Das „freigeistige Wort zum Sonntag“ ist ein Beitrag des „Brandenburgischen Freidenkerverbandes“. Die Idee besteht darin, dass ausgehend von einem Zitat eine kurze Meinungsdarstellung verschiedener Autoren veröffentlicht wird, über welche man dann diskutieren kann.
Die Redaktion liegt z.Z. auf Bitte des Vorstandes in meiner Hand, das. bedeutet, das an meine Adresse jederzeit unter der Bemerkung „WzS – Entwurf“ Texte gesendet werden können und ich diese dann zeitlich einordne. Ich hoffe auf aktive Vielfalt! Für die Texte ist der jeweilige Autor selbst verantwortlich. Dargestellte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.
A. Krödel
„Das freigeistige Wort zum Sonntag“ , den 30.09.2007 von Andreas Krödel
“Von der Freiheit des Denkens gibt es immer Reibepunkte zur gegenwärtigen Macht. Die Raffinesse, so einfach wie möglich ein Leben im Glück entsprechend des jeweiligem Intelligenzniveaus zu führen, ist tierisch, aus den Gesetzen der Natur gegeben. Denken unterscheidet Mensch und Tier. Einst kommen die Menschen zur Vernunft, genau dann, wenn sie ihre Bequemlichkeit so teuer erkaufen müssen, daß es ein Umdenken erfordert.Bis dahin wird zerstört und vernichtet, betoniert und verkabelt, bestrahlt und geklont, den Gesetzen der Natur widersprochen“
G.G.M.
Nur wer Achtung vor dem Tod hat, kann wirklich leben. Denn nur dann ist dem Menschen seine Endlichkeit bekannt, nur dann achtet er darauf, dass keine Minute sinnlos verstreicht. Inhalt in sein eigenes Leben zu bringen, sich selbst verwirklichen als Mensch, natürlich immer innerhalb der Möglichkeiten, die das gesellschaftliche Leben vorgibt – aber auch als Rebell, Revolutionär gegen be- und unterdrückende Zustände – das zeichnet den Menschen aus, er kann frei sein, human und trotzdem Weltbürger. Das nenne ich Leben, das erfordert eigentlich nicht mehr als eigene Standpunkte, eigene Theorien, die sich an der Wahrheit reiben und ständige Bereitschaft zum Lernen.Nun stellt sich diesen Vorsätzen eine immer brutaler werdende ökonomische Basis entgegen, hast du nichts, so kannst du nichts werden, wirst du z.B. in Afrika geboren, hast du kaum eine Chance, zu überleben, geschweigedem dich selbst zu verwirklichen. Menschen leben nicht, sie sterben vor sich hin. Zugang zu Bildung oder Gesundheit sind geldabhängig, auch die Entfaltung musischer Dinge in allen Spielarten der Kunst, eine große Bereicherung der Persönlichkeitsentfaltung, sind geldabhängig, für die Musik braucht man Instrumente, für das Malen Farben. Diese Perversion der Finanzabhängigkeit ist von Menschen errichtet worden als Machtmittel, selbst noch reicher zu werden. Vielleicht muß der Mensch diese Phasen auch entwicklungsbedingt durchlaufen, um zu Verstand zu gelangen. Genau hier sagt Krödel aber, das solche Unterdrückergesellschaften dann aber so kurz wie möglich ihr Unwesen treiben können, bis sie dahin geworfen werden, wo sie hingehören, auf den Müll der Geschichte. Sehen wir nun alle Vorstufen mit an, so ist der Kapitalismus an die 160 Jahre und treibt sein Unwesen, Kriege, Umstürze, Konterrevolutionen und die ökonomischen Verbrechen wie Handelsboykott und Waffenlieferungen zur Niederschlagung von revolutionären Strömungen bis zur physischen und psychischen Tötung Andersdenkender. Krieg oder Terror sind herrliche Einnahmequellen und sichern dazu noch Zugang zu Rohstoffen; und nicht zu vergessen; Macht.Im Inneren reißt eine brutale Politik im Sinne des Kapitals immer mehr Menschen in die Armut, die inzwischen Massencharakter trägt. Preise steigen, ob direkt bei Lebensmitteln und einfach bei zum Leben notwendigen Dinge, Energieträgern oder Wasser; oder indirekt durch Steuererhöhungen, steigende Zwangsversicherungsprozente und tausend raffinierte Methoden der Geldabzocke, die Hochkonjunktur haben. Löhne und Gehälter steigen nicht, man muß noch froh sein, Geld zu verdienen, da ist die Erhöhung der Arbeitszeit und die Senkung der Löhne hinzunehmen, basta, sonst landet man bei den Ausgesonderten der Gesellschaft, den Hartz- oder Sozialhilfeempfängern, ein langsamer und schleichender Mord.Ein gedachter Feind, der Terrorismus, bietet den Regierenden die Möglichkeit, Menschenrechte und Freiheiten einzuschränken, Verfassungen auszuhebeln und alles einer Art Notstandsgesetzen zu unterwerfen. Menschen werden als Bombenbauer, radikal und gefährlich eingestuft, das ist ihr Todesurteil ohne Richter und Gesetz. Die Justiz und die Vollstreckungsbeamten decken den Milliardenbetrug der Wirtschaftsbosse, aber der schreibende Revolutionär wird totbeauflagt. Justizwillkür nennt man so etwas und die Chance, zu entkommen ist kam gegeben. Armee gegen Globalisierungsgegner oder Umweltschützer, zum Schutz der Naziaufmärsche, vielleicht noch als Streikbrecher bei der Bahn?Die Religionen und Sekten fangen die zerstörten, vergewaltigten Seelen, die versklavten Geister gerne auf und bieten Leben nach dem Tod. Wer den Göttern gefällt, gefällt auch den Mächtigen. Da steht m.E. nicht die Frage, welche Religion wohl die gefährlichste sei, sondern in welchen Gesellschaftsgefüge führen sie ihr Sein, wofür lassen sie sich einfangen, mit Geld kaufen? Der Pakt – Macht, Geld – und Religion für die Armen als Betäubungsmittel funktioniert schon immer, seit der Mensch die Idee hatte, Götter zu erfinden, die das Tun einzelner Menschen rechtfertigt und alle anderen eben verdammt. Wo heute Religionen nicht mehr glaubhaft sind, kommen die Medien, die neuen imperialistischen Verblödungsmaschinen zum Zuge.Ja und immer wieder Ja, es muß ein Prozeß des Umdenkens eingeleitet werden, das Machtregime des Geldes muß weg, die Boshaftigkeit in ihrer militanten Politmarionetten ebenso; es wird Zeit, das der Mensch seine Geschicke endlich in die Hand nimmt, dann ist auch Frieden möglich. Mensch werde zum Menschen in der ganzen Welt, lange dauert es nicht mehr, bis die internationalen Imperialisten und ihre faschistischen Steigerungsformen die Menschheit als solche ausgerottet haben.
Denkt darüber nach!Andreas Krödel