ende. Die Ärzte gingen dabei nicht gerade sanft mit den Ausreißerinnen um, besonders wieder der Frauenarzt. Aber auch mancher Erzieher demonstrierte hier besondere Härte und mitunter billigten sie sich auch selbst eine gründliche Betrachtung der Mädchenkörper zu.

Dieses Leben war nun der Ersatz für die Sauforgien des Vaters, für Vernachlässigung und Prügel zu Hause.

Christiane verhärtete, wurde zum Einzelkämpfer, gnadenlos auf ihre persönlichen Vorteile orientiert. Ob später in der Lehre, bezeichnenderweise wurde sie Textilfacharbeiter, oder im Beruf, sie haßte alle Vorgesetzten und brach auch jede Freundschaft bald ab.

Bei einer Fete schlief sie mit einem Schlosser. Sie wurde schwanger. Wieder Frauenarzt, Untersuchungen, Gespräche, denn sie wollte kein Kind. Als sie nach dem Eingriff erwachte, teilte ihr der Arzt mit, das sie nie ein Kind bekommen könne. „Gut,“ dachte sie.

Immer wieder traf sie in ihrem Umfeld auf Menschen, die ihre Probleme dem Staat zuschoben, die recht laut über Mißstände Anklage erhoben, um ihre Unschuld für die Misere ihres Lebens zu bekunden. Für Christiane war der Staat die Summe von Heimerziehung, Vorgesetzten und Ärzten, alle ständig mit ihr unzufrieden. So fand sie Zugang zu einer solchen Gruppe, die „Freiheit“ wollte. Ihre Treffen waren heftige Dispute darüber, was alles schlecht sei, wie ungerecht sie sich behandelt fühlten. Mit viel Alkohol und mitunter auch mit sexuellen Ausschweifungen stritt man über das Leben, jeder Lebenslauf klang ähnlich. Haß auf alles Erlebte war Grundtenor.

In der Zeit der Demonstrationen gingen sie ebenfalls mit auf die Straße und schrien sich ihre aufgestaute Wut aus dem Bauch. Auch sie hatten keine Identität in dieser Gesellschaft gefunden, trug hier die Gesellschaft wirklich auch alle Schuld?

Sie zogen randalierend durch die Straßen, trunken vom Rausch der Demonstration und vom Alkohol. Man grölte faschistische Liedanfänge. Farbsprayflaschen, Reizgaspatronen, billiger Rotwein und all die bisher verbotenen Symbole, deren Sinn sie meist nicht kannten, das war für sie der „Sinn der neuen Freiheit“. Eigentlich war es nur der Reiz des Verbotenen, der Gang an der Grenze der Legalität. Aber sie spürten auch die Ablehnung bei vielen der Menschen, denen sie bei ihren Streifzügen begegneten.

Die Polizei hielt sich fern.

Die Gruppe zog sich tagsüber in eine „Bude“ zurück, schlafend, dösend, nichtstuend, in der Nacht wurden sie mobil.

Wenig Essen, viel Alkohol und Zigaretten; nach einer besonders „schweren Nacht“ rüherte sich Christiane nicht mehr. Der herbeigerufene Notarzt stellte den Tod fest. Kreislaufzusammenbruch in Zusammenhang mit Alkoholvergiftung und allgemeiner Schwäche. „Das hätte auch ein Drogenopfer sein  können,“ sagte sarkastisch der Arzt.


Fiktiver Lebenslauf eines „Revolutionärs“

 

Am Anfang war auch er in der Partei. Da er aber sein Leben nicht mit Warten auf Parteibeschlüsse verbringen wollte, reichte er schriftlich seinen Austritt ein. Parteiaustritte aber waren ein negatives Zeichen der Arbeit einer Grundorganisation; also beschloß die Mitgliederversammlung den Ausschluß wegen mangelnder Parteidisziplin, Uneinsichtigkeit und Selbstsucht.

So erhielt die geplante Auszeichnung zum Nationalfeiertag für gute Neuerertätigkeit ein anderer, „verdienstvollerer“ Kollege.

Als ihn zwei Jahre später die Brigade zum Vertrauensmann wählen wollte, schritt die Gewerkschaft ein; das war unmöglich.

Er aber verlor nicht den Mut, leistete beste Arbeit, diskutierte und argumentierte offen und sachlich, schwieg nicht über Ungerechtigkeiten und zeigte immer wieder Wege auf, wie es besser gehen könnte.

Ein äußerst unbequemer Mensch für die Betriebsleitung, bei zunehmend vielen Kollegen beliebt.

Dann tauchten erste Flugblätter auf und mit ihnen die Männer vom Sicherheitsdienst. Es gab Aussprachen, Verwarnungen und Verweise.

Unser „Revolutionär“ wurde immer mobiler, sprach zu den Menschen, organisierte Versammlungen und war auf jeder „Demo“ zu finden.

Selbst in der Bude, wo Christianes Truppe hauste, erschien er und erklärte den Sinn von „keine Gewalt“.

Zusammengefaßt waren wichtige Eckpfeiler dieses Handelns Dinge wie: „keine Bespitzelung des eigenen Volkes; keine Benachteiligung von Andersdenkenden; kein Machtmonopol einer Partei; Bestrafung der Schuldigen am wirtschaftlichen und politischen Niedergang des Landes; Meinungsfreiheit;“ ‑ also alles reale Forderungen nach Demokratie, Selbstbestimmung und Humanität.

Als der „runde Tisch“ seine Arbeit aufnahm, wählte man ihn zum Vorsitzenden. Er schonte sich nicht, stritt und kämpfte; schrieb Forderungen und Bittgesuche, um das Leben in der Stadt zu verbessern.

Aber bereits mit den „ersten freien Wahlen“ wurde systematisch mit der Demontage dieser „runden Tische“ begonnen ‑ deren Vorschläge bis hin zu einer neuen Verfassung wurden vom Tisch in den Papierkorb befördert. Die Revolution war vorbei; echte „Revolutionäre“ waren nicht mehr gefragt.

Neue Parteien zogen in das Rathaus, alles hatte neue Namen.

Plötzlich waren alle schon immer gegen den Sozialismus, alle waren unterdrückt und keiner trug jemals Verantwortung. Die neuen Pöstchen und Posten wurden sich gegenseitig zugeschanzt, neue Bilder hängen an alten Bilderplätzen. Ein neuer Name für die Stadt und einige Straßen; Renovierung der Büros, Demontage der alten Symbole und Denkmale, da spielen die Kosten keine Rolle, für das Gesundheitswesen hat die Kommune kein Geld. Wo man früher „ROT FRONT“ grüßte, klingt es heute „Grüß Gott“. Als Erkenntnis blieb dem „Revolutionär“ ein Abgeordnetensessel in der Opposition, also wieder in einer Gegnerrolle in diesem „gewendeten“ Staat (also doch von einem Extrem zum anderen). Die Herbstideen von wahrer Demokratie und Humanität blieben wieder einmal auf der Strecke beim Gang ins „geeinte Vaterland“. Sollte es vielleicht irgendwann wieder eine Revolution geben?


Der freie Mensch  

09.09.1990

 

Wer einmal wissentlich schweigt,

den plagt ewig das Gewissen der Zukunft.

Wer heute zögert zu handeln,

dem werden später die Hände gebunden sein.

Wer sein eigenes Ich aufgibt, der lebt in toter Hülle

und wer sich mit aller Gesinnung verrät,

der haßt selbst diesen letzten eigenen Rest;

er ist ohne Achtung vor sich selbst.

 

Wer die bravste Antwort gibt,

schön immer das Richtige tut,

alles, was Lob und Geld ihm bringt,

kommt nervlich entspannt nach Haus,

und legt sich bloß mit keinem an;

nur Dumme glauben sich so glücklich!

 

Wer sich eigene Gedanken macht,

wer nach bestem Wissen für das Gute streitet,

der reibt sich auf, schafft nicht nur Freunde.

Ihn treiben die Menschen zum Helden oder Tyrann,

ihm unterlaufen Fehler, Schwächen werden deutlich;

Neid, Haß und Zweifel treffen härter als Steine!

 

Er aber, und nur er, er kann aufrecht gehen,

hat Achtung vor sich selbst,

ist der eigentlich freie Mensch!

Indem er lebt für die Menschen,

lebt er sein persönliches Glück;

er ist Mensch in der Menschheit!



WAR

(wer hat den Krieg gemacht?)

Januar 1991

 

Wieder ist Krieg auf der Erde.

Ausgangspunkt: Ein Staat annektiert seinen Nachbarstaat.

Ort: Nahost, Irak

1. Frage: Wieviele Gebiete der Erde sind völkerrechtswidrig besetzt?

2. Frage: Was haben die USA in Nahost zu suchen?

1. Antwort: Israel und die USA halten fremde Territorien besetzt.

Die UNO verurteilt dies, aber niemand griff deshalb die Staaten an und bedrohte damit den Weltfrieden.

2. Antwort:

‑ die USA kamen nach Europa, als im 2. Weltkrieg der Verlierer feststand; um nicht alle Staaten dem Sozialismus zu überlassen.

‑die USA kämpften in Vietnam und verloren; was wollten sie da?

‑die USA kämpften in Kuba, Grenada, Libyen und Panama als Weltgendarm?

‑die USA kämpfen am Golf.

Nie wurden die USA in diesem Jahrhundert angegriffen.

Nie gab es in diesem Jahrhundert Krieg auf USA-Territorium.

Die USA fürchten um Israel,

nicht um den Staat der Juden, sondern um ihren Aggressorfreund,

den Waffenerprober wollen sie schützen,

damit die Region nicht zur Ruhe kommt?

3. Antwort ohne Frage:

Die USA tragen die Hauptschuld am Golfkrieg.

Sie wollten Krieg und ließen dem Aggressor keine Wahl.

 

Gedankenspiel:

 Die USA verlieren im Golfkrieg Ansehen, denn sie sind Angreifer. Die UdSSR hat innere Probleme, also ebenfalls geschwächt. Deutschland ist wiedervereinigt, um Großmacht Nr.1 zu werden?


 

DIE ZUKUNFT

 

Nachdem wir bereits aus der Analyse der Geschichte wichtige und grundlegende Charakteristika eines Christianopolis erarbeitet haben, kommen wir nun zum eigentlichen Thema unserer Betrachtung; zum Versuch des Entwurfes eines gerechten und humanen Staates. Was ist vorhanden?

Es besteht ein begrenztes Territorium als Staatsgebiet mit den natürlichen Gegebenheiten wie Landschaft und Natur. Hier leben und arbeiten Menschen in Wechselwirkung zu diesem Gebiet. Sie prägen durch ihre Arbeit, den Bau von Städten, durch Industrie und Landwirtschaft sowie durch die Infrastruktur den menschlichen Stempel darauf. Andererseits sind sie immer zwecks Ernährung und Lebenserhalt an sich auf die Natur angewiesen. Deshalb muß Umweltschutz nicht in einem besonderen Ressort behandelt, und je nach Finanzlage mehr oder weniger intensiv betrieben werden; es gibt ein zwingendes System zur Erhaltung und zum Schutz der Natur. Wissenschaftliche Arbeiten beschäftigen sich mit Produktion und Entsorgung in jedem Wirtschafts‑ und privatem Bereich. Keine Anlage, kein Wohnhaus usw. darf ohne Beachtung der Umweltproblematik errichtet werden. Ein Kontrollorgan überwacht die Einhaltung der wissenschaftlich fundierten Werte und ist dazu berechtigt, jede Baustelle sofort bei geringsten Verstößen stillzulegen. Ausnahmegenehmigungen gibt es in diesem sensiblen Bereich nicht.

 

Vorhanden ist weiterhin eine Anzahl von souveränen Staaten. Zu ihnen gelten die strikte Achtung ihrer Grenzen und die Nichteinmischung in deren innere Angelegenheiten. Ein internationales Gremium hat die Endgültigkeit aller bestehenden Grenzen vereinbart, nachdem alle strittigen Probleme so gelöst wurden, daß jedes Volk sein eigenes Land bewohnt und Staatsrecht besitzt. Schließen sich mehrere Völker zu einem Bund zusammen, muß stets die eigene Autonomie gewahrt bleiben. Alle wirtschaftlichen und politischen Beziehungen der Staaten untereinander werden von diesen selbst vertraglich geregelt.

Kein Staat verfügt über eine Armee. Da aber Charakterzüge wie Egoismus oder Machtstreben einzelner Menschen nie auszuschließen sind und deshalb Gesetze, Verträge und menschliche Normen gebrochen werden können, gibt es Justiz und Polizei. Diese Organe arbeiten international zusammen. Verbrecher werden so verfolgt, daß sie im Land, in welchem sie die Tat begingen, vor Gericht gestellt werden. Asylanten gibt es nicht, da jeder die Möglichkeit hat, vor Konflikten mit den jeweiligen Gesetzen das Land zu verlassen.

 

An dieser Stelle wird deutlich, daß Christianopolis nur in einem gleichberechtigtem Staatengefüge bestehen kann; so wie es bereits Hegel formulierte, als er hervorhob, daß wahre Freiheit viele Freie voraussetzt.

Eine weitere Gegebenheit ist ein geregeltes Eigentumsprinzip. Betriebe und Institutionen gehören denjenigen, die dort arbeiten. Jeder erhält mit Vollendung des 18. Lebensjahres einen Anteil im Betrieb seiner Wahl; kostenlos. Bis dahin hatte er die Möglichkeit, sich ebenfalls kostenlos auf die ihm am meisten liegende Tätigkeit vorzubereiten, basierend auf seinen geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Die Bezahlung erfolgt nach dem Maß der Leistung des Einzelnen an der Gewinnerarbeitung. Geht ein Betrieb pleite, werden alle belastet. Verlässt jemand seinen „angestammten“ Betrieb, so muß er beim Einstieg in einen anderen Betrieb dort seinen Platz erkaufen. Vom erzielten Gewinn sind Mittel an den Staat abzuführen, um Bildungs‑ und Gesundheitswesen zu finanzieren.

Nur diese beiden Einrichtungen sind kostenlos, alle anderen Bereiche und Wirtschaftszweige arbeiten nach dem Prinzip der Eigenerwirtschaftung. Staatliche Subventionen für einzelne Produkte gibt es nicht, ebensowenig kein regulierendes Eingreifen des Staates in Wirtschaftsbereiche.

Die politische Struktur des Landes ist einfach gegliedert. An der Spitze steht eine gewählte Regierung, welche im Abstand von vier Jahren durch Neuwahlen abgelöst wird. Jeder Kreis schickt entsprechend seiner Einwohnerzahl eine Anzahl Abgeordneter direkt ins Parlament. Aus diesem gesetzgebenden Parlament wird die Regierung gewählt, welche in öffentlicher Ausschreibung die Minister für Polizei und Justiz, für Bildung und für das Gesundheitswesen bestellt. Diese Minister sind der Regierung rechenschaftspflichtig und jeder Zeit abberufbar. Sie erhalten entsprechend ihrer Begründung die Finanzen des Staates zugewiesen. Funktionen des Außenministers und der Staatsrepräsenz nimmt der Präsident selbst wahr. Die Abgeordneten nehmen auch Funktionen innerhalb ihres Heimatkreises ein, sodaß die Zahl der im Staat hauptamtlich beschäftigten Politiker auf ein Minimum beschränkt bleibt.

Hier sei nochmals darauf verwiesen, daß es weder Fraktionen noch Parteigruppen im Parlament gibt. Diese weitere Lehre der Vergangenheit geht davon aus, daß solche Fraktionen durch die Unterwerfung der Abgeordneten unter Parteidisziplin die Freiheit der Meinung beengt, also einen harten Einschnitt in die Gedankenfreiheit darstellt und somit unakzeptabel ist. Es werden Personen gewählt, welche in ihrem Kreis bekannt sind. Dadurch reduziert sich die Wahlkampfausgabe auf geringsten Umfang.

Unabhängig davon ist die Tätigkeit von Parteien, Organisationen und Gemeinschaften erlaubt, wenn es sich nicht um Gruppierungen handelt, welche Gewaltanwendung nicht ausschließen, bzw. Gewalt verherrlichen.

Eine solche unabhängige Regierungsform garantiert nicht nur die uneingeschränkte Souveränität der Abgeordneten, sondern auch eine fachlich fundamentierte Gesetzgebung, einfach in der Anwendung und frei von parteipolitischen Verklauselungen.

 

Die wichtigste und grundlegenste Veränderung, der Unterschied zwischen Christianopolis und allen bisherigen Staatsformen vollzieht sich in den Köpfen der Menschen. Bei der Akzeptanz des Materieprimates nimmt die Formung und Ausprägung des Bewußtseins; die Art und Weise menschlicher Umgangsformen mit der Umwelt aus Natur und Mitmenschen; die entscheidende Stellung weltlicher Zukunftsmöglichkeiten ein. Dabei wird, wieder eine Vergangenheitslehre, die Aufpfropfung von Bewußtseinsschemata und die Fehleinschätzung des Massenbewußtseins zur Machtsteigerung strikt ausgeschlossen, da erstens jederzeit jeder Mensch die Freiheit hat, aus dem Gesellschaftsvertrag auszutreten; zweitens eine Regierung nur vier Jahre im Amt bleibt und weil drittens zu allen wichtigen Fragen und zur Aktualisierung der Rechtsgrundlagen oder der Anpassung der Verfassung an die historischen Gegebenheiten Volksentscheide herbeigeführt werden müssen. Damit verliert jede Form des Machtmißbrauches seine Substanz, sprich sein Volk, so, wie es Brecht mit der Parabel erklärte, daß ein Volk sich eine neue Regierung einfordern kann, nie aber umgekehrt. Diese Bewußtseinsstruktur ist nur dann möglich, wenn sich kein Mensch auf Kosten anderer bereichern kann. Das Ausschließen solcher Gelegenheiten ist bisher noch nicht greifend angewandt worden. Überall war Bereicherung zumindest an gemeinschaftlichem Eigentum möglich.

Willige ich aber allen die konsequent gleiche materielle Basis zu (Mao), bleibt die Wirtschaft auf der Stelle, denn das Interesse an „Mehr‑“ Leistung fehlt. Hier ist der eigentliche ungelöste Punkt.

In diesem Zusammenhang sei im Interesse des ständigen Infragestellens eigener Weltanschauung auf einige Gedanken verwiesen. Nehmen wir die große, oft zitierte Losung der „Französischen Revolution“:

 

FREIHEIT ‑ so kann dieses Wort nicht stehengelassen werden. Das existentielle Zusammenleben freier Menschen erfordert geschuldet der Unterschiedlichkeit der Menschen selbst Umgangsnormen, sprich Gesetze, um nicht den Rückfall in die Tiersphäre, in die Gewalt des Stärkeren (friß oder du wirst gefressen), zu vollziehen. Hegel beschrieb die „absolute Freiheit“ bereits als negativ. Also ist menschliche Freiheit in der schöpferischen Gestaltung, im Tun des Einzelnen zu finden.

 

GLEICHHEIT ‑ (s. oben) führt zwangsläufig zum Stillstand; es gibt keinen Willen zum Streben und das bedeutet nach dem geistigen Ruin den körperlichen Zerfall einer solchen Gesellschaftsordnung.

 

BRÜDERLICHKEIT ‑ geht bis zu „alle Menschen werden Brüder“ und ist das dem menschlichen Lebensegoismus entgegengesetzte Idealbild. Schon in der „Bibel“ erschlug ein Bruder den anderen, die Beziehungen der Menschen unter‑(zu‑)einander kann sich nicht auf den Verwandtschaftsgrad beschränken.

 

Legen wir hier die Trilogie des Atheismus (Entstehung ‑ Sein – Vergehen) zugrunde und folgen den Gedanken moderner Philosophen (Entwicklung ‑ Schaffen ‑ Ich‑Sein), so erhält man die Forderung nach freiem Werden ‑ freiem Schaffen ‑ freiem Ausstrahlen. Damit kann der einzelne Mensch hier (diesseits) leben und so kann er frei werden.

Es gilt demnach, für verschiedenste Berufs‑ und Menschengruppen einen Äquivalentwert zu finden. Da, wie bereits festgehalten, Bildung in jeder Form für jeden kostenlos möglich ist, hat jeder die Möglichkeit, durch entsprechenden Wissenserwerb seine geistigen Potenzen voll zur Anwendung zu bringen, und daraus sein verfassungsmäßiges Recht (Art. VIII) abzuleiten, eine ihm angemessene Tätigkeit auszuüben. Der Äquivalentwert seines Tun`s wird gemessen am Grad seines persönlichen Einsatzes für die überschaubare Einheit „Betrieb“, also in seinem Besitzverhältnis selbst.

Letztendlich bedeutet dies aber, daß die Wertung, inwieweit ein Mensch „ausgelastet“ ist, von anderen getroffen werden muß. Nun beweist auch hier wieder die Vergangenheit, daß solche „Beurteilung“ in beiden Richtungen fehlerhaft waren; zum einen, weil viele für sinnlose Dinge mehr oder weniger bewußt Aus‑ bzw. Überlastung glaubhaft machten; zum anderen, weil auch viel vom Verhältnis des „Beurteilers“ zum Menschen an Wertigkeitsverschiebung brachte, die berüchtigten „Verurteilungen“.

 

Der Äquivalentwert, der die verschiedenen Arbeiten in ein reales Verhältnis setzt, kann also nicht mit früheren Maßstäben ermittelt werden. Er setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:

1. Die Konstante: Sie umfaßt die Art der Tätigkeit nach notwendiger Qualifizierung, nach körperlichen und geistigen Arbeitsbedingungen und Erschwernissen bei der Aufgabenlösung, der Arbeitszeit usw. und wird in einem Katalog für jeden Arbeitsplatz zugeschnitten dargestellt.

2. Die Variable: Sie umfaßt eben jenen persönlichen Einsatz des Menschen entsprechend der Aufgabenstellung. Um hier die Fesseln zu sprengen, greifen wir auf einen Gedanken von Rousseau in den „Betrachtungen über die Regierung von Polen“ zurück, in welchen er davon schreibt, die Leidenschaften auf keinen Fall auf Gelderwerb und Besitz zu reduzieren. Die Variable basiert im Praxisbezug demzufolge mehr auf den Erwerb von Anerkennung und Achtung, von Redlichkeit und führt erst sekundär zur Befriedigung materieller Dinge ihrem vulgären Grunde nach.

Der Mensch, der in seinem frei gewählten Tätigkeitsfeld die materiellen Früchte ebenso wie Wohlfühlen finden kann; Achtung erfährt ‑ den Sinn seines Lebens selbst erkennt und sich so nicht untätig im Strom des Lebens treibend fühlt, sondern sein „Ich“ einbringt auf dem ständigen Suchweg nach dem wirklichen „Oben“ der ganzen Menschheit ‑für sich und die Zukunft ‑ oder, um es mit Goethe zu sagen: „Es kann die Spur von meinen Erdentagen, nicht in Äonen untergehen…“; dieser Mensch erst lebt wirklich! Die Quintessenz dieser Erkenntnis schließt den Riß zwischen Individuum im Einzelnen und gesellschaftlichem Wesen, indem sie die Zweiteiligkeit des Menschen offenbart und erstmals anerkennt; indem sie die Existenz des Menschen für sich selbst und für die Welt, die Menschheit an sich in der Verantwortung für die Zukunft in dieser Reihenfolge achtet.

Gehen wir hier den Gedankenweg von H.J.Störig aus seinem Werk „Weltgeschichte der Philosophie“ in Bezug auf Kant mit, als er schreibt, daß in der Philosophie bisher der Fehler besteht, den „Bestimmungsgrad für unseren Willen außerhalb unser selbst“ zu legen. Es wird ein „höchstes Gut“, „Vollkommenheit“ usw. definiert und ein möglicher Weg dahin gewiesen. Das ist im eigentlichem Sinne Unterwerfung Vieler unter die Idee eines Menschen. Erfahrung und Vernunft des Einzelwesens sind aber für jeden selbst der Weg zur praktischen, eigenen Lebensentfaltung. Die Erlangung des „höchsten Gutes“ muß jeder für sich selbst definieren und finden können. Da setzt innerhalb einer notwendigen Rahmenordnung des Zusammenlebens vieler Menschen (Verfassung) die Freiheit des Willens des Menschen ein.

Jetzt schließt sich der Kreis und ich kann das neue Bewußtsein der Menschen als wichtigste und grundlegende Veränderung für Christianopolis einordnen in das gesellschaftliche Sein dieses Staates. Nicht Fremdbestimmung des Volkes durch Ideologie oder Geld, sondern Selbstbestimmung des Menschen selbst ist die Weiterführung des anklagenden Gedankens.

Gebrauchtwerden, Gebrauchtsein ist auch ein Teil der Menschwerdung. Menschen können auch ohne Aussicht auf viel Geld große Taten vollbringen, Beispiele aus dem humanen Tätigkeitsfeld beweisen dies deutlich. Der Mensch in dieser Dualität braucht materielle Basis zum Leben, und den Verstand, dies selbst zu erbringen; damit verdient er Achtung und Würde. Reichtum ist tot, wenn er nicht verwandelt wird in praktische Erlebnisse. Keinem nutzt erkaufte Achtung.

Der Mensch als Egoist ist das Produkt des Wertmaßstabes der Menschen selbst, ebenso wie die Zuordnung des „Böse“ als Charaktereigenschaft im Christentum menschliche Wertung ist.

Mit der Schaffung des dualen Äquivalentwertes in Christianopolis wird dieser Bann (Fluch) der freien Menschheitsentwicklung gebrochen. Die Formel ist nicht neu, sie birgt die Ideen und Gedanken vieler Philosophen und Utopisten; sie wird aber in diesem Christianopolis erstmals Praxis, und „es wird sein, wenn es sein wird“, wenn es soweit ist. Wollten wir uns zeitlich festlegen, diktierten wir schon wieder, verstoßen gegen eigene Denkweisen. Wenn genügend Menschen das System begriffen haben, wird es nicht mehr aufzuhalten sein.

Der Mensch also, eingeordnet in dieses duale System, und nicht eingeordnet unter Vorausverurteilungen und Bestimmungen ist die Kraft der Zukunft. Diese Menschen sind also a priori nicht böse oder egoistisch, sie passen sich nur den von vielen erschaffenen, aber von wenigen beherrschten Umweltbedingungen an. Bisher kam das Produkt „Egoist“ am besten zum Ziel, weil der Materialismus auf Besitz, Reichtum und damit verbunden auf Macht eingeengt war. Den mächtigen (sprich reichen) Politikern wird auch nie daran gelegen sein, dieses System zu durchbrechen; gleich welche widerwärtigen Wahlversprechen sie erlügen. Ihnen ist bewußt, daß ein Volk für diese ihre Ziele nur brauchbar ist, wenn jeder einzelne selbst egoistisch nach Macht und Reichtum strebt. In Christianopolis ist, zusammenfassend wiederholt, für jeden die Befriedigung seiner materiellen Wünsche durch offene Bildung im Äquivalentwert seiner natürlichen Grenzen möglich; und dazu kommt ein Anteil am gesellschaftlichem Reichtum durch Achtung und Würde, welcher mehr als Geld, sondern eben das Wohlfühlen ausmacht. Es fällt der Egoismus und das Böse an sich. Das ist der Wert, der die Unabhängigkeit ausmacht und so bekommen wir drastisch vor Augen geführt, wie weit wir uns von der Unabhängigkeitserklärung selbst entfernt haben, denn da steht geschrieben: “ … und das Streben nach Glück…“

Der Mensch braucht den Willen zum Streben.

Der Mensch will gebraucht sein.


DER WEG DER MENSCHEN

            10.01.1993

 

Die Menschen sind erschöpft und müde. Sie sehen teilnahmslos zu, wie ihre Welt zerstört wird,

von Menschen!

 

Wie ist sie, diese Welt von heute?

Sie ist auf dem Weg, den die „BIBEL“ voraussagte:

           sündig und schlecht; egoistisch, träge und selbstherrlich

die Menschen!

           bauen am letzten Weltenreich eigener Zerstörung

 als Menschen!    

           predigen Wasser (sprechen über Vernunft) und saufen den Wein

(zerstören die Natur)

     Gewalt als Machtmittel, das Irreale als Normalität, die Macht der Mächtigen ist perfekt

so sind die einen Menschen ,   

 

– schweigend, eingeschüchtert, unterjocht und verelendet in aller Welt; eingeredete Freiheit lobend                               

     sind die anderen Menschen!

 

Sie sind auf dem Weg zum Chaos!!!

  da mischt Politik in die Wirtschaft sich ein

  wird der Politiker zur Spektakelfigur und immer mehr unbezahlbar

  Parteigezänk ist oberstes Gebot, Demokratie ausgehöhltes Wort

– Krieg und Gewalt entstehen, weil Politik keinen Frieden findet, weil wieder                            Wirtschaftskrise ist!

 

         es werden Medien zu der Macht die ungestraft erpressen und verleugnen darf; die Töten filmt, statt zu helfen; die Grausamkeiten und Perversion nur sucht, um den eingelullten Zuschauer noch zu erreichen,

   da gewinnt man wieder in altgewohnter Art,

 selbst dem größten Mißerfolg und Niedergang positive Entwicklung

 ab alles Menschentaten!

 

Das Schlimmste aber ist , daß keiner diese Worte hören will.

 

Alle wissen um diese Wahrheit, wenige sprechen davon, kaum einer handelt, für die Mehrheit ist sie tabu!

 

DER MENSCH GEHT AN MENSCHLICHER TAT ZUGRUNDE!

 

Die warnenden Rufe der Wenigen verhallen ungehört!

 

 

 

 

 

 

 


EIN NACHSATZ

(es sei mir die Bezeichnung „Nachruf“ gestattet, denn von „Ausblick“ wage ich nicht zu sprechen)

 

Philosophie ist notwendig. Sie ist das Bindeglied zwischen den Wissenschaften und dem menschlichen Denken. Philosophie ist Standpunktschaffen; Standpunkte, Betrachtungsweisen der Welt in der Einheit von Natur und Mensch.

Philosophie interpretiert die Vergangenheit ‑ das warum und wieso ‑ analysiert; damit Fehler nicht zweimal passieren (leider nur theoretisch. Die menschliche Geschichtspraxis beweist unzählige Male das Gegenteil von Handlungen des „Vernunftwesens Menschen“),  und Philosophie weist Neues.

Wer also Philosophie an sich in Frage stellt, der stellt das Denken, die Freiheit den Gedankenmachens über die Zukunft in Frage. So ist die Philosophie als Wissenschaft des Denkens notwendige Kritik am gegenwärtigen Sein; ein Abwenden, Absagen an Philosophie ist der Anfang vom menschlichen Ende.

Alle Betrachtungsweisen der Welt werden unter menschlichen Gesichtspunkten bewertet. Was aber ist dieser Ausdruck „wertvoll“ durch den Menschen wert?

Menschenwert ‑ Wertmensch; was ist Mensch? Was Wert? Wer legt diese Kriterien fest?

Wir zwingen der Natur unsere Kultur auf; aus dem Naturmenschen wurde Menschen ‑ (Kultur) ‑ Natur. Der sogenannte „zivilisierte Mensch“ bewertet also die Natur nicht mehr nach dem eigenen Herkunftsprinzip, sondern mit „zivilisierten“ Denkarten nach dem Prinzip des Nutzens. Damit stirbt immer mehr Natur durch die Hände des freiesten Wesens dieser Welt, des Kulturmenschen. Bisher gab es ein Maximum auf der einen Seite menschlicher Betrachtungsweisen; das gleiche auf einer anderen Seite; quasi ein Positivum und ein Negativum. Mit jedem Wegfall von Gegensätzen verliert die Menschheit mehr Balance, mehr Triebkraft. Es geht nicht mehr vorwärts. Gegensätze müssen erfunden, neu „konstruiert“ werden. Das ist die Zukunft des Menschen als Egoist. Somit werden Mensch und Frieden auf dieser Erde entgegengesetzte Pole. Eine Weiterentwicklung innerhalb dieser Wertmaßstäbe birgt das Chaos, das Zerstören der Menschen durch sich selbst. Diesen Weg weist übrigens auch die „BIBEL“; und er ist aus heutiger Sicht mehr als wahrscheinlich. Es sei denn, man ändert das Wertmaß total und überläßt jeden Menschen die freie Entscheidung seiner Entwicklung.

 

Bisher war der Einzelne bereits mit der Erblast eingeteilt, zugeordnet und vorbestimmt. Der Ort der Geburt, in einem „reichen Land“ oder in der „dritten Welt“; die Finanzkraft der Eltern, all das entscheidet doch bereits über zukünftige Möglichkeiten. Hier ist der erste Punkt des Änderungsansatzes. In der Welt des Christianopolis haben alle Kinder gleiche materielle Möglichkeiten und Ausgangspositionen; entscheidend für ihr Werden sind allein ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten; ihr Können.

In der Jugend, im Stadium des Erwachsenwerdens kommt eine weitere Wertmaßverurteilung auf die Menschen zu. Gerade in der Zeit der Familiengründung, der Errichtung der eigenen materiellen Welt, da fehlt das notwendige Geld; wenn wir Erblasten zukünftig ausschließen für alle. Geringe Ausbildungsbeihilfen, niedrige Anfangsgehälter, denn „sie haben ja noch nichts geleistet“. So reicht es eben nur zu einer kleinen Wohnung, zum kleinen Auto; die Kinder werden in diese Enge hineingeboren und der Teufelskreis beginnt von Neuem. Später dann, das Gehalt steigt mit den Jahren, die Kinder gehen aus dem Haus; da sind dann gesicherte Finanzverhältnisse bis zur „Traumwohnung“ und zum „Traumauto“ möglich; die Traumreise wird realisierbar. Der Prozeß des einsetzenden Alterns aber engt mehr oder weniger ein, viele suchen sich eine kleinere Wohnung, fahren ein kleineres Auto.

Hier liegt der zweite Ansatzpunkt zum Umdenken. Man vergebe mit dem Erreichen der geistigen Selbstständigkeit (Mündigkeit) eine Art Darlehen oder Kredit, der bestimmte Grundwerte ermöglicht. Diese zu definieren, obliegt im Wandel der Zeit flexibler Vorstellungen. Aus heutiger Sicht wäre da z.B. die Einrichtung einer angemessenen Wohnung mit entsprechenden technischen Komfort; eine Grundausstattung zur Erfüllung des Kinderwunsches, die Voraussetzung für realistische Kleidung und Ernährung; die sinnvolle Urlaubs‑ und Freizeitgestaltung zwecks Erholung und das scheinbar notwendige Auto, passend zur Familiengröße. Das sind, wie gesagt; ständig wechselnde Wertigkeiten und wachsende Ansprüche.

So ausgestattet arbeitet der Mensch für sich selbst ohne Zwang zu Hektik. Er zahlt diesen Kredit ab und schafft durch die Redlichkeit seines Tun`s die erstrebte materielle und ideelle Anerkennung als Basis für die Realisierung dieser Lebensphilosophie. Die „Sippenverantwortung“ entfällt somit völlig aus dem materiellen Bereich.

Die hier entworfenen Gedanken gilt es nun, in die vorliegende Verfassung einzuordnen; und schon eröffnet sich ein Widerspruch. Schränkt nicht solche Kreditgebung, solche Ausbildung und solche Betriebsbeteiligung die garantierte Freiheit des Austrittes aus dem Gesellschaftsvertrag ein? Werden da nicht finanzielle Abhängigkeitsverhältnisse zum Staat geschaffen, indirekte Eingriffe in die Wirtschaft vorgenommen? Nein, jeder kann den Staat freiwillig und frei verlassen; sein Vermögen aber wird gegen die in Anspruch genommenen Leistungen des Staates aufgerechnet und muß zurückerstattet werden.

An diesem Beispiel wird bereits deutlich, wie groß die Komplexität der Aufgabe ist, menschliche Wertvorstellungen umzukrempeln und eine neue Bewertung, vollkommen neue Denkweisen herauszubilden, damit „der Mensch ein Mensch sei“.

Gibt ein Staat den heutigen Menschen all diese Möglichkeiten in die Hand, so wäre dies sein Ende. Jeder nähme, was möglich und gebe so wenig wie irgend möglich ‑ die Folge wäre Stillstand; das alles hatten wir schon. So gelangen wir wieder zum Ausgangspunkt, zur Machbarkeit des „Idealstaates“  im Vorwort zurück. Formung und Erziehung des Bewußtseins hatten wir ebenfalls schon erlebt, und erleben es noch heute nach gleichen Schemata. Der beschriebene Egoismus und Resignation, Gleichgültigkeit und fehlender Wille zum Streben wurden so mächtig genährt.

Denken muß da einsetzen, wo sich die *Möglichkeit für alle eröffnet, die Begabungen, das Können optimal für sich selbst zu nutzen. Das Leben selbst gestalten von gleichem Ausgangspunkt; wer mehr will, kann sich dies schaffen; wenn jemand weniger genügt so ist das sein Wille. Keiner wird von „Machthabern“ oder „Direktoren“ u.ä. zu höheren Leistungen getrieben oder gehetzt bzw. angestachelt. Wenn nicht der Wunsch nach besseren Leben ihn selbst anregt, mehr tätig zu werden ‑ wenn er zufrieden ist mit seinem „Ich“, so soll er in Ruhe genießen, was er sich erschaffen. Aber wieviele Menschen würden dies tun, wenn „zum Höheren strebt der Sinn“? Ruhe tritt dann für den Menschen ein, wenn die Ausgewogenheit eines solchen Lebens begriffen wird. Alles Geld hat doch hier nur soviel Wert und Nutzen, wie ich es selbst verbrauchen kann, denn was ich hinterlasse, fällt an den Staat zurück. Es ist also nicht die Ruhe des Stillstandes, die diesem System entstrahlt, keine Selbstaufgabe, Depression; sondern es ist eine produktive, wohlfühlende Funktion beinhaltende innere Ruhe schöpferischer Menschen.

Hier kann man aber bereits nicht mehr von einem Staat Christianopolis allein ausgehen, hier ist bereits eine ganze Weltordnung notwendig. Wieviele Widersprüche bis dahin gelöst werden müssen, wieviele Werte bis dahin neu definiert werden müssen, bis wirklich jeder begreift, was eigentlich jeder weiss; das was in tausenden Schriften immer wieder anklang ‑bis zu diesem Sieg muß die Menschheit noch lange warten; läßt sie sich selbst noch lange harren der Vernunft.

Deshalb ist der abschließende Gedankengang, die eigentliche Zielstellung dieses Werkes mehr „Nachruf“ als „Ausblick“.

Der Mensch, die Menschheit (Individuum und gesellschaftliches Wesen) müssen sich selbst finden um sich zu brauchen für sich selbst.

 

P.S.: Zählen wir die Häufigkeit des Wortes „selbst“ in Verbindung mit den Menschen auf diesen Seiten, definieren wir: Der Mensch braucht den Willen zum Streben für sich selbst !

Den Zeitpunkt für solche Freiheit bestimmt die Menschheit selbst !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GENERAL GUSTAV MICK

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die große Erschöpfung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

( Wieviele Menschen hält unsere Erde aus? )

 

 

 

 

 

 

 

 

 

FÜR JOHN


FINIS ODER BEGINN

Der einzelne Mensch neigt dazu, sich einer großen Erschöpfung preiszugeben. Er vermag nicht immer in Zeiten, wo gewohnte Bahnen umgebrochen werden, die Kraft aufzubringen, Mensch zu bleiben. So sinkt er hinab zu einem Wesen, willenlos ‑ nur noch gebrauchbar. meist wird er dann Werkzeug von Ideologien, fanatisch und dafür bereit, diese brutal durchzusetzen auf Kosten anderer und des eigenen Seins; auf Kosten aller Werte. Er lebt kein Leben mehr im natürlichen Sinne, alles scheint ihm wertlos. Er ‑ sie, alle sind erschöpft.

 


DER WEG ZUM ENDE?

 

Wird am Ende wirklich alles schwarz,

geht alles kaputt so wie geplant,

und hat keiner auch nur eine Chance,

ich frage: Warum?

 

Ist das Tun und selbst das Opfer umsonst,

weil die „Menschheit“ geht ihre Bahn,

immer hinab bis zur großen „Erlösung“,

keiner kommt dagegen an: Warum?

 

Laßt um Leben streiten und fechten,

denn ich will ehrlich sterbend vor mir stehen,

nicht als Kriecher und Feigling eingelullt,

ich brauche mehr Zeit für das: Warum?

 

Der Mensch in meiner Zeit ist Egoist,

nimmt, was zu nehmen ist und schreit: „Hurra!“,

aber was er gibt ist nicht sein „Alles ‑Ich“,

fragt denn keiner nach den: Warum?

 

NOVEMBER 1991


,DIE WURZELN DER ERSCHÖPFUNG –

 AUSGANGSPUNKT DEUTSCHLAND Wieviele Menschen verträgt unsere Erde?

 

Das Tun der Menschen ist bisher in ihrem „biblischen Weg“ auf den Untergang dieser Naturform generell gerichtet. Das entbindet uns aber keinesfalls am Rande der Zerstörung von der Pflicht, den Menschen das Leben, oder zumindest das Sterben, zu erleichtern, zu verbessern und schon gar nicht von der Pflicht zu denken. Waren bisher die Philosophen angetreten, die Welt in ihrer Form nur „umzuschichten“ (bei Marx noch: „zu interpretieren“), so ist die Welt vom Menschen her stets negativ beeinflußt worden; ist es noch keinem Denker gelungen, die Neuanfänge für ein Hiersein auf dieser Welt ohne Fluch und Erbsünde so aufzuzeigen, daß sie praktisch real werden konnten. Dies ist auch schwer möglich, es sei denn, alle Menschen begreifen ‑ wieviele es dann noch gibt,  bis die Vernunft siegt, vermag ebensowenig jemand zu sagen. So scheint es unmöglich, daß die Gesamtheit der Menschen die Idee von Denkern aufgreift und verwirklicht. Dazu sind die Menschen in ihrer babylonischen Vielheit zu verschieden, zu widersprüchlich entwickelt, dazu geht es im Moment noch viel zu Vielen zu gut. Der Unterschiedlichkeit der Entwicklung aber ist es auch geschuldet, daß immer wieder Widersprüche entstehen, die die Entwicklung vorantreiben.

 

Gelänge es, die Menschen auf ein Niveau ihrer Lebenskultur zu bringen, die Trennung zwischen arm und reich zu beenden; dann keimt auch die Saat der Denker für eine Zukunft auf dem fruchtbaren Boden menschlicher Existenzmöglichkeiten.

Die Freidenker sind angetreten, die Körner zu sammeln, sie zunächst in uns selbst einzupflanzen und auszustrahlen mit dem Verständnis für alle; auch wenn oft keiner zuhört. Wenn wenige verstehen, ist das ein Anfang und mit dem Verstand werden Kettenreaktionen folgen und Bewegung auslösen.

Er ist ein Mensch. Er ist geboren. Er wuchs auf im Europa am Ende des 20. Jahrhunderts auf der eastside von Germany. Es fielen Stacheldraht und Sperren, aber andere Sperren blieben. Nun versetzt der Zufall unseren Menschen, nennen wir ihn Paul, in die Lage, das eigentlich egoistischste Mittel ‑ Geld ‑ in unbegrenztem Maße zur Verfügung zu haben. Paul aber beschloß nicht, die üblichen Dinge im Wertmaßstab anzustreben. Er wollte als Hobbyphilosoph sehen, wie die Welt erkrankt.:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DEUSCHLAND ‑ EIN DRAMA

 

Nun ist es soweit:

Ich,                  ich bin Freidenker und achte die Gläubigen,

ich,                  ich spreche aus einen Fluch in der Tief e seiner Bedeutung

und ich verfluche: „Deutschland“!

Dieses Deutschland in seinem Dasein,

das hat nicht nur Kriege gezeugt,

das hat nicht nur das Neue gehemmt,

das hat nicht nur gute Entwicklung der Welt gebremst,

das hat nicht nur des Bösen Gründlichkeit pervers perfektioniert,

es predigt Frieden, wieder und wieder,

            und schickt Waffen in alle Krisengebiete der Welt;

es diskutiert scheinbar demokratisch,

            aber die Worte sind ödes Schauspiel;

es verkündet Freiheit,

            aber es schreibt fesselnde Gesetze,

            für alle, die nicht in sein Schema passen;

es schreit um den Umweltschutz,

            und hinterläßt Kloaken;

es mischt sich ein in die Probleme anderer Staaten,

            auch unter dem Mantel von NATO , UNO oder EG,

            um des „Führers“ Ziele anders zu erreichen!

Dieses Deutschland in seinem jetzigen Sein,

es mischt mit Subventionen in die Wirtschaft sich ein;

es hat aus seiner „Einheit“ nichts Neues gemacht,

            nur billige Arbeiter bei höchsten Kosten,

            Katalogsklaven und Versicherungsopfer gezeugt,

            nur ein Stück mehr an sich gerissen,

            und es wird weiter reißen!

Mit den Worten großer deutscher Dichter und Philosophen,

die Mißachtung aussprachen deutschen Mächtigen,

schreie ich ihn heraus, den Fluch dem deutschen Wirtschaftshai,

eigentlich genährt vom Elend der restlichen Welt

und des eigenen Volkes –

es grausts vor dem deutschen Weltenrichter,

vor deutschem Weltenmaß und deutscher Gründlichkeit!

Dieses Deutschland wie es heute ist ‑ es verdient den Fluch!

Schrecklich ist, wenn sich Menschen ihres Vaterlandes schämen!

Wehret euch ‑ ihr wahren deutschen Menschen!

 

November 1991

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine analytische Arbeit als Prinzip des Bedürfnisses zur Meinungsäußerung

 

(früher: „Ein Aufsatz‘)

THEMA: Erkenntnisse und Theorien im Jahre‑1995

 

1.THESE: Wir haben die Wirtschaftsform des Kapitalismus.

2. THESE: Geld ist das einzig wahre Machtmittel.

3. THESE: Alles wird beeinflusst durch die Machthaber,

das bedeutet: Die Größe der Macht in allen Ebenen wie Wirtschaft und Politik wird durch die Geldmasse (früher Kapital bei Marx) bestimmt.

 

Einfügung: Auch die neue Scheinmacht „Medien“ ist keine neue „,demokratische“ Säule ‑ da ist man lediglich durch Vermarktung von Sensationen auf Geld aus, und, da es schon gelungen ist, Aufmerksamkeit ‑ mit allen Mittel bis hin zur Perversion zu erlangen, fließt Kapital und erarbeitet den Medien Macht.

4. THESE: Utopien erweisen sich als nützliche Orientierungshilfe, aber der Realismus innerhalb der gegebenen Situation ist wichtiger.

5. THESE: „Einheit macht stark!“

6. THESE: Keiner darf seine Meinung jemanden aufzwingen. das bedeutet: Wer realistisch denkt, wer weiter denkt, der soll sich zu einer Gemeinschaft zusammenfügen und mitreden; soll seine Philosophie breitstreuen wie die Saat. Das gilt auch bei dem Versuch, mitzuregieren.

 

Einfügung: Alle materialistisch‑humanistischen Kräfte müssen eine einzige Organisation haben, wo der philosophisch‑fruchtbare Meinungsstreit nie vernachlässigt wird.

Viele Regierungen, Oppositionen und Gruppen streiten Scheingefechte aus (Opium bei Marx) aber im Grundsatz sind sie sich einig im Interesse ihres Geldes.

7. THESE: Jeder Staat, der eine Weltsicht (dazu gehören auch die Religionen) bevorzugt, zensiert oder als Pflichtfach lehrt, verstößt gegen das Menschenrecht der freien Meinungsbildung ;das bedeutet:

 Nach wie vor schreibt jeder Staat die Geschichte im Interesse der Geldmächtigen einseitig und verzerrt. Es gibt Weltsichten, die so zur „Staatsideologie“ erhoben werden.

 

Anfügung: Vieles ist anders, das meiste immer das gleiche. Meine Sicht ist kritisch, aber was hier geschrieben ist, ist nicht neu, wer aber hat es begriffen?

 

Ein Aufruf zur Diskussion von Gustav Mick

 

 

 

 

 

 

 

 

Brief an Klaus

ANDREAS KRÖDEL

………

26.4.95

 

Werter Klaus Hartmann!

 

Logischerweise verfolgen mich die Gespräche und „Ergebnisse“ des Landesverbandstages Brandenburg in der Stadt der Brillen und Optik. Was dort zur Klarsicht beitrug, bleibt zu erwägen. Ich habe allerdings wenig Lust und keine Zeit in diesem begrenzen Leben, abzuwarten, was ein Urteil der Geschichte sein könnte. Deshalb sei es mir gestattet, hier den Versuch zu unternehmen, mein Verständnis des freien Denkens darzulegen; um erstens mich selbst vorzustellen und zweitens Grundsätze dieses freie Denken im Östlichsten Osten als Anstoß für Weiterdenken und breiteste Diskussion aufzuzeigen.

Inzwischen lebe ich nun schon mittlerweile 13 Jahre an dieser Grenze, die jetzt EU‑Außengrenze ist. Was schon immer war und ist, sind Zoll, Grenzschützer, Hunde und Hubschrauber.

Freidenker in diesem Deutschland zu sein ist für mich in erster Linie Anspruch an Toleranz. Ich habe eine materialistische Weltsicht und das ist für mich das Erklären aller Prozesse aus den Wissenschaften heraus, ohne Götter oder anderen Übernatürlichkeiten. Die Konsequenz daraus ist aber eigenartigerweise, mit bestehenden Realitäten in Konflikt zu geraten. Da nenne ich nur den längst geschichtlich erledigten, doch nach wie vor immer noch anzutreffenden Zusatz an Eidesformeln u.ä.: „..so wahr mir Gott helfe.“; den Pflichtreligionsunterricht, der als Zensur eines Glaubens mit den Grundsätzen freier Meinungsbildung kollidiert, oder die Erledigung von Kirchenarbeit durch den Staat in Form des Steuereinzuges. Insgesamt haben wir ja aus 40 Jahren DDR auch gelernt, was „Staatsreligion/ Ideologie“ bringt. Daraus resultiert auch meine Ablehnung von Parteien an sich, da wären nur freie ( nicht irgendwelchen Geldgebern verpflichtete) Wählergemeinschaften möglich.

Aber auch andere „Staatsmeinungen“ kann ich eben so nicht mittragen, was zum Beispiel die Zumutbarkeit für Kranke und sozial Schwache betrifft. Wenn ein „Sozialstaat“ seine Leistungen immer weiter zurückschraubt, das dann noch mit der Ausnutzung seiner Leistungen durch „Arbeitsunwillige“ begründet, so ist das einfach beschämend. Es widerspricht auch den großen Versprechen der „Einheitspolitiker“, die diesen »freiheitlichen demokratischen Staat?“ als erstrebenswertes System mit einem engen sozialen Netz feilboten.

Gleichen Lohn für gleiche Arbeit fordern Gewerkschaften seit Jahrzehnten. Im „Osten“ verdient man aber, wenn überhaupt, meist „außer Tarif“. Der Großteil der Industrie ist einfach „plattgetreuhandet“ und in der „Tagesschau“ spricht man noch immer von Arbeitslosen in „Ost“ und „West“.

Die DDR gibt es ja bekanntlich nicht mehr; damit ging der Regierung aber auch das „Feindbild“ verloren und damit der „rote Faden“ der Hetzkampagne. Da passiert es schon einmal, daß die DDR ‑ Bürger alle Stasispitzel waren, wer und wie der BND arbeitet, ist gleichgültig; da setzt man „Diktatur des Proletariates“ und seine zum Scheitern verurteilten Auswüchse des „real existierenden Sozialismus“ gleich mit dem Faschismus, der aber eine Form des Kapitalismus darstellt‑ und dieser wieder ist auch unter dem Schlagwort „Marktwirtschaft“ regierungspolitisch gelobhudelt.

Warum also wurden keine Nazirichter gerichtlich verfolgt und die Gestapolehrer und die, die im KZ den Gashahn aufdrehten und tausende Menschen qualvoll umbrachten, wo waren deren „Mauerschützenprozesse“?

Da versteht man auch, warum die „Einheit nicht einmal eine neue deutsche Hymne hervorbrachte, auch wenn „Deutschland über alles“ nicht mehr offiziell gesungen wird. Das hatten wir auch schon im Land der Dichter und Denker.

Um in Farben zu sprechen: Mit der Vision der roten Gefahr von links wird der braunen Gefahr von rechts der Weg freiregiert. Ich verabscheue Gewalt als Streitform zutiefst!

 

Fruchtbarer Streit um Weltsichten, wo jeder dem anderen sauber seine Positionen darstellt, wo intensiv zugehört wird, das ist ein Freidenkeranspruch. Ich achte alle Menschen unabhängig ihrer Weltanschauung.

Wo aber gibt es das noch? Es werden Reden zerredet geredet um des Redens Wille, wüste Beschimpfungen verstreut, Scheindebatten geführt und alles ist eine große Show. Es ist eine Show zur Unterhaltung; alles wird nach amerikanischem Vorbild zur Unterhaltung ‑ Krieg, Töten, Politik und Wirtschaft, das Privatleben der „Stars“, Krankheiten und Zerstörung der Umwelt. Wie sagte doch Neil Postman: „Wir amüsieren uns zu Tode“ und so schön amerikanisch animiert verlebt man auch seinen „Traumurlaub“. Dein Konsum ist wichtig, nicht Entspannung oder Erholung, aber die Namen der Orte, die gerade „in“ sind, zählen in dieser Show. Die „Ossis“ sollen doch auch nur kaufen und nicht produzieren.

Diese Amerikanisierung ist die neueste Form der Kolonialisierung. Nun war aber eine meiner ersten Ansprüche Toleranz und es folgten alles Dinge, die ich nicht gut befand. Ich beanspruche dies als Menschenrecht der freien Meinungsäußerung. Ich stelle etwas dar und erwarte in freidenkerischer Art Argumente und Gegenargumente. Ziel ist immer, mit dieser Welt besser klarzukommen. Deshalb ist der weltanschauliche Teil der Freidenkerarbeit für mich von besonderer Bedeutung.

 

Trainiere den Geist, um das Leben zu meistern. Nichts soll unangesprochen bleiben und alles steht in Frage; aber eben nicht nihilistisch verzweifelnd, sondern lösungssuchend positiv denkend vorwärts streben. Nicht das Negative verdrängen, sondern im Leben humanistisch tätig sein. Wichtig ist die Achtung der Anderen und nicht deren Neid und wichtig ist die Achtung vor meinem eigenen „Ich“. Der Mensch ist kein einzulullender Kriecher, der alles hinnimmt. „Sapere aude“ schrieb Kant ‑ „Habe den Mut, deinen eigenen Verstand zu gebrauchen“.

 

Da tut es eben doch gut, wenn die Verfassung des Landes Brandenburg Weltanschauungsgemeinschaften wie einen Freidenkerverband den Religionsgemeinschaften gleichstellt.

Da tut es eben doch gut, wenn die Zahl der Teilnehmer an der Jugendweihe zunimmt, nicht als Spiel der Statistik, sondern als Wertanspruch der Arbeit aller Menschen, die ohne Gott die Welt und dieses Deutschland gestalten wollen.

„Erziehung“, Festkultur, „Denkanschläge“, das alles ist Freidenkertum in Brandenburg.

 

Es sind Ergebnisse der Freidenker aus Cottbus, Potsdam und Frankfurt/Oder, die den Verband am Leben hielten, die in Bernau und Nauen Zentren schufen, die den bisherigen Rahmen der Arbeit mit Sozialhilfe, Werkstätten und Jugendwerken einfach sprengten. Unter dem Namen „Freidenker“ findet man in Geschichtsbüchern eine Weltanschauungsgemeinschaft, die eng verbunden mit der aus der Arbeiterbewegung hervorgegangenen SPD in Deutschland entstand und deren Ziel die geistige Betreuung eben der Atheisten bildete. Das ist auch heute noch so, meine ich. Also sind Jugendweihen und Trauerkultur, Behindertenwerkstatt und Hilfe für Frauen in Not doch ebensosehr wie der kulturelle Streit um die Philosophie der Menschen Freidenkerarbeit. Wer Kraft hat, mehr zu tun, dem stelle dich nicht in den Weg.

 

Ich habe einmal sinngemäß gesagt: Freidenker sein ist einfach, aber Freigeister zu organisieren ist eine schier unlösbare Aufgabe.

Das schlimmste an diesem Verbandstag ist das Scheitern an diesen Organisationsproblemen, der fertige Vollzug der Spaltung, den man einfach vorgesetzt bekam. Gleich wer da welche Ziele verfolgt und welche Fehler der Vergangenheit die Arbeit letztlich unmöglich machten, ich vertrete nach wie vor folgende Standpunkte:

  Korrekturen an der Arbeit des Vorstandes waren immer möglich;

  Beschlüsse, gefaßt durch Mehrheiten sind für alle gültig;

– gerade diejenigen, die jetzt die Spaltung vollzogen, hätten die Kraft gehabt, einen einheitlichen und starken brandenburgischen Freidenkerverband östlicher Prägung aufzubauen;

– und es sind schon viel zu viele Freidenker ausgeschieden.

Ich habe von Toleranz geschrieben, von Meinungsachtung, von Zuhören, von hoher Streitkultur und füge nun Gedanken der Freidenkereinheit hinzu, denn diesen Streit, diese Verunsicherung und dieses Bewerfen mit Schmutz spiele ich nicht mit, das alles ist uns unwürdig.

 

Ich bin und bleibe Freidenker und fülle mein freies Denken mit meinem Tun. Ich verstehe Freidenken als Quell und Kraft für Menschen ohne Gott und ich will, das dies so bleibt.

 

Mit freidenkerischem Gruß

 

EUER  ANDREAS KRÖDEL

 

P.S. : Diesen Brief sende ich als Kopie an Herrn Ralf Lux und an Herrn Dr. Volker Mueller. Der Brief wird zur Veröffentlichung freigegeben, was ich vor allem den Freidenkerorganen empfehle.

 

Und es tut auch gut, wenn es in Brandenburg ein Unterrichtsfach „Lebenskunde, Ethik, Religion“ als Modellversuch hoffentlich für ganz Deutschland gibt, an welchem auch Freidenker lehren!


TOLERANZ

 

Viel steht geschrieben zu diesem Thema. Alle sprechen von Akzeptieren und Anerkennung anderer Meinung; von Achtung gegenüber den „Andersdenkenden“; Verständnis wird eingefordert. Die Menschen sollen dulden, gewährenlassen und erlauben. Letztlich läuft alles auf das alte Recht der Gleichwertigkeit aller Menschen hinaus, egal, wo sie geboren sind und wie sie denken.

Verschiedene Weltsichten und Religionen müssen keinen Haß erzeugen gegenüber dem anderen Denken.

Ich achte alle Menschen, gleich welchem Glauben sie sich zugehörig fühlen; so habe ich schon oft geschrieben. Ich bin gegen Gewalt jeglicher Art; auch das ist oft geschrieben. Schön wäre es, wenn ich mit diesen Sätzen dieses Thema beenden könnte. Leider drängt sich da aber ein Fragenkomplex auf, der einer Antwort bedarf. Muß man tolerieren, wenn zu Gewalt und Krieg, zum Töten aufgerufen, wenn Selbstaufgabe gepriesen wird? Darf man tolerieren, wenn im Medienspektakel Gewalt bis in perverseste Form als Unterhaltungsshow dargestellt wird?

Ich kann Gegenargumente bringen, kann diskutieren, Meinung vertreten; ich kann das Fernsehgerät ausschalten und die Zeitung nicht kaufen. Ich kann selbst schreiben und die Aspekte der Vernunft darstellen, ohne natürlich den Anspruch auf die absolute Wahrheit zu erheben. Ist das tolerant? Ist meine Meinung vernünftig, weil ich andere Menschen, anderen Glauben achte, weil ich mich gegen Gewalt ausspreche? Ich meine doch.

Auf solcher Grundlage ist der fruchtbare Meinungsstreit erst möglich.

Aber ich muß etwas tun gegen den Haß!

Kommen wir vom theoretischen Disput zum praktischen Handeln. Es gibt Menschen, die bewußt und vorsätzlich Menschen töten, es gibt Krieger von Beruf; solche, die Gewalt anwenden, physische oder psychische, um ihre Macht zu erhöhen. Es gibt viele Egoisten!

Es gibt Menschen, die Frauen vergewaltigen, die foltern, die Flugzeuge entführen oder Krankenhäuser zerstören; um ihre Ziele zu erreichen; und es gibt Menschen die Umwelt zerstören, Bäume und Tiere vernichten, Müll in die Meere entsorgen, um schnell viel Geld zu erheischen.

Kann man auch das alles tolerieren? Natürlich nicht, sagen wir alle. Ich kann meinen Mitmenschen darauf aufmerksam machen, ich kann demonstrieren, kann die gewählten Politiker auffordern, den Kriegern der Gewalt, den Umweltzerstörern die Hilfe, sprich das Geld zu entziehen, und wir können den Opfern spenden. Spenden muß mehr sein als das Erkaufen eines ruhigen Gewissens. Was aber tun wir, wenn die Politiker selbst Gewalt wollen, weil Krieg Geld bringt, wenn von den Spenden Waffen gekauft werden für noch mehr Krieg? Sind wir ohnmächtig?

Wir dürfen auf keinen Fall müde werden wider solcher Politik, Wir dürfen nicht gleichgültig uns das Elend und den Egoismus vorflimmern lassen, als wäre es nicht unser Leben, das da beendet wird! Bis das Urteil der Geschichte gesprochen ist über Gut oder Böse können Jahre unseres Lebens vergehen. Nicht Rache sollen wir fordern, sondern die Gerechtigkeit.

Erkennbar wird hier die volle Schwierigkeit, welche das kleine Wörtchen Toleranz in sich birgt. Wie oft denkt man an einen Schlag in das Gesicht, an einen Tritt, wütet in sich hinein, wenn man all die Ungerechtigkeiten erfährt, im eigenen Alltag oder im großen „Weltengeschehen“; wenn man gequälte, verhungernde Menschen sieht, aufgenommen mit einer Kamera, deren Preis viele dieser Menschen lange Zeit gesättigt hätte.

Unser Gerechtigkeitsgefühl ist Produkt aus Erziehung, eigener Erfahrung und vor allem des eigenen Denkens. Regungen, Erregungen immer „im Griff zu haben“, scheint angesichts des Egoismus im täglichen Leben schier unmöglich.

Wieder drängt sich hier der Satz der Aufklärung in meinen Kopf: „Sapere aude ‑ habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.“ (Kant) Nutzen wir ihn also, diesen Verstand, um mit unseren Taten vorzuleben, den Inhalt des Wortes Toleranz zu füllen; für mehr Ruhe und Friedlichkeit in unserem inneren und als Ausstrahlung auf jeden Nachbar, Kollegen, Bekannten gegen die Gewalt, gegen die große Schau des Gewöhnens an Mißstände und Brutalität, gegen das Wegschauen.

 

Jeder Mensch hat die Pflicht, zu werten, zu urteilen, einfach mitzureden. Das Geld für Waffen und dicke Politprominenz, die mit Scheingefechten Meinungsfreiheit vorgaukelt, aber eigentlich nur höhere Diäten will, all das könnte Menschen gesund und satt machen. Nichts ist schlimmer als gleichgültig werden, als der, der ohne Meinung ist. Andere nutzen dich aus, die, die ohne Toleranz sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE WENIGEN UND DIE VIELEN

November 1995

 

Es ist immer noch leicht, gegen etwas zu sein.

Es ist schon schwerer, sich etwas aufzubauen.

Es ist noch schwerer, für Viele etwas aufzubauen.

Schwerstarbeit ist, für die Vernunft beim Aufbau Resonanz zu finden.

 

Vor der Wende hatten wir:

‑ die, die gegen den Staat auftraten ‑ es waren Wenige;

‑ die, die gegen den Staat dachten, aber den Mut nicht fanden, offen zu sein, letztlich hinter vorgehaltener Hand schimpften, es waren Viele;

‑ die, die irgendwie ihren Nutzen aus dem Staat zogen ‑ es waren Viele; die „Brieftaschenkommunisten“, „,Karrieregenossen“, „Verschieber und Besorger“, die „.Machthaber“;

‑ die, die im Bekenntnis zur Idee mahnten, arbeiteten, ehrlichen Einspruch erhoben ‑ es waren Wenige.

 

Jeder Staat setzt der Freiheit Grenzen.

 

Die am lautesten schreien von „Freiheit und Demokratie“, von „Sozialstaat und Recht“, die verstoßen am meisten gegen Menschenrecht.

Nach der Wende haben wir:

‑ die, die gegen den Staat sind  ‑ es sind einige Mehr;

‑ die, die gegen den Staat denken, den Mut nicht…, es sind Viele;

‑ die, die wieder ihren großen Nutzen haben ‑ Viele sind die Gleichen „Wendehälse“ und es werden Mehr und so steigt die Armut der Anderen;

‑ die, die allem glauben ‑ es sind Mehr;

‑ die, die in ehrlicher Arbeit versuchen, Menschenrecht und Menschenwert in diesem Imperialismus auch noch mit Menschenwürde zu erkämpfen ‑ die müssen mehr werden!

 

Noch immer schafft jeder Staat Fesseln ‑

            Goldene gleichen Stählernen an Zwang!


BIN ICH ALLEINIGER RUFER ?

Mai 1996

 

Nach der Wahl in Berlin und Brandenburg,

da sind wir weit entfernt von deutscher Einheit –

denn es gibt West‑ und Ostberliner Wähler

es gibt Arbeitslose „Ost“ und „West“,

Westarbeit bringt mehr Geld als Arbeit im Osten;

und der Weststaat peitscht das Christentum,

als Monoideologie in den Schulen ein –

soetwas kennen wir von anderen Staaten,

denen jetzt der Kapitalismus „Freiheit“ brachte.

Wie kann man Glauben in einem „Grundgesetz“ festschreiben?

Dieser Staat, nicht mehr Marionette der Finanzhaie,

sondern nur noch mit sich selbst beschäftigt,

dreht Geschichte wie andere auch, immer wie man es braucht,

verurteilt „Mauerschützen“ eines Staates, den es nicht mehr gibt,

aber die in Buchenwald den Gashahn aufdrehten wurden nie verfolgt!

Wir sind weit entfernt von deutscher Einheit.

 

Man gestatte die Frage: Welche Weltanschauung hat eigentlich die SPD?

Überall schreit man von Freiheit, Demokratie und Einheit,

und die am lautesten sind, die machen die Zwänge und die Unterjochung,

„taff“ oder „Focus“ oder „Explosiv“ oder „Bild“ oder „Stern“, das sind die Namen der „Richter“,

wen sie verurteilen, bleibt Täter, auch wenn er unschuldig ist,

alles wird Medienrummel ‑ amerikanische Schau!

Die Kultur wird abgewertet,

Wahrheiten verzerrt, alles bekommt neue Namen,

wir sind weit entfernt von deutscher Einheit.

„Der Mensch ist nur Pilger und Fremdling auf dieser Welt“ ‑ Petrus,

Der heutige Mensch ist Wandale und Zerstörer dieser Welt!

Auch Deutschland trägt mit an der Schuld, die Rechnung zahlen unsere Kinder und Enkel.



„NACH“ – DENKSCHRIFT ÜBER  DIE KRISE DES KAPITALISMUS 1996

 

ein philosophischer Aufsatz August 96

 

Man sagt: In Deutschland ist die Arbeitslosigkeit hoch, die Kriminalität steigt, die Löhne sind auch zu hoch und die Steuern müssen erhöht werden. Sortieren wir also langsam.

Die Arbeitslosigkeit ist tatsächlich hoch. Andererseits liegt die Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße. Viele Straßen und ihr Umfeld harren der Sanierung; viele Wälder schreien nach Pflege; ganze Stadtkerne bedürfen umfangreicher Rekonstruktionsmaßnahmen, von Schulen und Sportstätten ganz zu schweigen, oder von der Förderung der Kultur ‑ Arbeit ist also vorhanden. Der verdienende Mensch, heute „Arbeitnehmer“ genannt, zahlt „Arbeitslosenversicherung“ und bekommt dann vom Staat Geld, wenn er nicht mehr benötigt wird; „Arbeitslosenhilfe“. Irgendwann hat er aber seine „Versicherung“ aufgezehrt, der Staat muß weiterzahlen und das Riesenverlustgeschäft beginnt, denn der „Arbeitslose“ schafft keine Werte.

Lösen wir das Problem also einfach auf. Man nehme das „Einkommen“ der „Arbeitslosen“ als Basis und gebe darauf eine bestimmte Anzahl von Stunden des Tätigseins. Man lasse den „Arbeitslosen“ einfach arbeiten, denn Geld zahlt der Staat ohnehin und eine Relation zwischen Leistung und Verdienst in Stunden ist leicht findbar. Und viele „Arbeitslose“ wären noch dankbar, tätig sein zu können, gebraucht zu werden. Das hätte auch Auswirkungen auf das nächste Thema.

 

Die Kriminalität ist ein schwieriges Feld, denn es scheint, daß mit der Zunahme der Freiheit des Einzelnen auch die Versuchung wächst, mehr Spielraum für persönliche Bereicherung auszunutzen. Der Mensch ist Egoist und wir leben im egoistischen Kapitalismus. Aber auch hier gibt es scheinbar einfache Lösungen. Nicht ein verbeamteter Staat, der mit der eigenen Verwaltung selbst beschäftigt ist und dessen Gesetze nur noch Beamte deuten können; nicht ein Staatsmechanismus, dessen Hauptziel die eigene Beschäftigung und der steigenden Bezahlung ‑“Diäten“ genannt, welch Hohn ‑ sondern taugliche; flexible, gut ausgerüstete und durch gute Bezahlung auch gut motivierte vor Ort tätige Ordnungskraft in den Städten und Gemeinden. Diese Polizei muß mit der Bevölkerung eng zusammenarbeiten und über klare Rechtsmittel verfügen. Man übersetze also die Gesetze ins Deutsch der Menschen, so wie es Luther mit der BIBEL tat. Dazu gehört auch, daß Menschen, die hier Schutz und Heimat finden, „Asylanten“; hier auf Störungen und Extremismus verzichten müssen oder das Land sofort zu verlassen haben.

Vor allem in diesem Bereich müssen die Medien gebremst werden. Es kann nicht Pressefreiheit sein, wenn Menschen vor ihrer rechtskräftigen Verurteilung schon zum Täter gemacht werden; wenn Polizei und Justiz behindert werden durch „Journalisten“. Hier wurde eine Umwandlung vollzogen, nicht der Staat ist Richter und Recht ‑ diese Aufgabe maßen sich Medien an. Hier lässt der Staat aus Angst vor der Drohung einer „Zensur“ falsche „Freiheiten“ zu.

 

Zum dritten Punkt. Die Löhne sind nicht zu hoch. Aber es ist eine Ankoppelung von Dingen an die Löhne passiert, die die Relationen verzerren. Normal war z.B.: Zehn Prozent, den „Zehnt“ gibt ein Arbeiter vom Verdienst an den Staat, um sich beschützen zu lassen, für Bildung und Gesundheit. Das war früher. Heute sind es 30% des Lohnes und 15% jeder von mir gekauften Ware; weil eben der Staat ein Riesenmonstrum ist; weil eben Gelder für Dinge ausgegeben werden, die keinen Wert schaffen.

Außerdem wurde ein „Steuermechanismus“ erfunden, der Teile der „Marktwirtschaft“ einfach ausgehebelt hat. Normal ist z.B., daß ein Bauer Getreide oder Fleisch oder Milch produziert. Solange Bedarf vorhanden ist, hat er Absatz und verdient gut. Er kann Maschinen oder mehr Vieh kaufen und verdient mehr, bis irgendwann der Bedarf gestillt ist. So regelt der Markt durch Preise und Nachfrage die Anzahl der Bauern. Das alles ist übrigens nachvollziehbar aus dem „Kapital“ von Marx. Hier hat aber nun der Staat mit „Subventionen“ eingegriffen, Ergebnis ist eine generelle Mißlage der Bauern und fehlendes Geld im Staatshaushalt. Letztlich zahlt der Staat auch noch für die Beseitigung der „Überproduktion“.

Was aber interessiert den Staat überhaupt, wer welche „Überproduktion“ hervorbringt und wie derjenige sie beseitigt?

Noch einmal: Die Nachfrage regelt den Markt und die Preise. Und so gestalten die „Arbeitgeber“ die Löhne. Hohe Preise, hoher Lebensunterhalt, darauf folgen Forderungen nach Lohnerhöhungen und so kommt die Inflation ins Rollen. Wird das alles noch durch Subventionen und einseitige Produktenschau der Medien verzerrt, wird das Chaos perfekt.

„Investoren“ gehen ins Ausland. Investoren sind Menschen, Konzerne, die aus einem Überschuß an Kapital mehr verdienen wollen und deshalb eine Fabrik bauen wollen, Arbeitsplätze schaffen, um daraus noch reicher zu werden. Wieder ein Gruß von Marx. Was aber hält sie ab, in Deutschland zu bauen? Wie oben schon angeschnitten, hängen an den Löhnen Steuern, Solidarzuschläge, Versicherungen, die aus den Fugen geraten sind. Der „Arbeitgeber“ zahlt ja die gleiche Summe noch einmal, die der „Arbeitnehmer“ schon zahlt.

Nun sollen also noch weitere Steuern erfunden werden und die bisherigen erhöht werden. Das liegt alles nicht am den, angeblich teurem Gesundheitswesen oder den zu vielen Rentnern; hier müssen die Möglichkeiten des Marktes vom Behang befreit werden, der sie zu ersticken droht, den Ämtern der Beamten.

Zusammenfassend muß gesagt werden, daß die Wirtschaft in Deutschland und der Kapitalismus an sich wieder einmal auf eine Krise hinsteuern. Der Staat (Überbau) hat sich von der Wirtschaft (Basis) verselbstständigt und bedrängt diese in ihrer marktwirtschaftlichen Bewegungsfreiheit. Vielleicht sollte zuerst die Wirtschaftsministerien aufgelöst werden. Ein neuer Machtfaktor, die Medien drängen Fachkompetenz, Recht und Wirtschaftslehren herab zur Show, degradieren alles zum Unterhaltungswert ‑ Amerika lässt grüßen. Diese wertende Macht birgt viel Elend.

 

Im Text steht viel von Marx, aber der Kapitalismus hat eben einiges an seinem Aussehen, nichts aber an seinem Sein verändert. Er ist und bleibt ein Auf und .Ab des Geldes und wer Geld hat, hat Macht.

Traurig ist, daß echter Glaube an Gott auch vermarktet wird.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EINE GESCHICHTSARBEIT

Dezember 1996

 

1. Prolog oder Utopie:

Ein Weltreich der Gerechtigkeit, ohne Angst oder Hunger oder Neid;

ein jeder gibt, was er kann, und bekommt, was er braucht;

kein Krieg oder Streit noch Zwist.

 Ein jeder trägt sein wahres „Ich“ empor zur höchsten Tat

durch die Verwirklichung seiner Selbst!

 

2. Das hatten wir:

Eine Diktatur des Proletariates.

Eine aus den Fugen geratende Demokratie.

Marx und seine Theorien wurden verletzt: ‑

– der Sozialismus ging nicht von den am weitesten entwickelten Land aus und die Revolution erfaßte nicht die ganze Welt ( das hatte eine Ökonomische Schwächung zur Folge, da ideologisch, politisch und militärisch gegen den Kapitalismus gerüstet werden mußte. Folge war, daß es dem Arbeiter im Kapital „besser“ ging, als den im Sozialismus; also kein Grund bestand, den Weg einer proletarischen Revolution zu beschreiten)

‑ es gab zu wenig Entwicklung in der Ideologie und Weltanschauung. Vieles wurde hinterher begründet, vieles wurde dogmatisch. Es wurden Statistiken zurechtgerechnet und Erfolge erredet und angewiesen. Die Glaubhaftigkeit sank. ‑ die Bewußtseinsanalyse war falsch, der Faktor das Egoismus des Einzelnen wurde unterschätzt. Viele nahmen mehr, als sie gaben.

 

ABER:

Alle hatten Arbeit und Brot, es gab soziale Sicherheit für alle und jeder hatte ein Dach über dem Kopf.

 

3. Das haben wir:

Einen kapitalistischen Staat, der nach außen nach dem Imperium strebt, und sich als verbeamteter Überbau innen von der Basis löst; zu Scheingefechten, Spekulationen, zu einem Zirkusspiel der Worte, ist hinabgesunken „bürgerliche Demokratie“

(nennt die Parteien doch bei ihren richtigen Namen:

 regierende Partei – Partei für das Reichwerden der Reichen;

 Oppositionspartei – Partei zur Beruhigung der Massen.

 Ausnahmen sind zu weit links.)

 Alles wird Schau, je perverser um so interessanter.. je mehr rechts, um so besser, links ist immer des „Vaterlandsverrates“ verdächtig,

 wir haben „Meinungsfreiheit“ !

Das Recht wird passend gerichtet!

Monoideologie als Christentum soll in alle Köpfe hinein,

herausgemeißelt aus „christlicher Tradition des Abendlandes“,

all der heidnischen Germanen.

Realistische Weltsicht aber ohne Gott ist auch verdächtig,

 beschäftigt schon einmal den geheimen Geheimdienst.

Da ist eben von „Religionsgemeinschaft“ die Rede.

Das soziale Netz dieses Scheinmäntelchen der „Gerechtigkeit“,

es kann auf den Müllplatz der Geschichte,

denn Konkurrenz gibt es keine mehr!

Es naht das Gespenst des Pauperismus.

Die Medien, sie kreischen in Wollust mit der „Freiheit der Presse“,

zum Sturm auf letzte Reste von Anstand und Würde

zerfetzen mit Freude jegliche Intimität und zerstören deutsche Sprache und Kultur.

 Das Land ist immer noch zweigeteilt.

Wo kein Geld, da braucht man auch keine „Reisefreiheit“.

Ein „Wunder“ ist das alles nicht; sondern eben KAPITALISMUS!

 

4. Epilog:

Verelendung ist nicht nur die tiefe materielle Not.

Völker können geistig verelendet werden;

auch das Volk der „Dichter und Denker“,

es sinkt hinab, in Konsumentenrausch,

hockt eingeigelt im kleinen Kämmerlein seines scheinbaren Glückes,

eingelullt von der großen Medienwelt vollgeflimmert,

als einzelner Egoist grunzt es wohlig vor sich hin

bei soviel Stumpfsinn braucht es nicht die „Freiheit des Denkens“.

 

Lasst also das Streben nach Gerechtigkeit,

tut nichts gegen die Gefahren der Gegenwart,

lasset es die „Anderen“ tun, sich aufzuregen, sie werden es schon richten,

es wird schon besser,

„Irgendjemand“ bekommt das alles schon hin. oder sollten wir uns doch regen!?!

(Wir kennen das Ergebnis vom Rufen nach dem „starken Mann“)

Warum nutzen so wenig die „geschenkten“ Freiheiten!?!

(damit endlich ein neues Deutschland entstehe und blühe!)

 

Anhang

 

,Die großen Gefahren der Gegenwart:

‑ kapitalistisches Streben nach Weltmacht (Ökonomisch, politisch, militärisch)

‑ Demontage der sozialen Errungenschaften

‑ Monoideologie und der Hang nach rechts

‑ Perversion der Sprache und eine Riesenmacht der Medien (Amerikanisierung)

‑ und die große Masse des Volkes schweigt und hält still !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WIEDER EIN ABGESANG

            April 1997

 

Ein Stück Freidenkergeschichte ist zu Ende.

In Brandenburg zerfiel der Landesverband in Splitter.

Splitter lösten sich auf.

Es begann mit Euphorie in der Zeit, als ein ganzes System Sich auflöste.

Ein Hort für alle Geister die ohne Gott sind, soziale Partner für alle Schwachen,

Lehrer in der Schule als Alternative zur Religion,

Partner für Menschen von Geburt, Jugendweihe bis in den Tod,

Ein Häufchen tätiger Philosophen, die mitreden etwas einzubringen haben ‑

das wollten wir sein.

Vieles wurde erreicht.

Die „sozial‑demokratischen Arbeitertradition“ wie z.B. die Jugendweihe haben den Niedergang deutscher Kultur bisher überlebt.

Die „Staatskirchenkräfte“ müssen zumindest über Alternativen zum Religionsunterricht sprechen.

Die Verfassung des Landes Brandenburg stellt Religions‑ und Weltanschauungsgemeinschaften gleich.

In Zeiten der Politikverdrossenheit (deshalb gibt es im Moment die Regierung noch)

und der Interessenlosigkeit an Philosophie und Geschichte gibt es wenigstens einige Menschen, die denken und philosophieren. Themen in großer Vielfalt wurden angeboten, aufgearbeitet und dargestellt.

In einigen Regionen wurden Sozialstationen, Kindereinrichtungen oder eigene Schulprojekte realisiert.

 

Ein Teil davon bricht bis Anfang 1997 endgültig weg.

Warum?

Satzungen, Grundsatzerklärungen und noch schlimmer Beitragsdebatten ‑ Festlegungen müssen sein, aber es wurde übertrieben.

Ich habe geschrieben, daß es sinnlos ist, Freigeister festzuschreiben.

Wir spalteten uns typisch für alle Linken, die frei sein wollten.

Ein Satz als Programmatik hätte gereicht:

„Geistig tätige Menschen, die alle Erscheinungsformen ihres Seins und ihrer Umwelt aus wissenschaftlichen Erkenntnissen ableiten – Menschen also, die  weder an Götter noch andere übernatürlichen Mächte glauben.“

 

Bereits hier ist schon genug Einschränkung und Auslegung möglich.

Schon bei der Suche nach einem zweiten Grund. bin ich unsicher. Waren es die Menschen, die Freigeister ‑ wohl kaum. Waren die Erwartungen zu hoch ‑ vielleicht, aber wer hohe Erwartungen hat, setzt auch hohe Ansprüche an die eigene Arbeit. War die Resonanz zu gering ‑ möglich, daß die Ausstrahlung nicht in konkrete Mitgliederzuwächse umgesetzt wurde.

War das Anliegen realistisch? ‑ und hier scheint des Pudels Kern (Goethe) versteckt:

Für uns ist es selbstverständlich, über das Leben ohne Götter zu sprechen, nachzudenken ‑ andere leben es einfach und fertig.

Für uns ist es selbstverständlich, mitzudebattieren, uns einzumischen in den Werdegang der Geschichte ‑ andere tun das nicht, haben ihre Ruhe in Glauben, sowieso nichts zu ändern und sind fertig.

Für uns ist es selbstverständlich, Ansprüche an das Menschsein und seine Kultur mitzugestalten ‑ andere suchen eine fertige Veranstaltung und wo es ihnen nicht gefällt, da gehen sie nicht hin.

 

So sind die Menschen – Menschen?!??

Die wenigen haben den Reichtum und bezahlen die Politik,

machen Recht und Ordnung, Freiheit und soziales Netz,

so wie sie es brauchen(Marx).

Einige machen mit und leben nicht schlecht.

Die Vielen sind angewiesen auf Gedeih und Verderb,

sie ordnen sich, murrend zwar, brav ein, um ein Dach und das Brot zu erheischen,

vielleicht ein Eisbein und dazu ein Bier.

Der Bildschirm flimmert die Illusionen dazu.

Ein Ich von mir schrieb:

Der Mensch ist der Tod dieser Welt

er wuchert wie ein Krebsgeschwür

vernichtet seine eigene Existenz.

Irgendwann wird diese Wucherung

            entweder durch die Natur ausgemerzt

                        oder alles biologische geht unter 

                                   als ‚Menschenwerk`!

G.G.M.

Er schrieb auch über den heutigen Staat::

Dieser Staat ist gewachsen zum Koloß,

der sich selbst nicht mehr ernähren kann,

den seine eigene Last zu erdrücken droht!

G.G.M.

Eigentlich wissen es alle, und, sie erkaufen ihr „Ablaßpapier“;

weil die Betonierer, Wasserverschmutzer und Umweltvergifter,

Stromverbraucher, Holzvernichter, Billigfleischkäufer,

Autofahrer und Flugzeugbenutzer, Müllproduzenten und Pestizidverstäuber

ja eigentlich „umweltfreundlich“ leben,

Nistkästen im Garten haben, Strände sauberhalten, den Wald nie beschmutzen,

Autos ohne Schadstoffe fahren,

wassersparendes und „biologisches“ Waschmittel benutzen, Energie sparen, gesunde Lebensmittel kaufen, aus Pfandflaschen trinken, den Müll sortieren

und Krötenzäune bauen (wozu, denn wo jetzt Asphalt, da war früher Wald! G.G.M.).

Die Auflistungen sind unvollständig und können beliebig fortgesetzt werden.

Irgendwann stellt sich jeder die Frage, wozu er eigentlich denken soll, wieso er philosophiert warum er liest ‑ es scheint, keinen Nutzen zu bringen.

Ich als Freidenker ziehe aus meinen tätigen Denken Kraft und die Erkenntnisse der Philosophie mache ich zu Wegweisern meines Tun´s.

Ich schöpfe aus unseren Disputen frischen Mut und versuche mit meinen (armseligen) Schreibereien, andere aufzurütteln, auf Gefahren hinzuweisen.

 

Ich versuche, tätig zu sein, wo Millionen eingelullt schweigen!

(Die Medienvielfalt setzt auf perverse Art Menschenwerte lahm, macht alles zur Primitivschau und ist ein neues Mittel der Macht um Verdummung massenwirksam zu verkaufen! G.G.M.)

In diesem Zusammenhang möchte ich auf von Heinrich Heine hinweisen, der bereits vor vielen Jahren Worte prägte, die meine heutigen Ängste bestätigen. Da schreibt er zum Beispiel über Amerika, diese gelobhudelte „Freiheit“, für mich eine der großen Gefahren des Weltbeherrschenwollens einer Nation, die so schrill und unwahr ist, die nur illusionären Schein abgibt in unmenschlicher Flimmerschau.

Dazu Heine: “ Oder soll ich nach Amerika, nach diesem ungeheuren Freiheitsgefängnis, wo die unsichtbaren Ketten mich noch schmerzlicher drücken würden als zu Hause die sichtbaren…“.

Und etwas weiter ein Satz, der für alle Religionsstaaten zutrifft:

„Der weltliche Nutzen ist ihre eigentliche Religion, und das Geld ist ihr Gott, ihr einziger, allmächtiger Gott.“ (Aus Ludwig Börne ´Eine Denkschrift ´)

Heine fand in Frankreich, was er in seiner Heimat Deutschland suchte und deshalb auch hier ein Zitat von vielen Möglichkeiten:

„Und Deutschland? Ich weiß nicht. Werden wir endlich von unseren Eichenwäldern den rechten Gebrauch machen, nämlich zu Barrikaden für die Befreiung der Welt?  Werden wir, denen die Natur soviel Tiefsinn soviel Kraft soviel Mut erteilt hat, endlich unsere Gottesgaben benutzen und das Wort des großen Meisters, die Lehre von den Rechten der Menschheit, begreifen proklamieren und in Erfüllung bringen?? (Quelle wie oben). In einem Brief an Varnhagen von Ense noch ein Satz, der zum Denken anstachelt: „…die Sache des Volkes ist nie die populare Sache in Deutschland.“

Für heute soll geschrieben stehen:

Das deutsche Volk ist satt. Seine Herrscher der Finanz“heiligkeit“ greifen nach Europa, rasseln mit den Panzern – wer will das hören – ich mahne!! (G:G.M.)

Wenden wir uns einem philosophischen Thema zu. War Heine nun Freigeist oder Christ, war er Kommunist? Auch hierzu habe ich Textstellen gefunden, die von große Vielfalt eines Denkers zeugen. Er hat in tiefer Krise zu Gott zurückgefunden, schreibt er im Nachwort zu „Romanzero“. Lassen wir ihn aber selbst zu Wort kommen:

„Wahrlich, ohne alle Parteilichkeit habe ich Geistesfreiheit und Protestantismus zusammen genannt; und in der Tat, es besteht in Deutschland ein freundschaftliches Verhältnis zwischen beiden. Auf jeden Fall sind sie beide verwandt, und zwar wie Mutter und Tochter. Wenn man auch der protestantischen Kirche mach fatale Engsinnigkeit vorwirft, so muß man doch zu ihrem unsterblichen Ruhme bekennen: indem durch sie die freie Forschung in der christlichen Religion  erlaubt und die Geister vom Joche der Autorität befreit wurden, hat die freie Forschung überhaupt in Deutschland Wurzeln schlagen und die Wissenschaft sich selbstständig entwickeln können.“ (Aus: Die romantische Schule)

Einige Seiten zuvor greift er Gedanken auf, wonach er das Ende der Notwendigkeit der christlichen Religion vorausahnt, indem er formuliert: „…daß die christkatholische Weltsicht ihre Endschaft erreicht. Denn jede Zeit ist eine Sphinx, die in den Abgrund stürzt, sobald man ihr Rätsel gelöst hat.“ (ebenda)

Und nun schlagen wir den Bogen noch weiter:

„Die Kommunisten, das ist wahr, besitzen keine Religion (kein Mensch ist vollkommen), die Kommunisten sind sogar Atheisten (was gewiß eine große Sünde ist), aber in ihren obersten Prinzipien huldigen sie dem absolutesten Kosmopolitismus, einer allgemeinen Völkerliebe, einer auf Gleichheit beruhenden Verbrüderung aller Menschen, freier Bürger dieses Erdballs.

Dieses Grunddogma ist das gleiche, welches einst das Evangelium gepredigt hat, sodaß die Kommunisten in Wesen und Wahrheit viel christlicher sind als unsere sogenannten germanischen Patrioten, diese bornierten Verfechter einer exklusiven Nationalität.“

 (Aus: Kleine Schriften, Vorrede zu „Lutetia“)

Ich komme für mich zum Schluß, daß Heine in seiner Zeit den Namen eines Freidenkers verdient hat. Ich hoffe daß er und die Leser mir das Auseinanderpflücken und Aneinanderreihen seiner Texte als Grundlage einer fruchtbaren Diskussion zu diesem Geist verzeihen und beende den „Abgesang“ in solch philosophischen Höhen.

 

Ich bin und bleibe eben Freidenker.

 

Euer A.Krödel

(Viele Grüße von G.G.M.)


Jugendweiherede

 

Werte junge Freunde! Werte Eltern! Werte Gäste!

 

Es ist gerade für mich als Freidenker eine besondere Freude, Sie am heutigen Tag hier zur Jugendweihe begrüßen zu dürfen.

 

Jugendweihe ‑ das ist der symbolische Beginn eines neuen Lebensabschnittes für Euch, es ist der Eintritt in die Welt der Erwachsenen. Schon seit mehr als einhundert Jahren währt die Tradition dieses Festtages. Sie entstand aus der Notwendigkeit heraus, auch für Menschen, die an keinen Gott glauben, in feierlicher Form die neue Lebensetappe zu eröffnen.

 

Deshalb ist und bleibt dies Euer Tag!

 

An einem solchen Tag denkt man zurück zum Anfang des Lebens, an die ersten Krabbelversuche, an den ersten Schultag, an die Kinderkrankheiten ‑ eben an alle Höhen und Tiefen eines Kinderlebens. Da gehört als Erstes ein gebührender Dank all denen, die sich bisher mühten Euren Weg in das Leben zu ebenen; ein Dank an Sie, die Eltern, Erzieher und Lehrer!

 

Heute stehen junge Menschen an der Schwelle zum Erwachsensein. Sie werden Stück für Stück selbstständiger, werden immer mehr Verantwortung selbst übernehmen und ihr Leben zunehmend selbst prägen. Was die Kinder bislang an menschlichen Wertvorstellungen empfingen, das ist das Produkt ihrer Erziehung.

 

Es sind gerade hohe menschliche Werte, die auch jede politische Umbewertung schadlos überdauern. Da sind gegenseitige Achtung, Akzeptanz einer anderen Meinung, fester Wille zur Durchsetzung eigener Vorhaben, oder auch Humanität, also die Bereitschaft, anderen Menschen selbstlos zu helfen, aufzuführen ‑ und ‑ jeder macht auch einmal einen Fehler. Stehe ich aber zu meiner Tat, korrigiere mich selbst, so werde ich Achtung und Freunde gewinnen. Solche Maßstäbe vorgelebt, das prägt junge Persönlichkeiten! An einem solchen Tag hoffe ich, Euch, den nunmehr Erwachsenen auch einige Dinge mit auf den Weg geben zu können. Dies sind meine Erfahrungen mit dem Leben, dies sind auch ein paar Ratschläge der älteren Generation. Gerade diese Ratschläge sind es aber, die als Besserwisserei, als Nörgelei der Alten oft nicht gerne gehört werden, denn schließlich wollt ihr euer Leben selbst auskosten. Vielleicht erinnert Ihr Euch nach Jahren an die Worte, die heute hier gesagt wurden und handelt in ihrem Sinne. Dann wäre meine Aufgabe, die Grundidee meines heutigen Auftrittes, erfüllt.

 

In der geschichtlich gesehen kurzen Lebenszeit habt Ihr schon viel erlebt, vor allein, was Umbruch, Neubewertung und Veränderung im Lebensbild betrifft. Sicher fällt es nicht leicht, und das ging uns wohl allen so, solch eine völlige Neuorientierung aller Bereiche des Lebens zu durchleben.

 

In solchen Situationen gilt es, sein eigenes Gesicht zu wahren, sein eigenes „Ich“ über die Dinge zu erheben und seine Meinung offen und ehrlich zu vertreten. Das ist nicht immer einfach, aber es ist die einzige Möglichkeit, später vor sich selbst noch Achtung zu haben.

 

Oft sind es Politiker, die Worte, Begriffe immer wieder verwenden, um ihre Ziele zu markieren; und oft verwenden sie den Begriff der Freiheit. Es heist, nun seien wir endlich „frei“. Da drängt sich natürlich der Gedanke auf, daß man alles tun darf, was man will. Das dies nicht so sein kann, erkannte schon der Philosoph Hegel. Ein solches Chaos wäre das Ende der Menschheit an sich. Deshalb sind Gesetze, allgemeine Normen des Zusammenlebens notwendig. Schließlich hat jeder eigene Vorstellungen von seinem Leben und keiner hat das Recht, anderen seine Freiheitsvorstellungen aufzudrängen.

 

Es sei mir gestattet, an dieser Stelle einige Zeilen eines Gedichtes über die Freiheit einzufügen:

 

„Freiheit ‑ das ist nicht die Erlaubnis, alles zu tun;

Freiheit des Denkens aber ist die Verpflichtung,

über alles nachzudenken.

Jeder Mensch lernt immer.

 

Aus seiner. Freiheit des Denkens,

baut er auf sein eigen „Ich“ inmitten der Milliarden.“

 

Hieraus wird erkennbar, wie groß die Rolle des Nachdenkens in unserem Leben ist.

 

Mein Rat, gerade im Nachdenken über das eigene „Ich“, über mein Leben, mein Tun sorgfältig zu entscheiden, auch das ist eine alte philosophische Weisheit. So möchte ich allen hier im Saal vorschlagen die häufig verschmähten Schriften die Philosophie nicht als schöne Exemplare im Bücherschrank verstauben zu lassen, denn sie bergen so manchen Rat, viel Weisheit und Weltensicht, daß wahrlich für jeden von uns etwas zu finden ist.

 

Nun steht sie Euch offen, die große Welt mit all ihren schönen Seiten, mit all ihren Schätzen, aber auch mit all ihren Bosheiten, ja, auch mit viel Lüge und Gauckelei.

Jetzt gilt es feste, eigene Lebensprinzipien zu entwickeln.

 

Da entwirft man speziell für Euch im Fernsehen superstarke Helden, die Computern gleich, im scheinbaren Namen einer gerechten Sache alle Gefahr mit viel Gewalt ersticken, die immer Sieger sind.

Da vermarktet man selbst das Töten von Menschen live.

 

Diese Vorstellung vorn Unbesiegbaren hat die Menschheit schon immer verführt, sie war Anlaß von Kriegen, ‑ sie beginnt aber schon mit der Prügelei in der Schule oder rnit Randalen beim Fußball. Auch hier wieder die philosophische Lebensweisheit: Wo Gewalt angewendet wird, hat der Verstand versagt! Diesen Kern traf auch ein Wort aus der „Wendezeit“ das da lautet: „Keine Gewalt“.

 

Spreche ich von der Einstellung zum Leben, so kann man mir natürlich erwidern, daß es viel leichter ist, durch lautes, egoistisches Verhalten, vielleicht auch noch mit etwas Mogelei zum Ziel zu gelangen, ‑ als mit Ehrlichkeit und Fleiß.

Stellt Euch immer die Frage nach der Achtung vor euch Selbst. Sie ist der Leitfaden zum Finden Eures eigenen Lebens. Die Antwort drückt sich aus durch innere Ruhe und Zufriedenheit.

Das Leben ist oft hart und unerbittlich. Euer Schulabschluß, das soll nun aber wirklich die letzte Weisheit sein, ‑ entscheidet  den Einstieg in das Erwachsensein. Da sind Qualitäten gefordert.

 

Tretet hinaus aus der kindlichen Geborgenheit in die große Welt, seht Euren neuen Rechten entgegen. Man spricht Euch mit „Sie“ an, bald werdet ihr eigenes Geld verdienen, bald werdet ihr die Liebe kennenlernen und ihr werdet Neues ertasten lernen, müßt in ungewohnten Umgebungen allein klarkommen; kurzum, ihr müßt euer Leben selbst gestalten lernen.

 

Auf diesem großen, manchmal ganz schön schwierigem Weg möchte ich euch an dieser Stelle das Beste wünschen, Gesundheit, immer etwas Optimismus und vor allem Freude am eigenen Leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

TRAKTAT ZU EINER DEUTSCHEN VERFASSUNG

 

August 1997

 

(etwas, was Deutschland bitter nötig hätte)

 

         zynisch gemeinte Formulierungen für einen neuen Staat

         Eigenwilligkeiten und Definitionen (nur für „Wessis“)

         Antwort auf den Aufruf des Herren Jens Oldenburg zu Potsdam in „dA“ Nr.14 Seite 03 Rubrik „Extra Dry“ (deutsch und besser vielleicht : Extra Trocken ?)

 

„Wo der Sinn für Schönheit aufhört, beginnen der Krieg, die Gleich – Gültigkeit oder der Tod.“

 

( aus „Kritik der zynischen Vernunft“ P.Sloterdijk S.658)

 

 

Präambel

 

Am Anfang war in diesem Text „Deutschland“.

Realistisch erscheint, daß die Menschheit nicht alles bis zu Ende erforschen kann ‑ dazu ist der Mensch zu winzig und es entsteht zu schnell zu viel Neues;

aber Milliarden müßten denken und nicht abstumpfen, aber Milliarden müßten handeln und nicht nur in sich hinein schimpfen („Sapere aude!“ Kant)

aber Milliarden müßten kämpfen, und wenn keiner zur Wahl geht, weil eine Partei das Volk ebenso betrügt wie die andere, weil ein politisches System untergeht; es müssen Kräfte gefunden werden, die den Mut zu einem Neubeginn haben (Brecht sagte sinngemäß: :“Ein Volk kann sich eine neue Regierung wählen, aber eine Regierung kein neues Volk!).

 

Der Mensch benötigt Gesetze, um in der Masse zu leben.

Der Mensch braucht Freiheit, um in diesen Gesetzen leben zu können. Gesetze dürfen nicht zum Dogma erstarren (keine Bürokratie). „Alles entwickelt sich“, sagt der Philosoph und jeder Mensch hat das Recht auf freie Entwicklung seiner selbst. Solche Grundwerte müssen Gesetze schützen.

 

Die große Befürchtung:

Irgendwann driftet man in diesem Deutschland (in dieser Gesellschaftsordnung (besser Gesellschaftschaos);in der jetzigen Welt) an radikale Grenzen ‑aber nicht, weil man Gewalt will – wir verabscheuen Gewalt! ‑ aber weil hier das „NORMALE“ so widerlich, grotesk, primitiv und unendlich grausam ist.

 Werte werden aufgehoben.

Der Schutz der Menschen, ihre Bildung und ihre Gesunderhaltung, das sind Grundwerte, die ein Staat zu garantieren hat. Dazu soll man freiwillig einen „Gesellschaftsvertrag“ (Rousseau) abschließen. „Da kein Mensch eine von der Natur verliehene Gewalt über seinesgleichen hat und da die Stärke kein Recht gewährt, so bleiben also die Vereinbarungen als die einzige Grundlage jeder rechtmäßigen Gewalt unter den Menschen übrig.“ „…und der Gehorsam gegen das Gesetz, das man sich selbst vorgeschrieben hat, ist Freiheit.“

( Aus „Der Gesellschaftsvertrag“ von Jean‑Jacques Rousseau)

 

Was nun folgt, ist keineswegs eine komplette Verfassung, die können sie anderswo nachlesen. Es ist ein Spaziergang an den Schluchten des Fehlens, an Sümpfen der Ignoranz und ganzer Gebirge von Bürokratismus und Betrug der Völker vorbei, vielleicht zu einer Freiheit, der wir uns endlich rühmen können, als „Volk der Dichter und Denker“!

 

 

Was in einer Verfassung stehen sollte aber zu oft vergessen  oder einfach verzerrt wird!

(mit Klammerbemerkungen zur besseren Verständlichkeit)

Grundsatz: Jeder Mensch wird als frei anerkannt!

 

Artikel 1

 

Deutscher ist, wer einen deutschen Paß besitzt, hier seine Steuern bezahlt und die deutschen Gesetze anerkennt.

(Alle anderen hier lebenden Personen sind Gäste. Sie haben sich deutschem Recht und deutscher Kultur unterzuordnen. Wer gegen Recht verstößt oder Probleme seiner Heimat zu Lasten von Deutschland lösen will, muß das Land sofort verlassen. Wer z.B. deutsche Straßen benutzen will, muß sein Fahrzeug nach deutschen Normen ausrüsten.)

 

Artikel 2

 

Der Staat ist verpflichtet, keine Arbeitslosen zuzulassen.

(Die Arbeitsämter müssen denjenigen, die in der freien Marktwirtschaft keine Arbeit finden, so einsetzen, daß sie Werte schaffen (z.B. Hilfe in Staatsaufgaben wie Verteidigung, Bildung, Gesundheitsdiensten oder öffentlichen Verkehr oder in staatlichen Wäldern). Es wird ein Stundenäquivalent zum zustehenden Arbeitslosengeld errechnet. Wer nicht arbeitet, bekommt kein Geld (es sei denn, er ist krank!).

 

Artikel 3

 

Es wird durch Wahlen eine Regierung ernannt.

(Bei Wahlen, die nach einfachen und durchschaubaren  Regeln abgehalten werden, bewerben sich aus einem Wahlkreis eine unbegrenzte Anzahl von Kandidaten direkt für Städte, Kreise, Länder oder Bundesregierung. Nach dem Schlüssel der Einwohnerzahlen werden dann in einfacher Mehrheit die Mandate besetzt.

Diese Mandatsträger sind dem Willen ihrer Wähler untergeordnet. Niemals darf die Parteidisziplin, oder die Unterordnung unter finanzielle Vorteile Bewertungsmaßstab sein. Die sogenannten „Diäten“ (welch Hohn für dieses Wort in diesem Staat!) , die Entschädigung für den Aufwand, den der Mandatsträger durch die Erfüllung seines Auftrages hat, wird ebenfalls bei der Wahl als Absolutum in Geld definiert.)

 

Artikel 4

 

Deutschland ist ein freier, unabhängiger Staat auch in dem Sinne, daß alle Theorien gleichwertig behandelt werden. Alle Menschen sind gleich, egal, welche Anschauung der Philosophie sie vertreten.

(Philosophie hier als Summe aller Weltanschauungen, wozu selbstverständlich auch die Religionen gehören. Auch und gerade hier bedarf es Gesetzen, die regeln. Wer z.B. in irgendeiner Form zu Unterdrückung, ob psychisch oder physisch aufruft, Gewalt verherrlicht oder anderslautende Erpressung in seinen Statuten verankert hat, wird als Organisation nicht nur verboten, sondern er wird verurteilt in voller Härte des Gesetzes! Dies gilt auch bei Verwehrung des freien Ein ‑ oder Austrittes.

 

 

Artikel 5

 

Der Staat ist ein Politikum. Er ist Gesetzgeber und Kontrollorgan.

 

Er garantiert:

1. äußere und innere Sicherheit

(Durch eine Berufsarmee, Polizei und Justiz. Es gilt der Grundsatz, daß ein Kläger die Schuld des Beklagten beweisen muß, nie umgekehrt. Die Armee ist defensiv!)

 

2. Die Gesundheit

(auf dem Prinzip der Freiwilligkeit (ich zahle selbst eine Kranken/Rentenversicherung oder mein Betrieb zahlt von einem Teil meines Lohnes für Krankheit, Pflege oder Rente) Es gibt dann keinerlei Zuzahlungen für Gesundheitsleistungen oder Produkte. Wer krank ist, darf niemals unter der Berücksichtigung von Geldinteressen behandelt werden. Alle haben das Recht auf gleiche, maximal mögliche und effektiv notwendige Behandlung. Ein Staat, der dies seinen Menschen nicht mehr garantiert, ist dem Untergang geweiht.)

 

3. Die Bildung

( jeder hat das Recht auf kostenlose Schulbildung (siehe Anlage zum Gesetz der Bildung)

 

4. den öffentlichen Verkehr

( mittels Kfz‑, Benzin‑ und Haftpflichtversicherung/ Steuern hält der Staat das Verkehrsnetz in Ordnung und kontrolliert die Sicherheit auf den Straßen !)

 

5. Kontrolle über die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften, Bedingungen zum Herstellen und Inverkehrbringen von Produkten.

( dieser Aspekt ist bis dato kaum geregelt. Der Staat muß nie mit Subventionen oder anderen Dingen in die Wirtschaft eingreifen, das darf er auch im Sinne eines fairen Wettbewerbes nicht; aber er muß kontrollieren, ob die Produkte oder Leistungen z.B. nicht den gültigen Normen der Sicherheit oder den Bedingungen des Umweltschutzes widersprechen. Er muß Betrug aufdecken, seine Bürger beraten und schützen. Das muß Staatsaufgabe werden und dazu ist ein entsprechend arbeitsfähiges Instrumentarium zu schaffen.)

 

Zu diesen fünf Aufgaben sind Ministerien zu schaffen.

Die Regierung befaßt sich mit der Außenpolitik und den Finanzen des Staates selbst.

 

Artikel 6

Deutsche Sprache ist Kulturgut.

( alle Versuche, diese Sprache z.B. mit Amerikanismen in Industrie oder im Privatleben aufzuweichen, müssen gesetzlich geahndet werden.)

 

Artikel 7

 

Der Staat legt Symbole des Landes, seine Fahne und seine Hymne fest.

( Diese Zeichen dürfen niemals solche Wahnsinnigkeiten wie „Über alles auf der Welt“ oder Dinge, die in Kriegen eine Rolle spielten (Hakenkreuz) enthalten. Sie müssen in jedem Falle dem friedlichen Nebeneinander aller Völker Rechnung tragen.)

Anhang

Gesetz des Journalismus

 

Es darf frei über alle Vorgänge berichtet werden.

(aber nur konkret, wahrheitstreu und ohne Verzerrungen; Kommentare haben Informations‑ und keinen Wertungscharakter;

die Würde des Menschen darf nicht verletzt werden; jegliche Parteilichkeit, Einseitigkeiten, aufputschen von Themen sind strikt verboten; Nicht eindeutige Erkenntnisse dürfen auf keinen Fall durch Spekulationen „aufgefüllt“ werden; alle Personen, Produkte oder Parteien sowie Meinungen müssen gleich behandelt werden ‑ Abwertungen, Urteile, die Schaden verursachen können, dürfen erst nach einem rechtskräftigen Urteil von Staates her veröffentlicht werden; keine staatlichen Maßnahmen (z.B. Polizeieinsätze, Rettungsarbeiten) dürfen durch die Berichterstattung gefährdet oder auch nur gestört werden.

Der Journalismus muß von der Anmaßung weg, Richter zu sein.

Der primitive sensationslüsterne Medienjournalismus der Gegenwart, dieses unseriöse katastrophensuchende und alles zur amerikanischen Show degradierende Brüllorgan, das keine menschlichen Werte mehr achtet, muß wie ein Krebsgeschwür beseitigt werden. Das hat nichts mehr mit Freiheit der Presse („Preßfreiheit“ Heine) zu tun.)

 

 

Anhang 2

Gesetz der Bildung

 

Jeder hat das Recht, eine kostenlose Grundbildung (Schule) zu erfahren. Jeder hat darüber hinaus das Recht, eine seiner Person angepaßte Ausbildung zu Berufen, die seiner freien Entfaltung am nächsten kommen, zu erfahren.

Jeder hat die Pflicht, sein ganzes Wissen und seine ganze Kraft für den Erfolg seiner Ausbildung einzusetzen.

 

(Wichtige Dinge die eine Bildung umfassen soll, sind neben Rechnen und Schreiben:

‑ die Wissenschaften der Natur zu lehren

‑ deutsche Sprache als Kulturerbe und wertvollstes Gut begreiflich zu machen

‑ Kulturen der Welt zu vermitteln (Musik, Literatur, ‚Malerei) ohne Zensur

‑ politische und ideologische Weltsichten und Systeme, auch Religionen wertungsfrei darstellen ‑ keine Zensuren

‑ Erziehung zu gesunden Lebensweisen (Sport, Ernährung)

 

(Wer pflegt eigentlich die Kultur der Arbeiterklasse? fragt hier G.G.M. dazwischen!)

 

 

 

Schluß

 

Vielleicht einmal für die „Wessis“ zum Verständnis einige Definitionen, wie ich sie verwende, denn da gibt es haarsträubende Verzerrungen, geschuldet den Zeiten, als alles antisozialistisch im „kalten Krieg“ umgedolmetscht wurde. Kommunismus ‑ ein anfänglich noch staatliches Gebilde, wo jedem nach seinen Bedürfnissen bekommt, was er benötigt; seine Leistung dafür ist ihm ebenfalls Bedürfnis.

 Materialismus ‑ Betrachtung der Welt ohne Götter, alles wird durch wissenschaftliche Zusammenhänge erklärt, alles ist erkennbar.

Dialektik ‑ Lehre der Verknüpfungen und des stetigen Weiterentwickelns von allem, was es gibt, sowohl in der Natur, als auch in der Gesellschaft. Grundsatz: Das Sein (Materie als Primat bei Marx) bestimmt das Bewußtsein.

Humanismus ‑ Lehre und Inbegriff für Menschlichkeit, tätiges Sein im Interesse des Menschen Philosophie ‑ Oberbegriff für alle Weltsichten und theoretische Systeme (schließt z.B. Religionen ebenso ein wie Freidenkertheorien)

 

Zusammenfassung:

Ich strebe nach einer Welt in der der Materialismus, die Dialektik und der Humanismus in Summe wirken; sich zu einem System der Gerechtigkeit verknüpfen und die ständige freiest mögliche Weiterentwicklung jedes Einzelnen zulassen. Es soll ein System ohne Gewalt und Haß sein.

(„..daß die Sonne schön wie nie, über Deutschland scheint… quatscht G.G.M. dazwischen!)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schrift zu Ehren des Buches

 

„Westwärts und nicht vergessen“ von Daniela Dahn

 

Einordnung in den Zyklus von G.G.M. „Die große Erschöpfung“ (Wieviele Menschen hält unsere Erde aus?) Für John „FINIS ODER BEGINN“

 

(Abschrift aus 1991)

 

„Der einzelne Mensch neigt dazu, sich einer großen Erschöpfung preiszugeben .Er vermag nicht immer in Zeiten, wo gewohnte Bahnen umgebrochen werden, die Kraft aufzubringen, Mensch zu bleiben. So sinkt er hinab zu einem Wesen, willenlos ‑ nur noch gebrauchbar. Meist wird er dann Werkzeug von Ideologien, fanatisch und dafür bereit, diese brutal durchzusetzen auf Kosten anderer und des eigenen Seins, ‑ auf Kosten aller Werte. Er lebt kein Leben mehr im natürlichen Sinne, alles scheint ihm wertlos. Er ‑ sie alle sind erschöpft.

 

WER DAS NEUE NICHT MITTRÄGT; MUSS DAS ALTE ERTRAGEN.“

 

Zu meinem „Buch des Jahres“

            Oktober 1997

 

Außer Frau Dahn und meiner Nichtswürdigkeit scheinen in Deutschland noch mehr Menschen der Meinung, daß aus der sogenannten „Deutschen Einheit“ mehr hätte gemacht werden müssen als ein Ausverkauf des „Ostens“.

Ideologisch wurden wir ausverkauft und einer „Christlichen Demokratie“ unterstellt. Schon das Wort in seiner Kombination ist sträflich. Wurden wir nicht gerade von einer Monoideologie „befreit“ und nun “ so wahr mir Gott helfe“.

Politisch wurden wir ausverkauft und einer „Sozialen Marktwirtschaft“ untergeordnet. Schon das Wort ……..D. Dahn dazu sinngemäß: ‚vom Stalinismus der Ideologie zum Stalinismus des Geldes‘.

Schon das Wort „Sozial“ ist falsch, denn jeder Leser von Marx kennt den Lehrsatz, daß Marktwirtschaft (Kapital) nur so sozial ist, wie mit einem Minimum an Ausgaben das Volk arbeitsfähig und „bei Laune “ gehalten werden kann.

Der größte Ausverkauf fand wirtschaftlich statt und das ist ein wahrhaft geniales Verbrechen, indem man das „Eigentum des Volkes“ zum symbolischen Wert von „Einer Mark der DDR“ an Westdeutschland verhökerte (ob es sich um Fototechnik aus Dresden, Traktoren aus Schönebeck, Optik aus Jena, Porzellan aus Meißen , Würstchen aus Halberstadt oder Waffen aus Suhl handelt, alles war Müll, weil es zu langlebig, zu gut war und außerdem lästige Konkurrenz für die „Brüder und Schwestern im Westen“).

„Die Einheit ist erst vollendet, wenn auch der letzte Ostdeutsche aus dem Grundbuch gestrichen ist“ zitiert D. Dahn einen Dresdener Kabarettisten.

Überlegt G. G. M.: „Ich als Genosse habe gegen den Bürokratismus gekämpft, gegen das Fälschen von Statistiken, habe die alten Machthaber angerufen, habe gestritten ‑ ist das nicht auch eine Art Widerstand gewesen; eine bessere jedenfalls, als wegzulaufen und noch eine bessere, als über eine Grenze springen zu wollen, die als tödliche Falle bekannt war?

Rechne ich also etwa 17 Millionen „Zurückgebliebene“ nach „Vollzug der Einheit‘, setze sie ins Verhältnis zu den Quadratmetern des „Beitrittsgebietes“ und multipliziere dies mit den üblichen Bodenpreisen plus vorhandener Erschließung („Baukostenzuschuß“) und Bebauung ‑ das wäre mein Anteil gewesen!“

So haben wir nichts und mußten uns fügen. Und nun stellt D. Dahn fest; und da muß man schon aufhorchen: „Denn die vom Osten akzeptierte Spielregel lautet doch: Wir stellen die Angeklagten, ihr die Richter.“ JEDER sollte darüber gründlich nachdenken!

 

Kulturell wurden wir ausverkauft, denn wer will sie schon sehen oder hören, die “ Kultur der Arbeiterklasse“; Heine, Brecht, oder das Lied vom „kleinen Trompeter“, die „Moorsoldaten“, „Spaniens Himmel“ oder „Brüder zur Sonne zur Freiheit“ gleich gar nicht „Auferstanden aus Ruinen“, obwohl es da lautet: „Deutschland einig Vaterland“ und auch nicht den „Sandmann“, den „Kessel Buntes“ oder „Rock für den Frieden“.

D. Dahn zitiert treffend Jewtuschenko: „Was jetzt passiert, nenne ich die Mc Donaldisierung unserer Kultur.“ Nach dem Mord an Prinzessin Diana durch Sensationsjournalisten senke ich als Schreiberling im Namen deutscher Kultur beschämt mein Haupt ‑ Ich verabscheue zutiefst solche Medienkultur!

In vieler Hinsicht war es eine wahre Kehrt“ wende“. Die Frau zurück zum Kochtopf und in die finanzielle Abhängigkeit des Mannes, die Arbeiter zurück zu Duckmäusern, denn draußen warten schon viele auf diese Stelle, Egoismus, „Ellenbogengesellschaft“, Brutalität ‑ Eiterherde des Verbrechens; vom „Sittengesetz“ zurück zur kirchlichen „Moral“; der Kranke zurück zum Betteldasein, und der berühmte „Andersdenkende“ erhält den Titel „Radikal“, wird vom MfS (Quatsch, falsch, vorbei! ‑ richtig natürlich: „BND“) beobachtet, bespitzelt und irgendwie mundtot gemacht, zurück zur Willkür. (wenn du jemanden nicht leiden kannst, rufe bei einer bestimmten Zeitung an, und behaupte, derjenige sei bei der „Stasi“ tätig gewesen, du hast ihn praktisch ermordet, ohne dafür bestraft zu werden ‑ nach D. Dahn waren 2% aller DDR‑Bürger irgendwie für die „Stasi“ tätig).

 

Wir werden dann vielleicht auch wieder zurücksein zum Bundestagsbeschluß und seiner 31. Sitzung von 1835, wo Heines Schriften verboten wurden oder bei einem „Sozialistengesetz“ und von da ist der Weg nicht mehr weit zu „Kristallnacht“ oder Bücherverbrennung der Nazis.

Und wir sind zurück zu einer schreienden Ungerechtigkeit, einer „Siegerjustiz“, wie sie eigentlich nur von faschistischen Systemen bekannt ist. Jeder Nazi, ob in der Wehrmacht, der auf Franzosen oder Russen schoß ( Vergleich: NVA‑Soldat, der auf Grenzflüchtling schießt); jeder Gestapomann, der Menschen ins KZ schickte und damit in den Tod, nur weil sie z.B. Freidenker waren (Vergleich: Stasioffizier, der Menschen, die gegen diesen Staat auftraten, einsperrte); Menschen, die in den Gaskammern den Hahn aufdrehten, Massenexekutionen ausführte ( kein Vergleich mehr möglich!); jeder dieser Menschen wurde von der BRD besser behandelt als ein DDR‑Bürger. Gleiches trifft für Richter, Beamte oder Lehrer zu., man vergleiche dazu nur die entsprechenden Renten oder Gehälter. Umgekehrt verhält es sich mit den Opfern. Ein Monat in einem politischen DDR‑Knast bringt mehr als für einen Monat Nazi‑KZ. Mit solchen Ungerechtigkeiten, welche eine tiefe Erschöpfung der „Ossis“ und den „Osttrotz“(D. Dahn) hervorruft, hat die BRD in meinen Augen das Recht verloren, sich demokratisch zu nennen; ein solcher Staat gehört nicht in den Sicherheitsrat der UNO sondern vor das Gericht der Völker.

Mit eben dieser Enteignung, dem Aufdiktieren des Christentums und der amerikanischen Medienrummelwelt, dem Unrecht, die DDR schlimmer zu machen als das Dritte Reich und der blinden Zerstörung all dessen, was die DDR auch positiv hervorgebracht hat („SERO“, Jugendklubs, Arbeit für alle, kostenlose medizinische Versorgung oder auch nur den „grünen Pfeil für Rechtsabbieger), ist mir die Möglichkeit genommen, diesen Staat objektiv zu betrachten, einen Staat, der mit modernen Mitteln versucht, ganz Europa unter seine Macht zu bekommen.

Ich bringe es einfach nicht fertig, mich als Verbrecher zu fühlen!

G.G.M. erlaubte sich die Frechheit, in D. Dahn’s Buch zu schreiben: „Ein Staat, dessen Bürokratismus von Kranken immer mehr Geld verlangt, die Leistung immer mehr einengt und wo die Banken, Kassen und Versicherungen immer reicher werden ‑ der ist dem Ende geweiht und wir (Ich nicht) sind „beigetreten“! Humanismus, das tätige Sein für Menschen wird zum Geldinteresse herabgewürdigt ‑ Elend dieser Welt!“

„Wo ist der Osten geblieben?“ würde Helga Hahnemannn fragen.

 

 

 

Ein „Sehr gut“ und ein aufrichtiges DANKE für ein Buch, welches Zusammenhänge und Vergleiche bringt, die mich wieder als Mensch fühlen lassen, ein Buch, welches auch Ausblicke gibt und Utopie zuläßt und das rät, im Lande zu bleiben und sich täglich zu wehren. Danke, Frau Dahn

Wollen wir wirklich ein Deutschland sein, so muß Gleichheit sein für alle Deutschen.

Nun ist es tatsächlich einfach, gegen etwas zu sein und recht schwer, etwas Neues aufzubauen. Aber wer das Neue nicht aufbaut, muß das Alte ertragen.

Unbestreitbar ist doch, daß wir alle die DDR, so wie sie war, nicht wiederhaben wollen. Aber laßt uns doch die Freiheit zu denken, wie wir die BRD, die wir haben, besser, und vor allem gerechter bauen.

Man könnte einfach sagen, daß der alte Marx den Kapitalismus so beschrieben hat und nun finde dich ab. NEIN, ich nicht.

Deshalb schreibe ich meine philosophischen Grundgedanken wieder auf, vielleicht, daß sie auch nur ein Mensch mehr lese, daß man darüber irgendwo in Deutschland spricht und daß vielleicht jemand in diese Richtung handelt:

Freiheit für Denken und Philosophie bis in die Grenzen, wo zu Gewalt aufgerufen wird oder diese verherrlicht wird.

Freiheit für die Ausübung von Weltanschauungsgemeinschaften oder Religionen bis in die Grenzen, wo Abhängigkeiten auftreten (physisch oder psychisch).

Freiheit für Presse und Medien bis in die Grenzen, wo „gerichtet“ wird, alles zu primitiver Schau herabgewürdigt wird, wo Verbrechen als Einschaltquote „interessant“ wird, dem Menschen die Intimsphäre genommen wird und Sensationsgier vor die Bergung von Unfallverletzten tritt oder staatliche Organe (z.B. Polizei) bei der Arbeit behindert werden.

Freiheit für Wahlen, wo ich als Bürger entscheide, wer mich wo vertreten soll bis in die Grenzen, wo sich Politiker Parteizwängen unterordnen müssen oder die Gestaltung des Lohnes ihrer Arbeit das Wichtigste wird.

Freiheit für die Wirtschaft, bis in die Grenzen, wo sie gegen Gesetze und Normen verstößt. Ohne Subventionen vom Staat, aber unter einer strengen staatlichen Kontrolle, was z.B. technische Anforderungen oder Belange der Umweltverträglichkeit betrifft, muß sich jeder Zweig der Wirtschaft selbst behaupten.

Freiheit der Kultur bis in die Grenzen, wo deutsche Sprache veramerikanisiert, vergewaltigt wird, wo Kultur auf eine Weltsicht eingeengt wird.

Grundsätze, Grundwerte wären dann:

  kostenlose und für alle gleiche medizinische Versorgung und Behandlung

‑ kostenlose und für alle gleiche Bildung, jeder soll im Rahmen seines eigenen ICH sich selbst verwirklichen können

‑ Schutz nach außen und Durchsetzung des Rechtes nach innen als Staatsaufgabe durch Berufsarmee , Polizei, Justiz

‑ Arbeit für jeden, der arbeiten will. Wer in der Wirtschaft keinen Arbeitsplatz findet, bekommt Geld vom Staat zum Unterhalt, aber er muß entsprechend dafür Arbeit leisten (Stundensätze für die einzelnen Tätigkeitsgruppen sind bekannt und zu tun ist in Wäldern oder anderem Staatsgelände genug)

‑ Wohnung, bezahlbar für alle, abgestuft. Grundwerte wie warm, trocken, Energie, Wasser und Kochmöglichkeit, WC gelten für alle, alles darüber hinaus ist möglich.

‑ Bürokratie darf Menschlichkeit auf keinen Fall ersäufen!

 

Dies sind einige, von mir oft genannte Regelungen, welche auch manchem Politiker die Leere der Ideen vor einer Wahl nehmen könnte, Alles Dinge, die dem Empfinden der Menschen nach Gerechtigkeit und den Wertvorstellungen der heutigen Zeit zu tiefst entsprechen und auf welche die o.g. Kapitalisten ihr Minimum an Ausgaben für das Volk anheben müßten, wenn man sie eben dazu zwingt! Aber bitte ohne Gewalt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Brief im Jahre 1998

 

Willkommen in ’98 und alles Gute für alle, die noch frei denken können und dürfen.

Was wird dieses Jahr wohl so bringen, fragen wir uns.  Wahlen – Zeichen einer demokratischen Gesellschaftsordnung; wie schön!

Was aber wählen wir denn:

– Diktatur der Religion – der Ideologie; haben wir, hatten wir;

– Diktatur des Geldes; haben wir;

– Diktatur des SEINS, etwa Humanismus, was ist denn das?

Freiheitsgedanken ziehen sich wie ein roter Faden ( G.G.M.: Vorsicht, rot ist verdächtig und außerdem hieß die Zeitung der SED-Organisation des VEB Zwickauer Kammgarnspinnereien, alte, uralte Textilarbeiterkultur in Sachsen, heute stehen noch einige Ruinen ; „Der rote Faden“) durch die Philosophie und spätestens seit der französischen Revolution (G.G.M.: Das ist heute was ganz Verbotenes!) sind sie in aller Munde, durch Rosa Luxemburgs „Freiheit der Andersdenkenden“ noch heute populär.

Schon Hegel stellt die absolute Freiheit in Zweifel, und immer, wenn da die Rede von der Freiheit ist, stellt sich die Frage nach Grenzen, denn wenn alle zu allem die Freiheit hätten, wäre dies das letzte Chaos dieser Welt. Man vergleiche bitte die heutige sogenannte „Pressefreiheit“!

Bisher waren alle Staatsformen Diktaturen  und alle Politiker hatten Macht. Macht ist etwas ganz Feines und alle haben ihr Machthaben genossen. Macht zu haben ist herrlich: Macht ist Gewalt über andere und Vorteil für sich selbst, Vollendung des Egoismusgedankens – wunderbar.  

   Ob es da nicht noch etwas anderes gibt, etwas Humaneres?

Heute buhlt die „Opposition“ um Macht; andere haben „Liberalität“ für Macht verschachert und sind unglaubwürdiger denn je; kleine Parteien haben noch gute Ziele, aber die vertragen sich nicht mit jetziger Macht; und die Regierung hat viel Macht und genießt sie in fetten Zügen.

Wen aber wählen wir?

Ich lasse die Frage unbeantwortet stehen. Vielleicht beweisen die Ergebnisse, wie viele Menschen meine Gedanken mittragen.

Wir hatten also Jahreswechsel, auch Zeit, um Ruhe zu finden, um etwas zu lesen, um das Skelett für diesen Artikel zu schreiben und für manch andere Spiele.

Trotzdem habe ich es nicht geschafft, Heines Gesamtwerk im „Heinejahr“ durchzuarbeiten und so möchte ich ihn an den Anfang einer Reihe von Textstellen setzen, welche mir in Fragen der Menschlichkeit begegneten und Antwort geben:

„Wenn wir es dahin bringen, daß die große Menge die Gegenwart versteht, so lassen die Völker sich nicht mehr von den Lohnschreibern der Aristokratie zu Haß und Krieg verhetzen, das große Völkerbündnis, die Heilige Allianz der Nationen kommt zu Stande, wir brauchen aus wechselseitigem Mißtrauen keine stehenden Heere von vielen hunderttausend Mördern mehr zu füttern, wir benutzen zum Pflug ihre Schwerter und Rosse und wir erlangen Friede und Wohlstand und Freiheit.“ (H. Heine in Vorrede zu „Französische Zustände“, Paris, 18.10.1832)

( G.G.M.: Ist da nicht ein ´Tucholski`-Zitat versteckt, wo Soldaten und Mörder vorkommen und das BIBEL-Zitat, das zu DDR-Zeiten für Wirbel sorgte :“Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“

( Die BIBEL – Der Prophet Jesaja 2.4).

Das alles gibt zu denken. Ähnlich im Ton erwischte ich C. F. von Weizsäcker in seinem Buch „Der Garten des Menschlichen“. (G.G.M.  quatscht dazwischen: Was ist heute ein Garten? Ein Stück Natur vergewaltigt durch den Menschen, um Frucht als Ziel zu erheischen, indem „Schädlinge“ bekämpft (liquidiert) werden. Das Ziel nennt sich „Erholung.“).

Lassen wir Herrn von Weizsäcker zu Wort kommen:

“ Aber Gleichheit zwischen Menschen kann das Ergebnis einer der höchsten sozialen Leistungen sein. Sie ist es dann, wenn die Menschen einander bewußt als gleich anerkennen.“ (aus „Ebenen und Krisen“) und einige Zeilen weiter: “ Was im Versuch, Herrschaft zu überwinden, eigentlich überwunden werden soll, ist das Prinzip der Macht.“

In „Zur Biologie des Subjekts – 6.Aufklärung“ stellt er das „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ von Kant der Formel „Mea culpa, mea maxima culpa“ (ich bin schuldig, ich bin immer schuldig) gegenüber und schreibt: „Unmündigkeit ist dann also ein Unvermögen zu eigener Einsicht und selbstverschuldet ist sie, wenn sie dem Mangel an Mut entspringt.“ Kurz danach lesen wir: „Gebrauch des eigenen Verstandes ist Suche nach der Wahrheit.“ und wenige Seiten später .“Freiheit ist wesentlich Freiheit zur Selbstverwirklichung, nur Selbstverwirklichung ist eigentlich Freiheit.“ und: „Weltfriede ist, wenn er möglich ist, Friede der einander begegnenden Kulturen.“.

Nun haben wir viel recht klassische Zitate gelesen, und wir kennen die theoretischen Notwendigkeiten. Warum sie nicht gesellschaftliche Praxis sind, fragen wir DIE, die Spaß an Macht finden.

(Also doch Kommunismus, fragt nun hier G.G.M. und wozu brauchen wir einen `Eurofighter´?).

Den letzten Rest gab mir dann Jakob Stern mit seiner Schrift über „Halbes und Ganzes Freidenkertum“: “ Ein hohes Gut ist die Freiheit, gewiß. Sie allein aber bringt den Völkern nimmermehr das Glück, denn sie ist im Grunde doch nur ein negatives Gut. Wer frei ist, ist nicht geknechtet, aber satt ist er deswegen noch nicht.“ – „Das halbe Freidenkertum nun will von dem einen Faktor, der sozialen Organisation, nichts wissen und erwartet alles Heil von der Moral, der Humanität,…“ – „Ein halbes Freidenkertum hat keinen Sinn; nur Hand in Hand mit der freien Gesinnung auf politischem und sozialem Gebiet kann es sich ausbreiten und die Geister erobern.“

 ( Wer da nicht an Herrn M. denkt, eigentlich sollte das Thema vergessen sein – meint hier nicht nur G.G.M.!).

Das letzte Zitat in diesem Text, auch von Jakob Stern in „Die Religion der Zukunft“:

„Eine gefaßte Hypothese gibt uns Luchsaugen für alles Bestätigende und macht uns blind für alles ihr Widersprechende.“

Ist die Summe dessen nicht bei allen der Versuch, eine bessere irdische Welt, menschlich – eben humanistisch aufzubauen und haben wir nicht mit Wahlen die Möglichkeit, Weichen zu stellen??

Wer aber bestimmt, was moralisch positiv oder negativ ist? Wenn nicht WIR als Volk, dann DIE mit Macht und DIE bestimmen so, daß DIE noch mehr Macht bekommen und Macht ist Geld für DIE – wollen wir DIE wirklich wählen?

Gestattet doch noch einige weitere Fragen:

Warum darf ein Bäcker am Sonntag nicht arbeiten, vorausgesetzt er will natürlich?

Warum darf nicht einer seinen Laden um 3.33 Uhr öffnen und Käse anbieten?

Warum bekommt einer, der Sonnenblumen unterpflügt, Geld dafür?

Lassen wir das Politorgan Staat aus der Wirtschaft heraus. Er ist Kontrollorgan und überwacht, ob im Fleisch keine Gifte für die Menschen sind und ob die Unkrautvernichtungsmittel nicht Erbschäden hervorrufen – oder das angebotene Wasser verseucht ist.

Deshalb so Freiheit der Wirtschaft!

Warum schaffen es Verteidiger immer wieder, die Strafen für Verbrechen zu minimieren?

Das Recht auf Verteidigung kann nicht gleichbedeuten, bürokratische Verwirrspiele auf Kosten des Staates, sprich des Steuerzahlers zu schaffen, die dem Täter ein Gefühl des Rechtes und den Opfern ein Gefühl der Ohnmacht bringt. Man übersetze nach dem Vorbild eines Martin Luther die Gesetze in volksverständliches Deutsch!

Täter ist, wem Schuld vor einem Gericht nachgewiesen wurde. Der Rechtsstaat hat die Schuld zu beweisen, nicht aber der Angeklagte seine Unschuld.

Deshalb so Freiheit des Rechtes!

Nun noch etwas ganz Wichtiges:

Wählt bitte ein System, wo das Gesundheitswesen so entwickelt ist, daß alle Kranken gleiches Recht auf maximal notwendige Behandlung haben und überlaßt diese Entscheidung den Fachleuten, den Ärzten. Bewahrt gerade hier den Gedanken des Humanismus.

Es darf einfach nicht sein, daß man beim ersten Wort meine Geldsituation an der Qualität meiner Kunstzähne ablesen kann.

Das Wort, das eine Krankenschwester am Bett mit dem Patienten spricht; die Zeit, die der Arzt zuhören kann; das alles wird schon lange nicht bezahlt und keiner will erkennen, daß teure Medizinmaschinen beste Diagnosen liefern, aber eben nicht den Schmerz der Seele lindern und daß das auch keine Spritze kann, aber menschlicher Kontakt, eben Humanismus?

(Der Humanismus ist eben bei den Kassen nicht abrechenbar, meint G.G.M.)

Deshalb so Freiheit des Gesundheitswesens und das ist Staatsaufgabe !!

Und das Letzte ist ja wohl, daß DIE mit der Macht ihr Gehalt selbst bestimmen dürfen!

 

Ich wünsche also allen ein gesundes Neues Jahr und kein plagendes Gewissen, wenn die Stimmzettel eingeworfen sind.

Euer A. Krödel

Januar 1998

(Gruß von G.G.M.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Unruhe im Menschen

 

Prolog – wie es sein sollte – Philosophieunterricht

 

Angeboren ist ein empirischer Drang, Neues zu ertasten, zu erkennen. Hinzu kommt die Logik, also die Fähigkeit, Schlüsse zu ziehen, Erkenntnisse abzuleiten und im Laufe der Jahre zunehmend Vernunft und Weisheit, Lebensformen und Lebenswerte aus der gemeinsamen Existenz vieler Menschen in der praktischen Realität, gewonnen.

Der Mensch lernt, Erstrebenswertes von Sinnlosem zu unterscheiden. Er anerkennt die Gesetze der Wissenschaften als Basis seiner Gedanken, die jedoch nie die Freiheit aufgeben, alles in Frage zu stellen, um neue Schlüsse ziehen zu können. Dieses positive Vorwärtsdenken ist der Garant dafür sich die Menschheit weiterentwickelt.

 

Drama – wie es ist – Geschichte der Gegenwart

 

Leider aber sinkt der heutige sogenannte „Kulturmensch“ auf dem amerikanischen Weg des Lebens hinab in ein Primitivstadium der anscheinenden Zufriedenheit.

Die Politik lullt ein mit heuchlerischen Phrasen und lobt sich besonders vor Wahlen Aufschwung herbei.

Die Wirtschaft als Machtorgan lullt ein mit Statistiken und herausgeputzten Einzelerfolgen, verlagert aber immer mehr Arbeit und Kapital ins Ausland, logisch nach Marx, denn der Profit und nicht irgendwelche Menschlichkeiten lassen solche Entscheidungen heranreifen.

Die „Kultur“ lullt ein mit zänkischem Gaudi und Geschrammel, alles ist Spektakel, „Faust“ ist zu teuer, und man müßte Denken, und genau das brauchen die Machthaber nicht.

Die Medien lullen ein bis zur vollkommenen Perversion.

Das alles ist schon oft geschrieben und Amerika will wieder Krieg!

 

Wert ist das Edle.

Nicht Töten, nicht Stehlen usw. sind Werte schon dem Grunde der Existenz Willen.

„Ehrlichkeit, Nächstenliebe, Ordnung, Höflichkeit, Pünktlichkeit“ sagt Gabi und „Gewissenhaftigkeit, gesunder Ehrgeiz, Strebsamkeit, ohne über Leichen zu gehen“, sagt G.G.M.

Wert ist das Leben und die Achtung anderer Menschen.

Moral, Ehre und Freiheit sind Werte, die ständig ihrer Aktualisierung bedürfen, ihrer Anpassung an geschichtliche Abläufe.

Demokratie „(griech.: „Volksherrschaft“ aus „DUDEN“ Ausgabe 1996 S.206) ist ein Wert, den es bis jetzt nur in utopischer Philosophieform gibt und dessen praktische Realität im Umfang einer Gesellschaftsordnung eine große Aufgabe der Forscher sein soll.

Vor etwa 2000 Jahren haben Menschen die „BIBEL“ geschrieben. Sie gehört ohne Zweifel zu den ältesten und bekanntesten Zeitdokumenten menschlicher Geschichte. Gleichzeitig stellt sie auch ein Werk von Regeln und Gesetzen dar, wovon viele noch heute Aktualität besitzen. Regeln, Gesetze, gibt es schon in jedem Rudel, jeder Herde und die menschliche Gesellschaft kann ohne sie nicht sein, braucht sie zum Überleben.

Unerklärliches ließ die Welt der Götter entstehen und Unvernunft der Machtgierigen ließ Dogmen erstarren. Folge waren Inquisition und Gewalt gegen wissenschaftliche Erkenntnisse und gegen die „Freiheit der Andersdenkenden“ (R. L.). Genau hier entsteht Gewalt nicht als Mittel des Überlebens in der Natur, als Gewalt des Stärkeren zum Weiterbestehen der Natur; sondern hier entsteht Gewalt des menschlichen Wesens, der Machttrieb und nicht Einsicht und Interesse des Fortbestandes der menschlichen Rasse im Besonderen und der gesamten Erde im Allgemeinen. Geld, Reichtum, Macht oder Herrschsucht werden zu Werten, zu den entscheidenden Werten erhoben. Die Zukunft ist gleichgültig, gut ist, was ich jetzt genieße, der Preis dafür ist egal. Reich sein ist alles. Wen interessieren schon Tiere und Pflanzen, Wasser und Luft, wenn sie sich doch so gut vermarkten lassen?

So wollte keine „BIBEL“ sein. Glaube an etwas gibt Menschen Kraft, Probleme zu lösen, er soll sie aber gleichzeitig zu neuem Denken aufstacheln. Wir brauchen kein Erstarren von Lehren, Festschreiben von Werten für Ewigkeiten, sondern wir brauchen die Freiheit der Entwicklung, das Zulassen neuer Erkenntnisse und ihre Umsetzung in menschliche Regeln und Gesetze und immer bitteschön einen kleinen Hauch von Utopie. Den hat ja auch die „BIBEL“, indem sie all denjenigen, die sich Gott unterwerfen, ein sorgenfreies Leben im Himmel verspricht.

Lässt da Brecht seinen Galilei sagen:

„Das Denken gehört zu den größten Vergnügen der menschlichen Rasse.“

„Die Wahrheit ist das Kind der Zeit, nicht der Autorität.“ (aus B. Brecht – Stücke „Leben des Galilei“).

Was die einen aus der „BIBEL“ machten, gelang anderen mit dem „Manifest“, nur die Zeit ist schnelllebiger geworden. „Der Garten Eden“ oder „Der Kommunismus“ sind bis dato an den Menschen, ihrer Gier und ihrem Egoismus gescheitert, aber Grundwerte kann auch die „westliche Kultur“ nehmen.

Versuchen wir, einige Werte zu analysieren und ihren Inhalt zu fassen:

„Ehrlichkeit“ („Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deines Nächsten. „BIBEL“ 2.Mose 20):

Die Wahrheit sagen, das lehren wir schon unseren Kindern. Ist aber die Wahrheit unbeliebt oder gar verboten, was bleibt dann übrig? Meine Regel ist hier, stets so ehrlich zu sein, wie es meine Selbstachtung zulässt. Bestimmte Dinge kann man nicht mittragen, auch wenn es persönliche Nachteile oder Nichtvorteile gibt.

„Nächstenliebe“ auch „Diakonie“ oder „Humanismus“:

Das selbstlose Eintreten für Menschen um ihr körperliches oder geistiges Wohl, Hilfeleistung, wird immer mehr Opfer der Ökonomisierung, als Leistung verkauft, wie eine Ware, abrechenbar, steril, aber damit unmenschlich. Meine Regel hier ist, vorzuleben durch tägliche Kleinigkeiten und Hilfe anzubieten in einem Rahmen, den ich verkraften kann.

„Ordnung“:

Das Leben in „den geregelten Bahnen“, in den jetzigen Regeln und Gesetzen muß anerkannt werden, darf aber niemals als endgültig betrachtet werden. Alles ist in Bewegung, wie auch die Entwicklung von Gesetzen und Normen, nichts ist vollkommen, weder das Alte, „was schon immer so war“, noch das Neue, das der Quell der Jugend hervorbringt. Verliefe alles nach den Gesetzen, wäre es schon wesentlich besser um uns bestellt. Meine Regel hier ist, nicht gegen Gesetze zu verstoßen, die Ordnung halten im Leben, den Sinn aber stetig zu hinterfragen und das ist oft schon unbequem und erfordert aber auch jede Menge Toleranz.

„Höflichkeit“:

Der Gruß, die Form des Auftretens, Zuhören können, sich auf das Niveau des Mitmenschen einstellen können, ohne eigene Standpunkte aufzugeben, andere Meinungen akzeptieren und damit Grenzen im Zueinander festlegen und Fehler auch eingestehen können, das zählt in diesem Bereich als Wert. Klarkommen mit immer verschiedenen Menschen, ihrer Weltsicht, ihren Egoismen, ihren Fehlern und ihren täglichen Taten ist ein Feld der Bewährung für jeden. Oft stößt man auf derbe Zurückweisung, weil sich ein anderer angegriffen fühlt, seinen „Schutzbereich“ verletzt glaubt, wenn ich ihn anspreche. „Wer schreit, dem fehlen die logischen Argumente,“ hat mal jemand geschrieben. Meine Regel hier ist, trotzdem höflich zu sein ohne auf Erwiderung zu hoffen und eigene Würde auszustrahlen

Pünktlichkeit“:

Das ist nun etwas, was im Zeitalter der Schnelligkeit fast veraltert scheint. Der Anruf, daß man etwas später kommt, gehört fast schon zum guten Ton, gaukelt meist aber nur starke Beschäftigung vor. Hier habe ich eine für mich fast eiserne Regel, zu allem möglichst so pünktlich wie möglich zu erscheinen, denn das verrät für mich eine Art Menschenachtung.

„Strebsamkeit“:

Das Streben nach Selbstverwirklichung, Weiterentwickeln eigener Potentiale, das sind wesentliche Faktoren des menschlichen Unruhefaktors. Oft geschieht das durch Brutalität auf Kosten der Mitmenschen in unmittelbarer Umgebung., und das ist eigentlich wieder verwerflich. Meine Regel hier ist das realistische Abschätzen des eigenen Leistungsvermögens und ein gemeinsames Herangehen nach dem Motto, daß jeder ersetzbar ist, daß man nicht auf allen Gebieten Leistung erbringen kann und daß andere auch etwas können.

 

Lassen wir es bei diesen Beispielen der Wertebegriffe bewenden. Im Grundsatz tendiert diese Aufzählung immer Richtung Selbstwert, eigene reale Einschätzung und persönliche Definition von Menschenachtung. Einfache Wege sind nicht immer die besten, auch dies ist nicht neu.

Abrechnung von Werten und Wertbegriffen erfolgt letztendlich vor dem eigenen Gewissen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Betrachtung zum Humanismus

 

Wenn ein Mensch viele Schriften liest, bildet er sich. Er erfährt aber auch eine Vielheit von Meinungen und steht irgendwann vor dem Problem, eigene Standpunkte bilden zu müssen. Damit wird er vom Objekt zum Subjekt. Er denkt.

Ich schreibe meine Gedanken auf und stelle sie dar in der möglichen einfachen (vielleicht auch einfältigen) Form. Dazu benutze ich Grundaussagen, wozu ich einige nachfolgend aufgezählt und interpretiert habe.

 

1. Einigkeit von Menschen ist eine Utopie.

Das trifft für Religionen ebenso zu wie für andere Weltsichten.

Beweis sind die verschiedenen Kirchen und die Uneinigkeiten der Arbeiterbewegung.

Schlußfolgerung:

Es kann keine einheitliche Betrachtungsweise der Welt an sich durch die Menschheit als Gesamtheit der Einzelsubjekte in ihrer gesellschaftlichen Verflechtung geben.

Damit ist es völkerrechtswidrig, Staats- oder Machtreligionen / Weltanschauungen zu verordnen bzw. als Grundlage der Gesetzgebung zu erklären.

Der Kampf gilt also nicht nur für die schon lange überflüssige Trennung von Staat und Kirche; Staat und Ideologie an sich müssen getrennt werden. Der Staat muß für alle in gleicher Form da sein.

Das sollte eigentlich klar sein!

 

2. Immer wieder werden Worte wie „Humanismus“ strapaziert, in Vielheiten benutzt, um irgendwelche Ableitungen und Ansprüche zu stellen (z.B. im Buch “ Humanismus – genau betrachtet Eine Einführung“ von Finngeir Hiorth, auf dessen Aussagen ich noch zurückkommen werde).

Humanismus bedeutet für mich das selbstlose Tätigsein für Menschen.

Nach meinen aktuellen Forschungen ist dies der eigentliche Sinn und nicht mehr.

Das ist neu und steht nicht im Gegensatz zu anderen freidenkerischen Schriften, die einen wesentlich engeren Rahmen bauen. z. B. auch die „Minimal-Aussage über Humanismus:

Humanismus ist eine demokratische, nichttheistische und ethische Daseinsorientierung, die bekräftigt, daß Menschen das Recht und die Verantwortung haben, ihrem eigenen Leben Sinn und Form zu geben.

Er lehnt daher übernatürliche Ansichten der Wirklichkeit ab.“

(Bouard of Directors of the IHEU, 1991)- aus o.g. Buch von F. Hiorth S.53;

Die Forderung, solche fundamentalen Definitionen nach Möglichkeit so weit und so offen wie immer auch findbar zu gestalten, sei mir gestattet.

Viele Menschen streben nach dem Attribut „humanistisch“. Da sind heute Wurzeln findbar, die im religiösen Bereich der „Nächstenliebe“ und z.B. der Diakonie ehrliche Arbeit leisten. Vor diesen Menschen habe ich absoluten Respekt. Sie werden selbstlos tätig aus ihrem Glauben heraus und stellen sich in den Dienst der Menschen.

Nach dem Attribut streben auch viele andere Menschen, wie die Freidenker. Sie haben aber bisher weder in den philosophischen Antworten noch in den Feinheiten der täglichen sozialen Kleinarbeit ausreichend Beweise geliefert, die den Religionen eine echte Konkurrenz darstellen könnten.

Noch werden eben immer wieder Begriffe zu eng definiert, werden Grenzen gezogen.

 

Leben ohne Glaube an Götter ist eben nicht Leben gegen Gläubige.

Freiheit des Denkens ist auch Respekt und Achtung der Meinung von Menschen, die an einen oder mehrere Götter und an übernatürliche Dinge glauben. Falsch und verurteilenswert sind nur die Dogmen, der Starrsinn des Glaubens, der politisch mißbraucht wird. Zu verurteilen ist auch alles, was zu Gewalt aufruft oder diese verherrlicht, gleich, welche Wurzeln dies immer haben mag. Dazu sagte ein Philosoph sinngemäß: „Wer schreit, schlägt oder Bomben wirft, der hat das Argument der Vernunft eingebüßt!“

In der Geschichte war am Anfang die Entwicklung in ihrer Dialektik.

Es entstand die Natur und es entwickelten sich die Tiere. Und dann entwickelte sich die Menschheit.

Sie lebte in Rudeln oder Horden oder Gruppen. Sie hatten keine Religion.

Angst und Unwissenheit ließen Götter entstehen und da man mit Göttern Macht erheischen kann, wurde aus Aberglaube der Menschen Staatsreligion. Später gab es auch Staatsideologie ohne Götter, aber das war ebenso gefährlich.

Religion wurde vom kraftspendenden Glauben des Einzelnen zur politisch mißbrauchten Ideologie. Dies hat sie den anderen Weltanschauungen über große Zeitabschnitte voraus. Viel Leid, Terror, Inquisition und Kriege waren die Folge dieses Mißbrauches. Nüchtern muß man feststellen, daß der „Staat der Juden“ leider nichts zu tun hat mit dem Judentum, es ist ein kriegsführender Staat kapitalistischer Machart, ein totalitäres Regime. „Christliche Parteien im Abendland“ haben ebensowenig zu tun mit christlichem Glauben wie vieles, was im „großen Land der Freiheit“ gepriesen wird. Der Gipfel ist das amerikanische System, das ständig Krieg sucht, menschenverachtend, Weltherrscher sein möchte und immer von Freiheit blökt.

Eigentlich gehören all diese Kriegstreiber und Volksverhetzer angeklagt vor den Gerichten aller Völker, weil sie Namen wie “ Jüdisch“, „Christlich“, „Freiheitlich“ usw. beschmutzen.

Schlimm ist nur die Tatsache, daß Menschen diesen Verblendern noch heute glauben.

 

„Kein Individuum, keine Gruppe, keine Klasse, keine Nation hat die Kompetenz oder Macht, andere auf eine willkürliche Art zu dominieren. Selbstbeherrschung, das Gefühl für die eigenen Pflichten, sind die einzigen Regeln, die zu wahrer Demokratie führen…..“ (o.g. Buch S 30).

 

So ist Humanismus in Verbindung mit anderen Worten spezifizierbar, wenn es denn gewollt ist. Ab S. 58 – S. 85 seines Buches schreibt Hiorth von solchen Zusammenhängen.

Freiheit, wird da genannt, oder in Bezug auf Lorenzo Valla und anderen Philosophen Freude. Freiheit, Toleranz und Würde des Menschen, (S. 61); oder S. 71 Vernunft und Demokratie, oder S. 85 im Zusammenhang mit Platon Denken, „Fähigkeit zur Lust und die Fähigkeit, die Entscheidungen der Vernunft durchzusetzen.“

Diese Auflistung ließe sich sicher noch fortsetzen, z.B. mit Begriffen wie Moral und Ethik, aber auch mit Worten wie atheistisch, säkular oder materialistisch.

Deutlich wird beim Studium, daß der Humanismus so alt ist wie der denkende Mensch. Im Gegensatz dazu sind die Religionen, besonders das Christentum relativ jung. Es kann also nicht säkulares oder materialistisches Denken und Handeln eine Erfindung der Neuzeit sein, ein Entfernen von Religion eine heutige Tendenz; richtig ist, daß es trotz religiöser Versklavung Menschen gibt, die den Humanismus und die Weltsicht ohne übernatürliche Wesen wiedergefunden haben. Die Geschichte beweist, daß es solche Menschen immer gab.

Der Humanismus muß nicht erklärt, sondern erlebt werden und er findet sich immer in Zusammenhang gebracht mit Worten, die Großes ausdrücken, die schon vom Namen her einen edlen Klang haben.

Daraus kann jetzt der Schluß gezogen werden, daß alle Menschen als Humanisten leben müßten, in edlen Normen und Maximen, der Verantwortung ihres Seins bewußt und getragen vom sittlichen Handeln gegenüber anderen Menschen, die respektiert werden in ihren Freiheiten. Es wäre eine Freiheit , die sich ständig weiterentwickelt; eine Demokratie in der Bedeutung des Wortes und die Entstehung gesellschaftlicher Vernunft.

 

Wie weit wir davon entfernt sind, kann sich jeder allein denken. Manche sagen, wozu dies alles aufschreiben, darüber sprechen – solche Ziele werden doch immer eine Utopie der Menschheit bleiben. Die „BIBEL“ beschreibt den Menschen als bösen Sünder und verspricht die Auferstehung nach dem „jüngsten Gericht“. Irgendwo lebt aber im Menschen das Gute, das Humanistische und hier gilt es anzusetzen. Gut ist schon, wenn beim Lesen dieser Zeilen Menschen darüber nachdenken, wie humanistisch sie sich selbst empfinden.

Zumindest könnte man denken, daß Menschen, die im Zusammenhang mit Humanismus häufig genannt werden, wie z. B. die Freidenker auf diesem fruchtbaren Boden eine sichere Ernte einfahren, daß sie durch ihr Vorbild, aber auch in ihren Strukturen das „ganze Freidenkertum“ eines Jakob Stern mit Leben erfüllen. Soll ich fordern: „Freidenker aller Länder, vereinigt Euch“?

Ich empfinde Diskussionen über richtige oder falsche Freidenker, Sozialarbeit oder Wanderverein, Dach- oder Nichtdachorganisation und andere Seilschaften sowie Strömungen, Statuten und Erklärungen, die von den einen erklärt, von den anderen nicht mitgetragen werden, als Belastung.

Freiheit des Denkens ist eine unantastbare Forderung, ein Menschenrecht.

Philosophisch denkende und human handelnde Menschen auf freiwilliger Basis zwecks Austausch von Erfahrungen in einem Verein zusammenzufassen, wo man sich Impulse der Selbstentwicklung zum Humanisten holen kann, wo mit eigenem Rat geholfen wird, wo man jemanden findet, der vielleicht nur zuhört, wo man ein Buch findet, eben wo man sich in einer Gemeinschaft wohlfühlt bei einer Weltsicht ohne übernatürlichen Dinge – das wäre es doch schon fast! (Ergänzungen sind gestattet, Einschnürungen nicht erwünscht!)

Auch unter dieses, mein Machwerk schreibe ich den Satz, der für mich alles aussagt; und ich entschuldige mich wie immer dafür, daß Vieles geschrieben steht, was schon so oft geschrieben wurde – aber manches muß eben immer wieder gesagt werden, bevor es Früchte in den Köpfen der Menschen trägt:

 

Ich bin und bleibe Freidenker!

 

A. Krödel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abriß eines Freidenkerlebens

 

Pünktlich zu den Feierlichkeiten aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Freidenker in Ostdeutschland (heute: neue Bundesländer) erhielt ich (meine Nummer im Zahlensystem des Herrn F ist mir leider bis heute nicht geläufig) die schriftliche Bitte, in Archiven („Giftschränken“) zu stöbern und meine (oft von G.G.M kommentierte) Meinung zu äußern.

Ich war in der DDR systemtreu. Aufgewachsen in einer „Arbeiterfamilie“ habe ich schon bald begonnen, der schönsten Beschäftigung des Menschen (aber auch seinem Fehler – Brecht) nachzugehen und begann zu Denken, eben zu philosophieren. Und genau an diesem Punkt begann mein Systemproblem, welches ich nicht durch weglaufen oder ignorieren zu lösen suchte, sondern durch kritische Schriften („Eingaben“) oder auch Gedichte.

Das war mein Widerstand gegen Bürokratismus und Verfälschung der eigentlichen Gedanken eines „Kommunismus“.

 

Eine These:

Wer nicht etwas Neues aufzubauen vermag, der sollte das Alte ertragen!

 

oder:

Es ist leicht, gegen etwas zu sein; aber es ist schwer, Neues aufzubauen – also erst denken!

 

(Die Gedichte und auch später verfaßte Schriften gelangen mir in einer Form, „die kaum jemand versteht“ G.G.M.).

Für den heutigen Anlaß sei mir der Auszug aus einem Zyklus der „Gedichte für mich allein“ gestattet, den ich 1979 zu Papier brachte (und der somit im Internet bis jetzt nicht zur Verfügung steht! G.G.M):

 

Ein Gedicht für mich allein

(Teil 5 einer ernstzunehmenden Spinnerei)

 

Wieder schreib ich am Gedicht für mich allein,

denn es passieren Dinge,

wo ein Kreis nicht rund uns erscheint,

selbst im Licht man Dunkel glaubt,

man die Augen schließt vor sich selbst,

weil selbst der mutige Schrei von vorhin

zwar so gemeint,

aber weil es nicht die Meinung ist der Welt

wenn die Frage:

Kampf oder Weiterpennen

Sehen oder eingelullt werden

eine Antwort verlangt!

Zweifel, wo Wille sein muß!

Nun, ein Computer ist der Mensch nicht,

auch wenn das mancher gern hätt

 

und wenn ein Jimmi die andere Welt sich malt

ein anderer mit Raketen droht,

Sabine ihre Fotos zerfetzt

und Carmen allein nach Hause geht

und Ursel und Heike, und all die anderen.

Junge, gerade da mußt du handeln,

einfach, wie dein Gewissen es verlangt.

Das ist leicht gesagt – aber das Tun ist schwer.

 

(„Rate, wieviel DEFA-Filme in diesem Gedicht verborgen sind“, fragt G.G.M).

 

So habe ich mich in all den Jahren eigentlich immer unbeliebter gemacht, weil ich eben zu rebellisch, zu unduldsam, zu unbequem war. Ich glaube, das hält auch heute noch an!

(„Wenn Du aufhörst, so zu sein, hau ich ab“, schreit G.G.M)

Dann kam im Januar 1989 die „Initiative zur Bildung des Verbandes der Freidenker“ („LR“ vom 14.01.89). Hier ist die Rede vom Ziel, „die wissenschaftliche, dialektisch-materialistische Weltanschauung unter der Bevölkerung zu verbreiten“, „Klärung philosophischer, weltanschaulicher und ethischer Fragen von einer nichtreligiösen Position“, „daß der Verband der Freidenker der DDR im umfassenden Sinne des Wortes Lebenshilfe leisten soll, das heist, den Bürgern mit Rat und Tat komplizierte Lebenssituationen zum Beispiel Krankheit oder Tod naher Angehöriger, Einsamkeit, Probleme des Alters bewältigen hilft. Er wird daran mitwirken, das unserer Gesellschaft gemäß humanistische Miteinander und Füreinander voll zu verwirklichen und dabei auch solche Formen der Gestaltung von bedeutenden Ereignissen im Leben der Menschen, wie Namensgebungen und Hochzeiten zu fördern,…..Das gilt auch für Trauerfeiern. Bei alledem knüpft der Verband an progressive Traditionen der deutschen Freidenkerbewegung an.“

 

Philosophische Diskussion, Lebenshilfe und Gestaltung von Höhepunkten im Leben der Menschen – das Freidenkerideal – lasst es mich anpacken, das ist gut!

 

Das alles ohne Übernatürlichkeiten und ohne Parteistatutenzwänge!

 

Das war`s für mich und ich bat am 26.01.1989 um Aufnahme in den Verband.

 

Die Behauptung, daß der Freidenkerverband von der SED gegründet wurde, um ein Philosophisch-Denkendes Potential zu beherrschen, sind nicht unbedingt von der Hand zu weisen. Den gleichen Vorwurf muß man aber dann auch allen Parteien, Bündnissen und Foren machen, in deren Gegensatz sich der Freidenkerverband nicht von Neuem unter Parteiideologien unterordnet!

Es war ein philosophischer Start, der vielleicht mit dem Erkennen eines I.Kant zu Zeiten der Aufklärung vieles gemeinsam hatte. Auch Kant konnte damals nicht mit seien Werken an das Licht des Tages treten, ohne die Herrscher aus Kirche und Staat fürchten zu müssen. Also bediente er sich wissend ihrer Dogmen einer philosophischen Sprache, um seine Erkenntnisse quasi verschlüsselt darzulegen. Dies taten die Philosophen oft, um Dummheit, Machtbesessenheit, Totalität und Gewalt zu entgehen. Viele wurden aber trotzdem verbrannt, geköpft oder vergast! („obwohl ihre Waffe nur das Wort war!“ G.G.M).

 

Am 07.06.1989 fand dann der „1.Verbandstag der Freidenker der DDR“ statt, die Gründung.

 

In der ersten Ausgabe des „FREIDENKER“ waren Dokumente und Materialien, die Berichte vom Verbandstag und der Wahl von Helmut Klein , Präsident des VdF, abgedruckt. Gestattet mir einige Stabstriche aus dem Inhalt wiederzugeben:

– Toleranz und kulturvoller Streit

– Lebenshilfe, Enthusiasmus

– „auch uns wird man an unseren Taten und nicht an der Wissenschaftlichkeit unserer Weltanschauung, guten Vorsätzen oder schönen Programmen messen.“

– „Freies Denken setzt Verantwortung voraus“

– Frieden und Humanismus

– Ideale, Utopien, Träume

– Wärme und Geborgenheit.

Da steht geschrieben vom Wert der Familie, von Einfühligkeit, Zusammenfinden, „den Tod als natürlichen Vorgang bewußt machen“, „Frieden um des Lebens Willen“; auch von der „Freidenkerkneipe“.

 

Im „ND“ vom 07.06.1989 Seite 3 ist die Grußadresse des ZK abgedruckt. Dort lesen wir u.a.:

„Es gehört zu Ihren begrüßenswerten Anliegen, an progressive, humanistische Traditionen, insbesondere das antifaschistische Vermächtnis der deutschen Freidenkerbewegung, anzuknüpfen.“

 

Am gleichen Tag veröffentlichte die „Junge Welt“ im „JW – Lexikon“:

 

„Freidenker

Das deutsche Freidenkertum ist in seinen Anfängen aus progressiven Strömungen des Bürgertums hervorgegangen, die sich im vorrevolutionärem Deutschland Anfang der 30er Jahre des 19.Jahrhunderts formierten. Organisatorisch konstituierte sich das Freidenkertum national (so 1881 im „Deutschen Freidenkerbundes“). Ab 1911 gab es den „Zentralverband proletarischer Freidenker Deutschlands“. Dessen Ziel: die Trennung von Kirche und Staat. Die Freidenker organisierten Jugendweihen und verbreiteten eine wissenschaftliche, atheistische Weltanschauung.

 

In der Weimarer Republik gelangte die Bewegung als kulturpolitisches Forum der Arbeiterklasse zu beträchtlichem Einfluß und einte über alle Unterschied hinweg im Kampf gegen den Faschismus. Die Nazis zerschlugen 1933 die Organisation und verfolgten deren Mitglieder grausam.“

 

Mir sei gestattet, in diesen Gedanken mein Haupt zu senken, um stellvertretend für alle Freidenker, die für das Eintreten menschlicher Ideale das Leben ließen, Max Sievers, dem Vorsitzenden des Deutschen Freidenkerverbandes, zu gedenken, den die Nazis am 17.01.1944 im Zuchthaus Brandenburg – Görden ermordeten.

 

Zu den historischen Wurzeln der Freidenker:

Aus meiner Sicht gab es Freidenker schon lange vor der Erfindung der Religionen.

Noch heute streiten sich, völlig sinnlos, selbst namhafte Philosophen, wer nun zu welcher Zeit Freigeist, Humanist, Atheist, Materialist, Freidenker, Aufklärer, Menschenfreund oder säkular war oder ist. Muß ich doch aber schon immer, wie oben bei Kant, berücksichtigen, wer in welcher Zeit lebte, wie er seine Ansichten so vermitteln konnte, daß er eben nicht für sich allein schreiben mußte, sondern ein möglichst großes Publikum aufklären, mitreißen konnte.

 

Eine These:

Freidenker sind all diejenigen Philosophen, die sich um neue wissenschaftliche Lösung menschlicher Probleme bemühen, auch die, deren Gedanken gesunde Utopie sind.

 

Zu den historischen Wurzeln der Freidenker schreibt das „ND“ vom 04./05.02.1989 unter dem Motto: „Von der frühbürgerlichen Aufklärung zur proletarischen Bewegung mit Masseneinfluß“:

„Die Geschichte der Freidenker – man versteht darunter im allgemeinen Menschen, die frei von religiösen Dogmen denken und leben und eine materialistische Weltsicht vertreten – reicht weit zurück bis in die Zeit der frühbürgerlichen europäischen Aufklärung.“

Der englische Philosoph John Anathonly Collins prägte höchstwahrscheinlich 1713 den Begriff „Freidenker“. Aber schon antike Philosophen in Griechenland, Indien oder China, eben überall auf der Welt, hatten schon Gedanken zum Leben ohne Götter.

 

Wissenschaftler und Denker der Welt, all die, deren Arbeit sich für Menschen, ohne alle Übernatürlichkeiten, einsetzt; sind in meinen Augen Freidenker.

 

Eine These:

Freidenker sind keine Partei.

Freidenker sind keine Kämpfer gegen den Glauben an Götter.

 

Nochmals auch an dieser Stelle einige Grundgedanken. Jeder Mensch glaubt. Der Glaube an eine Sache, auch an einen Gott, hilft den Menschen, gibt ihm Kraft.

Unwissenheit, Unerklärliches ließen Götter entstehen, es entstanden Weltreligionen und durch die Starrheit, die Dogmen und die Machtgier der Kirchenherrscher verkam die Religion zu einem erzwungenen Götzendienst und ließ Gewalt, Krieg und Folter zu, die eben nichts mehr mit reinen Glauben zu tun haben. Sie taten das Gleiche wie andere Machtwollende auch.

Das genau ist der Ansatzpunkt unseres Kampfes gegen Gewalt der Ideologien, für Toleranz!

 

Eine These:

Deshalb muß man mit der Forderung nach der Trennung von Kirche und Staat gleichzeitig die Forderung erheben nach der Trennung von Ideologie und Staat.

Abgeordnete einer Regierung, eines Machtorgans dürfen nur dem Willen ihrer Wähler, nicht aber noch Parteistatuten – und gehorsam unterworfen werden.

 

Nach diesen Ausflügen in die Grundsätze und die Historie des Freidenkertums kehren wir zurück zu meiner Geschichte. Es ist Sommer 1989.

Am 27.06.1989 gründete sich in Cottbus der Verband der Freidenker. Es gab überall regen Zulauf. Fragen, die damals heftig diskutiert wurden, waren die, ob als Genosse oder FDJ – ler im Freidenkerverband mitgearbeitet werden soll.

In gewohnter planmäßiger Organisation bildeten sich Kreisverbände und Fachverbände.

Doch das Uhrwerk der Geschichte ist nicht aufzuhalten. Man kann nicht viele Jahre Monoideologie und Herbeischwindeln großer Erfolge in einem halben Jahr im Zuge der Gründung neuer Organe, Parteien, Verbände aufwiegen und Meinungsfreiheit herstellen.

Die Masse von Aufbruchssignalen („oder vielleicht auch Beruhigungsparolen?“ G.G.M) nahm unüberhörbar zu.

„ND“ vom 13.10. 1989:

„Erklärung des Präsidiums der Akademie der Künste der DDR….

…Der wissende und informierte Mensch ist handlungsfähig. Wer gebraucht wird, auch mit seinem Kopf, fühlt sich zu Hause. Wir haben einen Vorrat an Denksubstanz, die beste Währung unseres Landes.“

Im gleichen Artikel ist vom Gegensatz zwischen „öffentlicher Meinung“ und „veröffentlichter Meinung“ im Land die Rede, davon, daß niemand verdächtigt werden darf, weil er sich Gedanken über sein Land mache, aber auch von der Forderung nach sozialer Sicherheit.

(„Kann man auch heute noch gelten lassen,“ meint G.G.M)

Alle waren sich dann soweit einig, daß es im Lande so nicht weitergehen konnte und auch die Machthaber gaben nach und nach Positionen im Einzelnen preis.

Manchen ging der Prozeß zu langsam, andere bekamen die Ohnmacht des untergehenden Staates zu spüren, mit Gewalt!

Das Alte war mürbe demonstriert worden – aber wie sollte das Neue aussehen?

(„was wir haben, ist ja nun wirklich auch nicht das Gelbe von`s das berühmte Hühnerprodukt“ G.G.M)

Das „elende“ Wort der „Wende“ wurde geprägt (hier bin ich mir mit G.G.M ausnahmsweise einig, daß dieses Wort ein Zurückgehen, Umkehren zur Herkunft – also dem Faschismus??? bedeutet, es ist für mich das Unwort dieser Zeit.). Man sang wieder die Hymne, von „Deutschland einig Vaterland“ und „das die Sonne schön wie nie, über Deutschland scheint“.

Es war erlaubt, auch an den Texten selbst zu basteln, leider haben wir bis heute keine gemeinsame deutsche Hymne.

 

Für mich selbst gab es ebenfalls viele Unklarheiten dieser Zeit und so schrieb ich am 08.11.1989 eine Seite mit einem „Aufruf…“, die ich zwar vielfach versandt habe, die aber meineswissens nie veröffentlicht oder bewertet wurde:

 

„AUFRUF

an die Freidenker der Deutschen Demokratischen Republik!

 

Seit den ersten Initiativen zur Bildung unseres Verbandes haben wir Meinungsstreit in hoher Kultur zu unserem Leitmotiv erhoben, also das, was gegenwärtig gefragter ist denn je.

 

Ich bin nicht ermächtigt vom Verband, aber ich fühle mich verpflichtet, als ehrenamtlicher Philosoph und leidenschaftlicher Verfechter der Ideale unseres Verbandes, aufzurufen, die freidenkerischen Prinzipien unserer Zeit endlich mit Praxis zu beleben, dem Anspruch auf Meinungsstreit gerecht zu werden.  das erfordert nach dem Verspielen erster Ansprüche das Herantreten an gerade diesen Dialog.

Unterstützen wir also die Parteien und Organisationen, sich den Problemen der Menschen , ihrer Gefühle  und Meinungen stellen. Das Volk hat sich neue Rechte erstritten, wir müssen unseren Beitrag leisten, diese zu sichern.

 

Ausgehend von unserer materialistischen Position erheben wir das Recht, nicht nur frei zu denken, sondern das Gedachte auch frei zur offenen Diskussion zu stellen, um letztlich Taten, höchst notwendige Taten zu motivieren. Dazu umfaßt unsere Tätigkeit das gesamte breite Spektrum des Humanismus, des menschlich – gestaltens der Arbeit, Freizeit, des gesamten Umfeldes des tätig freien Menschen überhaupt.

Formieren wir uns als Verband der Freidenker der DDR gemeinsam mit allen Kräften einer geistigen Erneuerung zur Gestaltung eines menschlichen, nutzbringenden Sozialismus, als wahre Macht des Volkes im echten Streit der Meinungen und Einheit der Tat für Humanismus und freies Denken!

 

Dies ist eine Initiative der Vernunft!

Zumindest in meinem Erkenntnisfeld kommen wir Freidenker diesem Anspruch noch nicht nach. Deshalb ist es nach meiner Meinung notwendig, folgende Aufgaben vorrangig zu lösen:

1. Das Beenden des Formierungsprozesses und Beginn der praktischen Arbeit in allen Städten und Gemeinden.

2. Schaffung von Möglichkeiten zur breiten Popularisierung der Arbeit.

3. Klare Definition der Begriffe im philosophischen Meinungsstreit.

4. Überall, und dies als Hauptaufgabe, einmischen in den Dialog des Volkes, zuhören, diskutieren, helfen und offen auftreten, vor allem gegen Amtsmißbrauch und Bürokratie, Ungerechtigkeit und Bevormundung, Eingrenzung der Meinungsbildung und ihrer Äußerung, Unsachlichkeit und Gewalt; und für Ausübung der Macht durch das Volk, Kontrolle von unten, hohe Streitkultur und Hilfe in komplizierten Lebenssituationen.

Schreiten wir zur Tat.“

(„Rate, wieviele Philosophen in diesem Aufruf versteckt sind,“ fordert G.G.M)

 

These:

Die Einigkeit darüber, daß in der DDR Machtstrukturen herrschten, die beseitigt werden mußten, ließ die Ziele des eigenen Wollens im Hintergrund stehen; wie es eigentlich weitergehen sollte, war unklar.

Bananen und Reisefreiheit hatten wir recht schnell, die D-Mark etwas später, war das alles?

Mit Sicherheit hätte aus der DDR mehr gemacht werden können, als sie für den symbolischen Preis von „einer Mark der DDR“ an die BRD zu verhökern.

Diese sogenannte „Wiedervereinigung“ ist bis heute nicht vollendet, gewonnen haben die Kaufmärkte, Versicherungsfritzen, Banken und die „entschädigten Grafen“ sind wieder da, das Fernsehen ist amerikanisches Supergeschrammel voller Gewaltverherrlichung und die Reisefreiheit wird jetzt vom Geld begrenzt und irgendwann sieht man mir meinen Kontostand an der Qualität des Gebisses an.

Aber lassen wir das und kehren zur Freidenkergeschichte zurück.

Da fand am 26.05. 1990 in Potsdam ein „Gemeinsamer Bezirksverbandstag Cottbus- Frankfurt/Oder – Potsdam“ des VdF statt.

In den Referaten wurde deutlich, daß eine stark rückläufige Tendenz der Mitglieder zu verzeichnen war. Dies hing einerseits sicher damit zusammen, daß die „Beauftragten Genossen“ verschwunden waren, daß die Menschen genug eigene Sorgen hatten und daß natürlich Viele lieber Geld für Reisen ausgaben, als für Beiträge im VdF.

Es war vom Aufarbeiten der Geschichte und neuen Aufgaben die Rede. Zu dieser Zeit begann eine Diskussion über Programmatik. Leitsätze und Finanzordnungen, die philosophische Arbeit lähmte und Streitigkeiten auslöste.

Forderungen nach Verbandserneuerung, aber auch die Frage, ob und wie man Sozialarbeit (Lebenshilfe) oder Unterricht an Schulen anbieten müßte, haben Quell aus dieser Zeit.

Es gab Erfolge bei der Erarbeitung der Verfassung des Landes Brandenburg.

An Randbemerkungen habe ich den Satz vom „Fähnlein der Aufrechten“ und der „blauen Blume“ als „Sehnsucht nach neuen Gedanken, nach Freiheit mit humanistischer Tat“ notiert.

Der „Verband deutscher Freidenker, Landesverband Brandenburg“ wurde gegründet. Sein Vorsitzender war Achim Fröde. Er war auch federführend mitbeteiligt bei der Herausgabe des Bulletins „Der Brandenburgische Freidenker“, in dessen zweiter Auflage auch ein Gedicht von mir erschien, welches eigentlich all die Sorgen dieser Zeit deutlich widerspiegelt.

 

GOLD-SEITEN-SAMMLER

(geschrieben mit Heine-Gedanken)

 

Sie wollen alles, alles was glänzt,

harte Währung, schnelle Autos und beste Technik,

Video, Farbfernsehen, Porno und Pop,

Computer, saubere Industrie und magere Schweine.

 

Sie wollen niedrige Mieten und Tarife,

Arbeit, Kinderkrippe, den Hort mit warmen Essen;

wollen hohe Löhne und niedrige Steuern,

den kostenlosen Arzt, den ehrlichen Politiker.

 

Sie wollen, sie wollen

„Ostdeutschland“, sie wollen deinen Untergang!

Sie schreien heraus „den dreifachen Fluch“

uns nichts, was war, ist mehr gut.

 

Sie wollen, sie wollen

wenig geben, doch dafür alles haben in Gold,

viel Westmark, ja, die möglichst bald,

doch sie haben sich selbst „geäfft und gefoppt und genarrt“.

 

Sie wollen, sie wollen

viele wissen selbst nicht, was,

hassen alles Bestehende zu Gunsten perfekter Illusion,

und weben mit Freude das eigene Leichentuch!

 

Die Totenglocken läuten,

sie tanzen in wildem Trance dazu,

schreiben in „Deutschlands Wintermärchen“ alles hinein,

was sie wollen, was sie wollen.

 

Ich friere,

denn sie wissen nicht, was sie tun,

verschenken das Land,

statt es selbst zu bebauen.

„Alt-Deutschland, mir graut`s vor dir!“

 

Der nächste Höhepunkt im Freidenkerleben war dann der Verbandstag  am 23.+24.06.1990 in Dresden. Der Verband nannte sich ab diesem Zeitpunkt „Deutscher Freidenkerverband e.V.“

In der beschlossenen Satzung lesen wir:

„…ist eine Weltanschauungsvereinigung, eine Gemeinschaft, in der sich Menschen zusammenschließen, die konfessionell nicht gebunden sind und sich tätiger Humanität verpflichtet fühlen.

Die Mitglieder des DFV betrachten Frei-Denken, frei von Tabus und Dogmen jeder Art, als Ausdruck einer Lebenshaltung, die vorurteilsfreies und vernünftiges Denken, Toleranz, kulturvollen Meinungsstreit um wissenschaftlich begründete Erkenntnisse sowie die Akzeptanz anderer Weltsichten beinhaltet.“

Neben diesen philosophischen Aufgaben sind in der Satzung Bildungsarbeit, Lebenshilfe, Jugendarbeit, Weltliche Fest- und Feierkultur und Trauerkultur verankert.

Am Rande war hier eine recht eigenwillige Brandenburger Delegation zu vermerken, die der Namensänderung in starker Kritik gegenüberstand, weil der Name des „VdF“ für uns auch ein Stück Tradition darstellte, ein Stück Selbständigkeit und Vergangenheitsbewältigung.

 

Im Beschluß des Landesvorstandes 1/90 vom 07.07.90 wurde vom „Verband deutscher Freidenker / Landesverband Brandenburg“ der 2. Landesverbandstag für den 15. 09.90 nach Cottbus einberufen.

Dies war die Geburtsstunde des „Brandenburgischen Freidenker-Verbandes e.V.(BFV)“.

Seine Programmatischen Leitsätze sind vom Streben nach Offenheit gekennzeichnet.

Die Satzung stellt im Artikel 3 vier Ziele und Aufgaben, die folgendes umfassen:

– Weltanschauungsvereinigung (religiös nicht gebunden, tätiger Humanität)

– Eintreten für gesellschaftliche Verhältnisse nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit

– gemeinnützige Arbeit (Lebenshilfe, Jugendarbeit, Trauerkultur)

– Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Organisationen.

 

Dann ging es Richtung Vereinigung.

Von Neuseddin bis Bernau oder Buckow zogen sich Veranstaltungen, deren Inhalt das Zusammengehen möglichst vieler Freidenkerkräfte in einem gemeinsamen Verband, dessen Satzung, Leitsätze und Finanzordnungen waren. Für Guben stellte ich am 31.08.91 fest, daß es keine Freidenkerarbeit mehr gibt.

 

Irgendwann in dieser Zeit brach dann Frankfurt/O. gänzlich weg, gab es Probleme in Potsdam und den ewigen Streit um Sozialarbeit, den Bruch mit dem Herrn M,. Cottbus schrumpfte zusammen. Die Treffen wurden immer weniger, es gab neue Vereine, Zusammenschlüsse und Anschlüsse.

 

Es stand dann irgendwann die These:

Freidenker zu organisieren ist schwer, Freidenker zu vereinigen ist unmöglich.

 

Hier breche ich meine Aufzeichnungen brutal ab, denn ab da war ich nur noch Außenseiter, ein Zulieferer von Miniaturbruchstücken. Mögen die, welche es vermocht haben, Freidenkergeschichte weiter zu schreiben, hier anfangen.

 

Ich schließe diesen Aufsatz mit einem Gedicht aus dem Jahre 1990:

 

Anmerkungen zur Geschichte des VdF

 

(Verband der Freidenker)

 

Erst wurde eine alte Idee auf Befehl neu geboren,

als Ablaßventil, gut steuerbar,

dazu garniert wie alles mit heimlichen Genen;

als Gegenpol zu den Andersdenkenden, die in der Kirche sich sammelten.

Dann aber wurde das `Kind` ungezogen,

gab sich als Partner, offen für jedermann,

die Macht einer Partei stand aber noch in der Satzung

 

Freies Denken als Drogenersatz?

Freiheit des Denkens in engen Grenzen des Handelns?

Das soll es nie wieder geben!

Was bringt die nächste Zukunft?

Sind die Unterdrückten von Gestern die Unterdrücker von Morgen?

Solche Wende war nicht des Volkes Wille!

 

Offene Diskussion, alles in Frage stellend,

für besseres Menschsein,

in hoher Kultur sich streitend – ohne Tabu,

um echtes Menschenglück;

Humanismus als tätige Hilfe in schwerer Stunde, in Not,

für Ausgestoßene und Kranke – für alle Menschen;

Festkultur von Geburt bis in den Tod,

damit der Mensch sich als Mensch versteht,

wohlfühlt, geborgen ist, Erleichterung findet,.

Die Tat des Einzelnen, die gemeinsame Stunde,

sich aussprechen können und anderen helfen,

das gibt Leben neuen Sinn und neuen Mut.

 

Die Freiheit meines Denkens,

die Philosophie meines Lebens,

hilft vom Haß mir zur Versöhnung,

über Klippen hinweg – die Menschen noch schaffen.

Das Menschenrecht des freien Denkens,

nutzen zur Wahrung der Menschenwürde,

die Tat dazu ist Menschenehre,

Streben für neue Menschenwerte,

das versucht der „kleine Haufen Unentwegter“!

 

Gebt allen eine Chance und vergebt, indem ihr gerecht urteilt!“

Ich bin und ich bleibe Freidenker!

 

A. Krödel

 

(Viele Grüße von G.G.M

„Der Krieg beginnt“

Streitschrift, Guben im April 1999

Gewalt ist keine Lösung                                                sagen wir; die mit der Vernunft,

und Krieg ist Verbrechen                                                sage ich.

Aber der Krieg beginnt.

Sie werfen Bomben und schicken Raketen                                 oft wissen sie selbst nicht, wohin;

sähen Gewalt und Tod und Elend                                              und ernten neue Gewalt;

der Krieg beginnt.

„Profit….und es gibt kein Verbrechen, was sie nicht bereit sind zu begehen – selbst auf die Gefahr des Unterganges der Menschheit“,     so schrieb sinngemäß ein Philosoph,

    den heute keiner mehr kennen will.

 (Hat der etwa etwas Wahres gesagt? fragt G.G.M)

Sie verdienen am Krieg                                                             sie suchen den Krieg,

der Krieg beginnt!

 

Die politischen Marionetten hecheln und lügen,                     verteidigen „die Verteidiger der Freiheit“

aber Mord bleibt Mord                                                                                      und

Das Leid, Die Last tragen Die Menschen:

weniger die Soldaten                                                    die gehorchen müssen;

nicht die Generäle                                                        die befehlen;

nicht die Politiker                                                         die scheinbar regieren;

nie die wahren Verbrecher______________       ______die imperialistischen Profithaie!

(Einfügung: Nach dem 2. Weltkrieg wurde in Nürnberg vom Gericht der Völker unter anderem bewiesen, daß das deutsche Großkapital /Banken, Versicherungen, Konzerne) den Krieg erst ermöglicht und an ihm satt verdient hat. Heute, wo fast alle, die damals überlebt haben, verstorben sind, ist es in dieser „Republik“ eine Mediensensation, daß aus „Geheimarchiven“ Beweise für die Kriegsschuld gefunden wurden! (Dumm können sie nicht sein; also sind sie dreist, frech und völkerverhöhnend! G.G.M und „Wenn alles Geld im Kasten klingt, diese Seele trotzdem in den Himmel stinkt!).

Der Krieg beginnt

und Deutschland macht Krieg___________________Deutschland macht Krieg!

 

Wo bleibt der Aufschrei, der den Politmarionetten die Macht entzieht, den Medienrummelanten das Trommelfell zerreißt                               Warum gab es ihn nicht ???

Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen!

 Wer, so frage ich voller Verzweiflung, darf diesen Schwur brechen, diesen höchsten Eid nach zwei deutschen Weltkriegen in einem Jahrhundert?

Es gibt kein Geld für Schulen, Krankenhäuser, Sozialarbeiter, Kultur und Umweltschutz;

keine Arbeit;

Steigende Preise, neue Steuern                       Reiche werden reicher, die Armen immer ärmer;

aber der Krieg beginnt,

 

denn hier wird unser Geld zum arbeitenden Kapital, zum Profit der Herrschenden,

da wirft man selbst die Scheinmasken von „sozial, demokratisch, gerecht“ einfach weg!

Wer wundert sich da noch über „Ostalgie“, wo schon immer die Kultur gegen Schranken durch Niveau bestehen mußte, durch Lebensnähe.

Das Westgeschrammle beruhigt nur und lenkt ab!

 (Ausnahmen bestätigen immer die Regel; G.G.M)

Es ist Krieg!

(Es ist die gleiche Stimme, die damals hallte: „ab heute…wird zurückgeschossen!“ G.G.M)

Hebt endlich Eure Köpfe und sagt :“Nein!“

Stellt Euch vor, der Kapitalismus macht Krieg und keiner geht hin!

 

 

 

 

 

Dies ist nun wirklich das Letzte:

„Der Weg der BIBEL -Endweg ohne dem Sinn menschlicher Taten“

„Deutschland – Mögen andere von ihrer Schande sprechen, ich spreche von der meinen.“

Brecht

„Hauptursache philosophischer Krankheiten ist einseitige Diät.“

Wittgenstein

„Gott ist eine Vorstellung, an der wir unseren Schmerz messen.“

John Lennon

 

„Viele Menschen vertragen ihre Freiheit nicht und fliehen deshalb in Religionen – da wird ja vorgeschrieben, was sie tun und lassen sollen.“

„Manche tragen ihren Glauben wie ein Schild voran, um sich der Realität zu entziehen.“

„Wer Gottes Wort, die BIBEL interpretiert, findet schnell zu eigener Göttlichkeit.“

Zitate

„Freiheit ist wesentlich Freiheit zur Selbstverwirklichung, nur Selbstverwirklichung ist eigentlich Freiheit.“

C.F.von Weizsäcker

„Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit.“

Hegel

„Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“

Rosa Luxemburg

 

 

„Aus den „vier Hörnern“-Dan.8.9.-heraus (Alliierte) wächst das „kleine Horn“ (Deutschland bzw. später ein deutsches Europa) aus einer Mischung von „Eisen und Ton“-Dan.2.41-43-,“wirft die Wahrheit zu Boden“-Dan.8.12.- und macht zum „zweitenmal“ den Versuch, in Europa das letzte irdische Weltenreich aufzubauen – eben ein „freiheitliches, demokratisches deutsches Europa“?

„….und was es tat, gelang ihm.“-Dan.8.12.-

aber: „Sie werden doch nicht aneinander festhalten.“-Dan.2.43. Seid wachsam!

 

„Es ist schwer, Menschen nach Parteistatuten zu orientieren, viel schwerer aber ist, Freigeister organisieren zu wollen.“

 

Krödel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schrift zur Anfrage aus dem Lehrbuch einer „Europaschule“, utopisch oder satirisch darzustellen, wie „Aufklärer“ die Welt heute sehen würden. Das Lehrbuch sieht die „Aufklärung“ als mit Kant/Hegel, vielleicht noch Freud als beendet.

 

 

(erweiterter Text als philosophischer Streitschrift)

Grundsätze

Der Mensch ist Teil der Natur.

Das eigene Denken ist durch Reiben an der Realität stets wachzuhalten.

Nicht einfach Sich – Abfinden, mit dem was ist, wie es ist; sondern stets hinterfragen nach dem „warum“; Ungerechtigkeiten ansprechen und niemals nicht etwas stumm und still erdulden.

Logisches Denken ist der Weg zum Erfolg; nicht auswendig lernen – sondern begreifen wollen!

Zusammenhänge wollen erfaßt werden, Schmalspurwissen ist nicht der Weg zum Erfolg.

Ziehe die „Aufklärung“ nie in Zweifel; sie muß immer sein.

Oft ist der heutige Streß nur eine Ohnmacht, Aufgaben lösen zu können.

Das Hineinfallen in Selbstmitleid, sich selbst bedauern ist negatives Denken, welches dem eigenen Vorwärtskommen und der Gesundheit als Ganzes schadet, hier liegen die Gründe für Mißerfolge.

Positives Herantreten, etwas Mut zu gesundem Risiko und vor allem Freude am Tätigsein gepaart mit einem guten Schuß Humor; so kann die wahre Formel lauten, die den Einsatz unserer Kenntnisse und Fertigkeiten zur Lösung von Aufgaben führt. Im Sinne der großen Klassiker sind das „schöpferisch tätige Menschen“.

 

Die aufgeklärte Welt von heute

Die Utopie

Jeder Mensch im Rahmen seiner natürlichen Grenzen denkt über sich, sein Tun und die Welt, hier als Rahmen der gegenwärtigen Erkenntnis, nach. Er entwickelt Vorstellungen über das Dasein und erkennt, daß seine Tat so geartet sein muß, daß nicht nur er als Einzelwesen, sondern die Menschheit als Lebensverband der Milliarden; aber vor allem die Natur als Lebensgrundlage erhalten werden muß, um unseren Enkeln noch Lebensraum zur Existenz zu vererben.

Das verlangt die Ausschöpfung aller Kräfte (Initiative), selbstlose Hilfe für Mensch und Natur im Sinne der Weiterentwicklung des Daseins (Humanismus), und tiefe Achtung vor allem, was ist.

Der Mensch hat seinen Egoismus abgelegt und tritt in der Natur als biologisches Wesen auf. Er hat erkannt, daß er ohne Natur nicht leben kann, aber die Welt sehr wohl ohne Mensch bestehen kann.

Der Mensch begreift, daß er seit seinem Bestehen versucht hat, über die Natur zu herrschen und ändert dies nun um in Leben in der Natur.

 

Beifügung und Erläuterung

Diese philosophischen Gedanken der Aufklärung sind im Gegensatz zu verbreiteter Lehrauffassung kein Produkt der „Aufklärung“ zwischen 17./18. Jahrhundert, sondern sie sind entstanden durch Menschen, die schon immer versuchten, Mitmenschen wachzurütteln, um aus dem Joch der Reichen auszubrechen und endlich eine gerechte und in der Natur eingebettete Menschheit hervorzubringen.

Nur so konnten Leibeigenschaft und Sklaverei als menschenverachtende Auswüchse weitgehend abgeschafft werden. Die modernen Methoden der Lohnsklaverei unter der Macht des Kapitales erscheinen uns zwar nicht so bestialisch; aber auch finanzielle Ketten gleichen stählernen an Zwang.

Wenn es also gelingt, diese Geldsklaverei auch noch zu beseitigen und den Menschen als natürliches Wesen nicht nur zu begreifen; sondern ihn dann auch noch so leben zu lassen; dann ist die Aufklärung wieder ein Stück näher am Ziel.

Sie muß eigentlich immer dasein und sei es in Form eines kleinen Häufchens von Schreiberlingen, die wachrütteln wollen, Sich-Nicht-Abfinden, die Gedanken weitertragen, welche in der Aufklärung geboren sind. Mit Sicherheit kann es Den perfekten Menschen und Die perfekte Gesellschaft nicht geben, aber was wir haben, ist allemal zu verbessern.

Die (bissige) Satire

Ein paar Kasperles (Marionetten) wollen mit Geschrei und Gezetre den Eindruck erwecken, daß sie die Welt regieren. Manchmal werfen sie gar einige Leckereien oder Bonbons in die staunende Masse des Volkes. Man darf klatschen oder auch nicht, aber wer meckert, macht Kasperle traurig – und das will wohl keiner!

Kasperle gibt sich mutig und besiegt immer den bösen Teufel; Kasperle ist lebensfroh und will nur das Gute – und alle glauben es!

Wir wollen doch keinen Krieg, den zwingen uns immer die Bösen auf.

Wir wollen doch die Bäume nicht fällen, aber die böse Bürokratie braucht doch Papier.

Wir wollen doch die natürliche Haltung der Tiere, aber die bösen Menschen kaufen doch das billige Fleisch von der Tierquälerei.

Wir wollen aktuelle, wahre Nachrichten und kulturvolle Filme, aber die bösen Medien machen die Werbung und das Geschrammle; hetzen Menschen zu Tode und filmen Verbrechen.

Wahrlich, Kasperle ist unschuldig.

Plötzlich kommt einer daher – und schneidet die Fäden durch. Kasperle ist ein Stück Stoff, etwas Holz und hat keine Stimme mehr, ein Nichts. Ein Mensch tritt vor die Menschen und verlangt doch wirklich, sie sollen den Mut haben, ihren eigenen Verstand zu nutzen, sie sollen das tun, was bisher nicht gut war, nicht den Worten von Kasperle hörig sein und so handeln, wie er das wollte, sondern ehrlich und frei denken und auch noch entsprechend handeln!

Steht auf gegen Ungerechtigkeit und ertragt nicht alles mit der Wahl eines neuen Kasperles von Neuem, ruft der Aufklärer und zu gern hätten alle Kasperle der Welt sein Ende erlebt.

Aber das wird wohl nicht sein!

Zufügung und Erläuterung

Dieser „Kasperle ist die Regierung. Die Regierung macht alles so, wie sie es im Sinne der eigentlichen Machthaber (Geld-Kapitalbesitzer, Banken, Versicherungen und ähnliche Großverbrecher, die nie bestraft werden), tun soll. Dafür dürfen sie sich ihr Gehalt auch selbst erhöhen. Genau diese eigentlichen Machthaber sind es, die an Krieg und Elend, an Massentierhaltung auf Kosten der Umwelt verdienen.

Sie nehmen selbst den Untergang der Erde in Kauf – in der Hoffnung, sich bis dahin zum Gigamillionenmilliardär bereichert zu haben.

Was ich nicht begreife ist die Tatsache, daß Deutschland wieder Krieg macht und nur so wenige schreien: „Halt, von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen!“

 

 

Versuch eines “Unwortes zum Sonntag” des Herren Krödel zu Guben – August 1999

 

Das Zitat: “Der Mensch ist gut” Meng Tse

 

Oft steht doch einfach die Frage, was ist denn “gut” oder “böse”. Menschen mit positivem Denken sehen das “Gute” als Ausgangspunkt der Entwicklung, die “BIBEL” sieht den Menschen als “böse” an, als schuldig, das Paradies (den Stand der geistigen Dummheit, das Nichtunterscheiden eben von gut oder böse) wegen des Apfels der Erkenntnis verwirkt zu haben. Was aber ist mit den Millionen Menschen, die in der “BIBEL” hingeschlachtet werden, Völker werden ausgemerzt, selbst im von Gott auserwähltem Volk wird brutal ausgesondert, was nicht fügig sein will, die ganze Welt wird ersäuft – aber alles ist doch demnach Produkt des einen Gottes und “es war gut”.

(hier empfehle ich das kleine Buch von Kurt Kauter: `Was ist denn Göttliches am lieben Gott`  – Angelika Lenz  Verlag)

Was aber ist denn nun gut?

These:

Gut ist, was überlebt. Gut ist vor der Natur, was bestehen kann. Gut ist, was sich anpassen, auf neue Dinge einstellen, sich entwickeln kann. Gut ist, was stark ist.

Nach Kant kommen beim Menschen drei Dinge zusammen, die eine Bewertung zulassen – das Leben, die Vernunft und die Fähigkeiten. Das Tier ist Leben. Der Mensch ist Leben und Vernunft. Persönlichkeiten unterscheidet man nach ihrer Zurechnungsfähigkeit.

Normal gilt nach den Sitten der jeweiligen Zeit, dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis, dem Gefangensein im jeweils gesellschaftlichen Sein, wer sich anpaßt. Viel normaler aber sind all die Freigeister, die immer schon geistige Enge sprengten, neue Betrachtungen erhoben und die Entwicklung vorantrieben. Das ist dialektischer Materialismus.

Der Mensch ist ein hochentwickeltes Naturprodukt oder vielleicht ein Auswuchs auf dem Weg zum Ende, zum sich – selbst – zerstören bestimmt. Leider leben viele unserer Mitmenschen so!

Ist der Mensch gut im Sinne der Natur, muß er sich, seinen Nachkommen, seiner Art ein Bestehen, Weiterleben, Weiterentwickeln ermöglichen, er muß mit Brutalität gegen andere Arten überleben – dann ist er gut im Sinne der Natur. Was aus diesem Naturgesetz gemacht wurde, prüfe doch jeder an seiner Tat, denn es gibt das Gute auch als moralischen Anspruch!!!

Eigentlich ist doch alle klar.

Die Steine, das Wasser, die Luft sind Produkte, entstanden durch chemische Prozesse. Die Pflanzen und all die Tiere vom Einzeller bis zum Affen sind Produkte aus biologischen Verbindungen der Materie. All diese Verbindungen haben sich als spezieller Teil der spezifischen Art auf diesem Krümel “Erde” unter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten entwickelt. Alles, was gut genug war, sich weiterzuentwickeln, hat überlebt, alles, was zu schwach war, ist vergangen.

Dann kam der Mensch, ein hochentwickeltes Wesen der Natur mit dem Vermögen, aus Reflexen und Reaktionen Schlüsse zu ziehen – zu denken. Vorausschauendes und bewußtes Steuern von Handlungen wurden möglich.

Plötzlich entstand die Frage, die Geist und Körper trennte, die Frage, die aus Unwissenheit Götter als Erklärung des Nichtwissens entstehen ließ, den Gott…und den Gott…! Ursache sind Unerklärlichkeiten und reine Angst – gepaart mit dem Wissen Einzelner, als Priester, Verkünder usw. Macht zu erheischen.

Anstelle Auswege zu suchen im logischen Schluß verfällt der Mensch der Scharlatanerie der Religion; und opfert und schlachtet und führt Kriege um den “wahren Gott” – er vergißt, daß es überhaupt keinen Gott braucht, um konstruktiv frei denkend seine Handlung im Sinne des Erhaltens der Art fruchtbringend einzusetzen.

Denken ist die Weiterentwicklung von Reflexen aus dem Tierreich auf höherem Niveau. Diese Entwicklung hat ihren eigenen Untergang mitgeschaffen, den heutigen Egoisten Mensch, dem Ausbund, der nicht weiter denkt, als er selbst sehen kann zu seinem Vorteile, dem selbst die Zukunft seiner eigenen Kinder egal ist, Hauptsache, Er ist reich, hat Macht. Dieser Mensch ist mit Sicherheit ein fundamentales Gegenstück zum Erhalt der Art, zum Guten.

Es hat sich also ein Antagonismus eingeschlichen zwischen dem Sein des Menschen in der Natur und den angeblich “moralischen” Ansprüchen der Gegenwart. Die Anforderungen z.B. aus “den Traditionen des christlichen Abendlandes” lassen Irrtümer und Fehler nur zu deutlich erkennen, sie wirken dem Erhalt der Menschheit zu oft entgegen.

Beantworten dem Verstande nach muß jeder Mensch selbst, vor sich und seinen Kindern, seinem Gewissen – was ist gut, wie gut er ist – und es müßten alle Humanisten sein!

Die große Frage nach dem “Gut” oder “Böse” soll doch immer wieder nicht nur von uns Freidenkern gestellt werden – es gibt eine moralische Pflicht dazu in Überall und Nirgendwo!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Kehrseite,

04.09.1999

oder was alles denkbar ist.

Denkanfrage

 

Immer wieder erscheinen in der Geschichte der Menschheit Parolen, Leitsätze, Thesen, Ausrufe oder Aufschreie. Heute möchte ich mich einem heiklen Thema widmen, indem ich drei solcher Leitgedanken unzulässigerweise miteinander in Verbindung bringe und mir noch die Frechheit einer Fehlinterpretation leiste.

„Alle Menschen werden Brüder…“; „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ und „Einigkeit und Recht und Freiheit ……..

 

Wir haben also den großen Spruch des aufsteigenden französischen Bürgertums, die Idole der Revolution‑ den Gedanken des großen Musikers‑ und den Anfang eines deutschen Liedes. Gemeinsam haben alle, daß sie zu ihrer Zeit das Richtige, das humane wollten. Lasst mich einen guten Sud aus diesen Früchten ziehen

 

            Freiheit

‑ weg mit beengenden Systemen

‑ Freiheit für voranbringende Wirtschaftsstrukturen

         Freiheit für neues Recht, immer den Gegebenheiten angepaßt

         Freiheit für neue, kühne Gedanken

         Freiheit für die Entwicklung der Wissenschaften

 

Gleichheit

         alle sind vor dem Staat und den Gesetzen gleich

         alle haben entsprechend ihren spezifischen Fähigkeiten Aufgaben zu erfüllen‑ ihre Rechte und Pflichten im Gesellschaftssystem sind gleich

 

Brüderlichkeit

         gleiches Aufteilen, gleiche Ansprüche auf erarbeitetes Erbe, gleiche Pflichten aus dem Erbe

         brüderliches Teilen, ehrliches Geben und Nehmen zum Vorteil der „Familie Mensch“

 

 

Einigkeit

     die einzelnen Völker sind sich einig, im Verband, Staat, alle gemeinsam und auf Basis friedlichen Miteinanders zu leben, freiwilliger Zusammenschluß von Menschen unter der Einheit ihrer selbstgestellten Ziele

         Einigkeit als Ausschluß von Gewalt

 

Recht

     Normen, Gesetze sind im Zusammenleben einfach notwendig; sie dürfen keinen Menschen vor dem Gesetz anders beurteilen

     der Staat hat Schuld nachzuweisen, nicht der Mensch seine Unschuld solange jemand nicht rechtskräftig verurteilt ist, ist er als unschuldig zu betrachten und zu behandeln

 

Schon in diesen ersten Anrissen wird ersichtlich, wie schwierig jegliche Definition ist, wie kompliziert sich eine Arbeit auf solch geschichtlich bezogenem Spektrum erweist.

Freiheit des Seins, des Rechtes, der Herrschaft über die Natur, der Selbstverwirklichung der Wirtschaft, der „Andersdenkenden“, der Presse, des Konsums, der Meinung; Reisefreiheit, Freies Recht auf Weltanschauung ‑ was davon ist denn wirklich notwendig, lebenswichtig? Und worauf hat das biologische Wesen Mensch im Gegensatz zur Natur überhaupt Anspruch?

Meinen Bruder kann ich mir nicht aussuchen, er ist gegeben von den Eltern. Sein Verhalten muß nicht immer den Normen entsprechen, er kann ein Mörder sein ‑ aber alles Brüder?

Alle werden gleich gemacht, alles ist monotones stupides gleich uniformiertes Leben, das ist doch Stillstand der Entwicklung?

Wer gibt uns denn das Recht, zu tun, was wir wollen; was Einzelne wollen; zu töten, um selbst zu überleben? Ist die Freiheit, Macht zu erheischen auch auf Kosten der Menschenrechte legitim?

Darf man wie im Kapitalismus Gesetze der Natur ignorierend die Natur selbst im Interesse des Profites für sich selbst, zerstören? Darf man mit seinem Gelde andere Menschen versklaven, ausbeuten, nur weil man „reich“ ist (man hält ein ganzes Volk bei „Laune“ am tiefst möglichsten Stand des Lebensniveaus im Rahmen der gegenwärtigen Norm) ?

Womit sind Kriege zu begründen (es sind angeblich immer gerechte Kriege, die „für das Weiterbestehen und die Freiheit des Volkes“ notwendig sind)?

Womit ist diese „Pressefreiheit“ zu vertreten, die verurteilt, bevor Gerichte gesprochen haben, die eine „Prinzessin“ und viele mehr in den Tod gehetzt haben, ohne dafür bestraft zu werden; die Katastrophen und Kriege und Mord filmen, anstatt zu helfen; die Lügen und Halbwahrheiten herausschreit nur im Interesse der Sensationslust?

Das alles ist der in „freier, demokratischer Wahl“ von „der Mehrheit des Volkes“ gewollter Kapitalismus, die „soziale Marktwirtschaff, der „Rechtsstaat“; die „Kultur des Abendlandes»; eben das Abbild von „Freiheit und Demokratie“! Genau hier paßt auch das Bild der Medien hin, ablenken, verdummen und beeinflussen im Sinne der Machthaber!

Gewaltbereitschaft, Terror, Korruption; aber auch Alkohol‑ und Drogenkonsum oder hohe Kriminalität haben stets ihre Wurzeln im Bereich jüngster Entwicklung eines Gesellschaftssystems.

Politikverdrossenheit, wie wir sie gegenwärtig erleben, Wahlmüdigkeit zeigen auf, daß im Rahmen der bestehenden staatlichen Möglichkeiten keine vorteilsbringenden Veränderungen zu erwarten sind.

Diskussionen über ein Gesundheitssystem, wo den Ärzten die Fachkompetenz beeinträchtigt wird, indem man den Rahmen der Medikamente oder die Verweildauer im Krankenhaus vorschreibt; wo Patienten immer mehr selbst bezahlen, zuzahlen müssen, wo man eines Tages die Finanzlage des Menschen an der Beschaffenheit seines Gebisses sofort erkennt, das alles ist eines der schmerzlichsten Zeichen vom Zerfall eines Staatswesens. Verdiener sind natürlich Banken und Versicherungen, wozu hier auch die Krankenkassen zählen!

Auch wenn die hier in Frage gestellten großen Thesen und das Staatswesen an sich Fehlinterpretationen geradezu herausfordern, viel Wahrheit hat der Zweifler immer für sich beansprucht. Wir müssen uns über das „Wie“ des neuen Lebens, seinen anderen Umgangsformen Gedanken machen und das auch versuchen, vorzuleben.

Schließlich darf es nicht passieren, daß, um mit Gedanken von D. Dahn zu sprechen, die „Wiedervereinigung“ mehr hätte bringen müssen, als den Ausverkauf der DDR. Nach zehn Jahren „Einheit“ sind Ost und West noch immer gespalten, wächst die Erkenntnis, daß die DDR wie sie war, niemand mehr wollte, aber daß die BRD, wie sie ist, auch nicht der Idealstaat ist, den man uns zu bekommen vorgaukelte.

In den wenigen Seiten seines Aufsatzes: „Beantwortung der Frage‑. Was ist Aufklärung“ schließt Kant den gesamten Bogen vom Dasein zum denkenden vernünftigen Sein bis zur Freiheit. Ich gebe hier kein Zitat zum Besten, lest es selbst, ich habe viele Tage benötigt und entdecke immer neue Gedanken und Aspekte, je öfter ich hineinlese. Es ist lebende Literatur, Literatur, die ebenso lebt wie ein Denkmal. Alles atmet Würde aus und man darf so etwas nicht sterben lassen; man muß es mit Leben füllend erhalten und nutzen, für uns und unsere Kinder.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines“2. Unwortes zum Sonntag“‚ des Herren Krödel zu Guben ‑ Oktober 1999

 

Das Zitat: „Das größte linke Potential liegt in den Westkirchen.“(anonym)

 

Erstens kann ich mich nach wie vor nicht auf die Stufe einer bekannten Fernsehsendung stellen, und habe so den Titel etwas geändert.

Zweitens war es eine Frühstückspause und ich stellte die letzten „DA“ vor und wir kamen auf eine vorliegende Information, die kraß ausgedrückt bedeutet, daß alle, die für Frieden sind, linksextrem und überwachungswürdig sind.

Herr „X“, so möchte ich ihn nennen, äußerte zunächst die Auffassung, daß der Krieg in Jugoslawien und auch andere Kriege dieser Art rechtens sei, denn es ist „das kleinere Übel“ Wenn Diktatoren tausende Menschen abschlachten, darf die Weit nicht zusehen. Selbst wenn bei militärischen Eingriffen zivile Opfer zu beklagen seien, es ist gerecht in dem Sinne, daß viele Menschen dadurch überleben können.

Die „Friedensbewegung“, stellte Herr „X“ dar, ist Tatsache falsch nach den oben geäußerten Meinungen und stellt eine Bewegung gegen den Staat dar, linksextrem und ursozialistisch. Gerade in den „Westkirchen“ ist solches Potential stark vertreten, denn im „Westen sehnt man sich nach diesem theoretischen Sozialismus, weil man den praktischen Sozialismus nie erlebt hat.“

 

Meine Meinung ist nach wie vor, daß Krieg kein Mittel der Konfliktlösung sein darf. Krieg ist immer ein Zeichen politischer Schwäche. Krieg ist das Mittel der Finanzmachthaber zur Erreichung von Zielen, bei denen es sich um Erweiterung oder Sicherung von gewinnbringenden Vorteilen handelt.

Da schrieb der Philosoph, dessen Namen keiner mehr kennen will, doch so einen schönen Vergleich vom Kapitalisten und seinem Profit :….und es gibt kein Verbrechen, was er nicht bereit wäre, zu verüben; selbst auf die Gefahr des eigenen Unterganges.“ (oder so ähnlich);

einem fetten Frühkapitalisten bekam der Krieg natürlich wie ein angenehmes Bad. Und es kommt speziell für uns Deutsche noch ein Eid hinzu, gesprochen nach zwei Weltkriegen in diesem Jahrhundert‑. „Von deutschem Boden darf nie wieder Kriegausgehen.“

 

Nach diesen Interpretationen bin ich gerne verfassungsfeindlich und freue mich über die „Westkirche“ und ihre Standpunkte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abhandlung zum großen Thema:

“BEWUSSTSEIN 2000”

 

Krisenbewältigung im Oktober 1999

(Bezugnahme auf Lothar Brandes “Die Erfindung des Bewußtseins – Glanz und Elend der Vorurteile” Angelika Lenz Verlag 1995)

 

DAS JAHR 2000 – brauchen wir ein neues Bewußtsein/ Verständnis? Alle(s) (M)macht der Computer? Aller Verstand aus der Medienschau? Frauen wollen am 01.01.2000 ihr Baby, wie die Natur entscheidet, interessiert nicht! Versicherungen versichern alles, auch das Problem 2000; Wirtschaft und Banken verdienen Milliarden an Zweifel und bewußt gesteuerter 2000-Unfähigkeit, wir zahlen.

Milleniumskinder, das Unwort des Jahrtausends der Kriege – wo ist BEWUSSTES SEIN für eine ZUKUNFT? Nicht einmal die Rechtschreibprüfung meines gewiß 2000-Jahr-fähigen Computers anerkennt solch Ausdruck!

Inmitten des Verzweifelns über die Moderne (hier speziell über die Technik der Datenübertragung, die sich von Philosophen nicht beherrschen lassen will, sondern Philosophen selbst beherrschen will oder soll und durch ihre eigene Vielfalt die Idee der Rauchzeichen, zumindest die Idee der Schreibkultur als nostalgische Sehnsucht aufdrängt); da bekam ich das o.g. Buch in die Finger.

Das Bewußtsein spielte vor vielen Jahren in der sozialistischen Welt eine größere politische Bedeutung als in der heutigen kapitalistischen Medienrummelwelt, wo echte Probleme durch “Sensationen/ Perversionen-Schrill-und Schreigeschrammle” verdeckt werden sollen, eigenes BEWUSST(es)SEIN ist unerwünscht. (Kennt ihr von damals die Knackgeräusche im Telefon, die gibt es heute auch noch – ob die gleichen Wanzen verwendet werden?). Dazu  L.Brandes (S.21): “Und weil es so etwas wie Abstumpfung gibt, überbieten sich die Medien gegenseitig im Anbieten von immer auffälligeren Sensationen.”

 

Zum Thema:

Zunächst ist es sinnvoll, den eigenen Standpunkt zu definieren. Ich stehe auf den alten Grundsätzen des Materialismus wie: ”Das Sein bestimmt das Bewußtsein”; oder “Das Bewußtsein ist die Widerspiegelung der objektiven Realität und kann aktiv durch die abgeleitete Tat auf diese zurückwirken.”

Ich stehe also nicht auf der Grundlage der Metaphysik wie z.B. Kant.

“Metaphysik” im “Ostlexikon”:         “-idealistische Philosophie (Erklärung durch Gott)

-dialektischer Denkweise entgegen (Basis auf außerweltlicher Quelle – Entwicklung nur als Kreislauf – Abfinden mit dem gegenwärtigem Sein)

Leugnung der Entwicklung”

..im “Westlexikon”     “-Erforschung der Grundlagen des Seins `hinter der wahrnehmbaren Welt- übersinnlich”

..im “Duden”: „- Lehre von den letzten, nicht erfahr- oder erkennbaren Gründen und Zusammenhängen des Seins”

 

L.Brandes geht vom: “Bewußtsein ist das Wissen um geistige und emotionelle Zustände”(S.9) aus, erkennt die Größe des eigenen Tun`s, indem er auf S.19 schreibt: “ Denn wir tragen schließlich nicht nur die Verantwortung für die Bewertung und Durchsetzung unserer persönlichen Ziele, sondern mit deren Verwirklichung auch die Verantwortung für das, was die Menschheit in ihrer Gesamtheit anrichtet.”; und stößt dann ebenfalls auf die Frage nach dem eigenen Standpunkt. Dazu schreibt er auf S.39: “Jede Bewertung setzt Maßstäbe voraus. Im Falle der Gehirnarbeit liegen diese Maßstäbe im Fundus des persönlichen Erfahrungsschatzes.”

 

Setzt man bei den Medienspekulanten einen heute üblichen Intelligenzquotienten voraus, kommt man zum logischen Schluß, daß hier BEWUSST Handlungen und Manipulationen gegen die Weiterentwicklung der Menschheit an sich vorgenommen werden. Dies ist nach heutigen Rechtsauffassungen ein Verbrechen, welches vor dem Tribunal der Völker zu verurteilen ist.

 

Nach dieser Bestimmung des eigenen Standpunktes möchte ich einige Thesen aufstellen und den Versuch unternehmen, logische Beweisketten aufzubauen. Diese stellen dann die übliche Grundlage einer Diskussion dar, obwohl mit mir niemand diskutiert.

Denkt darüber nach und “gebt dem Frieden eine Chance” (J.Lennon)!

 

These:

Mit der Bewußtwerdung des eigenen Bewußtseins kann die Erhaltung der menschlichen Art nur in der Erhaltung des Friedens der Menschen untereinander, aber viel wichtiger im Frieden der Menschen mit ihrem Ursprung, der Natur; liegen.

Wo Gewalt anfängt, hört der Verstand auf, sagen die Philosophen.

Was von Menschen erdacht ist, um den Menschen der Zukunft als “DAS LEBEWESEN” in seiner Position über der Natur zu erhalten, zu perfektionieren, zu maschinisieren kann nach bisherigen Erkenntnissen nur mit dem mehr oder weniger frühem Ende der Spezies an sich unter Hinterlassung eines absoluten Chaos für die Natur enden.

Diese These ist wohl näher an der Realität als an Schwarzmalerei.

 

These:

Alles ist im ständigen Fluß der Entwicklung. Es entstehen in den Köpfen der Menschen scheinbar wahre Schlüsse und daraus resultieren dann Dogmen in ihrer logischen Unhaltbarkeit, sie werden festzementiert und im Interesse der damit errungenen Macht nicht weiterentwickelt oder nach neuen Erkenntnissen relativiert.

Dazu L.Brandes (S.11): “All dies wirkt analytischem Denken entgegen. Die Kritik muß bereits am Selbstverständlichen beginnen.”

Macht wird auch in Zukunft im Zusammenleben von Menschen die entscheidende Rolle spielen, solange die gegenwärtigen Prioritäten wie Geldsucht und Freude an der Unterdrückung Oberhand behalten.

 

These – Gegenthese zu 2. ?:

Im Tierreich gibt es nur „Stark“ oder „Schwach“ – „STARK“ überlebt! Damit ist dann aber das Menschentier nicht `böse`, wenn es sich mit Gewalt behauptet. Die Unterwerfung der Natur ist alles ein Instinkt, ein Naturgebot zur Erhaltung seiner Art.

 

These – Gegenthese zu 1. ?:

Der Mensch hat sich durch seine spezifische Entwicklung, vor allem der Entwicklung des Denkens und der damit verbundenen Entwicklung des Bewußtseins aus dem Regulathorium der Natur herausgehoben. Er steht über der Natur.

 

 

 

 

These:

Trotz des analog gleichen Ausgangspunktes entwickelt sich jeder Mensch anders, alles ist nur einmalig. Aber es entstehen Charakterstrukturen als Formen des Bewußtseins, die fördernd oder hemmend auf die Entwicklung der Spezies wirken. Am schlimmsten sind die Zweifler und Skeptiker.

“…die Sceptiker, eine Art Nomaden, die allen beständigen Anbau des Bodens verabscheuen..” wußte schon I.Kant zu klagen (“Kritik der reinen Vernunft” Werke Band 2 S.16; Könemann 1995).

 

Ein Entwurfsblatt zur Darstellung des Bewußtseins:

 

 

 

 

 

Angeborene Reflexe und Funktionen

 

 

Wirkung                                                       Rückwirkung

 

 

 

 


            Fehler

 

 

ERKENNTNISSE

und deren Verarbeitung

 

 

 


logische Schlüsse

ständig erweitert

 

 

 

DIE TAT

 

Bewußtseinskreis

 

                             TOD

 

Erkenntniskreis

 

 

 

 

 

 

Der Mensch erreicht mit seinem Bewußtseinskreis nie die Größe seines Erkenntniskreises.

Der Erkenntniskreis ist hier der vom Einzelwesen maximal erkennbare Bereich (spekulativ – da eigentlich unendlich).

Erkenntnisse werden empirisch oder logisch gewonnen und werden ständig dazugewonnen bis zum Tod.

Fehler sind hier z.B. das Stützen auf Glauben, der wissenschaftlich nicht erweisbar ist

Die Tat ist die Reaktion des Bewußtseins auf eine Anzahl von Erkenntnissen aus der Praxis; deren Weiterverarbeitung und Schlußfolgern aus Eindrücken, logischen Vergleichen und nervlichen Verarbeitungen von Erfahrungen (Empirie und Logik).

Erläuterungen zum Bild:

ICH WERDE GEBOREN.

Mein Körper wird nun gesteuert vom eigenen Hirn. Ich kann atmen, mich bewegen, fühlen. Mein Herz-Kreislaufsystem arbeitet. Ich kann Nahrung aufnehmen und somit ist eine eigene Entwicklung möglich.

ICH LEBE:

Ich kann reagieren; zunächst mit Schreien als Protest oder Lachen als Ausdruck des Wohlfühlens, stelle erste Kontakte zur Umwelt her. Meine Sinne werden aktiviert. Ich warte Reaktionen bewußt ab und verarbeite sie zu einen Schluß                               

DIE empirische Erkenntnis.

Aus den Erfahrungen heraus Gelerntes, Erworbenes anwenden zu einer gezielten Reaktion im Kopf durch Denken ergibt dann

                                                                       DIE logische Erkenntnis.

Mir wird mein SEIN BEWUSST. Ich lerne.

Das Fragen, das Suchen, das Finden – ich verarbeite zu einem Schluß und steuere meinen Körper; mich selbst. Ich veranlasse SELBSTBEWUSST

 

 

 


DIE TAT!

 

Nachsatz und These:

Der Mensch lebt immer im Kampf zwischen dem, was ihm an Erkenntnis zum Leben in diesem Moment reicht und dem, was er an Wissen sucht.

Der Entwicklungstrieb ist primär.

Denkt darüber nach. Ob “2000” oder “ZUKUNFT”, die Geschichte der Menschheit endet im Chaos, wenn es nicht gelingt, daß sich der Mensch wieder als Bestandteil der Natur BEWUSST wird!

 

Mit einem Spruch des Jahrhunderts “TROTZ ALLEDEM” bleibe ich wie immer FREIDENKER

 

Euer A. Krödel

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines “3. Unwortes zum Sonntag” des Herren Krödel zu Guben – November 1999

 

Das Zitat:  “Du sollst nicht lügen” (BIBEL)

Erstens kann ich mich nach wie vor nicht auf die Stufe einer bekannten Fernsehsendung stellen, und habe so den Titel etwas geändert.

Zweitens bin ich am Sonntag erwacht und habe mich ins Bad geschlichen. Frau und Kinder schlafen noch. Das Klopapier hat den grünen Punkt; also umweltfreundlich.

Zahnpasta vom feinsten – mein Mund, meine Zähne sind topfit, ich trockne mir mit dem Kuschelhandtuch, gewaschen natürlich mit …..das Gesicht und gehe in die Küche – Frühstück.

Die Eier natürlich von freilaufenden, gesunden Hühnern, Marmelade, Kaffee sind Spitzenprodukte und als absoluter Preisknaller, als Schnäppchen errungen.

Vormittags dann etwas für Gesundheit, wir essen einen Apfel aus dem sonnigen Holland, Vitamin pur.

Mittagessen: Schnitzel, gesundes Fleisch aus deutschen Landen, Mischgemüse ohne Konservierungsstoffe, Kartoffeln.

Mittagsruhe mit der guten Anti-Rheuma-schlaf-gesund-Decke der letzten Werbefahrt.

Am Nachmittag kommt ein guter Bekannter, den ich zehn Jahre nicht gesehen habe. Er ist da an eine Geschäftsidee gekommen, die haben alles – die günstigste Versicherung für jede Lebenslage, neueste Erkenntnisse zur Ernährung mit einem Pillenpaket, die besten Waschmittel, Wassersparsysteme, Staubsauger gegen Milben und Fensterputzmittel mit Anti-Statik-Schmutzbremse und alles natürlich, schonend, sparend mit einander übertreffenden Umweltengelchen……. Nach einigen Stunden geht er endlich.

Noch etwas Radio mit neusten Werbegedanken, Abendbrot aus Körnern, daß Bier dazu natürlich nach dem Reinheitsgebot und endlich ist der Fernsehabend da. Abwechslungsreich, durch Werbung aufgelockert sieht man den Sonntagskrimi.

Gute Nacht.

“Du sollst nicht lügen”, steht geschrieben; was aber ist an so einem Sonntag doch alles Lüge und Betrug. – denkt darüber nach!

 

Ich bin und bleibe Freidenker.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

@t‑online.de (kroedel)

Datum: 08. Dez 1999 19:22

…..

Hier MAK,

……

…….

Noch ein kurzes Unwort zum Sonntag:

 

„Wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie schon lange verboten“ Spruch an einer Gubener Hauswand

 

Wenn es Demokratie geben würde, müßte sie in der heutigen Gesellschaft damit beginnen, daß eine vom Volk gewählte Regierung gegen die Macht des Kapitals Interessen der Wähler vertritt. Im Gubener Krankenhaus wird die Gyn.- geburtshilfliche Station geschlossen, weil nach den Rechnungen der Krankenkassen etwa 800 Behandlungen (davon 140 Geburten) pro Jahr nicht ausreichen, den Aufwand an Ärzten und Schwestern zu rechtfertigen. Die nächsten Kliniken liegen 35‑40km entfernt, für den Besuch meiner Frau „akzeptabel“?!? Eilige Geburt ‑ lange Strecke ‑ mehr Risiko?!? Alles uninteressant! Über 8900 Unterschriften gegen die Schließung wurden gesammelt und dem Minister übergeben (Guben hat noch ca.28000 Einwohner)!! Alles uninteressant! Mehrheit des Volkes oder Diktatur des (Krankenkassen)-kapitals!! Wo ist hier Demokratie?

 

‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑­

 

Nachdem der Mensch die globale Katastrophe ausgelöst hatte, blieben nur ganz wenige Formen des Lebens erhalten, darunter einige wenige Menschen. Nun gingen die Tiere mit den Menschen um, wie der Mensch mit den Tieren bisher. Die menschliche Spezies verschwand von der Erde ‑ Vorteil und Möglichkeit der Natur??? Grausige Utopie von G.G.M

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Betrachtung zum “Weltethos”

Wieviel Normen, Werte, Ethos braucht der Mensch?

Jahrtausendwechsel  1999-2000

 “Der Mensch ist gut” Meng Tse

Oft steht doch einfach die Frage, was ist denn “gut” oder “böse”. Menschen mit positivem Denken sehen das “Gute” als Ausgangspunkt der Entwicklung, die “BIBEL” sieht den Menschen als “böse” an, als schuldig, das Paradies (den Stand der geistigen Dummheit, das Nichtunterscheiden eben von gut oder böse) wegen des Apfels der Erkenntnis verwirkt zu haben. Was aber ist mit den Millionen Menschen, die in der “BIBEL” hingeschlachtet werden, Völker werden ausgemerzt, selbst im von Gott auserwähltem Volk wird brutal ausgesondert, was nicht fügig sein will, die ganze Welt wird ersäuft – aber alles ist doch demnach Produkt des einen Gottes und “es war gut”                        .(vgl. Kurt Kauter – „Was ist denn….“ A.Lenz-Verlag)

Was aber ist denn nun gut?

These: Gut ist, was überlebt. Gut ist vor der Natur, was bestehen kann. Gut ist, was sich anpassen, auf neue Dinge einstellen, sich entwickeln kann. Gut ist, was stark ist.

Nach Kant kommen beim Menschen drei Dinge zusammen, die eine Bewertung zulassen – das Leben, die Vernunft und die Fähigkeiten. Das Tier ist Leben. Der Mensch ist Leben und Vernunft. Persönlichkeiten unterscheidet man nach ihrer Zurechnungsfähigkeit.

Normal gilt nach den Sitten der jeweiligen Zeit, dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis, dem Gefangensein im jeweils gesellschaftlichen Sein, wer sich anpaßt. Viel normaler aber sind all die Freigeister, die immer schon geistige Enge sprengten, neue Betrachtungen erhoben und die Entwicklung vorantrieben. Das ist dialektischer Materialismus.

Der Mensch ist ein hochentwickeltes Naturprodukt oder vielleicht ein Auswuchs auf dem Weg zum Ende, zum sich – selbst – zerstören bestimmt. Leider leben viele unserer Mitmenschen so!

Kein Tier braucht Gefängnisse oder begeht Selbstmord.

Ist der Mensch gut im Sinne der Natur, muß er sich, seinen Nachkommen, seiner Art ein Bestehen, Weiterleben, Weiterentwickeln ermöglichen, er muß mit Brutalität gegen andere Arten überleben – dann ist er gut im Sinne der Natur. Was aus diesem Naturgesetz gemacht wurde, prüfe doch jeder an seiner Tat, denn es gibt das Gute auch als moralischen Anspruch!!!

Eigentlich ist doch alle klar.

Die Steine, das Wasser, die Luft sind Produkte, entstanden durch chemische Prozesse. Die Pflanzen und all die Tiere vom Einzeller bis zum Affen sind Produkte aus biologischen Verbindungen der Materie. All diese Verbindungen haben sich als spezieller Teil der spezifischen Art auf diesem Krümel “Erde” unter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten entwickelt. Alles, was gut genug war, sich weiterzuentwickeln, hat überlebt, alles, was zu schwach war, ist vergangen.

Dann kam der Mensch, ein hochentwickeltes Wesen der Natur mit dem Vermögen, aus Reflexen und Reaktionen Schlüsse zu ziehen – zu denken. Vorausschauendes und bewußtes Steuern von Handlungen wurden möglich.

Plötzlich entstand die Frage, die Geist und Körper trennte, die Frage, die aus Unwissenheit Götter als Erklärung des Nichtwissens entstehen ließ, den Gott…und den Gott…! Ursache sind Unerklärlichkeiten und reine Angst – gepaart mit dem Wissen Einzelner, als Priester, Verkünder usw. Macht zu erheischen.

Anstelle Auswege zu suchen im logischen Schluß verfällt der Mensch der Scharlatanerie der Religion; und opfert und schlachtet und führt Kriege um den “wahren Gott” – er vergißt, daß es überhaupt keinen Gott braucht, um konstruktiv frei denkend seine Handlung im Sinne des Erhaltens der Art fruchtbringend einzusetzen.

Denken ist die Weiterentwicklung von Reflexen aus dem Tierreich auf höherem Niveau. Diese Entwicklung hat ihren eigenen Untergang mitgeschaffen, den heutigen Egoisten Mensch, dem Ausbund, der nicht weiter denkt, als er selbst sehen kann zu seinem Vorteile, dem selbst die Zukunft seiner eigenen Kinder egal ist, Hauptsache, ER ist reich, hat Macht. Dieser Mensch ist mit Sicherheit ein fundamentales Gegenstück zum Erhalt der Art, zum Guten.

Macht haben, Macht erheischen, Macht gleich Geld und Einfluß; Macht ist herrlich für die, die sie haben – im Kleinen und im Großen – Mächtig toll! Wem interessieren da Ethik und Normen? Hier liegt eine Wurzel des Unterganges.

Es hat sich also ein Antagonismus eingeschlichen zwischen dem Sein des Menschen in der Natur und den angeblich “moralischen” Ansprüchen der Gegenwart. Die Anforderungen z.B. aus “den Traditionen des christlichen Abendlandes” lassen Irrtümer und Fehler nur zu deutlich erkennen, sie wirken dem Erhalt der Menschheit zu oft entgegen.

Beantworten dem Verstande nach muß jeder Mensch selbst, vor sich und seinen Kindern, seinem Gewissen – was ist gut, wie gut er ist – und es müßten alle Humanisten sein!

Die große Frage nach dem “Gut” oder “Böse” soll doch immer wieder nicht nur von uns Freidenkern gestellt werden – es gibt eine moralische Pflicht dazu in Überall und Nirgendwo!

Mit großer Sicherheit haben Religionen und Moralisten einen großen Beitrag dazu geleistet, daß wir heute wissen, was gut ist und was böse. Es gibt sie halt, die Vorstellung von Ethik. Leider haben solche Schriften immer eigene Grenzen, Grenzen, die jeder Schreiber mit jeder Schrift durch die Enge seines Geistes und den Verständlichkeiten seiner Zeit gesetzt bekommt. Selbst größte Barbaren vermochten ihre Armee so zu motivieren, daß der Soldat mit Überzeugung, er kämpfe für “Das Gute” in den Krieg zog.

Es gab mal eine Anfrage, ob das “Töten Einzelner im Interesse des Überlebens einer Gesellschaft, eines Volkes oder der Menschheit an sich ethisch sei”; also vertretbar.

Meine Sicht beantwortet dies mit “Nein”!, ebenso wie ich jegliche Kriege und Mittel der Gewalt als Versagen der Politik, des Verstandes und Sieg des Kapitales werte und hart verurteile. (Kommt mir an dieser Stelle nicht mit Politik und Verstand schließen einander aus; oder “Demokratie“, wir haben ja gewählt ) – Politiker sind in dieser Gesellschaft nun mal die “Marionetten” des Kapitals – und Kapital verdient am Krieg.

Für uns Deutsche kommt noch der Aspekt hinzu, daß es einen ethischen Schwur gibt, daß eben “von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen darf!!!”

Immer häufiger stellt sich die Frage, wieweit der Mensch geht, mit Gewalt, Kriegen, deren Zerstörung der Umwelt in Größenordnungen das eigentliche “Kriegsziel” übersteigt, mit Technik, Biomedizin, eigener Auslese, aber auch mit Vermarktung von Tieren zum Nahrungsprodukt; selbst die Züchtung von nie faulendem und nie von Maden befallenem Obst und Gemüse, wo sind die Grenzen????

Kann ein “Weltethos” oder bestehende Moralansichten über Gut und Böse den Kapitalismus aufhalten, ändern? Kann man hier nicht verzweifeln am Sein?

“Trotz alledem”, für mich der mutige Ruf dieses Jahrhunderts gibt es Menschen, die täglich mit Ihrer Tat Gutes tun, Humanisten sind; Menschen, die mit Ihrem Wort helfen; die zuhören; die Schreiben oder eine Mahnwache gegen den Krieg veranstalten.

 Ich habe große Achtung vor denen, die nicht verzweifeln!

 

Schwarzschrift 2000

 

Weil ich die Vergangenheit nicht verherrliche, schau ich auf die Gegenwart.

Seine eigene Grundlage vernichtet nur der Mensch.

“Unser Zivilisationszeitalter.(ist)..mit hochgezüchteter Kultur befrachtet.” (L.Brandes).

Die zum Perfektionismus streben, kommen nie ans Ziel.

Wir haben heute keine “soziale Marktwirtschaft” (dies ist ein medienspezifisches Unwort deutscher Sprache, dessen sich gerne regierende Parteien bedienen), wir haben den Kapitalismus, der in seiner hohen Form nach Imperialismus strebt.

“Macht” haben hier alle, die Kapital besitzen (“Geld regiert die Welt”); da sind Banken, Versicherungen und Industrie und sie lassen den Menschen genau soviel ”Luxus”, damit er nicht an Revolution denkt.

Schaut man einige Jahre zurück, so anno 1988/89, wir finden vor einen Staat, der sich als “Diktatur des Proletariates” – Auslegung: Herrschaft der Mehrheit (arbeitende Menschen, die Werte schaffen) über Minderheiten (die durch Besitz, Geburt oder Macht reich sind); bezeichnet. Der Staat ist Mitglied der UNO, anerkannt durch vielseitige diplomatische Verträge, Botschaften usw.; er gehört rechnerisch zu den zehn führenden Industriestaaten der Welt.

Sprechen wir in der Sprache dieses Staates selbst, so war hier die Politik festzementiert, unflexibel, bewegungsunfähig durch eigene auferlegte Dogmen – Auslegung: unfähig, die PV den Anforderungen der Zeit anzupassen, dadurch stockt die Entwicklung der PK.

Ein politischer Dogmenstaat mit überperfektem Überwachungsapparat , wo politische Entscheidungen höher wertig waren als wirtschaftliche Notwendigkeiten, die Wirtschaft zur statistischen Rechnungsgröße verkam, das war ein Ergebnis.

Was die wenigsten zu ahnen wagten, aber überall Praxis war – auch die kleinsten “Kader” bereicherten sich,  zogen Vorteile aus ihrer Macht, so, wie es die “Großen” vormachten.  Die kapitalistische Methode der Selbstbereicherung höhlte die Grundwerte aus und entzog dem Staatswesen moralisch die Berechtigung zum Weiterbestehen, das war ein weiteres Ergebnis.

Mittels von allen hochgeschätzten Formen der Gewaltlosigkeit gelang es den Menschen, dieses blockierende System zu zerschlagen; sie standen aber vor den politischen Trümmern und vermochten nicht, ihr eigen Land zu erbauen.  Die “Revolutionäre” warfen sich dem Kapitalismus  im Freudentaumel in die Arme.

Aber, und das sage ich allen, Nichts, nichts hat sie dazu legitimiert;

nicht all der politische Schmutz des Staates und seine marode Wirtschaft, nicht der Schrei nach “Meinungsfreiheit” (Auslegung: gibt es Nirgendwo.); Reisefreiheit

 ( Auslegung: wird heute vom Geld begrenzt,) und Bananen; die Notwendigkeit des Zerschlagens eines Machtapparates von Partei und “Stasi” (Auslegung: dafür Unterordnung unter Kapital und seine politischen “Marionetten”);

Nichts rechtfertigt die Verbrechen, die dann geschahen!

Der Kapitalismus griff natürlich zu!

Es erfolgten völlig rechtswidrig all die Verbrechen, “die eigentlich keiner wollte”:

Enteignung der “Ostdeutschen” von IHREM “Volkseigentum”

Überstülpen des Kapitalismus und Zerstörung winziger Keime wahrer “Demokratie”

brutalste “Siegerjustiz”.

 

Die Menschen auf der Straße, die das verkommene System im Staate wegfegten, sie waren leider blind ( Auslegung: oder schon gekauft vom Kapital) auf dem Auge der Zukunft!

“Nichts ist unendlich” (Karusell).

Kaum an der Macht praktizierten sie Gleiches, wie ihre Vorgänger und Nachfolger. Sie sicherten sich ihre privaten Vorteile!

Worte wie “sozial”, “demokratisch” oder “freiheitlich” sind mit dem Kapitalismus ebensowenig in Einklang zu bringen wie eine schon oben genannte “soziale Marktwirtschaft.”. Dies alles wurde damals den Menschen vorgegauckelt.

Der große geschichtliche Vorwurf an diese friedliche Revolution besteht darin, daß aus der Einigkeit und der Kraft heraus, daß es so nicht geht, ein Zwangsstaat zwar beseitigt wurde, man sich aber unterwürfig sofort dem neuen Zwangsstaat unterordnete.

Man verschenkte das Land, statt es selbst zu bebauen.

Dies ist im eigentlichem Sinne Verrat am eigenen Volk.

 

Nun rechnen Statistiker die Vorteile des Kapitalismus gegen die “Vorzüge des Sozialismus” und drängen die Frage auf: “Na, es geht dir doch heute besser!!” Muß es, – es muß!

Auf jedem Fall sind wir “Kleinen” ärmer geworden, ärmer an Rechten,  oft auch finanziell und vor allem geistig.

Wiederholen wir also das Fragespiel:

Korrupte Politiker                                       hatten wir;

Wirtschaftsverbrechen-                               hatten wir;

Umweltverbrechen                                     hatten wir;

Unterdrückung Andersdenkender             hatten wir;

“was ist gescheh´n?”.

Die große Reisefreiheit wird vom Gelde begrenzt und die Meinungsfreiheit von der Justiz (oder vom Mob, der Todeslisten schreibt!). Da steht zwar geschrieben , die Würde und die Freiheit, auch der Kernsatz, daß Schuld dir zu beweisen ist und nicht du deine Unschuld beweisen mußt; selbst solch Papier ist  halt nur Papier in der gegenwärtigen Realität.

Aber Bananen gibt es überall und Fleisch und…aber alles was billig, ist chemisch verseucht, bestrahlt oder giftig, eine “Zivilisationskrankheit”; wieder ein falscher Begriff; richtig muß es lauten “Krankheiten infolge des Kapitalprofitstrebens” (was zählen da schon Menschenleben – und außerdem kann man mit Krankheit wieder neu verdienen – ihre Krankenkasse!), jagt  die andere.

Aber die Medienverblödung und der Werberummel versprechen ihnen wieder-

“DEN GOLDENEN WESTEN”.

Glaubt es doch, glaubt an das “Schäppchen” und den “Preishammer”; glaubt an die “ehrlichen Politiker”, die das Böse entlarven und glaubt auch an die “Freiheit”, an “Recht” und “Demokratie”, glaubt an den guten Onkel von der Versicherung und

“ den Tip ” aus der Presse.

Es besuchte ein Volk die Schule des Lebens und der Lehrer schreibt:

Nichts begriffen, nichts gelernt                  Oberflächenwissen genügend

Werbetexte sehr gut                       Kreuzworträtsel gut!

Schade – deutsches Volk oder Schande dem….?

 

Es gab einmal einen Begriff, der so richtig auf “DAS BÖSE” der Menschheit paßte : ”MIK” (deutsch: Militärisch-Industrieeller-Komplex) , ich muß dies im Interesse  der Nichtdiskriminierung anderer Völker um einen Buchstaben erweitern.

Ich schreibe also in Zukunft “MMIK” (deutsch: Medien-Militärisch-Industrieller-Komplex) und meine damit alle Verbrechen des Kapitals, wie zum Beispiel Ausrottung von Urbevölkerungen, Gewalt und Gewaltverherrlichung,  Streben nach Weltherrschaft, Kriegsführung und Androhung von Krieg, Medienperversation ohne Rücksicht auf Leben, Würde oder Recht, Zerstörung  der Umwelt, Vernichtung und Verpestung – letztlich alles, was den Untergang des Globus fördert unter dem “fröhlichem Geschrammel und Geblende” mörderischer Medien.

Auch Journalisten sind Mörder.

Es ist aus heutiger geschichtlicher Sicht schon schlimm, zu erkennen, daß ein Volk geblendet vom Siegestaumel des eigenen Erfolges, aus Freude darüber, etwas überwunden zu haben; – selbst Verbrechen begeht und nicht bemerken will, daß andere in seinem Namen neue, größere Verbrechen vorbereiten und durchführen;

daß es zum Vollstrecker einer der großen unblutigen Annexionen in diesem Jahrhundert wurde;

daß es während der eigenen Siegesfeier noch verraten, verkauft und versklavt wurde;

und bis heute hat es Nichts begriffen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines Unwortes zum Sonntag im Januar 2000 von Herrn A. Krödel

 

“Jede Stufe der Entwicklung der Idee der Freiheit hat ihr eigentümliches Recht, weil sie das Dasein der Freiheit in einer ihrer eigenen Bestimmung ist…………….. , nur das Recht des Weltgeistes ist das uneingeschränkt absolute.”

G.W.F. Hegel

“Grundlinien der Philosophie des Rechts…….”

 

 

Noch immer gefangen im Studium des “Weltethos” bin ich bei Herrn Hegel gelandet und behaupte nun, ob es ihm paßt oder nicht, sein “Weltgeist” ist auch das sich über viele tausende Jahre herausentwickelte menschliche Gewissen der Vernunft; eine verallgemeinerungswürdige Sammlung menschlicher Grundwerte.

Das dies nicht mit heutigem Rechtsverständnis harmoniert oder der eigentlich vorgegauckelten Demokratie widerspricht, beweist die Überfälligkeit des bestehenden Systems. Leider habe ich kein komplettes Neusystem in der Schublade, noch möchte ich als Staatsfeind verstanden werden, aber zumindest als ernsthafter Kritiker.

Wo es möglich ist, mittelständige Unternehmen ohne Verletzung von Gesetzen durch Nichtzahlung von Rechnungen kaputtzumachen; wo die Wärmeversorgung abgedreht wird, obwohl ich an meinen Vermieter bezahlt, dieser aber nicht an die Energieunternehmen; wo sich sogenannte Architekten ihr Gehalt selbst bestimmen, so wie sie es von Politikern gelernt haben – und ; ich höre auf; das gegenwärtige Recht ist in sich selbst und seine Verklausulierung nicht mehr dem gegenwärtigen Anspruch der Freiheit gewachsen. Daraus resultiert dann eine Wirrwarrkette von scheinbar im Einzelfall abartigen Rechtsentscheidungen, deren Basis ist aber nur die Ausgefuchstheit des einzelnen Anwaltes ist, um seine Mandantschaft zu entlasten.

Sicher wird es in der Geschichte des Rechts immer zu Zweifelsfällen kommen, zu Konflikten mit dem “Weltethos”, aber das gegenwärtige Recht muß baldigste gerechter werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines 2.Unwortes zum Sonntag im Januar 2000 von Herrn A. Krödel:

 

“ Das Kapital hat einen Horror von Abwesenheit von Profit oder sehr kleinen Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird das Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetzte unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.”     von T.J.Dunning aus MEW Bd.23 S.788

 

Man hätte 1989/90 nicht alle Literatur der sogenannten “Klassiker” (hier gemeint die der Philosophie) auf den Müll der Geschichte werfen sollen, speziell nicht die Bände des “Kapital”.

Alle hätten sich durchstudieren müssen, befassen müssen mit dem, was da auf uns zukam. Vielzuoft höre ich Menschen fragen, was denn aus der Welt geworden sei, überall Gewalt, Ungerechtigkeit, Korruption, Verfall von Werten im materiellen wie bei Moral und Ethik; Geld regiert und wer mit dem Geld Macht erheischt wird selbst im Kleinsten zum Tyrann. Dies sind Grundgesetze des Kapitalismus. Selbst am breiten Angebot, an “Reisefreiheit” und “Meinungsfreiheit” verdient der Kapitalist.

Beweis: obiges Zitat

 

Welche “Farbe” die Politiker haben in solch Kapitalismus ist eigentlich gleich, wer regiert muß Marionette des Kapitals sein, den Weg öffnen durch entsprechendes “Rechtssystem”, damit die Reichen noch reicher und das Volk auf dem niedrigsten Niveau gehalten wird, welches so erträglich ist, daß es nicht rebelliert. Keiner dieser Gedanken ist von mir, aber ich werde gefragt, warum Deutschland wieder Krieg will: Es ist das Kapital, welches am Krieg verdient und dann gelten nicht Gesetz noch “Weltethos”.

Beweis: obiges Zitat

 

Wer so schreibt und denkt, könnte ja Zuhörer finden, Menschen, die etwas verändern wollen am Kapitalismus. Da hört dann wohl die “Meinungsfreiheit”, die “Freiheit für die Andersdenkenden” auf.

Beweis: die Gegenwart

 

Denkt darüber nach.

Das Leben ist hart, Freidenker sein ist härter.

 

AaG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Montesquieu – “Vom Geist der Gesetze..”:

 

“Es gibt wohl kein Wort, dem man mehr unterschiedliche Bedeutungen gegeben hätte als dem Wort Freiheit…………Es stimmt, daß in den Demokratien das Volk scheinbar machen kann, was es will. Jedoch bedeutet politische Freiheit nicht, daß man machen kann, was man will. In einem Staat, das heißt einer mit Gesetzen ausgestatteten Gesellschaft, kann Freiheit lediglich bedeuten, daß man zu tun vermag, was man wollen soll und man nicht zu tun gezwungen wird, was man nicht wollen soll……………Freiheit ist das Recht, alles zu machen, was die Gesetze gestatten………..Die politische Freiheit ist nur unter maßvollen Regierungen anzutreffen. Indes besteht sie selbst in maßvollen Staaten nicht immer, sondern nur dann, wenn man die Macht nicht mißbraucht. Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt.“

(erschienen 1784 in Genf)

 

Finden wir hier den Weg über Freiheit und Demokratie und lassen die “Macht” an die Grenze stoßen oder liegt hier die Aufforderung,  zu machen, was man soll, so, wie es die Menschen immer unter den “Mächtigen” zu tun hatten???

 

Fast möchte ich dies so ohne weiterem Kommentar stehenlassen; zuviel steht geschrieben über die “Freiheit”, die als “absolute Freiheit” ”negativ” ist, sagt Hegel; oder die “Freiheit der Andersdenkenden” nach Rosa (auch wir sind “Andersdenkende” – gebt unserer Freiheit eine Chance – so interpretiert G.G:M Lennon!) ; von “Einsicht in die Notwendigkeit” wieder Hegel bis zum “Wille zur Macht” nach Nietzsche. Der Drang nach Macht und die Ausnutzung dieser sind als Gegenbeispiel der Freiheit in der Geschichte ebenso häufig beschrieben und finden täglich ihre perversesten Bestätigungen. Rousseau spricht von einem Vertrag, einen “Gesellschaftsvertrag”, einer Vereinbarung mehrerer Parteien, die ihr persönliches Interesse so weit einschränken, um in einer Gemeinschaft zu überleben. Ein solcher Vertrag kann auch etwas Freiwilliges, Lebensverwirklichendes beinhalten.

Es gibt Vorstellungen vom “Guten Staat” als nutzbringende Vereinigung von tätigen und freien Menschen, Grundrechte und Grundwerte seit Menschen denken bis in die Neuzeit; Unabhängigkeitserklärungen, Menschenrechtserklärungen, Verfassungen und auch utopische Staatsphilosophien, es gibt Gesetze, die es verdient hätten, das Miteinander zu regeln; Normen, die ein Maximum an Freiheit zulassen für den Einzelnen und die Existenz der Gesellschaft nicht gefährden, alles ist aufgeschrieben, es steht im “Weltethos” und anderswo und setzt die Achtung des Menschen durch den Menschen und die Achtung des Menschen vor der Natur voraus; denkt darüber nach.

 

Die Realität aber ist eben eine andere. Wir haben den Vorteil, schon zwei politische Systeme bisher überlebt zu haben. Es waren immer die “Mächtigen” im Vorteil; sie haben die Macht des Geldes in allen seinen vielschichtigen Erscheinungsbildern und alle Politiker, Juristen, “Gesetzgeber” sind eben nur die Kasperlepuppen der wahren Macht. Das “Volk” bekommt, was es an Minimum benötigt, um still zu halten, nicht aufzubegehren. (Wo ist eigentlich mein Volk geblieben, fragt G.G.M und wer darf das “Volkseigentum” eines von der UNO anerkannten Staates, wo auch noch das Volk mit eigener Kraft Mißwirtschaft und politische Fesseln wegfegte; verkaufen, einnehmen, übernehmen, beanspruchen oder veräußern – der “Weltrichter” würde sagen: `Nur das Volk selbst`.)

Das Volk hat niemand dazu legitimiert. Hier fand unter dem Aspekt der totalen Verblendung ein Verbrechen statt, welches weltweit  an kapitalistischer Raffinesse und Menschenverachtung seines Gleichen sucht. Es ist wieder ein Beweis angetreten, daß der Kapitalismus überall lautstark von Freiheit und Gerechtigkeit spricht und zur gleichen Zeit alles außer Kraft setzt, was  Menschenwürde, -rechte und –werte betrifft. Gegenwärtig “opfert” er gerade das Gesundheitswesen (der soziale Teil der “Marktwirtschaft”) und die Bildung unter “Tränen” seiner Geldgier, das Recht ist schon lange vom “Grundgesetz” entfernt, denn da sollen Gedanken stehen, daß einem Beschuldigten seine Schuld bewiesen werden muß und nicht er seine Unschuld und daß man solange unschuldig ist, bis die Schuld richterlich bestätigt und bewiesen ist, daß Parteien über Spenden öffentlich Auskunft zu geben haben ($21), daß alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.

“Ein Sumpf zieht am Gebirge hin…..den faulen Pfuhl auch abzuziehn, das letzte wär das höchst Errungene” (Goethe).

 

In keinem bisherigem System ist es bisher gelungen, Macht so zu begrenzen, daß ein fairer “Gesellschaftsvertrag” im Interesse des Fortbestehens der menschlichen Art entstand, winzige Anfänge wurden 1989/90 “verwestlicht”; es gibt einige gute theoretische Vorstellungen, die aber alle an der Machtgier der Herrscher und dem Egoismus des Einzelnen scheitern.

Um bei Goethe zu bleiben ist hier eben nicht der Punkt, an dem es sich erhellt. In diesen Minuten ist die Menschheit dabei, Stück für Stück der Natur ihrem  Finanzinteresse der Gegenwart zu opfern, ohne nur einen Blick in die Zukunft.

Wir sind auf dem Weg der “BIBEL” Richtung Untergang der Menschheit, aber weder ich noch G.G.M glauben an ein Leben danach!

Wie kann ein Neuanfang aussehen, ist es nicht höchste Zeit, bisheriges Tun zu beenden???      

   Denkt darüber nach!

Viel Zeit lässt uns schon die Natur nicht mehr!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Demokratie 00

 

 

Nun bin ich schon lange als Kritiker des Weltsystems unterwegs, wie soll die Welt aber aussehen, wenn die Kapital-Macht-Maschine sich selbst zerstört hat?

Demokratisch! Das Volk soll herrschen! “Wir sind das Volk”!

Internationale Grundvoraussetzung wäre eine von allen Völkern anerkannte Institution, die das Recht jedes Volkes auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung garantiert und die nach den Prinzipien eines freien “Weltethos” urteilt und RECHT spricht. Jedes Volk in seiner kulturhistorischen Entwicklungsphase hat das Recht auf eigenes Territorium  und seine eigene Kulturausübung. Nach Anerkennung der Grenzen durch das einzelne Volk und dem “Weltrichter” hat niemand mehr das Recht, Grenzen anzuzweifeln. Alles entwickelt sich und nichts darf zum Dogma erstarren, die Welt muß materialistisch und dialektische zugleich betrachtet werden. So können sich Völker zusammenschließen oder trennen, Neues kann entstehen und sein “ICH” einfordern; es ist EIN Richter da, der nach dem Prinzip der Mehrheit wahrlich demokratisch entscheidet, denn er ist gewählt von den Völkern. Jegliche Gewalt, Kriege sind undenkbar. Unterschiede der Denkweisen können im fruchtbaren Streit der Meinungen ausgetragen werden, niemals aber mit Waffen oder Militär. Waffen sind nur als sportliche Disziplin im Sinne von Olympia noch denkbar.

Die Völker in sich bilden auf der Grundlage von “Gesellschaftsverträgen” Staaten. Hier wird auf freiwilliger Basis des Beitrittes vom Einzelvolk eine Verfassung beschlossen, welche den Umgang und die Sitten in diesem speziellen Volk einrahmen.. Keiner darf jemals zu einer Zwangshaltung verpflichtet werden und keiner kann ohne Zustimmung des Volkes in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Das Volk ist der Souverän .

Im Inneren herrschen vom Volk bestätigte und den Sitten der Gegenwart entsprechende Gesetze.

Die Menschen haben auf freiwilliger Basis einen Staat gegründet, ein “Machtinstrument der herrschenden Klasse” – hier immer die Mehrheiten des Volkes, denn jede “Demokratie” hat auch “andersdenkende” Minderheiten, die als frei anerkannt werden, deren Meinung gehört wird, die sich aber nach einer “Wahlniederlage” nur noch frei entscheiden können, ob sie die Mehrheiten im Staat anerkennen wollen und damit die vom Volk beschlossenen Gesetze, oder ob sie den Staat verlassen möchten.

Es wird im fruchtbaren Meinungsstreit über die Inhalte, Grundwerte und Normen verhandelt, die diesem Staat seine spezielle Prägung verleihen sollen. Die Menschen wählen eine Verfassung, deren ständige Aktualisierung vom Volke aus betrieben, zusammengefaßt und mindestens alle fünf Jahre in überarbeiteter Form vom Volk neu bestätigt werden muß; und ein politisches Organ, welches die öffentliche Meinung nach Aussen und im Inneren zu vertreten hat; eine Regierung. Sie ist zusammengesetzt aus den gewählten Kandidaten der einzelnen Städte und Regionen nach dem Schlüssel der Einwohnerzahl und hat nur die Aufgabe, die Interessen der Wählermehrheit zu vertreten.

Parteien und Verbände sind zugelassen Abgeordnete des Volkes in einer Regierung dürfen nie einem Parteienstatut unterworfen werden, sie haben nur die vom Wahlkreis gewollte Position zu vertreten und zu verhandeln.

 

Die Aufgaben des Staates sind:

Schutz der Bürger nach außen – Verteidigung,  niemals aber Angriffspotential

Recht/ Justiz im Sinne der Menschen im inneren(Grundsätze der Gerechtigkeit, Verurteilung erst nach erwiesener Schuld), hier geht es um eine Gerechtigkeit, wie wir als Menschen empfinden, wie es die wahren Richter der Volkssitten schon immer gefordert haben im echten Sinne von “Justizia”. Vor einem solchen Gesetz sind alle gleich zu behandeln und jeder hat das Recht auf gute Verteidigung.

Gesundheitswesen – Jeder hat das Recht auf eine maximale persönliche medizinische Versorgung, unabhängig seiner Einkünfte, seines Herkommens oder anderer Faktoren – Gesundheit darf nie mit Geld in Verbindung gebracht werden!

Bildung (hier gilt der Anspruch, je höher die Bildung im Universellen und je ausgeprägter die Bildung in Speziellen, je höher ist die Möglichkeit des Volkes, sich international einbringen zu dürfen)

Kontrolle der Wirtschaft. Es müssen Bedingungen und Normen, Vorschriften entwickelt werden, um ein Ausufern der Wirtschaft zu Lasten der Menschen (körperlich, psychisch) und der Natur und damit der Umwelt zu verhindern. Hier hat der Staat eine Hauptaufgabe. Den Menschen als Lebewesen darf keine Belastung aus ökonomischen Gründen zugemutet werden. Der Staat ist als Machtorgan des Volkes den aktuellem Stand der Wissenschaft entsprechend verpflichtet, nur Produktionsprozesse zuzulassen, die nicht gegen die Interessen der Natur und deren Bestandteil Mensch Schaden anrichten.

der Staat ist für seinen Grund und Boden verantwortlich. Er regelt die Straßen- und Verkehrsbedingungen und die Nutzung öffentlicher Gelände ebenso wie die Erschließung und den Anschluß an Medien. Privateigentum ist unantastbar, aber die gewünschten Versorgungen über staatliche Gebiete sind kostenpflichtig.

Ver- und Entsorgungsunternehmen (Energie, Wasser, Gas, Müll usw.) unterliegen einer gesonderten Kontrolle, die in jedem Fall eine monopolistische Ausbeutung der Staatsbürger verhindert. Unter strengster Kontrolle darf dem Einzelbürger nur der Teil berechnet werden, den er auch wirklich verursacht.

 

 

Der Staat finanziert sich aus den Einnahmen seiner Mitglieder. Es werden Steuern bezahlt berechnet zum Anteil auf die Einnahmen des Bürgers für Verteidigung, Justiz,  Gesundheitswesen und Bildung.

Es werden Steuern bezahlt für den Anteil der Nutzung und Belastung, z.B. bei öffentlichen Straßen, Plätzen, Wälder und sonstigen Hoheiten.

Jeder Verstoß gegen das bestehende Recht, gegen Normen und Auflagen wird ebenfalls mit hohen Geldbußen für den Verursacher geahndet. Hier ist nicht nur die Entschädigung für den Geschädigten zu zahlen, sondern auch eine zusätzliche Abgabe an den Staat. Eine Haftstrafe ist, wenn jemand moralisch und finanziell für den von ihm mutwillig verursachten Schaden nicht aufkommen kann; er hat dies dann in Form von Arbeit aufzuwiegen.

In der Gesamtheit der Zahlungen der Bürger ist zu berücksichtigen, daß jeder alte, – kranke, – oder behinderte Mensch ein volles Recht auf optimale Lebensweise haben muß.

Der Staat kann Aufgaben delegieren oder durch Private/Wirtschaftsunternehmen wahrnehmen lassen, er darf niemals aber seine Kontrollpflicht vergeben.

Um an echter, wertvoller Arbeit seiner Bürger interessiert zu werden, erhalten Kommunen (Städte und Regionen) Anteile vom Gewinn der einzelnen Unternehmen per Gesetz. Diese Mittel werden zur Finanzierung des geistig-kulturellen und sportlichen Lebens direkt im gleichen Bereich gerecht aufgeteilt.

 

 

Irgendwo hier kommt ein Punkt, wo es nicht weiter geht. Der Mensch von heute ist in jedem Fall ärmer, selbst die “Reichen” sind Arme im Sinne ihres Wohlfühlens; denn jeder sieht die Zerstörung der Natur, den Verfall der Sitten, die Medienperversion. Krankheiten nehmen zu, Natur- (menschgemachte-) Katastrophen, Elend und Verrohung; Arbeitslosigkeit auf der einen Seite; Überlastung derjenigen, die Arbeit haben bis zum Gesundheitsrisiko und trotzdem niemand, der Ordnung hält in Gemeinde, Flur und Wald – Arbeit ist da. Ich muß an dieser Stelle die Aufzählung der kapitalistischen Menschenverachtung kraß unterbrechen, dies ist hier nicht Thema.

Es muß also der Punkt gefunden werden, der zunächst dies alles wegwischt (früher nannte man das Revolution). Schon in der Phase des Umsturzes müssen Kräfte an die Spitze des Volkes, die aus dem dann vorherrschenden Chaos oben erträumte Staaten bilden. Diese Menschen werden Fehler machen, der Sieg ist auch noch dahingehend unklar, wie die Gesamtheit der Wirtschaft ihre jetzigen Machtpositionen preisgibt und sich dann zwar frei, aber eben unter strenger Kontrolle zum Vorteil der Natur entwickelt.

Der gesamte Übergang muß ohne Gewalt verlaufen, hier gibt es gute Erfahrungen, deren Anfänge von Demokratie dann aber dem Kapital geopfert wurden, Verbrechen, aus denen man lernen muß.

An dieser Stelle stellt sich auch die Frage, ob ein solches System, welches im umfassenden Sinn die Rettung der Natur als Ganzes, ihre Wiederherstellung und das Weiterbestehen der Gattung MENSCH in dieser Natur überhaupt ermöglicht, nicht eigentlich als “Weltrevolution”, also international und überall realisiert werden muß.

Die Antwort ist einfach, natürlich muß dieser MMIK (Medien-Militärisch-Industrieller Komplex) weltweit beseitigt werden, um richtige “DEMOKRATIE” zu schaffen.

Wir sollten es sein, die die Theorie dazu ausarbeiten, die diese Theorie in die Praxis tragen und zur Massenbewegung werden lassen.

Ups,- sicher etwas zu hoch gegriffen, aber wollen/können  wir uns auf Andere verlassen?

 

 

Denkt darüber nach.

Das Leben ist hart, Freidenker sein wird härter.

 

A. Krödel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

………@t-online.de (kroedel)

Datum: 19. März 2000 10:52

……………

Betreff: FrWozSo

 

Hier MAK,

Text: „Zitat: „Wir machen keine Anzeige.“

 Gubener Bürger Faschingszeit, Zampern; die Jugendlichen haben viel Spass; ein Wirt bereitet ,all die Eierkuchen und Rühereier mit Speck, beste Stimmung; nur wenige hundert Meter entfernt eine ganz andere Fete, Nazis grölen ihre Parolen, die Polizei war schon mal, da, weil sich Nachbarn beschwerten. Die Faschingskinder müssen nach Hause. Die Nazis beginnen .die Jugendlichen zu jagen, zwei Mädchen werden verprügelt. Springerstiefel in die Rippen! Verzweifelt kommen die Kinder nach Hause. Die Eltern telefonieren, treffen sich; „Wir machen keine Anzeige“ ist das Fazit; die Kinder haben Angst, in der Schule weiter gehetzt zu werden, die Eltern fürchten sich vor Anschlägen auf Leib und ,Hab. Die Nazis sind bestens organisiert. Kennt Jemand noch „Die Jagd nach dem Stiefel“ ‑ einer sagte es drastisch: „Wir sind kurz vor 1933!“ wo sind wir denn schon wieder hingekommen?!!!!!!!

Denkt‘ darüber nach und lasst uns handeln, Dem Einhalt zu gebieten

 

Soweit das Neuste aus Guben geschrieben mit Verzweiflung

Euer AaG

 

I

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines Unwortes zum Sonntag im April 2000 von Herrn A. Krödel:  

 

Zwei Extreme:

 

“ Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.”

Die “BIBEL” `Römer 13`

 

Auch der heutige Kapitalismus nutzt die Religion und bestärkt sie in ihrer Macht und umgekehrt.

Still sollst du sein, dich beugen vor der Macht und beten – du sollst nicht schreien: “Wir sind das Volk” und du sollst nicht wissen um “DEINE MACHT”.

Es gibt aber Menschen, die das Verbrechen durchschauen.

 

“ Solange man nicht die Moral des Christentums als Kapitalverbrechen am Leben empfindet, haben dessen Verteidiger gutes Spiel.”

 

Friedrich Nietzsche

 

 

 

Denkt darüber nach.

Das Leben ist hart, Freidenker sein ist härter.

 

Andreas aus Guben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines 2.Unwortes zum Sonntag im April 2000 von Herrn A. Krödel:  

 

Humana non sunt turpia.”

(Was menschlich ist, ist keine Schande.)

römischer Grundsatz

 

 

Es gibt Philosophen, die versuchen, DAS GANZE der Welt, des Lebens, der Menschen mit einem Satz auszudrücken, sie streben nach DEM PERFEKTEN SATZ.

Aber all die Werte der Materie in ihren dialektischen Zusammenhängen zu erfassen vermag nicht der Mensch und nicht die Gesellschaft und auch keine “dissidentischen Streitblätter” und es ist auch nicht Aufgabe.

Lasst uns doch (gewiß auch utopisch) fruchtbar philosophieren und unsere Erkenntnis als Tat auf die gegenwärtige Gesellschaft wirken.

Der dem “humanistischen Weltethos” in seiner Fülle verpflichtete “Weltbürger” der aktiven Tat sei unser einfaches Ziel.

Unterwürfigkeit ist nicht menschlich.

Menschlich ist freies Denken und Handeln.

Menschsein ist human sein und wahrlich keine Schande.

Die Definition des “MENSCHSEINS” in den Normen, Gesetzen und Sitten ( die sich ändern, reiben, der Entwicklung der geistigen Potentiale der Menschen verpflichtet sind) finden wir doch wohl eher im Ethos der Freidenker als im “Evangelium”.

 

 

Denkt darüber nach.

Das Leben ist hart, Freidenker sein ist härter, der Mensch muß sich selbst einbringen.

 

Andreas aus Guben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines 3.Unwortes zum Sonntag im April 2000 von Herrn A. Krödel:

 

Zwischen “Osterspaziergang” (Goethe) und Ostermarsch!

 

“Vom Eise befreit sind Strom und Bäche….”

 

Wann erleben wir als Menschen wieder einen “Frühling”?  Im “dumpfen Gemach” des Kapitalismus harren wir, machen “das Beste daraus” aus dieser zunehmenden Massenverelendung.

Stellt euch vor, da ist ein Krankenhaus auf einem Gelände  eines Landkreises. Ein Landkreis ist verpflichtet, entsprechende Immobilien für das Gesundheitswesen vorzuhalten. Deshalb ein Vertrag zur Nutzung mit dem Krankenhausbetreiber. Nun verkauft das Landratsamt das Gelände an einen Wessi. Der anerkennt natürlich nicht den Vertrag und klagt auf sofortige Räumung oder entsprechende Miete.

Keine Krankenkasse akzeptiert eine “Miete” als finanzielle Belastung.

Justizia, die Gerechtigkeit entscheidet; das Krankenhaus muß zahlen, der Wessi hat “RECHT”.

“Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, daß im Gesundheitswesen für alle gleichberechtigt eine maximale Betreuung stattfindet;” sagte mir neulich ein Kollege.

Irgendwann sieht man dir nicht mehr nur dem Gebiß nach an, wieviel Geld du hast (an die paar tausend Mark haben wir uns ja schon gewöhnt) –  irgendwann entscheidet das Geld, ob das Medizin – Krankenkassen – Imperium dir noch “erste Hilfe” gewährt oder ob du lieber sterben darfst – vielleicht ist das sogar manchmal besser!

 

Schwarzmalerei, dem dumpfen Druck des Kapitals ideologisch Vorschub leisten oder vorbereitende Gedanken, um aussprechen zu können in einer Zukunft:

“Hier ist des Volkes wahrer Himmel,

Zufrieden jauchzet groß und klein;

Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein!”

 

Frohe Ostern

Andreas

Freidenker sein ist Menschsein,

und jeder noch so kleine Versuch, mehr Menschlichkeit im Alltag zu vollziehen, ist Freidenkertat.

Jeder Freidenker ist doch auch ein Philosoph.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein kleiner Zitatestreit der Herren Johann Gottlieb Fichte und

Friedrich Nietzsche mit Zwischeneinwürfen eines gewissen G.G.M zum Thema Denkfreiheit

 

Zitate aus: “Johann Gottlieb Fichte – Schriften zur französischen Revolution – Reclam

Friedrich Nietzsche- Um Leib und Leben – Bertelsmann)

 

“..- ja, ihr erlaubt uns, zu denken, da ihr es nicht hindern könnt; aber ihr verbietet uns, unsere Gedanken mitzuteilen; ihr nehmt uns also nicht unser unveräußerliches Recht, frei zu denken, ihr nehmt bloß das, unser frei Gedachtes mitzuteilen, in Anspruch:”

 

“Frei denken zu können ist der auszeichnende Unterschied des Menschenverstandes vom Tierverstande.”

 

“Solange die Menschen nicht weiser und gerechter werden, sind alle ihre Bemühungen, glücklich zu werden, vergebens.”

 

“Nein, Fürst, du bist nicht unser Gott. Von ihm erwarten wir Glückseligkeit, von dir die Beschützung unserer Rechte. Gütig sollst du nicht gegen uns sein; du sollst gerecht sein.”

 

“ So ist es z.B. ewige menschliche und göttliche Wahrheit, daß es unveräußerliche Menschenrechte gibt, daß die Denkfreiheit darunter gehört – daß derjenige, dem wir unsere Macht in die Hände geben, um unsere Rechte zu beschützen, höchst ungerecht handelt, wenn er sich eben dieser Macht bedient, sie, und besonders die Denkfreiheit, zu unterdrücken.”

 

“Dieser in euch wohnende gemeinsame Wille bestimmt dann auch die Wahrheit. Wahr ist demnach das, wovon ihr wollt, daß es wahr sei, falsch ist das, wovon ihr wollt, daß es falsch sei.!”

soweit Herr Fichte

 

Ihr Verhältnis zwischen Staat, Denken und Macht äußert die christliche Kirche in der “BIBEL” – “Römer 13”:

“Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.”

 

Dazu G.G.M : Da es nun aber keine Gott gibt, sondern Gott nur das gedachte Unvermögen der Menschen ist, die wahre Realität wissenschaftlich zu erfassen – so wird hier die Machtgier der Kirche als Institution voll sichtbar. Jesus war ein bescheidener und barmherziger Mensch, der vielleicht eine Ideologie begründete, der gerecht sein wollte, die Kirche ist später entstanden und will noch heute `Macht` und Millionen Menschen und Milliarden Tiere wurden und werden  “DEM GOTT” geopfert. Solcher Glaube ist ein großer Einschnitt in die Denkfreiheit, denn er verlangt auch die geistige Unterordnung.

 

Nun Herr Nietzsche:

“Ihr Einsamen von heute, ihr Ausscheidenden, ihr sollt einst ein Volk sein; aus euch, die ihr euch selbst auswähltet, soll ein auserwähltes Volk erwachsen – und aus ihm der Übermensch.”

“Der Mensch der Erkenntnis muß nicht nur seine Feinde lieben, er muß auch seine Freunde hassen können.”

 

“Die Heraufkunft des christlichen Gottes, als des Maximal-Gottes, der bisher erreicht worden ist, hat deshalb auch das Maximum des Schuldgefühles auf Erden in Erscheinung gebracht.”

 

“Atheismus und eine Art zweiter Unschuld gehören zu einander.”

 

“ Man wird bereits errathen haben, was eigentlich mit dem Allen und unter dem Allem geschehen, jener Wille zur Selbstpeinigung, jene zurückgetretene Grausamkeit des innerlich gemachten, in sich selbst zurückgescheuchten Thiermenschen, des zum Zweck der Zähmung in den `Staat`Eingesperrten, der das schlechte Gewissen erfunden hat, um sich wehe zu thun, nachdem der natürliche Ausweg dieses Wehe-thun-wollens verstopft war,- dieser Mensch des schlechten Gewissens hat sich der religiösen Voraussetzung bemächtigt, um seine Selbstmarterung bis zu ihrer schauerlichsten Härte und Schärfe zu treiben.”

 

“ Dieser Mensch der Zukunft, der uns ebenso vom bisherigen Ideal erlösen wird, als von dem, was aus ihm wachsen musste, vom grossen Ekel, vom Willen zum Nichts, vom Nihilismus, dieser Glockenschlag des Mittags und der großen Entscheidung, der den Willen wieder frei macht, der der Erde ihr Ziel und dem Menschen seine Hoffnung zurückgiebt, dieser Antichrist und Antinihilist , dieser Besieger Gottes und des Nichts – er muß einst kommen.”

 

“Ich bin da “– ruft G.G.M – “Ich stehe hier. Ich begreife die neue Größe! Ich bin irrsinnig und größenwahnsinnig – nach der heutigen, alten Norm – ich verstehe mich wieder als Teil der Natur und weise den Weg aus dem Elend! Ich bin kein Gott- ich bin der denkende Mensch und der Freidenker der Zukunft.”

 

G.G.M lehnt sich zurück und denkt über die großen Worte nach.

“Von der Freiheit des Denkens gibt es immer Reibepunkte zur gegenwärtigen Macht. Die Raffinesse, so einfach wie möglich ein Leben im Glück entsprechend des jeweiligem Intelligenzniveaus zu führen, ist tierisch, aus den Gesetzen der Natur gegeben. Denken unterscheidet Mensch und Tier. Einst kommen die Menschen zur Vernunft, genau dann, wenn sie ihre Bequemlichkeit so teuer erkaufen müssen, daß es ein Umdenken erfordert.

Bis dahin wird zerstört und vernichtet, betoniert und verkabelt, bestrahlt und geklont, den Gesetzen der Natur widersprochen.

Das alles erkennt man auch, wenn man Politik zu begreifen versucht. Macht haben ist herrlich!

These: Nur ein dummes Volk schaut schweigend zu, wie sich aus seinem gewähltem Souverän eine Diktatur entwickelt – oder – man messe die Intelligenz eines Volkes an der Anzahl seiner Diktaturen in seiner Geschichte.

In diesem Sinne nun gibt es keine Freiheit des Einzelnen und keine Freiheit des Volkes, es gibt nur Kompromisse, die ein Zusammenleben von Milliarden Menschen ermöglichen. Wenn, wie in der Gegenwart aber Reichtum und Macht diese Kompromisse (oder auch `Gesetze`) aushebeln können, ohne dafür bestraft zu werden; wenn vieles errungen wird auf Kosten des Ursprunges, zu Lasten eben DER NATUR, dann muß schon ein Widerstand gegen dies erwachen.”

G.G.M: “In diesem Sinne werde ich leben und tätig sein, werde ich anderen Menschen helfen und den Mißbrauch von Macht bekämpfen. Lasst uns endlich den Menschen als Teil der Natur begreifen und leben.

Woher wir kommen und warum der Mensch entstanden ist, das kann die Wissenschaft Stück für Stück enträtseln (es waren aber auf jedem Fall Prozesse der Natur); wohin wir aber im Moment gehen ist der Weg ins Chaos.”

 

Denkt darüber nach!

Zusammengestellt von A. Krödel

(ein Satz sei auch mir erlaubt: Lassen wir uns nicht viel zu viel gefallen, im Kleinen wie im Großen und sind wir nicht selbst zu gerne Egoist? – Lasst uns mit der Revolution bei uns allein anfangen!)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines Unwortes zum Sonntag im Juli 2000:

 

„Hunde tun mir leid“

 

Der Hund ist ein Raubtier und wird seit Jahrhunderten von Menschen benutzt wie viele anders Tiere auch, um eigene Schwächen zu überbrücken.

Der Hund ist leicht zu dressieren und vererbt auch relativ schnell erlernte Fähigkeiten. Ursprünglich als Helfer bei der Jagd und bei den Viehzüchtern ausgebildet entwickelten sich Wachhund, Blindenhund, Spürhund u.v.m. bis hin zum Schoßhündchen als „Spielzeug“; der Hund ist flexibel, kann Rauschgift aufspüren und findet Verschüttete im Schnee.

Der Hund ist gut für den Menschen, aber er ist und bleibt Raubtier.

Nun kommt wieder die Perversität von Menschen. Es werden Killerrassen gezüchtet, Tötungsmaschinen, nicht mehr kontrollierbare Mutationen, Hunde werden „scharf gemacht“, in „Blutrausch versetzt“ – und – die verblödeten Medien schreiben grell von der „Gefahr Hund“ und die Politiker reagieren wie immer falsch, sie lassen die Hunde töten und verbieten ganze Rassen, beschränken die Existenz von Hunden.

An diesem Beispiel offenbart die Gegenwart ihre wahren Probleme. Menschen brechen aus Normen aus (die da z.B. sagen: Hunde in der Stadt an die Leine, in öffentlichen Bereichen Maulkorb tragen usw.) und der verantwortliche Staat bestraft die Kreatur Hund für den Fehler von Menschen, deren Irrsinnigkeit und Bestialität.

Lasst die Hunde leben und bestraft die Menschen, die dafür verantwortlich sind!

Bekämpft die Ursache und nicht die Wirkung!

 

G.G.M.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WEGWEISER IN DIE ZUKUNFT

 

 

 

Freies Forum für Menschsein in dieser Welt,

für Menschen, die eine Zukunft wollen!

 

 

von A. Krödel und seinem Anonymus G.G.M.

geschrieben im Jahr 2000

 

 

 

 

 

„Der Mensch, der aus dem Dunkel kommt, muß das Licht erst begreifen lernen.“

These von G.G.M.

„Die Gegenwart hat keine Philosophie.“

These von G.G.M.

 

 

Eine Arbeit für die Zukunft und nicht gegen die Gegenwart.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Arbeit beinhaltet zunächst eine Reihe von Zitaten und Thesen großer Philosophen, aber auch von uns.

Danach folgen kurze Aufsätze, die immer zum eigentlichen Schluß gelangen:

Hauptaufgabe der Philosophie muß sein, dass Bewußtsein der Menschen vorzubereiten auf die Überwindung des gegenwärtigen Kapitalismus und die Ausarbeitung von Theorien der Zukunft als Möglichkeit des Lebens von Menschen in einer Gemeinschaft und in der Natur

 

 

Nicht die Angst, die aus der Gegenwart entspringt und nicht die Kenntnis von Elend und Not der Gegenwart, schon gar nicht die heutige Bestialität der Menschen – der Wille zur Gestaltung der Zukunft (positiv) und nicht die Verurteilung des gegenwärtigen Seins (negativ) soll Grundsatz unseres Handelns sein.

 

Ich danke L.B. dafür, dass sie genau dies positive Herangehen auf den Punkt brachte.

 

Da die Aufsätze und Schriften auch einzeln verwendet werden können, bitte ich Dopplungen zu entschuldigen.

 

Leider ist auch diese Arbeit nicht `aus einem Guß`; das Schreiben unterliegt ebenso Höhen und Tiefen wie unser Gemüt. Thesen, Gedankenansätze können sich als falsch herausstellen, theoretisch gewonnene Erkenntnisse lassen sich praktisch nicht umsetzen und Manches wird ewig Utopie bleiben.

Es gibt immer Widersprüche im Text und verschiedene Blickwinkel.

Nichts ist vollkommen – hier sollen Grundlagen geschaffen werden, wie in fruchtbarem Meinungsstreit und in hoher Streitkultur Wege in die Zukunft eröffnet werden können.

                                                                                                                     A.K.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sprüche, Thesen, Behauptungen

 

„ ….so gingen den Menschen hierrüber doch die Augen auf. Er entdeckte in sich ein Vermögen, sich selbst eine Lebensweise auszuwählen und nicht gleich anderen Thieren an eine einzige gebunden zu sein.“                                       K6S.175

 

„ Sekte – Gruppe dogmatischer Menschen, die in der Gesamtheit ihres Lebens sich unterordnen eine Idee; sie suchen den Ausweg, nicht selbst denken zu müssen, ihrer Verantwortung zu entfliehen durch Selbstaufgabe – die Mitglieder opfern ihr Habe und ihre Vernunft einer dogmatischen IDEE – viele selbst das Leben.

Sekten sind Ausdruck menschlicher Schwächen und Erbärmlichkeiten wie alle Religionen..“                                                                                                      G.G.M.

 

„ Pazifisten – Menschen ohne Gewalt, selbst gewaltlos, die aber damit ` im Strom schwimmen ´, die einfach nicht gegen etwas sein wollen, alle Gewalt und was sie darunter verstehen, nicht mitmachen, sie verkennen die Gegenwart indem sie sich nur heraushalten. Sie unterwerfen sich Dogmatas. Wenn sie keine Waffe anfassen, dürften sie weder für Olympia eintreten, noch Schach oder Skat spielen. Fast alle Sportarten sind der friedliche Gegenpol zum Krieg!“                                                                                                                                                                              G.G.M.

 

„Mensch – wozu brauchst du Staat?  Reicht nicht eine Demokratie (so etwas gibt es bis heute im Jahre 2000 noch nicht) ? Muß die Spezies Mensch nicht eine Einheit darstellen zum Überleben auf diesem Planet ?!“                                        G.G.M.

 

„ Ich verteidige ungern Politiker – was aber die Medien in ihren `Veröffentlichungen` an Sätzen aus dem Zusammenhang reißen, an privatem Leben ins falsche Licht zerren, nur hungrig auf das Perverse, ist grauenerregend. Die Politiker im gegenwärtigem System werden gehalten wie die Schweine des Kapitals, sie dienen zum geistigen Sattmachen des Volkes.“                                                      G.G.M.

 

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel  des Verstandes, sondern der Erschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe den Muth dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung……..

Es ist so bequem, unmündig zu sein.“                                                     K6S.162

 

„Dieses Werk Kants hebt den Mensch endgültig in den Mittelpunkt der Philosophie und nährt die tausendjährigen Wurzeln der humanistischen Philosophie. Es stellt die endgültige Absage an Religionen dar, auch wenn der `Muß-Christ`-Kant das noch nicht so darstellen konnte wie Feuerbach.“

                                                                                                                      G.G.M.

 

„Jedem nach Leistung – wer beurteilt die Leistung – wer kann was und wie viel leisten? Jedem nach Bedürfnis – wer beurteilt das Bedürfnis – was braucht wer/ brauche ich? Nehmen und Geben müssen ausbalanciert sein – heute `Mensch sein` geht nicht. Die Veränderung der `Vernunft` (Bewusstsein der Massen) ist Grundvoraussetzung für eine mögliche Zukunft – Hauptaufgabe der Philosophen der Gegenwart.“                                                                                                          G.G.M.

„ …der Mensch ist ein Thier…und ob er gleich als vernünftiges Geschöpf ein Gesetz wünscht, welches die Freiheit Aller Schranken setze, so verleitet ihn doch seine selbstsüchtige thierische Neigung, wo er darf, sich selbst auszunehmen. Er bedarf also einem Herrn, der ihm den eigenen Willen breche und ihn nöthige, einen allgemeingültigen Willen, dabei jeder frei sein kann, zu gehorchen.“

                                                                                                                      K6 S.150/151

 

„ Was wir Vernunft nennen, ist nichts anderes als die Wahrheit, die von der Erfahrung enthüllt, durch Nachdenken überprüft und auf die Lebensweise angewendet wurde…..Der Philosoph ist ein Mensch, der den Wert der Wahrheit kennt…..der ist ein Weiser, der ihre Lehren zur Anwendung bringt.  Wahrheit, Weisheit, Vernunft. Tugend, Natur sind gleichwertige Begriffe, sie bezeichnen das, was dem Menschengeschlecht nützt.“                                                 d`Hollbach in L/S S.129

 

„ Die Philosophie ist nichts anderes als die Anwendung der Vernunft `raison `auf verschiedene Gegenstände, in denen sie ihre Wirkung beweisen kann.“

                                                                                                          d`Alembert in L/S S.127

 

“ Nichts ist deutlicher Machtbeweis der Kirche als der `Brief Paulus an die Römer` ìn  der `BIBEL` (Römer 13.1.: `Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.)“                                                                                           G.G.M.

 

„Mit der Bewusstwerdung des eigenen Bewußtseins kann die Erhaltung der menschlichen Art nur in der Erhaltung des Friedens der Menschen untereinander, aber viel wichtiger der Menschen mit ihrem Ursprung, der Natur, liegen!“

                                                                                                                      G.G.M.

 

„Die Kritik muß bereits am Selbstverständlichen beginnen.“

                                                                                                                      B S.11

 

„ Denn wir tragen schließlich nicht nur die Verantwortung für die Bewertung und Durchsetzung unserer persönlichen Ziele, sondern mit deren Verwirklichung auch die Verantwortung für das, was die Menschheit in ihrer Gesamtheit anrichtet.“

                                                                                                                      B S.19

 

„ Im Extremfall kann damit eine natürliche Neigung perverse Züge annehmen, für uns ist das Wort `sensationslüstern` schon alltäglich geworden. Und weil es so etwas wie Abstumpfung gibt, überbieten sich die Medien gegenseitig im Anbieten von immer auffälligeren Sensationen.“                                                            B S.21

 

„Vieles, sehr Vieles  meiner Theorien hat natürlich den Sinn und Ursprung bei Marx, ich möchte ihn weiterschreiben, auf ihn aufbauen, Fehler der Gegenwart zu neuen Schlüssen hineinarbeiten – den `Klassiker` auch zu  der Ehre zu verhelfen, die ihm gebührt – so entstand gerade in der Auseinandersetzung mit den modernen Medien, welche für mich den absoluten Anspruch der Massenverdummung und –verblödung im Interesse des Kapitals voll erfüllen, die Erweiterung des Begriffes `Militärisch-Industrieller Komplex` auf  `Medien-Militärisch-Industrieeller Komplex`.

Der offene Krieg und die physische Gewalt sind für das Kapital riskant geworden, es bedarf heute `feinere` Arten der Kriegsführung und der gestresste Mensch sucht `Entspannung` eben im Perversen !? Die modernen Medien filmen lieber Völkermord, anstatt ihn zu verhindern. Diese Journalisten sind wirkliche Mörder und jeder Mensch, der zuschaut und nicht Hilfe leistet, macht sich schuldig.  Die verdienen auch noch Geld damit!!!“                                                                                  A.K.

           

„These: Es gibt keinen Zufall als philosophische Kategorie. Alles beruht als Notwendigkeit auf Ursache und Wirkungen natürlicher Gesetze.“

                                                                                                                      A.K.

 

„Wir erkennen durch die eigene Philosophie Ursache und Wirkungen aus der Geschichte zur Berücksichtigung in der Gegenwart und zur Gestaltung der Zukunft.

Einzelne Philosophen helfen mit Theorien, Gedankengängen und schlüssigen Beweisen, meine eigene Philosophie zu untersetzen, Fehler zu korrigieren um zunächst ein eigenes Weltbild zu konstruieren für mein Selbstverständnis.

Daraus leite ich dann Schlüsse ab und stelle sie zur Diskussion.

These: Jeder Mensch hat seine eigene Weltsicht, seine Vorstellungen von gut oder böse, seinen Freiheitsanspruch, den er ausleben möchte. Dies ist gepaart mit dem Willen (Drang), mehr zu erreichen, sich besser auszuleben (Reichtum erheischen, denn der bedeutet Macht!).  Es gibt also auch beim (Tier-) Mensch `Rangkämpfe.“

                                                                                                                      A.K.

 

„ Jeder hat das Recht auf die Freiheit seines Glaubens.

Die Institutionen aber, die sich anmaßen, als Machtorgan ihren Anspruch mit einem Glauben zu manifestieren, verfallen unweigerlich in Dogmata und bereiten den Boden für Gewalt.

Nicht die Religionen bringen Mord und Krieg und geistige Versklavung, das sind die Kirchen und dagegen muß etwas getan werden.“                         A.K.

 

„Es bleibt also nur ein „Weltgesetz“, welches in ständiger Vervollständigung Leben und Überleben der Menschen an sich und dem Quell seines Seins, der Natur, regelt.

Es muß eine Unterordnung Einzelner unter die Interessen der Masse geben.“

                                                                                                                      A.K.

 

„Dann wird sich auch vielleicht die Erkenntnis einstellen, dass wir das Recht, das wir für uns beanspruchen, das eigene Leben ausleben zu dürfen, zu teilen haben mit allem, was auch leben will.“                                                                 B S. 208

 

„Im System des Kapitalismus der Gegenwart ist all dies nicht möglich, weil das Kapital sich selbst und seine Helfershelfer aus `Recht` und `Gesetz` herausnimmt.“

                                                                                                                      G.G.M.

 

„These: Es dauerte Milliarden von Jahren, bis sich der heutige Mensch in der Natur entwickelt hat. Der Mensch hat durch sein Tun die gesamte Welt unmittelbar bis zu dem Punkt gebracht, wo der Untergang ins Chaos beginnt. Ob sich die Natur in Milliarden Jahren vom Menschen erholt haben wird, darf bezweifelt werden.“

                                                                                                                      G.G.M.

 

 

„Streitthese: Wo Gewalt anfängt, hört der Verstand auf – oder zurück ins Tierreich, da gibt es nur stark und schwach – stark überlebt!“                         G.G.M.

 

„ …der Mensch trat aus dem Garten EDEN in das Sorgental, nachdem er mit Denken begonnen hatte. Mit diesem Entwicklungsstand war es mit dem Tierleben (Fressen, Saufen, Vermehren, Schützen) noch nicht vorbei. Er wollte Macht, über die Erde, die Tiere und über andere Menschen und da liegt der Urfehler der Spezies Mensch.“

                                                                                                                      G.G.M.

 

„Lehrthese 1: Es sind weit mehr Menschen getötet, verbannt und gefoltert worden im Namen DER Religion als irgendwann im Namen weltlicher Diktaturen – die meisten Diktaturen haben ihr religiöses Scheinmäntelchen – das Geld aber bestimmt in Wahrheit.

Lehrthese 2: Götter helfen nicht, sie sind nur erfunden zur Beruhigung der Massen. Sei dumm, glaube und sei demütig. So braucht dich dein Herr!

Wo Licht ist, ist auch Schatten, wo Höhen sind auch Tiefen – daran führt auch der beste Glaube nicht vorbei.

`..uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten..`(Karat), `…kein Gott kein Kaiser noch Tribun…`(Internationale) und `..der Himmel schweigt..` (Silli).

Lehrthese 3: Kriege, Gewalt, Terror sind immer zu verurteilen – sie sind drastische Zeichen, wenn Vernunft und Ethos, Sitte und Gesellschaftsvertrag der Gewalt, der Gier des Kapitals geopfert werden.

Lehrthese 4: Alle Mächtigen haben bisher nicht den Menschen und nicht der Natur gedient; sondern sie waren Marionetten, Instrumente derjenigen, die Geld, Macht, Kapital besitzen und es vermehren wollen.

Primitive Ansätze, wo ein Volk herrschen wollte zum Wohle der Gemeinschaft (Demokratie) wurden immer von Macht- und Geldsucht im Keime erstickt.

Lehrthese 5: Wo Geld regiert, werden alle Regeln des Verstandes, der Vernunft aufgehoben, es gelten nicht mehr die Normen des Lebens von Moral und Sitte.

Lehrthese 6: Glauben an Götter und Übernatürlichkeiten ist der Ausdruck des Einzelnen, sich nicht der Realität des Lebens zu stellen, sondern in die Absurdität scheinbar fertiger Heilsformeln zu fliehen. Natürlich kann der Glaube an Etwas helfen, Kraft geben, aber das, was die Scharlatane der Kirchen tun,  ist Ausnutzen des Bedürfnisses, geborgen zu sein, ist Erziehung zu Dummheit und Demut, so, wie es die Kapitalisten brauchen.

Lehrthese 7: Unterwürfigkeit, kein eigenes Denken, blindes Vertrauen – das wäre im Tierreich immer tödlich. Kirchen verlangen das von Menschen. Alle Religion ist immer Produkt von Menschen, die Macht wollen über Menschen, die die Schwächen der Zeit gut erkannten.

Lehrthese 8: Wer sich über die Gesetze der Natur hinwegsetzen will, wird als Art nicht bestehen. Nur der Mensch begeht Selbstmord und macht Gefangene. Nur der Mensch ist bisher in der Lage, alles zu zerstören – hier liegt die größte Gefahr!

„DER MENSCH“ muß sich als Teil der Natur (wieder-) erkennen und einordnen, sonst stirbt die Spezies aus wie alles, was nicht in das Entwicklungsstadium der Natur passt.“                                                                                                    G.G.M.

 

„Einer von drei Faktoren wird es eines Tages dazu bringen, dem Leben auf dieser Erde ein Ende zu bereiten. Der erste Faktor ist der unvermeidliche Kollaps der Sonne ….., der zweite besteht aus einem Irrläufer in Form eines Kometen…….Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings nicht so groß wie die dritte Möglichkeit, dass die Menschheit sich selbst ausrottet“                                                                       B S.279

 

„Man kommt immer mehr zu dem Schluß, dass alles, was man vor/ver-/schreibt/ordnet Gleichmacherei ist und die ist negativ. Jeder Mensch ist einmalig und so einmalig soll er auch leben und bleiben, wenn er es wünscht.

Zahncreme und Behandlung machen den Zahnarzt reich; die Pillen den Pharmakonzern und an allem verdienen auch noch die `Kassen`; der Mensch bleibt krank und wird arm, denn es wird nur die Auswirkung, nicht die Ursache von Krankheiten bekämpft. Aus dem humanistischen Hilfsgedanken ist ein eiskaltes Geschäft geworden. Der Mensch wird nicht mehr als Teil der Natur behandelt, er wird zum `Sterilgut` gezüchtet. Je höher die Erkenntnisse  der Medizin, umso kranker scheint der Mensch und alles scheint ungesund für den Menschen.

Es stellt sich also die Frage, ob die Medizin in ihrer Gier den Menschen schon soweit vergiftet hat, dass er nicht mehr überleben kann!“                                   G.G.M.

           

„ Der Mensch ist das Lebewesen, dass sich die Instrumentarien seines eigenen Unterganges in einer Riesenauswahl selbst geschaffen hat.

Nachdem der Mensch die globale Katastrophe ausgelöst hatte, blieben nur noch wenige Pflanzen, Tiere und einzelne Menschen am Leben.

Mit den letzten Menschen nach der Katastrophe werden die Tiere nicht umgehen wie die Menschen jetzt mit ihnen.

Die Natur wird sich nach der Katastrophe Mensch regenerieren. Ob die Spezies Mensch eine zweite Lebenschance bekommt, darf bezweifelt werden. Sollte es trotzdem geschehen, wäre es kein Vorteil für die Natur.“                        G.G.M.

 

„Wahrheit aber beruht auf der Übereinstimmung mit dem Objecte, in Ansehung dessen folglich die Urtheile eines jeden Verstandes einstimmig sein müssen..“

                                                                                                                      K2 S.664

 

„Grundlagen:

Der Mensch wird in Zeit und Verhältnisse hineingeboren, welche ihn das Leben lang prägen ( verschiedene Gruppen von Menschen haben zu verschiedenen Zeiten verschiedene Vorstellungen von Moral, Vernunft und von der Welt, verschiedene Kultur – das alles geben sie durch Erziehung an ihre Kinder weiter.).

Der Mensch beginnt, wahrzunehmen und Erfahrungen zu sammeln – empirisch (mit den Sinnesorganen nimmt er Gefühle, Geschmack usw. auf, nimmt Dinge wahr), speichert deren Eindrücke und reflektiert dann Begriffe und Erfahrungen aus dem Gedächtnis. Das schafft die Grundvoraussetzung, später dann Verknüpfungen herzustellen. Der Mensch denkt. Er erlangt Bewusstsein, indem er unterscheidet; indem er die Frage stellt, was ist gut oder schlecht. Er ist voll verantwortlich für sein Tun.

Damit haben wir den frei denkenden Menschen. Seine Handlung unterliegt aber einer anderen Zwangslage, seine Tat muß er unterordnen unter das menschliche Gesetz der Gegenwart, selbst wenn sein Gefühl der Gerechtigkeit ihm nach allen Moralvorstellungen `RECHT` gibt; das muß heute und hier nicht Recht sein.

Der, der aber die Erkenntnis des Neuen hat, Ungerechtigkeit beseitigen, neue Wege weisen will; der kann sich noch als `Andersdenkender` einordnen lassen; als `Staatsfeind` gefährdet er seine Existenz. Das alles nur, weil er erkennt, dass im Sinne der dialektischen Weiterentwicklung gegen erstarrende Lehren und Dogma angekämpft werden und den gegenwärtigen Machthabern im Sinne des Fortschrittes die Basis entzogen werden muß!

 

 

Grundfragen:

Es ist also ein langer Weg, die Vernunft/ das Bewußtsein der Menschheit neu zu formen, das Ende ist nicht absehbar.

Angefangen vom ehrlichen, humanistischen Gewissen um die Ordnung der eigenen Philosophie muß der frei denkende Mensch ständig an der Gestaltung der Zukunft arbeiten.

Es gibt also die Philosophie des Einzelnen; hier als Möglichkeit des Auslebens, des `Sich-Selbst-Findens` und des Tätigwerdens –  maximale persönliche Freiheit durch Selbstverwirklichung praktisch gestaltet.

Und es gibt die Philosophie des Ganzen; hier a priori als Regelwerk der Vernunft, Moral und Sitten für ein Zusammenleben der Menschen miteinander als Sekundäres und dem Leben des Menschen in der Natur als Primat.

Und es gibt die Utopie.

Dies alles so in den Einklang zu bringen, dass die notwendige Macht wirklich als `Einsicht in die Notwendigkeit` von allen anerkannt wird, ist Hauptaufgabe der Philosophie der Gegenwart.“                                                                  A.K.

 

„Es bedarf der Erkenntnis der Machtgier des Einzelnen in der Gegenwart, um realistisch einzuschätzen, dass die Spezies `Mensch` in geschichtlich kurzer Zeit beendet sein wird. Es bedarf der Erkenntnis der Vernunft, dass es einen Weg geben muß, der das Überleben von Mensch (als Teil) und Natur (an sich) ermöglicht.“

                                                                                                                      G.G.M.

„Besser ist noch die Schrift als der Computer, durch den uns Andere ihr System aufzwingen!“                                                                                                   G.G.M.

 

Denkt darüber nach!

 

 

 

 

 

 

 

 

Literaturnachweis/ Quellenangaben:

 

K  –„ Immanuel Kant – Werke in sechs Bänden – Könemann Verlagsgesellschaft mbH 1995 / ISBN 3-89508-075 –6“ ; die erste Zahl nach dem `K` bezeichnet den Band

 

L/S –„ Losurdo/ Sandkühler (Hrsg.) – Philosophie als Verteidigung des Ganzen der Vernunft – Pahl-Rugenstein Verlag GmbH Köln – 1988 / ISBN 3-7609-1218-4“

 

B  –„ Lothar Brandes – Die Erfindung des Bewußtseins – Angelika Lenz Verlag – 1995 /  ISBN 3-9804597-0-5“

 

 

Aufgabe Zukunft

Die erste Aufgabe der Gegenwart.

 

 

Wer wirklich Zukunft erleben will, muß Wege aufzeichnen, (Ideen ohne Tabu)!

Wer das Bestehende verändern will, muß Zukunft darstellen.

Menschsein darf nicht in der Kritik des Seins enden. Menschsein beginnt mit den Gedanken über die Zukunft. Positives Denken darf nicht im Ersticken im Selbstmitleid über Alltagsprobleme enden, nicht in Einseitigkeiten oder Engstirnigkeit und schon gar nicht im Psychoterror gegen die Mitmenschen. Dogmata hatten wir genug.

Den Streß, den wir haben, den haben wir selbst gemacht. Den Kapitalismus, den wir haben (MMIK) haben wir selbst erduldet, selbst gewählt in schönster Scheindemokratie. Er ist auch positiv, leider aber nur für das Kapital und nicht für die Menschen und schon gar nicht für die Umwelt! Die „Pol“-itiker sind Marionetten, „Druckablassventile“, die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer.

Was wir brauchen ist der „Friede den Hütten und Krieg den Palästen“.

Der Kapitalismus ist die Diktatur des Geldes und er tritt nicht freiwillig ab, das haben bisher die Wenigsten begriffen.

Wo beginnt die Zukunft?

Die Zukunft beginnt in einer Demokratie, einem „Gesellschaftsvertrag“. Staaten müssen nicht sein. Menschen treten einem Vertrag bei, freiwillig und ordnen sich nicht unter sondern ein. Es gibt nur ein Ziel, das maximale Leben des Einzelnen in der Gemeinschaft von Milliarden im Einklang mit der Natur; dass eben in der Zukunft noch Leben möglich ist.

Zur Betrachtung der Welt kommt bisher der dialektische Materialismus der Realität am nächsten, lasst uns diese Ansätze weiterentwickeln und vor allem anwenden. Wissenschaftliche Betrachtungsweise der Entwicklung des Seins, das Anerkennen der Verknüpfungen und der stetigen Weiterentwicklung sind bei mir Voraussetzung des Verständnisses. Trotzdem bin ich immer offen für Theorien und neue Erkenntnisse, das ist eine Grundvoraussetzung für Freidenkerleben.

Auch in naher Zukunft sind aus jetziger Sicht noch Normen, Gesetze – Justiz als Garant der Gerechtigkeit, notwendig. Verteidigung – von was vor wem scheint mit dem Gesellschaftsvertrag des Menschen an sich als Weltbürger zu entfallen (..bürger. .kommt von Bürgertum = herrschende Klasse im Kapitalismus? – also lieber Weltmensch!).

Eigentum – DAS Eigentum wird zur Frage. Was benötige ICH, was sind meine Bedürfnisse – kapitalistisches Denken hier zu überwinden scheint Das Hauptproblem philosophischer Aufklärung – weg vom Raffen, Ausnutzen; von Gier und Machtstreben, Ellenbogengesellschaft – hat aber nicht die Natur dieses Prinzip biologisch vorgegeben (schwach stirbt – stark überlebt – `fressen, oder gefressen werden ` ). Tritt der Mensch mit der Überwindung des Kapitalismus endgültig aus der Natur hinaus?

Wie forme ich das Bewußtsein des Menschen und welche Formen des Eigentumes an PM (Produktionsmittel – Marx) ermöglichen, dass der Mensch sein Tun einbringt im Interesse Aller (Natur und Gesellschaft) und nur nimmt nach seinen Bedürfnissen?

Nach der Feststellung, dass der Mensch ein Regelwerk benötigt als Grundvoraussetzung des gleichberechtigten Nebeneinanderbestehens, einen „Gesellschaftsvertrag“ (Rousseau) auf freiwilliger Basis; stellt sich eine weitere Frage: Was ist mit denen, die nicht beitreten, wie verfahre ich mit „Andersdenkenden“? Lasse ich sie den Kapitalismus weitermachen, muß ich mich vor dem „Bösen“ schützen, die machen weiter Krieg und Kapital und perverse Medien; oder ich muß unterdrücken!

These:

  1. Menschsein ist immer Diktatur!
  2. Der Mensch hat die Staatsform, die er verdient – frei nach Brecht – für wen also lohnt sich Kopfzerbrechen?
  3. Es gibt immer „Andersdenkende“ und sie werden immer unterdrückt. Fehler macht, wer ehrlich ist.
  4. Freiheit für alle ist eine absurde Illusion
  5. Lasst den Menschen in diesem dumpfen Auf und Ab des Kapitalismus – es kommt seiner Natur am Nächsten
  6. Ehrlichkeit, das Prinzip des Gebens entsprechend dem Leistungsvermögen und das Nehmen entsprechend den Bedürfnissen sind uns fremd.
  7. Jeder hat seine Machtgier im Kleinen; Geld und Geltungssucht macht uns zum Tyrannen gegen den Schwächern (Mea Culpa)

 

Wir sind in der Lage, die Fehler und Schwächen aus Geschichte und Gegenwart aufzudecken – aufzuzeigen. Wir sind noch nicht in der Lage, Alternativen zu finden und zu realisieren! Lasst uns arbeiten an dieser Aufgabe der Menschheit an sich!!!

 

So sicher wie der Tod der Saurier ist der Tod (hier Aussterben) der Menschen, wenn sie so weiter leben wie jetzt. Noch im Millionen Jahren werden noch Reste / Rudimente des Menschseins gefunden werden, von wem, bleibt fraglich.

Also einfach Abfinden mit der Gegenwart, mit diesem dumpfen Kapitalismus (MMIK) oder etwas Neues erdenken – realistisch gesehen bleibt wieder nur der Kampf gegen die Zustände; auch wenn es ein Kampf für die Zukunft ist.

Wer kann denn die Aufgabe Zukunft lösen wenn nicht die Philosophen?

Heute bekämpft man mit viel Geschrei und Getöse die Auswirkungen – spielt Scheingefechte vor – jammert um die Auswirkungen der kapitalistischen Vergangenheit – warnt vor dem Untergang, dem Chaos an sich. Die Ursachen aber, das was als Produktionsweise bezeichnet wird und dort speziell das Privateigentum an Produktionsmitteln; das alles bleibt im Dunkel.

Solche Zusammenhänge sind schon von Marx herausgefunden worden, sie sind also nicht neu. Das Ganze mündet dann in gesamtgesellschaftliches Eigentum und in Demokratie dem wirklichen Worte nach.

Es gibt ganze Zweige von Scheinwissenschaftlern, die zum Beispiel die Notwendigkeit von Religion bis in die Politik zu begründen suchen, wenige Gedanken der Logik und Vernunft beweisen das Gegenteil. Es gibt kaum Philosophen, die sich mit dem Menschsein nach dem Kapitalismus beschäftigen.

These: Das wird auch nicht notwendig sein, denn nach dem Kapitalismus gibt es keine Menschen mehr.

„Der Schmerz der Fesseln, die Schläge der Gegenwart übertreffen alles Vergangene und lassen die Bestialität der Zukunft erahnen!“                G.G.M:

Begriffe wie `Freiheit` oder `Vaterland` sind ausgehöhlt, man kann selbst die steigenden Arbeitslosenzahlen mit dem ` körperlichen Heraustreten der Menschen aus dem Produktionsprozeß` zu begründen suchen und die Korruption von Regierungen mit der ungenügenden Kontrolle des Volkes in der sogenannten `Demokratie` entschuldigen. Dem Begriff des `Kommunismus` hat man auch missbraucht, er ist fast zum Drohwort geworden.

Aber irgendwo in solchen Worten liegt der Keim der Zukunft.

„Es ist so bequem, unmündig zu sein.“ (Kant). Es ist eben einfacher, die nörgelnde Strecke des Selbstmitleides zu beschreiten, `ich tu mir leid; wir tun uns alle leid ` – solche Menschen haben die Bedingungen, die sie verdienen;  als zu sagen, ich denke darüber nach, das will ich verbessern, Lösungen suchen, Zukunft gestalten.

 

Die Arbeit am Projekt Zukunft auf der Basis der Gegenwart ist schwer. Freiwillig gibt das Kapital nicht auf, es bedarf also der Weltrevolution. Das dies auch friedlich geht, haben wir schon einmal bewiesen. Grundziel ist die Beseitigung der gegenwärtigen Produktionsverhältnisse und Strukturen als Basis der Macht des Kapitals und seines gesellschaftlichen Überbaues, hier dann der politischen Macht und die Staaten an sich, einbegriffen. Es muß eine „Tabula raca“ (weiße Fläche, unbeschriebenes Blatt) geschaffen werden, eine Neuorientierung vor allen und im Besonderen in den Köpfen der Menschen!

Auf einer solchen Basis ist es möglich, eine Welt zu errichten. Diese Welt ohne Grenzen und ohne Unterscheidung von arm und reich, mein oder dein, sie bietet den Menschen gleich welcher `Rasse` die Möglichkeit, sich frei und unabhängig dort anzusiedeln, wo er sich am besten zu verwirklichen denkt.

Es gibt einen Weltvertrag und dem werden die Menschen mit ihrer Geburt unterworfen – soviel Gewalt muß sein!

Der Weltvertrag regelt zukunftsweisend Normen und Werte und wird ständig weiterentwickelt, unbürokratisch den Erfordernissen der gegenwärtigen Entwicklung angepasst. Er stellt den Rahmen dar, den Völker, Sprach- oder Kulturgruppen einhalten müssen; aber auch ausleben sollen. Es gibt nur eine ausübende Gewalt – die Kontrolle und Einhaltung des Weltvertrages und eine vollziehende Gewalt, die als Gericht in menschenwürdiger, aber harten und abschreckenden Art urteilt und bestraft.

Es gibt eine lebendige Demokratie, das ist die gesetz- (Regeln der Vernunft-) gebende Mehrheit der Meinungen.

Dieses System der Vernunft muß ausgebaut werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abart

Es ist mir gelungen, mich über Religionen und Irrlehren hinauszuschwingen ( hier wieder die 2000 Jahre Christentum und viel mehr Jahre andere Religionen im Gegensatz zur Tatsache, dass die Blinden und Tauben nicht verstanden, wohin der Sozialismus sollte/wollte. Die Machtgierigen machten den Sproß der Demokratie zur Diktatur, zum verparteilichten Dogma. Das Volk erkannten dann die Fehler, machten eine friedliche Revolution und hatten wieder den Sproß der Demokratie in den Händen, es verschenkte das Land, statt es selber zu bebauen – Elend dem Gedanken! Jetzt haben wir eben wieder kapitalistisches Kirchenchristentum im Staat.)

Alle die da beten und hoffen, alle die da barmen und so keusch erscheinen, alle die hoffen auf eine Besserung nach dem Tod, die da fasten (um sich anschließend zu überfressen), und die da kriechen vor ihrem Gott müssten nach der „BIBEL“ leben, dann hätte sich das Problem von selbst erledigt.

Es ist mir gelungen, mich über das Abfinden mit dem gegenwärtigem Sein hinauszuschwingen (hier nach der Analyse des Kapitalismus durch Marx und der eigenen Philosophie des gesunden Menschenverstandes), es ist dialektischer Materialismus meiner Prägung. Es muß nun meine Aufgabe sein, den möglichen Beitrag zu leisten für eine Zukunft der Menschen an sich. Jeder winzige Pflasterstein auf der Straße der Unendlichkeit zählt, hat Ursprung, Denken, Erkenntnis (kann sich aber auch als Stolperfalle erweisen). Deshalb immer die Kette von Analyse zum Beweis.

Ich bin über das Stadium des Selbstmitleides und des Schwächetums herausgetreten. Ich denke positiv im Interesse der Menschen, der Sache, die ich vertrete und verlange den Erfolg. Der Nutzen, den die Menschen aus meinem Teil zogen, ist Beweis genug. Die Schwachen sehen nur den Zwang, die Winkelzüge – sie verstehen nicht das Ziel oder die Idee und die heute Starken fühlen sich zurecht gestört. Da ist also nichts mit großem Freundeskreis (hier wirklich Freunde und nicht Speichellecker oder Neider).

Ich hör´ sie klagen:

´Ein geistig Wrack ist aus mir geworden, ein elend Menschenwurm,

in kriechender Schwäche heruntergebeugt vor ich weiss nicht wen,

Selbstmitleid und ewig meckern – das ist alles, was ich noch kann:

´ich kann nicht mehr lachen und Tränen habe ich auch keine mehr!`

Dumpfer Zwist mit allem Sein;

ich geben mich auf in der Demütigung eines Nichts,

herabgewürdigt in die moderne Sklaverei –

und die Herren Millionäre, die Reichen, Nimmersatten, auch sie sind Sklaven des Geldes; der Gier!

Besorgt, verstört und ständig bedroht,

von der Medienmafia selbst beim Sex noch belauscht,

das schrille Schreien der Geknechteten, es wird vom künstlichen Geschrammel und dem Riesenrummelzirkus übertönt –

„die Totenglocken läuten“!`

 

Auf Grund des gegenwärtigen Daseins im Kapitalismus ist der Mensch an sich noch nicht bereit (es geht ihm noch zu gut oder besser noch nicht zu schlecht, sodaß er still hält) für eine Weltrevolution.

Dumpf- und Stumpfsinn und Nihilismus sind dominierend. Bis auf wenige Menschen haben alle erkannt, dass die gegenwärtigen kapitalistischen Machenschaften das Ende der Menschheit und der Natur darstellen – allein es fehlt der Wille, dem entgegenzutreten, lass doch die Politiker, die werden´s schon richten; was soll mir passieren, was geht es mich an???

Es ist schlimm, wenn ein Volk geblendet vom Siegestaumel des eigenen Erfolges darüber, etwas überwunden zu haben

selbst Verbrechen begeht und nicht bemerken will, dass Andere in seinem Namen neue und größere Verbrechen vorbereiteten und ausübten;

dass es zum Vollstrecker einer der großen unblutigen Annektionen des Kapitals wurde, das Volk selbst feierte, doch es war verraten und verkauft und man hat das bis heute nicht begriffen!

Die Frage krass gestellt: Ich lebe in den Tag ohne Gedanken Richtung Zukunft, das Chaos wird sowieso immer größer und was nach dem Inferno kommt, weiss keiner! Also sind Alternativen von Nöten.

 

Noch ein Gedichtsversuch, Herr Goethe möge mir verzeihen:

Der alte Kapitalismus in seiner Schwäche,

zog sich in alte Religionen zurück;

geschwächt und ins helle Licht gezerrt, sinkt dies dumpfe Kirchenschiff,

vorbei sind Dummheit und Stumpfsinn

und selbst von ideologisch fernen Pfaden

leuchten dich bunte Erkenntnisse an;

wir feiern die Erkenntnis der Vernunft,

denn wir haben uns selber gefunden,

sind nun endlich ausgebrochen aus allen Diktaturen

und schwingen uns auf in die Freiheit des Denkens.

Wir bauen am realistischen Weg Zukunft

Und es wird die Spur von unseren Erdentagen,

nicht in der Geschichte untergeh`n,

Wir sind das Licht und weisen den Weg,

aus dem Dunkel der Gegenwart

hin zur Zukunft in menschlicher Freiheit!`

 

Die Frage, was ist richtig oder was ist falsch, ich kann sie ebensowenig beantworten wie ein Politiker oder der nichtvorhandene Gott.

Im Moment ist es aus meiner Sicht notwendig,

das Bewußtsein der Menschen zu verändern zum Begreifen in Verantwortung der eigenen Tat, Begreifen und bewusst handeln – viel Zeit ist nicht mehr!

das neue Leben dem Menschen anzubieten, bewusst zu machen in den Köpfen – den Menschen die Freiheit bewusst zu machen

die Theorie des Weltvertrages prüfen, an der Praxis reiben lassen – erlebbar gestalten

die Weltrevolution, nach dem Begreifen der Theorie durch die Massen nur noch ein Vollzug der Änderung, als friedliche Revolution realisieren!

 

 

„Keiner von uns ist für den Bestand der Welt unentbehrlich, wir sind alle ersetzbar:“

„ Albert Stein – Katechismus für fromme Heiden – Angelika Lenz Verlag – 1996 – ISBN 3-9804597-3-X) S.79“

 

„Die Natur hat immer gegenüber dem Denken recht, nicht umgekehrt. Die menschliche Vernunft hat also der Welt keine Befehle zu erteilen, sondern sollte auf sie hören…….Der Mensch ist wieder in den Kreis der übrigen Lebewesen zurückgekehrt und versteht sich als einen Teil der Welt und nicht als ihren letzten Zweck.“

„ebenda S. 87“

 

Hoffentlich dauert das nicht länger als der Untergang!

 

„Jede mögliche Freiheit zu gewährleisten, ist für den Staat auch insofern ein Gebot der Klugheit, als die ` Menschen ihrer Natur nach nichts weniger vertragen können, als dass Meinungen, die sie für wahr halten, als Verbrechen gelten sollen.`“

„Nach Spinoza – aus `H.J. Störing – Weltgeschichte der Philosophie – Bertelsmann Club GmbH – S. 332“

 

„Vernunft muß deshalb das Streben nach Glück leiten und zügeln…….Seinen Frieden findet, wer die Furcht vor Göttern ebenso abgestreift hat wie die Angst vor dem Tode, welcher, da er jenseits des Erfahrbaren liegt, für das Leben irrelevant ist.“

„ Nach Epikur – ebenda S.198/199“

 

„Wir bemerken, dass Genügsamkeit, Maßhalten, innere Ausgeglichenheit und Seelenfrieden nach chinesischer Auffassung zum menschlichen Glück unerlässlich sind…………….den Satz des Meng Tse: „Der Mensch ist gut,..“

„ebenda S.117“

 

„human – lat.: menschlich, menschenfreundlich; mild, gesittet; zugänglich (DUDEN)“

 

Humanismus – Streben nach Menschlichkeit ohne Gott; der Mensch lebt durch seine Tat und sein Denken als Menschenfreund – bleibt das alles Utopie?“

G.G.M.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vernunft oder IQ

Auf keinen Fall ist die sogenannte Intelligenz in Abhängigkeit von Rasse, Volk oder Geschlecht zu beurteilen.

Ausschlaggebend sind hier vielmehr die konkret vorgefundenen Bedingungen und die damit gestellten Anforderungen an die spezielle Entwicklung des Gehirnes.

Würde man etwa den Verstand eines Buschmannes mit dem eines heutigen Großstadtmenschen vergleichen – ein absurdes Spiel – es ist der Vergleich zwischen Stein und Computer – völlig andere Spezifika bei doch analogen mineralischen Ursprungsstoffen. Treiben wir das verbotene Spiel weiter.

Der Buschmann ist in der Lage, sich aus dem vorgefundenen Angebot heraus mit Nahrung zu versorgen; er vermag sich durch körperliche Tätigkeit vor Wettereinflüssen zu schützen und kennt aus empirischer Erfahrung und dem weitergegebenen Wissen z.B. die Wirkung von Heilpflanzen. Er lebt.

 

Einfügung und Streitthese: Ich habe hohen Blutdruck, sagt mein Arzt. Ich soll blutdrucksenkende Tabletten einnehmen, sagt mein Arzt.

Ich sage, sie sind Arzt, ich bin Techniker und Philosoph; sie haben wieder den typischen Fehler der heutigen Finanzmedizin gemacht, sie bekämpfen ein Erscheinungsbild, ein Syndrom; das mag zwar helfen dem Scheine nach, aber es heilt nicht, beseitigt nicht die Ursache; ich würde erst einmal suchen – ist die Pumpe kaputt oder das Rohrsystem oder die Flüssigkeit nicht in Ordnung oder kommt der Fehler von der Steuerung???  Dann erst ist eine Reparatur möglich!

Die verordneten Pillen senken vielleicht meinen Blutdruck, aber ihre Nebenwirkungen zerstören mir langsam die Leber, Galle, Magenschleimhaut usw.; die Leber z.B. benötige ich aber im vollen Umfang, um mein Leben – hier gutes Essen und ein Bier, oder auch drei – ausleben zu können, da ist für die Inanspruchnahme durch Pillen einfach kein Spielraum.

Auch er ist gegen Chemie und Pillen; aber bis heute sind nur bei 5% der Fälle von Bluthochdruck die Ursachen ermittelbar. Geld für Forschung ist knapp!?!

Der Buschmann war selbst sein Arzt und er kannte kein Geld, für ihn wären solche Behandlungsmethoden immer tödlich!!!

 

Setzt man den Buschmann nun in eine Großstadt heutiger Scheinmoderne, so kann er vielleicht durch Lernen und Anpassen überleben. Dreht man umgekehrt den Großstädten den Strom ab – keine Heizung, kein Wasser, keinen Kühlschrank, keine Kochmöglichkeit, keine Kommunikation, nicht einmal mehr der Fernsehdocktor hilft!

Auf lange Sicht gesehen kann ein solcher Zustand für große Menschenmassen den Tod bedeuten.

Es braucht also ebenso ein Eskimo andere Überlebenstechniken als ein Steppenbewohner und selbst der, der im Elendsviertel der Großstadt haust und der große Chefminister – räumlich gesehen wohnen sie nur wenige Kilometer voneinander – man kann sie nicht dem Verstande nach vergleichen!

Beenden wir das böse Spiel. Die unüberwindliche Hürde sind die anzusetzenden Maßstäbe und Kriterien, wer darf denn überhaupt Bewertungsmodi festlegen, aufstellen – Stein oder Computer?

Es kommen dann Absurditäten ans Licht, wo plötzlich dies Volk Bettler und Diebe sind, da ist ein reiches Volk und dies ist arm, die sind klug und die alle dumm und dann kommt vielleicht noch ein Übervolk, oder ein `ausgewähltes Volk` – wer überhaupt solche Thesen verbreitet, verkennt wie mein Arzt die Suche nach dem eigentlichen Ziel.

Die Frage stellt sich doch nach dem Ursprung von arm und reich; nach dem, wie sich der Mensch fühlt in seiner Umwelt (sind kalte Tage oder langes Pech bei der Jagd mehr Streß als ein Arbeitstag eines Bürokraten?); nach der Möglichkeit, überhaupt dieser Lebensform entfliehen zu können. Verbrechen sind der Beweis, dass es Lücken in Politik und Justiz gibt, welche ermöglichen, dass z.B. durch Diebstahl, Betrug oder Spekulation mehr zu erheischen ist als durch offizielle Möglichkeiten des Erwerbes. Hier erhellt sich das Grundproblem des Werteverfalles in der Moderne. Der Mensch wird nicht gebraucht, seine Arbeit nicht und nicht sein Denken, er hat keine Chance, sich in die Gesellschaft einzubringen. Je weiter dieser Prozeß fortschreitet, um so weiter verfallen die menschlichen Grundwerte. Deshalb können wir nicht warten, bis irgendwelchen Ökonomen die Wirtschaft der Zukunft einfällt; wir als Philosophen müssen Zukunft, die morgen schon beginnen muß im kleinen Detail, in das Bewußtsein der Menschen hineintragen.

 

Es geht also in Summe um die Aspekte der persönlichen Freiheit – wer benötigt dazu welches Wissen, um sich selbst zu verwirklichen! Das kann keine Maschine berechnen.

 

Ketzersatz: Wie hoch mag der IQ eines Christen sein, der hat für alles die fertige Lehre seines `Übermenschen GOTT` und für jede Sünde seinen Priester!

 

So ergibt sich schnell die Frage, ob der Mensch an sich für sein Tun eine Verantwortung trägt?

Ja, ja und nochmals ja. Das Eingreifen als aktives Individuum bei der Lebensgestaltung, Politik usw. und das aufmerksame Mitgestalten, dass Eintreten für Recht und Sitte im persönlichen und dienstlichen Umfeld – wenn alle dies real tun würden; dieses Ausleben der Freiheiten im Rahmen der Gesetze – damit wäre schon eine viel humanistischere Welt erreichbar. Daß auch die Gesetze weiterentwickelt werden müssen, dem Stand der Zeit angepasst und für jeden nachvollziehbar werden müssen, setze ich als bekannt voraus, auch wenn die Realität wie immer weit hinter den klaren Gedankennotwendigkeiten herzottelt.

` Der Mensch tritt nach und nach aus dem direkten Prozeß der körperlichen Produktion heraus, er hat nur noch Steuer- und Überwachungsfunktion – die Menge der gesamtgesellschaftlichen Arbeit ändert ihren Charakter und nimmt mengenmäßig ab` so kann man das „Kapital“ interpretieren. Also gehört doch den Computerspezialisten, dem Techniker die Zukunft und der Rest der Menschheit bleibt ungebraucht übrig?!?

Wer urteilt dann, Stein oder Computer?

Wer legt fest, was mit welchem Aufwand zu produzieren ist, welche Ressourcen werden verwendet. Die Maschine tut, was der Mensch in sie hineingearbeitet hat. Im gesellschaftlichem Bereich kann der Computer helfen, logische Abläufe beschleunigen – das Urteil aber fällt der Mensch!

Was passier mit den freiwerdenden Potentialen an Arbeitskraft, hier vielleicht an Denkleistung? Gibt es dann wieder mehr Philosophen, nehmen dann wieder mehr Menschen aktiv an der Politik teil?

Fragen über Fragen – ich sehe die Gegenwart und sehe den Weg, den die Menschheit im Moment geht. Ich kann mahnen und schreiben, ich kann Änderungen vorschlagen und mein Leben vorleben; allein mir fehlt der Weg und die Massen in eine bessere Zukunft.

Ich befürchte, dass durch das gegenwärtige Sein soviel Humanismus zerstört ist, dass ein Zusammenbruch des Kapitalismus zusammenfällt mit dem Chaos an sich.

Wer, und ich muß dieses Kapitel mit einer Frage abschließen, wer ist in der Lage, eine neue Gesellschaft theoretisch darzustellen und dann in die Praxis umzusetzen. Wer nimmt sich dabei der Aufgabe an, das Bewußtsein und Handeln von Milliarden von Menschen zum Positiven hin zu ändern – ohne dabei selbst wieder zum Diktator zu werden? Ist das Chaos überhaupt noch zu verhindern oder sollten wir lieber an einer Arche bauen?

 

Nochmals: Die Arbeit der Philosophen in der Gegenwart muß mit der Gestaltung des Bewusstseins anfangen. Die gegenwärtigen herrschenden Denkformen haben das niedrigste Niveau seit Menschen gedenken an Achtung vor der Natur und den Mitmenschen sowie deren Tat und Produkt erreicht. Nie wurde soviel über Demokratie und Freiheit geredet und gleichzeitig Menschenrechte gröblichst verletzt wie in der Gegenwart. Und dies wird noch als „christliches Abendland“ gepriesen. Zum MMIK passen die Dogmen der Kirche; es ist doch alles Absicht. Da zanken sich die Politiker in ihren Parteien um die Macht, Flügelkämpfe, dann neue Politiker, neue Sensationen, alles soll offen wirken – Korruptionen werden schonungslos scheinaufgedeckt; alles ist Verbrechen, denn es ist nicht die Umsetzung des Volks –hier Wähler- willens, sondern perverse Schau kapitalabhängiger Marionetten.

Billigstes Geschrammle, abartige visuelle Gaukelei und Gewaltverherrlichung (zählt mal Waffen, die nur im Kinderprogramm bis zu Höllenvernichtungsmaschinen mit scheinbar absoluter Treffsicherheit gezeigt werden), diese politischen Kaspereien und die daraus resultierende reale Tragik – das ist der Ersatz für eine ehemals blühende Weltkultur!?!

 Man braucht den dummen Menschen der alles glaubt, man braucht den Menschen, der nicht selbst denkt, sondern denken lässt, man braucht den Schmalspurspezialist.

 

Erinnerungsthese: Demokratie als Volksherrschaft beinhaltet, dass aus dem Volk vom Volk Menschen gewählt werden, die die Interessen des Einzelnen mit dem Willen der Mehrheit in Übereinstimmung bringen sollen.

Es ist ein Staat da, dessen Aufgaben sich auf den Schutz des Volkes

vor Angriffen von außen,

vor Verbrechen gegen das vom Volke beschlossene Gesetz,

vor Betrug und Gefährdung durch die Industrie im weitesten Sinne;

auf eine umfassende Bildung aller entsprechend dem Drang zum maximalen Ausleben der eigenen Persönlichkeit durch Selbstverwirklichung;

auf eine maximale und für alle auf dem höchst möglichen Stand der Wissenschaft stehenden (beginnend mit umfassender Vorsorgebehandlung) medizinischen Gesundheitsversorgung.;

und auf die Förderung von Staatseigentum; richten.

Dazu nimmt der Staat Steuern ein.

 

Dies funktioniert aber nur, wenn es Menschen gibt, die ihren eigenen Geist (Bewußtsein) einbringen, andere wachrütteln, zum eigenen Denken anregen, gemeinsam an eigenen Modellen der Zukunft arbeiten, echte Demokratieformen entwickeln und in höchster Konsequenz an der Frage arbeiten, wie viel Freiheit des Einzelnen mit dem Interesse der Gesellschaft vereinbar sind.

 

 

 

 

Denkt darüber nach!

Warum fällt der Mensch aus der Rolle der Organismen?

 

Logik, Dialektik, Materialismus – Gesellschaft, Natur, Vernunft, alles Begriffe höchster Bedeutung. Der einzige Unterschied zwischen anderen Organismen und dem Menschen liegt im Denken verborgen.

Daraus entstanden sind doch Arbeitsteilung, Ungleichheit, Miß – produktionsweisen.

„Der Mensch will Eintracht, aber die Natur weiß besser, was für seine Gattung gut ist: sie will Zwietracht:“, schreibt Kant (K6 S.149). Also auch hier wie in anderen Büchern und Texten der Ansatz, dass der Mensch `hineingeboren` wird, er kann nichts für sein Tun, er ist nicht verantwortlich für seine Tat, er ist eben böse an sich, bei den einen durch einen Gott oder einen Urknall oder die Stellung der Sterne und Planeten bei anderen.

Solchen Thesen muß mit Arbeiten, Aufsätzen widersprochen werden, denn sie bergen die Gefahr, die Lebensform der Gegenwart mit all ihrer Rücksichtslosigkeit zu legitimieren und lassen daraus auch noch ableiten, man könne ja so weitermachen.

Der „Herr“ (K6 S.151); die Macht, die der Mensch benötigt, um aus dem Reich des Einzelnen über das Reich der Notwendigkeit in das Reich der gesamtgesellschaftlichen Freiheit zu gelangen (international für alle Menschen!); diese Menschen tragen die größte Verantwortung, sie leben im ständigen Zwist zwischen der moralischen Verantwortung einerseits und den ihnen innewohnenden Drang/ Verlangen/ Bedürfnis, die erhaltene Macht auszunutzen, sich zu bereichern und träge zu werden (hier das Interesse an einer ständigen Weiterentwicklung zu verlieren; Dogmen zu zementieren), weil das Reiben der Theorie und die immer erneute Prüfung an der Praxis zu anstrengend wird).

Demokratie sagt eigentlich auch, dass die vom Volke gewählten Vertreter immer das Beste für das Volk tun müssen und damit eine Rechenschaftspflicht vor dem Volke haben. Also bedarf es dem Ansporn und der Kontrolle im Interesse des geistigen Fortschrittes. Nur der denkende Mensch kann es erreichen, dass der Mensch an sich in seine Rolle zurückfindet.

Quell und Wurzeln dieser Fehlfunktion des Menschen sind schnell gefunden in eigentlich natürlichen Vorgaben wie die Notwendigkeit des Weiterentwickelns durch Anpassen und Erkennen der Schwächen der anderen, dem Sichern des Überlebens der Rasse als Basis zum Weiterbestehen der Stärkeren. Also wieder die Entschuldigung, es ist die Natur!

Irrtum! Der Mensch hat in der Natur Bedingungen gefunden, die diese Spezies heranreifen ließ, die Denken und bewusstes Handeln ermöglicht. Aber der entstandene Vernunftverstand ist doch ausgebildet bei jedem Einzelmensch, er wird nur unterdrückt, er muß wachgerüttelt werden.

 

Denkt darüber nach!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zu Krieg und Gewalt

 

Selbst unter der Akzeptanz, dass es der menschlichen Natur vom Tierreich her eigen ist, Kräfte zu messen und z.B. durch Erweiterung des Einflussfeldes mehr Macht, besseres und bequemeres Leben zu erheischen – für mich ist jeder Krieg ungerechte Gewalt, jede Gewalt, ob physisch oder psychisch ist ein Versagen von Verstand.

Es soll Menschen geben, die militärische Rüstung und Forschung positiv werten, weil sie unter dem ihnen eigenen Mantel der Geheimhaltung und des Schweigens gerade in Zeiten, wo Krieg kurz vor dem Ausbruch steht; hohe wissenschaftliche Leistungen vollbringen.

Es soll Menschen geben, die Kriege insofern positiv beurteilen, als dass durch sie Diktaturen, dogmatische Regierungen samt ihren Theorien hinweggefegt werden; dass durch einen Krieg vorläufig Situationen entspannt werden und das das Vorhalten von Armeen, Vorbereitung und Durchführung von Krieg einen enormen wirtschaftlichen Faktor (und viele Arbeitsplätze) darstellen.

Es werden dem Krieg positive Aspekte zuerkannt und der Krieg wird als im Wesen der Menschen verankertes Notwendiges akzeptiert.

Was interessieren demzufolge einige Millionen Tote und Zerstörung im Gegenpol zu gesellschaftlichem Fortschritt und wirtschaftlichen Erfolgen?

Und der Mensch kann nichts dafür!

Pfui, schämt euch solcher Gedanken und gebt dem Frieden eine Chance.

Mit Sicherheit ist bis zum Erreichen des Zustandes vom ewigen Friedens ohne jegliches Militär noch ein langer Weg. Bis dahin ist es Aufgabe der einzelnen Staaten, das Volk zu schützen, hier speziell vor äußerer Gewalt – mit minimalsten Aufwand eine hohe Abschreckung erzielen.

Auch hier wieder und wieder die Analyse aus dem „Kapital“:

Am Krieg; auch an dem scheinbaren Frieden als momentaner Nicht – Krieg, an der Rüstung verdient der Kapitalist/ Militarist/ Imperialist in solch hohen Profitraten, dass er Krieg selbst auf die Gefahr des eigenen Unterganges hin sucht.

Es soll Religionen geben, die Kriege segnen.

Politische Regierungen sind die Machtinstrumente der herrschenden Klasse. Also streben auch sie nach Krieg, denn sie haben zu dienen dem Volke nur dem Scheine nach, aber sie haben zu gehorchen den Mächtigen.

In der nachvollziehbaren Zeit der Menschenexistenz gab es von Anfängen abgesehen immer nur Diktaturen des Reichtums. Das Volk wird benötigt als Konsument, zum Schaffen des Profites, man kann es einfach nicht abschaffen .Es kann sich seiner Macht bewusst werden und die Produktionsverhältnisse beiseitefegen, Machtverhältnisse ändern und das könnte unangenehm werden für die Herren Kapitalisten, könnte Machtverlust bedeuten. Ergo muß man das Volk immer schön bei Laune halten, winken mit dem höheren Gehalt, mit ablenkender Medienpolitik und hinführen zu dem, was der geldhungrige Kapitalist benötigt, auch den Krieg.

Das dies beherrschbar ist und er dabei selbst überhaupt nicht verdächtig auffällt, das beweist die Klugheit, die aus der Gier entsteht!

 

Denkt darüber nach!

 

 

 

 

 

Wurzeln

 

Die Wurzeln der Ungleichheit der Menschen sind in der Teilung der Arbeit zu finden. Je weiter die Arbeitsteilung voranschritt, um so größer wurden die Möglichkeiten der Ungerechtigkeit; z.B. das sich selbst Bereichern auf Kosten der Anderen oder der Allgemeinheit. Die notwendigen Regulaarien (Gesetze) wurden immer bestimmt von den `Reichen` und bevorteilen diese. Mit Aufkommen des Bürokratismus hinken die Gesetze immer der Wirklichkeit hinterher.

Reichsein war schon immer verbunden mit Macht und Macht zu haben selbst im kleinsten Ansatz ist herrlich.

Wo aber liegt der Trugschluß? Die Arbeitsteilung wurde notwendig (oder nicht?), um die wachsenden Ansprüche der Menschen durch Spezialisierung befriedigen zu können. Das Zusammenleben von immer mehr Menschen erfordert Regeln, die müssen auf ihre Einhaltung hin überwacht werden, es muß befunden werden, ob der Einzelne die Grenzen überschritten hat, wir haben Polizei und Justiz.

Jeder Mensch beansprucht ein Maximum an Freiheit für sich selbst. Die Gesellschaft (hier als Schutzorgan gemeinschaftlicher Werke in deren stetigen Weiterentwicklung – heute noch Utopie) beansprucht Disziplin und Unterordnung des Einzelwesens unter das Gemeinwohl im Sinne des Überlebens der Spezies.

Die Natur beansprucht eigentlich nur für jeden ihrer Teile die Erfüllung der Aufgaben im Gesamtbild. Hier ist die Entwicklung vom Niederen zum Höheren ebenso Bestandteil wie die Nahrungsketten und die sich daraus z. B. durch zeitweiligen Mangel oder Überfluß ergebenden Folgen. Scheinbare Naturkatastrophen sind das Umschlagen von angesammelten Quantitäten in neue Qualitäten; Teil der natürlichen, gesetzmäßigen Prozesse. Echte Katastrophen haben ihre Ursache im menschlichen Tun, seine Eingriffe in die Natur zur Bereicherung seiner selbst unter Missachtung eben der natürlichen Gesetze; sie sind Produkt des Versuches, aus dem Tier (-Natur-) –reich herauszutreten in ein `über der Natur dasein wollender Mensch`.

Es ist das Nichtbegreifen, dass Naturgesetze zwar erkennbar und nutzbar sind, aber vom Menschen keine Naturgesetze machbar sind.

Die Erkenntnis des Christentums liegt auch hier wieder sehr einfach im `Sündenfall`. Solange der Mensch nicht gut oder böse unterscheiden konnte, nicht werten – sprich denken – konnte; solange war der Mensch gut. Alles was aber denkt, ist sündig und böse, denn es kann die Machtverhältnisse begreifen und ändern wollen.

Es soll Menschen geben, die bis heute glauben an Paradies, Sünde und Jungfrauengeburt.

Die Religion und ihre Institutionen predigen nach dem untergeordnetem Menschen, dumm und somit „brav“, der alle Dinge der Obrigkeit für göttlich gegeben akzeptiert und demütig gebeugt seine irdische Sündenlast erträgt – vielleicht wird es im Jenseits besser.

Wirklich besser geht es auch Dank solcher Helfer den Mächtigen und damit fällt auch ein Brocken für die Kirche ab. Hier handeln gleiche Marionetten wie in der Politik.

Wo aber kommen die Reichen, die Mächtigen her, wie sind sie entstanden?

Jede Herde, Rotte, Rudel usw. hat Leittiere; das sind die erfahrensten, kräftigsten – sprich klügsten – Tiere. Das war beim Tier Mensch ebenso. Dann lief die menschliche Entwicklung in ein neues Stadium der Entwicklung. Denken, Arbeitsteilung, Arbeit an sich hoben den Menschen aus dem Tierreich heraus, hervor; er will unabhängig sein von den Gewalten ( hier Gesetzen) der Natur, aber er schafft sich damit die Basis seines Unterganges. Nicht die aber, die als Leitmensch sich ehrlich um Fortschritt mühten, Verbesserungen suchten, Lebenserleichterungen anstrebten für alle und/ oder praktische Hilfen ersannen, nicht die waren die Reichen und Mächtigen. Im Gegenteil, aller Fortschritt (geistig und wissenschaftlich) wurde (und wird) gebremst und verteufelt, wenn er etwa durch Erleichterung oder neue Erkenntnisse an den angestammten Machtverhältnissen oder am Profit Abstriche auch nur erahnen ließe.

Es hat die Macht das Verbrechen, das aus der Arbeit von Tausenden sich den großen Gewinn abschöpft.

Der Logik Schluß muß also bei der Beseitigung solcher Ungerechtigkeiten einsetzen; in Form der Aufklärung als erster Schritt; in Form der Entwicklung eines Vernunftbewußseins der Massen als zweiter Schritt und schließlich in der Beseitigung des Unrechts.

Genau zu diesem Zeitpunkt muß aber auf Theorien des Lebens Einzelner in der Gesamtgesellschaft, einen Weltvertrag, eine politische Gesellschaftsvereinbarung und eine gültige und anerkannte Sammlung von Menschenwerten und Menschennormen zugegriffen werden könne.

Es ist notwendig, eine Lehre zu entwickeln, die das Erlangen von Reichtum auf Kosten Anderer dauerhaft ausschließt, Gleichheit vor dem Gesetz nicht mit Gleichmacherei verwischt und die maximal mögliche Freiheit des Einzelnen innerhalb dieser Weltordnung immer weiter ausbaut. So könnte der Mensch nach seinen Bedürfnissen leben und sein Ich einbringen in den stetigen Prozeß der Verbesserung von Produktion und Verhältnissen. , er kann aus dem körperlichen Produktionsprozeß heraustreten zum Überwachen und Steuern, denn hier kann er wissen, was er produzieren muß. Er bettet sich ein in den Gesamtprozeß der Naturentwicklung.

Schon sind wir wieder bei der Hauptaufgabe der Philosophie der Gegenwart betrachtet aus einem Winkel, ohne aber die Gesamtheit aus dem Auge zu verlieren.

Die These von Marx könnte auch lauten:

Die Philosophen haben zum Abstrakten hin geforscht,

es kommt darauf an, das Leben zu gestalten.

 

Die Erforschung, Forschung im Detail, dass Erstellen von Einzeldefinitionen in der Philosophie ist eine müßige, wenn auch lohnende und notwendige Arbeit ohne ein absolutes Endergebnis.

Die Gesetzmäßigkeit lässt sich erst im Zusammenhang, im Zusammenspiel der Elemente, in ihrem Reiben an der praktischen Wahrheit erkennen. Tausende hervorragende Philosophen haben analysiert und erkannt, studiert und neue Wege gewiesen – ich habe mir den Materialismus des einen, die Dialektik des anderen, die Ökonomie von weitern; Staatstheorie und Zuwendung der Philosophie zum Menschen sowie Gedanken der Aufklärung von wieder anderen durch Studium angeeignet. Ich möchte keine Namen nennen, die sind bekannt, zu groß aber ist das Risiko, jemand zu vergessen.

Von dieser Ausgangsposition und deren Verarbeitung/ Vereinigung habe ich Denkstrukturen dargestellt. Ich habe die Philosophie mit den Gegebenheiten der Gegenwart, mit modernen Ansichten in großer Vielfalt verglichen, die Meinung heutiger (Frei-)-Denker dazugezogen und eigene Theorien abgeleitet.

Dies stellt in der Philosophie eine notwendige Arbeitsweise dar, sie ist notwendig, um nicht das berühmte Fahrrad das zweite Mal zu erfinden und sie kann auch nicht als geistiger Diebstahl bezeichnet werden; es geht um ein Gut der Menschen und um die Gestaltung humanistischer Philosophie; die Schaffung von Lebensbildern der Zukunft. um Menschsein an sich, den Menschen als Einzelwesen in der Gesellschaft und in der Natur.

Die Menschen müssen begreifen, wenn sie weiter bestehen wollen und es muß eine Alternative zur kapitalistischen Produktionsweise geschaffen und in die Praxis umgesetzt werden, bevor das Chaos irreparabel wird.

Greifen wir hier einen Gedanken von L.Brandes noch einmal auf, wo er die Möglichkeiten des Unterganges dieser Lebensform Erde sucht. Da sind das Erlöschen der Sonne, ein Zusammenstoß mit einem Kometen und als größte Wahrscheinlichkeit ein Untergang durch Menschenhand aufgeführt.

Das die Energie der Sonne eines Tages zu Ende geht, ist dem Naturwissenschaftler klar, spielt aber im Alltagsbewusstsein keine große Rolle, ebenso wenig wie die Erschöpfung vieler Naturressourcen, obgleich der Zeitpunkt dafür viel früher liegt.

Lassen wir der Phantasie freien Lauf:

Geht die Sonne schlagartig aus (z.B. durch eine Explosion) ist die Erde dunkel und kühlt aus. Aus meiner heutigen Sicht wäre dies das Ende des Lebens. Hinzu kommt, dass bei einer wesentlichen Änderung des Sonnengewichtes sich auch die Kräfte der Anziehung und Gravitation im gesamten Sonnensystem verändern, die Auswirkungen sind rein spekulativ zu werten.

Erlischt die Sonne langsam (über Millionen von Jahren), könnten sich Pflanzen und Lebewesen (auch der Mensch?) an immer weniger Licht und an zunehmende Kälte vielleicht sogar gewöhnen.

Nostardamus sagte wohl für 2035 den großen Krieg um das letzte `Erdpech` voraus; sicher keine bewiesene oder wissenschaftliche Erkenntnis, aber denkbar angesichts der heutigen Realität.

Lohnt es sich überhaupt, nachzudenken, gerechte Gesellschaftsmodelle der Humanität für alle zu konstruieren? Immer wieder tauchen solche Fragen auf, das Ende an sich komme sowieso – egal ob mit dem Ende von Naturressourcen oder dem Erlöschen der Sonne. Ich kann hier nur warnen vor solcher Scharlatanerie.

Sicher ist leider, dass dieses Gefüge der Moderne nicht mit der Natur harmoniert und nicht der geistig freie Mensch sondern ein selbstzerstörender Mob die Oberhand hat. Dem damit verbundenen Zerstören, Vergiften, Vergasen, Abholzen und Zubetonieren der Natur wird kaum etwas entgegengesetzt, weil es an notwendigem Anstoß fehlt; jeder ist Egoist gegenüber dem schwächeren Glied, bis eben zur Natur.

 

Lasst uns endlich wachrütteln, mischt euch ein in den Disput über die Zukunft, bezieht immer mehr Menschen ein; lasst uns im täglichen Leben vorleben und arbeitet an der Philosophie Zukunft!

 

Denkt darüber nach!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines Unwortes zum Sonntag im Oktober 2000

 

„Materialismus und Dialektik verschmolzen in der marxistischen Philosophie zu einer Einheit; hierauf begründete sich ihre Wissenschaftlichkeit und Entwicklungsfähigkeit bei der Erkenntnis der Gesetze der Natur, der Gesellschaft und des Denkens.“

„Philosophie für eine Welt“ Dietz Verlag Berlin 1888 S.9

 

Kann man doch so voll inhaltlich mitgehen, das sind auch Grundlagen meiner eigenen Philosophie. Heute, 51. Jahre nach der Gründung der DDR und zehn Jahre nach der „Wende“ ist ein Prozeß der Aufarbeitung dieser historischen Entwicklung nicht abgeschlossen, auf dem philosophischen Gebieten gibt es nur wenige gute Schlussfolgerungen Richtung Gestaltung der Zukunft.

Es war nicht alles schlecht in dieser DDR; aber der Amtsmissbrauch (den es auch heute gibt) und das Überstülpen und Glorifizieren der Politik als Dogma und das Höherstellen politischer Entscheidungen über wirtschaftliche Notwendigkeiten, all diese Dinge führten beim Volk selbst zum Schluß, das es so nicht weitergehen kann.

Das o.g. Zitat steht also im Gegensatz zum täglichen Leben. Die Menschen der DDR hatten damals einen Funken von wirklicher Demokratie in der Hand, als sie diese unblutige Revolution durchführten.

Leider ist daraus nie eine Fackel geworden.

Trotzalledem sollte man weder die Kultur der Arbeiterklasse noch viele anderen Dinge und Traditionen ungesehen auf den Müllplatz der Geschichte werfen, man darf nicht blind Verherrlichen, wir müssen Schlussfolgerungen ziehen aus guten Absichten und bösen Betrug, aber auch ungewollte Fehler analysieren.

 

Denkt darüber nach!

 

Andreas aus Guben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versuch eines zweiten Unwortes zum Sonntag im Oktober 2000

 

„Über das individuelle Recht zum Selbstmord lässt sich reden, über das Recht der Menschheit zum Selbstmord nicht“

Hans Jonas „Das Prinzip Verantwortung“ S.76

 

Was wir eigentlich begrenzt von der Natur bekommen haben, ist Zeit. Wir haben sicher das Recht, unsere Zeit individuell zu gestalten und auch im Sinne der Lebenszeit zu beenden. Die Zeit aber als reiner Faktor der Leistungsbewertung, der Zwang, in einer bestimmten Zeit etwas bestimmtes schaffen zu müssen und der daraus entstehende sogenannte Streß; das sind Dinge, die wir uns vom Kapital aufzwingen lassen. Das Kapital (Diktatur des Geldes als gegenwärtig herrschende Gesellschaftsform – übrigens auch in Deutschland!) lässt nur soviel Zeit und Geld dem, der ihm selbst den Reichtum schafft, wie wir unbedingt benötigen, um uns zu erhalten (Akkumulation) und nicht auf den Gedanken zu kommen, uns selbst umzubringen und ihm damit die Basis zu nehmen – oder aber logischerweise die Macht zu begreifen, nachzudenken und ihn hinwegfegen in die Bücher der Geschichte.

Was kein Lebewesen des Universums kann, ist Selbstmord – nur der Mensch ist ausgenommen – er kann auch als Einziger denken. Was auch nur die menschliche Gattung unter den bisherigen Verhältnissen hervorgebracht hat, ist die Zerstörung ihrer eigenen Lebenswelt. Wir stehen sicher vor dem Selbstmord der menschlichen Art an sich.

Stellt man die Frage, wie das von uns vor unseren Kindern verantwortbar ist, die Einen ordnen sich unter, um das Beste draus zu machen, die Anderen geben sich auf; Andere wollen sich raushalten – keine Meinung – machen nicht mit; Wenige heben die Stimme, schreiben, demonstrieren – und das Kapital verdient weiter am Selbstmord der Menschheit. Lösung Selbstmord ist wie weglaufen vor der Verantwortung, Flucht in das scheinbare Glück – gegauckelt und verlogen und gepriesen – es ist eben unverantwortbar vor unseren Kindern und vor uns selbst, so weiter zu leben, weiterzumachen.

Auch ich muß dienen, denn Alles braucht Geld, um zu sein – so ist der Schein. Ich versuche aber immer, denkend tätig zu sein für die Gestaltung der menschenwerten Zukunft, wo keiner sich oder die Menschheit umbringen will und muß!?!

 

G.G.M

Denkt darüber nach!

Alles Gute zum Geburtstag an Liane natürlich auch von MAK!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Marx und die Zeit

(Gedanken beim Studium von „MARX und MORITZ“ von  Rainer Thiel)

 

These: „Zwischen dem Wechsel zweier Diktaturen liegt oft ein Stück Demokratie.“

G.G.M

These: „ Es gibt soviel Reichtum auf dieser Erde, daß alle satt sein können, ein zu Hause haben, maximal gesund und gebildet sind und ihre Arbeitskraft in ihrem Tätigkeitsfeld als Teil der Persönlichkeitsentwicklung einbringen als Bedürfnis.

Allein das Problem der Ungerechtigkeit ist die Verteilung dieses Reichtumes.“

A. Krödel

Der Wert der `Zeit` liegt im antagonistischen Widerspruch zwischen Kapital und Möglichkeit. Richtig ist, daß die ungeheuere Produktivität der Gegenwart für alle Menschen maximale Bedingungen, Bildung, Gesundheit und freie Zeit der Entwicklung bietet; daß ein sorgsamer Umgang mit der Natur und ein sparsamster Umgang mit den Ressourcen möglich ist; ein sinnvoller Konsum, der die Bedürfnisse abdeckt – all das für wirklich alle Menschen (alle Menschen dieser Erde – alle!) wäre möglich dem Reichtum nach – hier als Möglichkeit.

Das Kapital lässt nur soviel Zeit und Geld dem, der ihm selbst den Reichtum schafft, wie der unbedingt benötigt, um sich zu erhalten und nicht auf den Gedanken zu kommen, nachzudenken; seine Macht zu begreifen, von seinem Arm Gebrauch zu machen, und von seinem Hirn – an Revolution zu denken.

Gleiches trifft für das `Machtinstrument`, den Staat zu. Kein Staat ist arm; oft sind Staaten einfach unfähig, diese Riesensummen sinnvoll zu verwalten; aber auch der Staat erhält vom Kapital nur ein Minimum zur Erfüllung der notwendigsten Aufgaben. Ob Steuern, Zwangsversicherung – an allem verdienen die Versicherungen und Banken – hier als Mittel des Kapitals – und sie investieren geschickt in Medienrummel und Geschrammel, das lenkt ab und verblödet so schön, etwas Werbung dazwischen lockert auf und reizt zum Kauf (Konsum – wichtige Quelle des Reichtumes für das Kapital – man spart soviel, macht `Schnäppchen `usw. und merkt nicht, wie man beschissen wird! vgl.:„Die Schränke sind voll und voller.“

( R.T. `M..M` S.77).

Entscheidend erscheint die Bezugshöhe zu sein; wie viele Einheiten erhält wer für wie viel Arbeitszeit in welchem Verhältnis zum Endprodukt – und das ist Geheimsache; übersetzt: Was kann ich für meine Arbeit kaufen?

Es gibt allein in Deutschland Millionen von Menschen, die arbeiten könnten – sie werden nicht gebraucht, sie werden bezahlt mit dem Hungerminimum, um Nichts zu tun!! Im Gegensatz dazu schuften Menschen für ein „Gehalt/ Lohn“; Überstunden sind normal, Sonderleistungen verlangt; schamlos ausgenutzt im `Interesse des Betriebserhaltes` und der `Sparsamkeit`, allein aber das Kapital verdient sich damit den Reichtum – es ist ein Prinzip der Menschenverachtung!

Menschenmüll; die Einen nicht gebraucht; die Anderen ausgesaugt bis aus Blut – alle landen auf dem Müll und selbst an der `Entsorgung` verdient das Kapital.

Was Marx einst analysierte, wird heute von der Dreistigkeit des Kapitals; aber auch von der Unterwürfigkeit der Massen überboten.

 

Das Schlimmste, was solch Leben hervorbringt, sind Selbstquäler, Märtyrer, Sicht-selbst-leid-tuende Menschen, im eigenen Selbstmitleid zerfließend, Nihilisten (deutsch. Tränensäcke) und Menschen ohne eigene Meinung – solche, die sich raushalten; Stimmenthaltung! All die braucht das Kapital, es sind die, die nicht Denken!

Würde man ihre Selbstqual in Produktivität wandeln, man wüsste nicht wohin mit dem Reichtum!

 

„..Verkürzung der Arbeitszeit für alle und Erschließung wachsender Freizeit zum Entdecken der Persönlichkeit, des menschlichen Reichtums, Schulen statt Kaufhöfe.“

( R.T. `M..M` S.63)

Achtung! Die heute gepriesene Verkürzung der Arbeitszeit hat damit nichts zu tun. Es wird von der Kanzel gefaselt, Arbeit für alle als Ziel; aber der Fehler besteht im scheinbar notwendigen `Verzicht` auf Gehalt bei steigenden Preisen und Steuern.

Richtig ist, daß in immer kürzerer Zeit immer `Mehr-`Wert geschaffen wird (oft sinnlos!); der Lohn `muß aus Sparsamkeitsgründen` stabil bleiben trotz höherer Anforderungen oder er sinkt mit der Arbeitszeit (da hat Einer schon das personallose Krankenhaus im Blick!).

Die Preise steigen – Staat und Kapital verdienen sich zum Wahnsinn und schreien gleichzeitig nach `Solidarität und Verständnis`. Gleich wie weit die Schere der Ungerechtigkeit geöffnet ist; ihre Spitzen weisen immer ins Unendliche.

Aber der große Reichtum hat auch noch andere Schattenseiten. Einen Kampf gegen die Natur hat bisher immer der Mensch verloren. Wir werden auch jetzt wieder eingeholt von Viren und Bakterien, von Schimmelpilzen, Fliegen, Wespen und Maden, aber auch von Schaben und Ratten. Alles wird dicht abgeschottet, es wird geimpft, gesprüht und gejagt – der Mensch wird zum Krankheitsbild an sich und wieder schreit das Kapital – hier als Krankenkasse – nach mehr Geld und `Opfer für die Gesundheit`.

Der Kapitalist baut auf die Unvernunft der Massen, ihren Kauf- und Reisewillen. Jetzt könnte man folgenden Gedanken formulieren, um den ganzen Spuk ein Ende zu bereiten:

 Wo nicht Vernunft sein will, muß Härte sein; denn wer nicht begreift den Fortschritt, wird zum Hindernis und wer Hindernis ist, dem kann man noch Hilfe anbieten – wer aber auch die Hilfe nicht versteht, der ist dann im Wege und wird überrollt – die Schuld trägt der allein, der dogmatisch war.

Ich bin Mensch und ich denke – ich suche die Zukunft; ich bin Philosoph und lebendiger Mensch, ich reibe mich an der Gegenwart; ich bin ich und brauche Milliarden, um gemeinsam aus dem Stumpfsinn wieder Leben zu machen!

Es tut mir leid um die Schwachen – sie haben ihre Macht nicht erkannt – das ist schade; aber nicht mehr; denn den Schaden haben wir auszubaden.

Mit Sicherheit muß man nach dem Lesen von Texten von Rainer Thiel erkennen, daß es nicht ein „Umsturz“ sein kann, der die Welt des Kapitals beseitigt. Schon wenige Augenblicke danach kommt die Frage, `was nun`. Es ist aber die Aufgabe – Marx zu studieren – „Lernt Freizeit zu gebrauchen. Auch für die Kinder. Ihr kennt den Flug nach Mallorca. Kennt ihr die Philosophien der Welt, die Literatur?“ (ebenda S.155).

Was wir lernen müssen ist das Suchen nach Antworten; ist das Vorbereiten der Zukunft, denn uns wird man fragen: „Wie weiter?“ Es ist ein langer Prozeß, aus dem Elend der Gegenwart wieder eine wirkliche humanistische Gesellschaft aufzurichten; und es geht sicher nicht ganz ohne Gewalt – diese Gewalt aber auf ein Minimum zu reduzieren ist schon Aufgabe genug. Wirtschaft und Kultur im Interesse des Menschen, Politik, Recht – lasst es uns gestalten, bevor man uns die Fragen danach stellt. Das Kapital und seine Steigerungsformen haben ihre Antworten schon fertig; wir wissen mindestens seit Marx, das dies nicht die Zukunft sein kann!!

Lest Marx und Thiel und denkt darüber nach!

 

Krödel

Versuch eines Unworte zum Sonntag des Herren Krödel im November 2000

 

„Die Preise steigen.“

Überall und Nirgendwo

 

Öl und Benzin, Gas und Strom und….alles wird teuer.

Teuer wird etwas, weil es gebraucht wird.

Gestattet einige spitze Fragen:

Reicht im Wohnzimmer nicht, wenn 18 Grad Raumtemperatur sind? Gab es nicht einmal Schafwollsocken, Pullover und Decken?

Wielange muß ein Fernsehgerät am Tag laufen oder wieviel Information und Ablenkung kann man überhaupt verarbeiten?

Wieoft wäre ich mit dem Fahrrad noch schneller am Ziel als mit dem Auto?

 

Diese Fragen sind nicht gestellt aus der Armut heraus, sie haben zwei Wurzeln der Vernunft:

  1. Alles was wir auf diesem Gebiet sparen ist Klassenkampf, denn es stellt sich gegen die Ideologie des Kapitals und den Thesen vom scheinbaren Reichtum des „kleinen Mannes“.
  2. Alles Tun auf diesem Gebiet ist ein Stück Vernunft im Umgang mit natürlichen Rohstoffen, ein Stück Erhalten von Lebensgrundlage für unsere Enkel.

 

Denkt darüber nach

AaG

 

 

 

Versuch eines zweiten Unwortes des Herrn Krödel im November 00

 

Überall ist Rätsel und Quiz, Spiel und Preise (lenkt wunderbar ab von der Realität – G.G.M.) und überall ist Rummel.

So dachte ich mir, auch ein Rätsel zu stellen – als Wohngebietsärmster aber fehlen mir die Finanzen für den Millionenhauptgewinn oder den „Steinzedes“; – vielleicht findet jemand die Lösung trotzdem. Ich stelle hier einige Zitate vor (nicht von mir und nicht von G.G.M.) und frage also nach dem Ursprung:

„Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämen, und wer viel lernt, der muß viel leiden.“

„Besser eine Hand voll Ruhe als beide Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach dem Wind.“

„Denn wo viel Mühe ist, da kommen Träume und wo viel Worte sind, da hört man den Toren.“

„Es ist besser, zu gebrauchen, was vor Augen ist, als nach anderem zu verlangen.“

„Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest.“

 

Meine Philosophie ist dies natürlich nicht, es passt aber zur Gegenwart und dem Motto – lieber am Fernseher verblöden, als für mein Recht streiten. Philosophisch könnte man diese Zitate sogar zum Aufruf nach dem Weg der goldenen Mitte, weg von Extremen werten – gut, sehr weit hergeholt, aber halt denkbar.

 

Viel Spaß beim Rätseln – es soll auch zum Denken anregen!!

AaG Versuch eines Unwortes zum Sonntag des Herrn Krödel zu „Weihnachten“ (Dez.00)

 

„Bald nun ist Weihnachtszeit….“

Volkslied

 

Die Vermutung liegt nahe, daß der Ursprung der ganzen Geschichte in der Tatsache liegt, daß Menschen sich Zeitvorstellungen suchten und der Ursprung des Festes darin liegt, daß die Tage nun wieder länger, sprich angenehmer werden (sogesehen von der Nordhalbkugel aus die Wintersonnenwende – näheres vgl. R.John vom 12.12.00 und Onkel ACF in seinen jährlichen Reden).

Ich stimme ein in den Chor derjenigen, die z.B. das krampfhafte Schenkenmüssen; das sich Darüberfreuenmüssen, dieses gezwungene Friedlichseintun und Christkindleinliedersingen als Belastung empfinden. Das würde ich für mich gerne abschaffen – auch den Juleclub osä. Kaum einer liest in der BIBEL, zu Weihnachten frönen sie dem falschen, aufgepfropften Testament der Kirche und fressen und saufen und wer nicht artig war (im Sinne eines Christen? – Weihnachtsmannes??) kriegt die Rute – Gewalt wollten wir aber ausschließen am….am Tag und in der Nacht

Kaum trau ich mir die Frage nach der Wissenschaftlichkeit zu stellen – es ist der Unsinn als solcher längst bewiesen…! Da haben doch einige verarmte Menschen beim Vorbeiflug des Kometen eine Geschichte ersonnen von der Herabkunft der Gerechtigkeit auf diese Erde vom Himmel her – sie haben es als ein Wundermärchen erzählt und geträumt und irgendwann kamen die Gebrüder…..und haben es aufgeschrieben. Dann kam die „Kirche“ und die `Macht` in Einigkeit und machten `Opium.`

Was ich erhalten möchte, sind viele mit dem Fest zusammenhängende Bräuche der Völker – in meiner Heimat Sachsen sind das alte Traditionen der Bergmänner und der Textilindustrie, es sind Traditionen, Licht zu machen, Kerzen anzuzünden am dunkelsten Tag (Bäume zu fällen, damit ich das wenige Grün in der Wohnstube habe, sollte vielleicht auch nicht unbedingt beibehalten werden – ein Weihnachtsspaziergang durch den kaum verschneiten Wald kann das ersetzen und soll auch noch gesünder sein).

Auch diese Traditionen haben als Hintergrund oft Aberglauben und Sehnsüchte der Menschen nach Wärme und Geborgenheit vereint. Sie haben aber nicht die Ausnutzung durch die Macht erfahren wie das Christentum und sind oft dem Ursprunge nach nicht an Religionen gebunden.

Was bleibt nach dem Glaube, wenn der Mythos nicht bleibt – es bleibt die Kultur und die Tradition und die Vernunft.

Wenigstens beschert uns die Staatskirche zwei Feiertage.

 

Denkt darüber nach

Andreas

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie sieht Gott eigentlich aus? – Hier als ernstgemeinte Frage!! „Ein Joker ist ein kleiner Narr, der anders ist als alle anderen.

Er ist nicht Kreuz oder Karo, nicht Herz oder Pik. Er ist nicht Acht 

oder Neun und nicht König oder Bube. Er steht außerhalb und gehört 

nicht wirklich zu den anderen. Er steckt im selben Packen wie die 

anderen Karten, aber er ist dort nicht zu Hause. Deshalb kann er auch 

entfernt werden, ohne daß irgendwer ihn vermißt.“

 

Jostein Gaarder: Das Kartengeheimnis, München 1995

 

 

Genug der Worte

Jens

 

http://www.jpberlin.de/j.oldenburg

 

Der Joker ist da, er kann Alle ersetzen, also muß er gut sein; er muß klug sein und flexibel. Er muß immer bereit sein, denn man kann nie wissen, wann er gebraucht wird. Eigentlich wird er überhaupt nicht benötigt, trotzdem fühlen sich die Spieler wohl, wenn sie ihn haben.

Etwas ist da, es wird genutzt und damit gebraucht (sagte doch mal Jemand sinngemäß: „Ich brauche es, gebraucht zu werden.“). Er ist Werkzeug und Ding an sich, er ist Gegenstand wie alle Anderen auch. Kann man ihn mit der Krankenschwester vergleichen, dem Arzt – Menschen, die dasind, wenn sie gebraucht werden? Ist er Künstler oder Philosoph – Menschen, die auch nicht gebraucht werden, deren Dasein aber Lebensfreude und Lebenssinn vermitteln? Denkt darüber nach!

Das Spiel mit den Karten kann Ablenkung sein, Zeitvertreib (warum muß man aber Zeit ` vertreiben `?); es fördert die Geselligkeit, man lernt verlieren – aber es basiert eben mehr auf Zufall und nur begrenzt auf Können. Es kann zur Sucht werden.

Ist der Joker gar der Weihnachtsmann, der mir einen Wunsch in Erfüllung gehen lässt; etwas, was ich bisher nur erträumt habe, weil es eigentlich nicht lebensnotwendig ist; aber es ist schön, es zu besitzen?

Nehmt doch einfach die Fragezeichen weg und nehmt vom Joker, was ihr braucht, setzt ihn ein, wie ihr ihn braucht; er ist da, um gebraucht zu werden. Alle Parallelen zum wirklichen Leben sind gewollt.

Der Joker ist da.

 

A.Krödel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Versuch eines Unwortes zum Sonntag des Herren Krödel zum Jahreswechsel 00/01

 

„Wirklich menschlich kann der Mensch nur in einer Atmosphäre sein, in der er hoffen kann, das er und seine Kinder das kommende Jahr und noch viele Jahre darüber hinaus erleben.“

(Erich Fromm „Die Seele….“ S.103)

 

Erleben, überleben als Unterordnung unter die Verhältnisse der Gegenwart oder besser leben im Sinne des Verwirklichens seiner Selbst?

Ich denke schon, daß Menschen frei sein können, indem sie sich einbringen, indem sie gebraucht werden. Das sind Humanisten, die in diesem Kapitalismus nie den materiellen Wert ihrer Arbeit erhalten werden, die aber im Inneren zufrieden sind.

Es gibt auch noch Philosophen, die Bahnen für eine menschliche Zukunft suchen. Auch sie fühlen sich gebraucht, denn wir wollen unseren Kindern und Enkeln die Hoffnung des Überlebens geben.

 

Denkt darüber nach.

 

AaG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1.  Brief für das Jahr 2001

Kennt noch jemand meinen ersten Brief im Jahre 1998?

„Es ist bequem, unmündig zu sein.“ Kant

Zeit, etwas was ständig vergeht.

Die Zeitmessung hat man auf wissenschaftlicher Basis ganz gut hinbekommen; ein Tag ist einmal eine Erddrehung; der Monat ist eine Umrundung des Mondes und das Jahr ist die Zeit für eine Sonnenumrundung. Das alles ist natürlich vielen Einflussfaktoren ausgesetzt und verliert in Millionen oder Tausenden von Jahren ein paar Stunden, wissen wir; für die Betrachtung der Zeit ist es völlig uninteressant im Sinne des Einzelwesens; die Wissenschaftler behalten das Thema im Auge.

Nun stand neulich geschrieben, daß mit der Geburt Jesus eine neue Zeitrechnung begann. Ich, blöde wie ich bin, also geschaut und nach Quellen gesucht. Nach den Astronomen konnte man nicht gehen, die sind zu wissenschaftlich.

Aber der Engel (logisch Komet) und die hellen Sterne lassen auf Ende Dezember tippen, vor ca. 2000 Jahren. Einigen wir uns gütlich auf den 24.12. und beginne zu zählen; dann ist heute, nach amtlichen Kalender z.B. 31.12.00 in Wirklichkeit der 07.01.2001; jetzt könnte man ja festlegen, daß die Konstellation des Mondes und der Erde und der Sonne am Punkt Bethlehem aus gemessen die Zeit für die Menschen angibt (wer hat eigentlich Greenwich als Nullmeridian festgelegt?).

Wie spät ist es eigentlich? Drei Jesu vor vier Engeln! Oder schauen wir lieber, wie weit die Missionare mit uns sind und rechnen in Einheiten bis zur Erlösung?

Es kann natürlich auch in anderen Religionen gerechnet werden oder in Weltanschauungen oder als Sportkalender.

Nun hat’s den Verrückten wirklich endgültig erwischt, aber als Denksportaufgabe ist auch die Zeit wie ein Joker Spielball.

3×3=9; -3x-3=9; Plus ist gleich Minus und die Null ist nicht neutral, sondern Positiv oder Negativ; man soll alles in Zweifel stellen; ohne selbst zu verzweifeln. Alles hat seine Grenzen, was Verstand besitzt. Begriffe wie Zeit, Unendlichkeit oder `Nicht definiert` sind für den Alltagsmenschen kein Thema, er hat Essen und Trinken; er hat ein Dach über den Kopf, Frau und Kinder vielleicht, den Fernseher und das Radio; eine Religion vielleicht noch dazu oder die neueste Fassung des Internetspieles, ein Funktelefon macht ihn immer erreichbar und in der Garage steht das Traumauto; am Wochenende gewinnt die Traummannschaft oder nicht, das gibt Thema für den Stammtisch. Etwas mehr oder weniger davon reicht zu, für den Alltagsmenschen. Es könnte noch eine Zeitung sein, eine die ins Bild passt, zum Lesen oder ein Karnickel im Stall.

Philosophie, nein Danke. Politik, Verdrossenheit; da machen doch sowieso, was DIE wollen; schimpfen kann man immer.

Dann gibt es welche, die machen sich Gedanken, die Schreiben, verschicken die Texte; die werden an neue Medien herangeführt, verschicken Disketten; werden weiter zum Neuen motiviert, verschicken Mail; – komisch, da sind keine Reaktionen und wenn, dann nur erzwungenermaßen oder zum technischen Stil.

Fragte doch neulich Einer, wieso wir uns Freidenker nennen. Recht hat er. Jegliches freies Denken in all seinen historischen Wurzeln beinhaltet den philosophischen Meinungsstreit, die Weiterentwicklung humanistischer Gedanken in hoher Streitkultur zur Verbesserung des menschlichen Lebens in der Gegenwart und zur Gestaltung einer menschlichen Zukunft. Dies kann und muß eine Aufgabe sein, haben wir uns schon vom `ganzen Freidenkertum` verabschieden müssen. Dies kann auch in allen zur Verfügung stehenden Datenträger im heutigen Deutsch erfolgen; der Eine mag dies, der Andere dies, um sich auszutauschen. Wichtig ist doch aber, daß man sich austauscht auch über weite Entfernungen, Einer ist eben nicht da, wo das Zentrum ist; der Andere ist weit weg; – sicher ist das persönliche Gespräch in der Gruppe am konstruktivsten, wo haben wir es aber schon gepackt, zu philosophieren? Es gibt die Gleichen und die Wenden, das ist wertvoll und gut. Dazwischen liegen aber Zeiten der Stille und des falschen Auffassens, Zeiten des Missverstehens und des Ärgerns und vor allem Zeiten des Schweigens, Nichtantwortens, Nichtreagierens. Das muß sich ändern, denn wir haben einen Anspruch erstritten von diesem Lande aus in das gesamte Deutschland; da können auch keine persönlichen Hemmschwellen eine Rolle spielen – dazu gibt es noch Briefe – und letztendlich auch ein Telefon.

Nicht ICH habe diese Vielheit der Möglichkeiten gewollt, IHR habt sie bundesweit führend aufgebaut – nun sind sie da, wir reagieren entsetzt, wer da was alles mitlesen könnte – ich habe da Nichts zu verbergen und manchen Leser des „Freidenker“ wäre etwas meiner Kost sicher besser bekömmlich als die stets abgerundeten Beiträge der Alleinphilosophietextverfassergrößen. Wenn es nicht einen acf gäbe, dann wüssten viele da nicht, daß die Deutschen jetzt ein Land sind (der Theorie nach) und auch im Osten Philosophie ein Thema ist. Man würde R.T. die Bücher aus der Hand reißen und täglich brennen nach dem Neusten aus dem Lande B; aber alles ist verzettelt, verklauselt und vieles liegt im Giftschrank – weil – weil keiner will, das man auffällt. Ich bin aber auffällig, weil ich Freidenker gelernt habe, weil ich die ideologischen Schranken nicht akzeptiere; weil ich für das freie Denken etwas riskiere – ich bin nicht Freidenker dem Namen nach; sondern dem Sinne nach. Ich lese und publiziere – aber es hat sich noch Keiner gefunden, der mit mir fruchtbar streitet im Sinne der Weiterentwicklung meiner Ansätze und Theorien.

Ein normaler Mensch würde sich abwenden von dieser Struktur und die Erfüllung in anderen Formen der Organisation suchen, die oben genannten Inhalt besser erfüllen. Allein ich kenne die Szene zu gut und die Macht und die Herrlichkeit – ich sende an EUCH.

Nicht mehr in die Liste, sondern wie früher an die GROßEN FÜNF gehen meine Texte und wenn das nicht so richtig meinen Vorstellungen als Egoist entspricht, an den DFV. Denen werde ich schon Ostphilosophie zu verstehen geben – und ich bin sicher, die lesen auch Marx oder R:T.

Noch einmal also einige Grundzüge: Alles was ist, muß beleuchtet werden von allen Winkeln aus. Der Mensch ist nicht das Wesen, welches durch Geburt in Umstände hineingeboren wird, aufwächst und durch die vorgefunden Bedingungen geleitet wird und schließlich stirbt, so, als könne er Nichts für sein Leben und sein Tun.

Genau da liegt der falsche Ansatz des Themata. Jeder Mensch trägt zur Weiterentwicklung der Menschheit an sich genau in seinem Lebensfeld bei. Ich sage es wieder und wieder, die Hauptaufgabe für die Philosophen besteht darin, das er lernt, dies bewußt zu tun, daß er sich als gesellschaftliches Wesen verstehen und begreifen lernt.

Die Natur bietet einen gewaltigen Fundus, der Mensch als Teil  muß begreifen lernen, dies im Einklang mit der Natur zu nutzen, statt Raubbau und Zerstörung zu betreiben.

Es sind für alle Menschen Lebensbedingungen realisierbar, die eine freie, persönliche Entwicklung durch Teilnahme und Verwirklichung in der Gesellschaft ermöglichen, das Ausleben der persönlichen Tat zum Menschenwohl (in meiner Sprache der dialektische – materialistische Humanismus).

Eine wichtige Wurzel des Menschseins an sich ist das Gefühl, gebraucht zu werden, sich einbringen zu dürfen, sich selbst durch Menschentat zu verwirklichen. Sind alle am Werk befriedigt, fallen Egoismus, Gewalt und Neid.

„Das Individuum als Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse möge sich erkennen und gestalten. Es möge sich selbst ernst nehmen statt der Reklame im Briefkasten. Es braucht die Schule des Teilnehmens an Produktion und ihrer Leitung.“ (R.Thiel „Marx und Moritz“ S. 118).

„Das Entscheidende dabei ist nicht die Stärke seines Willens oder das Ausmaß seiner Freiheit…., sondern die Tatsache, daß der Mensch eine absolute Passivität nicht erträgt.“ (Erich Fromm „“Die Seele des Menschen..“ S. 27).

„Das einzige Heilmittel dagegen ist die Entwicklung des schöpferischen Potentials im Menschen, die Entwicklung seiner Fähigkeit, produktiven Gebrauch von seinen menschlichen Kräften zu machen“ (ebenda S. 29).

„Es geht darum, ob die Prinzipien des Lebens denen der Mechanisierung untergeordnet werden oder ob die Prinzipien des Lebens die Oberhand behalten. Offensichtlich hat unsere industrialisierte Welt bisher noch keine Antwort auf die Frage gefunden, die sich hier stellt, nämlich wie man einen humanistischen Industrialismus im Gegensatz zu den bürokratischen Industrialismus, der heute unser Leben regiert, zuwege bringen könnte.“ (ebenda S. 63).

Dagegen steht aber: „Es ist so bequem, unmündig zu sein.“ (Kant).

Gedanken zu nachdenken.

Alle beschreiben die Gegenwart in den dunkelsten Worten, die leider viel zu oft Wahrheit sind; aber die Massen sind blind durch den Konsum vor dem Licht, das so begreifbar nahe liegt.

Wir kennen alle das Böse und seine täglichen Verbrechen; aber die Masse nimmt es zur Kenntnis und schweigt – ich nicht!

Die Gestaltung der Zukunft scheint einfach – sie beginnt beim bewussten Umgang mit der Zeit; allerdings gestaltet sie sich aus heutiger Startposition kompliziert und schwierig, aber lösbar in einem langen Prozeß.

Die Philosophie muß erarbeitet sein als Grundgerüst, immer weiter zu entwickeln als Leitfaden.

Das Bewußtsein, das Denken der Massen muß aktiviert werden als Grundvoraussetzung, Neues zu gestalten.

Der Mensch hat die Triebkraft des Gebrauchtwerdens, des Wohlfühlens in produktiver Verwirklichung an sich als Teil der Natur – es müssen nur alle begreifen lernen.

Noch einmal: Wenn solche humanistischen Gedanken per Brief, Buch, Fax oder in elektronischer Versandart – wie auch immer – nicht in den Freidenkerkreisen debattiert werden, wenn solche Grundfragen im winzigen Klein-Klein nicht in fruchtbaren Meinungsstreit zumindest erörtert werden – dann beginnt für mich der Abbruch – solches Freidenken kann ich nicht mittragen!

Nochmals und nochmals; nie letztmals: Wir haben die Aufgabe, eine Aufgabe, Philosophie zu bearbeiten, die Zukunft im Bewußtsein der Massen vorzubereiten, gemeinsam mit allen, die Humanismus wollen!

„Entfremdung des Individuums von der Gattung besteht auch im Unvermögen, sich als Gattungswesen zu durchschauen.“ (R.Thiel „Marx und Moritz“ S.57).

 

Alles, was werden soll, tappt im philosophischen Dunkel – ich möchte Licht und ich will etwas dafür tun!

Dem Verstande nach scheint alles klar – das Benehmen ist unverständlich.

Denkt darüber nach nicht nur in 2001!

 

Andreas

 

 

 

 Gedicht vom „armen“ AK

 

 

Merkst du nicht,

daß Keiner dich will,

daß du überall nur störst

daß Niemand deine Texte liest!

 

Merkst du nicht,

daß du Alle nur nervst,

daß dich Keiner begreift,

daß Niemand dich versteht!

 

Ich will nicht Papst sein, noch weltlicher Diktator,

ich weiß, daß keiner mich will,

 ich bin Mensch und Philosoph

ich will zum menschlichen Philosophen werden

im täglichen Tun und Sein

und in meiner Theorie –

dem materialistischen – dialektischen Humanismus

praktisch vorleben und theoretisch ausbauen.

So bin und so bleibe ich unbequem!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mail zur Antwort und Auflösung

Auszüge aus Mail vom 27.12.00 an BFV-Liste

 

 

„da war meine Frage, wie sieht Gott aus? ist mir nicht selbst eingefallen,
habe ich irgendwo gehört – ganz einfach war die Antwort: BIBEL lesen , da
steht im alten Testament: „“und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde,
zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.“

 (1.Mose1.27)
Wieso er dann später noch einmal eine Frau aus der Rippe von Adam schnitzte,
ist unklar wie vieles in diesem Buch.

 Zum Ratespiel – einige haben mitgemacht, andere nachgedacht – hier die
Auflösung:
Es sind alles Empfehlungen aus der BIBEL und stehen im nur sieben Seiten
umfassenden Text „Der Prediger Salomon (Kohelet)“. Wer schon einmal etwas
von mir gelesen hat, kennt den „Psalm des Kommunismus“ und hätte da den
Bezug auf diesen Text finden können; es ging um eine Philosophie des
Mittelweges, die der Deutsche nicht kann.

2xBIBEL – man sollte doch einmal hingreifen und lesen – nicht als Anleitung
zum Glauben; aber als Zeit-, Recht,- und Wertekatalog nutzbar gegen die
Auswüchse kirchlicher Erdenmacht!

 

 

 

 

 

 

Nachsatz zum 1. Teil

 

Rein aus redaktionellen Gründen beende ich hiermit den 1. Teil und beginne sofort im Anschluß mit dem 2. Teil. Da dies ein Endloswerk ist, halte ich diesen Schritt für notwendig, um erste Dinge veröffentlichen zu können. Der Zeitpunkt zwischen zwei Jahrtausenden scheint mir ebenfalls günstig.

A. Krödel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 09.11.2008

Das „freigeistige Wort zum Sonntag“ ist ein Beitrag des „Brandenburgischen Freidenkerverbandes“.  Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche man dann diskutieren kann.

Die Redaktion liegt z.Z. auf Bitte des Vorstandes in meiner Hand, das. bedeutet, das an meine Adresse jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und ich diese dann zeitlich einordne. Ich hoffe auf aktive Vielfalt! Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich. Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

 

A. Krödel

Das freigeistige Wort zum Sonntag“ , den 09.11.2008, von Andreas Krödel « Das Christianopolis des Johann V. Andreae 

in Anlehnung an: S. Wolgast „Philosophie in Deutschland“ S.261 ff (Akademie-Verlag Berlin; 1988)Wo beginnt die Beschreibung eines Staatswesens?Erste Thesen und Sätze von Andreae beinhalten das Bildungswesen.  Er fordert Erziehung und Unterricht für alle, den Unterricht „in der Muttersprache“. Dabei kommt es ihm darauf an, mehr auf das Leben vorzubereiten, und nichts in die Lernenden „hineinzustopfen“, um es wieder „ausgurgeln“ zu lassen.  Er stellt drei Forderungen an die Lehrmethode:„1. der Jugend soll nichts von dem, was sie lernen soll, „exotika lingua“ (in fremdländischer Sprache und Begriffen) beigebracht werden; 2. es soll: nichts gelehrt  werden, was über die Fassungskraft der Schüler hinausgeht und dem betreffenden Alter unangemessen ist; 3. die Unterrichtsgegenstände sollten nicht so häufig, jedenfalls nicht stundenweise gewechselt, sondern intensiv betrieben werden.“Im weiteren Lebenslauf des Andreae entsteht ein Bildnis des Utopisten, und die Inhalte werten diese philosophische Richtung auf, nachdem sie in den letzten Jahren der „Partei-Ära“ stets abwertend behandelt wurde, vor allem mit den Gedanken, „uns nicht von Wunschvorstellungen leiten zu lassen“.Viele „Träume“ der gegenwärtigen Situation sprechen in den ihnen eigenen Abstraktionen die Tatsache aus, daß eine solche Unterdrückung über Jahre hinweg angestaut nicht nur positive Elemente bei ihrem plötzlichem freien Lauf hervorbringt.S.Wolgast läßt diesen Abschnitt zu einem Plädoyer für die Freiheit des Denkens werden. Er charakterisiert so scharf .daß einige Zitate erlaubt seien:„Auf die Krise antwortet die Kritik. Auch die Utopie ist Kritik, und zwar grundsätzliche Kritik“…“…der Utopist ebenso Kind seiner Zeit wie ihr vorauseilender Kundschafter“….“entwirft einen Neubau der Gesellschaft.“Die Utopie intendiert (strebt an) die Entfaltung der menschlichen Würde durch die Anstrengung des Menschen selbst.  Sie ist zugleich Produkt und Instrument eines anderen Bildes vom Menschen und eng verbunden mit der Emanzipation des menschlichen Denkens.“ Die Forderungen von Andreae für öffentliche Schulen; für die Jugend als „das wertvollste Gut eines Staates“; für Bildung und Achtung der Frauen; für hohe Achtung der Alten und für die Unterstützung von „Fremden“ und Armen umschließen diesen humanistischen Staat Christianopolis.Hierzu sei ein letztes Zitat gestattet: „Fortschritt heist für Andreae Streben nach Selbstverwirklichung des Menschen.Theoretisches Wissen bedeutet Macht zur praktischen Veränderung“Soweit einige Akzente zur Wahl und zur utopischen Darstellung des geschichtlichen Hintergrundes, wobei die Entleihung des Namens „Christian Rosenkreutz“ als „sozialistische Persönlichkeit“ spezielles Bindeglied zu den aktuellen Ereignissen zum Ausgang des 20. Jahrhunderts ermöglichen soll.“ 

G.G.M „Zyklus eines Freidenkers“ Teil 1 (unveröffentlicht) Andreas Krödel  1989 

Ich wurde gebeten, das Thema „Utopie“ heute in den Mittelpunkt  zu stellen, ich komme dem in Fortsetzung der letzten WzS gerne nach.Schauen wir also zunächst nach einer Definition, da steht bei „Wikipedia“ im Internet unter „Utopie“ nachzulesen:„Eine Utopie (aus altgriechisch ο ou- „nicht-“ und τόπος tópos „Ort“; vergleiche auch Ektopie und Atopie) ist eine Wunschvorstellung, die sich dadurch auszeichnet, dass sie zwar denkbar und in vielen Fällen wünschenswert, vor dem jeweiligen historisch-kulturellen Hintergrund jedoch in vielen Fällen (noch) nicht oder nicht mehr realisierbar ist. Sie ist die Beschreibung einer Welt, eines Ortes, an dem derartige Vorstellungen verwirklicht sind. Im Sprachgebrauch wird Utopie auch als Synonym für einen von der jeweils vorherrschenden Gesellschaft vorwiegend als unausführbar betrachteten Plan, ein Konzept und eine Vision, benutzt.Ein ähnlicher, in diesem Kontext oft verwendeter Begriff ist der Wunschtraum. Es handelt sich um eine Gesellschaftsordnung, die bisher keinen Ort hat und nur als Gedanke und Idee existiert.“Sind wir nicht alle irgendwo auch Utopisten, haben wir nicht auch das Recht zu schwärmen, unseren Zukunftsgedanken freien Lauf zu lassen? Ich denke, das zeichnet gerade das freie Denken aus und ist besser als die geistige, völlige, Unterordnung unter einem von Menschen erdachten Gott. Als These könnte ich sagen: Jeder Mensch mit Anspruch auf freies Denken ist auch zum Teil seiner Persönlichkeit ein Utopist.Die Utopie der Überwindung der Entfremdung, das humanistische Leben aller Menschen dieser Erde in Frieden, ein Kommunismus also nach Krödel, das ist z.B. Teil meines Lebens, es sind Gedanken, ob wir den Imperialismus der Gegenwart gestatten, die gesamte Menschheit im Chaos zum Untergang zu verurteilen oder ob wir durch dessen Beseitigung und Schaffung einer lebensfreudigen Gesellschaft Natur und Mensch noch retten können.Wollen wir das wirklich, ist es höchste Zeit zu handeln.Utopie kann nicht der einzige Lebensinhalt sein, wir dürfen den täglichen Klassenkampf gegen das kapitalistische Geldregime nie vergessen.Lasst uns also die Kräfte bündeln, die zum Leben führen, sprengen wir die Enge der Satzungen und Statuten, lasst uns ein bereites Bündnis schaffen von allen Menschen, die gegen den Imperialismus arbeiten und für eine menschliche Zukunft eintreten. 

Ist also Utopie ein unverzichtbarer Teil des menschlichen Lebens? Kann man aus der Utopie eine Strategie ableiten, wie es besser werden kann, als wie sich die Gegenwart darstellt? 

Denkt darüber nach! 

Andreas Krödel 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Das freigeistige Wort zum Sonntag“, den 02.11.2008

Das „freigeistige Wort zum Sonntag“ ist ein Beitrag des „Brandenburgischen Freidenkerverbandes“.  Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche man dann diskutieren kann.

Die Redaktion liegt z.Z. auf Bitte des Vorstandes in meiner Hand, das. bedeutet, das an meine Adresse jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und ich diese dann zeitlich einordne. Ich hoffe auf aktive Vielfalt! Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich. Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

A. Krödel

Das freigeistige Wort zum Sonntag“ , den 02.11.2008, von Andreas Krödel

„Das sechzehnte Jahrhundert zerreißt die Glaubenseinheit. Vor der Buchdruckerkunst wäre die Reformation nur eine Spaltung gewesen, die Erfindung des Buchdruckes macht sie zur Revolution. Man nehme die Presse weg, und die Ketzerei ist wirkungslos. Mag das verhängnisvoll oder von der Vorsehung bestimmt sein: Guttenberg ist der Vorläufer Luthers.“[Hugo: Der Glöckner von Notre Dame. DB Sonderband: 100 Werke der Weltliteratur, S. 18350(vgl. Hugo-Notre-Dame Bd. 1, S. 220)http://www.digitale-bibliothek.de/habenmuss_weltliteratur.htm ]  

Nun hat der Osten den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag begangen, überschattet von den Aktivitäten der Hellowinfans, das große Amerika lässt grüßen. Luthers Thesen, die Bibelübersetzung ins Deutsch, die Abspaltung von der reaktionären katholischen Kirche, das alles endete ebenso in Glaubensdogmen und Obrigkeitshörigkeit, allein es war damals tapfer und eine Pionierleistung, nutzt uns allerdings heute nichts mehr, weil wir den Glauben an Götter mit Feuerbach überwunden haben und die Religionen als Menschenwerk entkleidet haben. Es gibt Götter und Teufel nur in der Phantasie der geknechteten Menschen, auch wenn sich damit viel Geld verdienen lässt und Macht zu erheischen ist.Die Frage der Woche könnte also lauten: Woran glauben die Atheisten, an Humanismus, Materialismus, Dialektik oder Kommunismus  – müssen wir letztendlich alle an etwas glauben? Andreas Krödel